Kapitel 43

6.3K 158 2
                                    

"Tschühüüüüss!!", flötete ich und riss mit einem fetten, schadenfrohen Grinsen im Gesicht die Tür auf. Celine lag halb auf Jonas drauf und sie knutschten, was das Zeug hielt. Ertappt fuhren die beiden auseinander und Celine sprang auf.

"Mensch Mia!!!" Hektisch wühlte Jonas nach der Decke und wickelte sie um sich. Glucksend musste ich feststellen, dass er nichts anhatte. Er wurde rot wie eine Tomate, was die Sache für mich allerdings noch witziger machte.

Celine hatte nur ihre Unterwäsche an, doch das störte sie nicht. Sie sprang zur Tür, schob mich zurück auf den Flur und knallte die Tür zu. Ich prustete und hielt mit den vor lachen schmerzenden Bauch. Im ersten Moment hatte ich doch Angst, dass sie jetzt ernstlich sauer auf mich waren, doch dann hörte ich Celine hinter der Tür plötzlich kichern. Gut, dass die bei sowas nicht nachtragend war!

Kurz darauf öffnete sich ihre Tür noch einmal und meine beste Freundin schob sich durch den Spalt zu mir. Grinsend boxte sie mich in die Seite. "Das war echt gemein!" Immernoch lachend umarmte ich die und zog mir eine Jacke an. Allein Jonas' Gesichtsausdruck war es auf jeden Fall wert!"

Kurze Zeit später saß ich mit schweißnassen Händen und klopfendem Herzen auf einem der harten Plastikstühle im Wartezimmer. Schon dieser Geruch, der hier in der Luft lag, bereitete mir Übelkeit und ich versuchte krampfhaft an etwas Schönes zu denken. Ich atmete tief ein und aus und sah mich im Raum um. Mein Blick blieb an einem älteren Mann hängen, der schwer hustend und nach vorn gebeugt auf seinem Stuhl hockte. Alle 20 Sekunden zog er sein Stofftaschentuch aus der Hosentasche und putzte sich so laut und ausgiebig die Nase, dass wirklich jeder wartende Patient etwas davon hatte. Angeekelt senkte ich den Blick und lehnte meinen Kopf an Eriks Schulter. Er strich mir über den Kopf, gab mir einen Kuss und lächelte mich aufmunternd an.

Nach gefühlten drei Stunden wurde ich endlich aufgerufen. Ich war sogar erleichtert, endlich von dieser Bazillenschleuder wegzukommen. Hoffentlich hatten wir uns jetzt nicht auch noch angesteckt ...

Ich sprang auf, klammerte mich wie ein Affenbaby an seine Mutter, an Eriks Hand und ging in Richtung Behandlungszimmer.

BVB-LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt