Kapitel 61:
"Man, wie lange dauert das denn noch?"
"Von mir aus kann das ruhig noch drei Stunden dauern", brummte Celine. Gemeinsam starrten wir auf den Schwangerschaftstest in ihrer Hand. Hach, für so etwas war ich einfach viel zu ungeduldig.
"Also nochmal, ein Strich heißt nicht schwanger und zwei Striche heißt schwanger", zitierte ich zum zehnten Mal und tippte beim Sprechen mit dem Zeigefinger auf der Packung herum.
"Ja, doch." Genervt rollte Celine mit den Augen.
"Darf ich dann Patentante werden?", fragte ich begeistert. Jetzt war ich diejenige, die auf dem Bett herumhüpfte. Natürlich war es etwas ungünstig mit 19 ein Baby zu bekommen, doch innerlich hoffte ich schon, dass der Test positiv ausfiel.
Celine hatte dunkle Ringe unter den Augen, wahrscheinlich hatte sie wegen der ganzen Sache nicht eine Sekunde geschlafen. Ich wusste wie sie sich fühlen musste und versuchte deshalb, sie mit meiner guten Laune ein wenig anzustecken. (Kaum zu glauben, aber meine Stimmung war trotz der peinlichen Wasser-Panne heute Morgen fantastisch.)
"Darf ich, darf ich?", wiederholte ich und rammte ihr meinen Ellenbogen in die Seite. Sie nickte. Yes. In Gedanken kaufte ich schon Kleidchen (jedenfalls, wenn es ein Mädchen werden würde), winzige Schuhe, jede Menge Spielzeug ...
"Er ist positiv", presste Celine hervor. Gerade wollte ich in lautes Freudengebrüll ausbrechen, als mir einfiel, dass ich mich ja gar nicht freuen durfte. (Ersteinmal musste ich sie davon überzeugen, wie toll es war, dass sie ein Kind bekam. Das würde allerdings eine Zeit lang dauern, so, wie ich meine beste Freundin kannte.)
"Was soll ich denn jetzt machen?" Ratlos sah sie mich an und ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. "Es ist wie ein Traum", flüsterte sie. "Ein Albtraum, aus dem man einfach nur aufwachen und ihn vergessen möchte."
Oh, ja, ich hatte auch schon oft geträumt, dass ich schwanger war. Doch dann hatte ich meistens kein kleines, zartes Baby bekommen, sondern ein riesiges Monster, bei dem ich mich dann fragte, wie das in einen Bauch hätte passen können. Was mir mein Unterbewusstsein damit sagen wollte, war mir nicht ganz klar. Ehrlich gesagt wollte ich das auch lieber nicht wissen. Ich war auf jeden Fall froh, wenn ich endlich aufwachen konnte.
"Nicht weinen, mach erstmal die anderen Tests, vielleicht war der ja falsch und dann hättest du dich umsonst aufgeregt."
Doch auch der Andere zeigte kein anderes Ergebnis. Nervös tigerte Celine mit dem letzten Test in ihrer wedelnden Hand durchs Zimmer und stieß ab und zu Laute aus, die sich ein bisschen wie von einer Katze anhörten, der man auf den Schwanz getreten war. Plötzlich hielt sie inne und schaute auf die Anzeige.
"Darf ich jetzt endlich Patentante werden, oder nicht?", fragte ich ungeduldig. Sie nickte. Und lächelte. "Ja, Mia, du darfst Patentante werden." Ich sprang auf und rannte ihr kreischend in die Arme, sodass wir fast gemeinsam umkippten.
"Ich werde Patentante!", schrie ich und sprang in die Luft. "Und ich werde Mutter ...wie soll ich das bloß Jonas erklären...?"
"Was sollst du mir erklären?"
Jonas war lautlos im Zimmer erschienen und grinste uns jetzt gutgelaunt an. (Wie schaffte er es, sich so anzuschleichen?) Hinter ihm tauchte jetzt auch Erik auf (,der übrigens genauso breit grinste wie Jonas, echt gruselig) und legte sein Kinn auf Jonas' Schulter ab.
"Super, jetzt sind wir sogar alle zusammen", quietschte ich und verpasste meiner Freundin einen Stoß, da sie in eine Art Schockstarre verfallen zu sein schien. "Nun mach schon."
"Was denn?", wiederholte Jonas neugierig.
Sie räusperte sich und raufte sich nervös die Haare. "Jonas, ich ..." Tränen rollten ihre Wangen herunter. "Ich bin schwanger", beendete sie mit fester Stimme ihren Satz.*nächster Tag*
"Warte Schatz, lass mich den nehmen." Ganz der fürsorgliche Vater, nahm Jonas Celine den Koffer ab. Diese hüpfte grinsend neben uns her durch den Flughafen. Na, toll und wer trägt meinen Koffer? Nach dem Geständnis gestern war Jonas erst ein wenig geschockt, war danach aber in Freudentränen ausgebrochen. Vor Rührung ( und weil ich sehr nah am Wasser gebaut war) heulte ich gleich mit. Nachdem unsere Jungs gestern auch noch mit einem klaren 3:0 siegten, war die gute Laune zwischen uns kaum noch auszuhalten.
"Erik? Trägst du mir auch meinen Koffer?" Eine Zeit lang sah er mich argwöhnisch an, lächelte dann aber und nahm ihn mir aus der Hand. Hah, ging doch. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. Er lachte und rannte Jonas hinterher, der nicht bemerkt hatte, dass Erik stehengeblieben war und nun fröhlich mit der Luft plauderte. Erik fuhr ihm mit dem Koffer in die Hacken, woraufhin ein kleiner (Kleinkinder-) Krieg zwischen den beiden ausbrach, indem sie sich gegenseitig lachend durch den Flughafen und bis nach draußen jagten.Erik setzte uns vor unserer Wohnung ab. Nachdem Celine und ich unsere. Koffer ausgeräumt und die Wohnung halbwegs wieder in Ordnung gebracht hatten, gönnten wir uns eine kurze Auszeit. Wir schmierten uns eine selbst gemachte Quarkmaske ins Gesicht, legten uns zwei Gurkenscheiben auf die Augen und setzten uns gerade aufs Sofa, als es an der Tür klingelte. "Oh, man", maulte Celine. "Immer zur falschen Zeit."
"Vielleicht ist es der Postbote, geh du mal. Sie klatschte ihre Gurkenscheiben auf den Esstisch (blöderweise mit der Quarkseite nach unten) und hastete zur Tür. Sehr bekannte Stimmen tönten mir entgegen und kurz darauf hörte ich Schritte, die ins Wohnzimmer kamen. Doch nicht der Postbote.
"Hübsch, ein Quarkmonster", kicherte Erik, schnappte sich die Gurken von meinen Augen und steckte sie sich in den Mund. "Ey, die waren eigentlich nicht dafür gedacht, dass du sie aufisst!", maulte ich ihn an. Er ließ sich eben mich auf die Couch fallen. "Zu spät", mampfte er, grinste und schluckte. "Außerdem brauchst du das nicht, da du sowieso perfekt bist." Wie süß. Mir wurde leicht ums Herz, lächelte und nahm seine Hand. ( wahrscheinlich wurde ich mal wieder feuerrot, doch das konnte man wegen des Quarks zum Glück ja nicht sehen.)
"Warte hier, ich geh das eben abwaschen." Schnell huschte ich ins Bad, wusch den Kram ab und cremte mein Gesicht ein. Na ja, perfekt sah es nicht aus, zumal sich da ein Pickel (übrigens ein ziemlich großes Exemplar) auf meine Stirn schummelte, doch immerhin sah ich nicht mehr ganz so käsig aus wie vorher. Als ich zurück kam, saßen Jonas und Celine auch im Wohnzimmer. Ich quetschte mich dazwischen und begrüßte Jonas mit einer Umarmung. "Warum seid ihr eigentlich schon wieder hier?"
"Da Celine in vier Tagen Geburtstag hat, haben wir uns gedacht, dass wir den langsam mal planen sollten", antwortete Jonas. Jetzt meldete sich Celine selber zu Wort:"Da es MEIN Geburtstag ist, darf ich bestimmen, was wir machen, stimmt's?"
"Ja", sagten wir drei im Chor, nickten und sahen sie erwartungsvoll an.
"Gut. Ich hab mir da schon etwas überlegt ..."_________
Sry, dass es schon wieder so lange gedauert hat :/ ich hoffe, es gefällt euch🙈 ich werde jetzt regelmäßiger updaten, versprochen :))
~Romina~
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BVB-Lovestory
FanfictionKennt ihr das, wenn man manchmal das Gefühl hat alles falsch zu machen? Wenn einem das Leben sinnlos vorkommt, weil einfach dieser eine Mensch fehlt? Romantik, Liebe, Drama ... Lest selbst und lasst euch einfach überraschen :)