Oh mein Gott, schoss es mir in Endlosschleife durch den Kopf. Was machte denn Erik Durm in so einem Laden in dieser Gegend? Wohnte er nicht ganz woanders...? Egal. Auf jeden Fall konnte ich nicht anders, als ich anzustarren und hätte fast den Erdbeerjoghurt fallen gelassen, den ich gerade mühsam aus dem Regal gefischt hatte. Natürlich hatte ich ihn schon oft im Fernsehen und auch im Stadion live gesehen, doch so nah war ich ihm noch nie gewesen. Ich war nicht so begeistert von Leuten, die kreischend wie kleine Kinder zu den Spielern rannten und um ein Autogramm oder ein Foto bettelten. Ich konnte mir gut vorstellen, wie nervig sowas auf Dauer werden konnte und ließ es deshalb bleiben. Außerdem war ich leider nicht so selbstbewusst und blieb lieber im Hintergrund.
Seine hellbraunen Haare waren leicht zerzaust und standen ihm in alle Richtungen vom Kopf ab, als seinauch er gerade erst aufgestanden. Außerdem trug er eine dunkle Jogginghose, eine dicke Jacke (, die bestimmt sehr viel wärmer war, als meine) und ein schwarzes Nike T-Shirt. Wir konnte jemand in solch einfachen Sachen nur so verdammt gut aussehen? Stop, Mia, reiß dich zusammen und hör auf zu sabbern! Das ist ja peinlich. Stimmt. Ich war peinlich. Aber das war eigentlich nichts neues. Lächerlich machen war eines meiner ständigen Hobbys. Täglich stolperte ich über Ladekabel, Türschwellen oder unebene Steinwege in der Stadt. Wie ein Trottel, der seine Füße nicht richtig heben konnte.
Ich beschloss ihn einfach anzulächeln. Damit konnte man ja vermutlich nicht viel falsch machen. Obwohl ich mir da bei mir nicht ganz so sicher war. Ich ging in die Hocke, um meine Sachen zu verstauen. Ich war mir sicher seinen Blick in meinem Rücken zu spüren und versuchte das reflexartige Grinsen, das sich auf meinem Gesicht ausbreitete, zu unterdrücken. Als ich mich zu ihm umdrehte, sahen wir uns auf einmal direkt in die Augen. Ich wurde sofort rot und senkte hastig den Blick. Wahrscheinlich hatte er gemerkt, dass ich ihn so ungeniert mit offenem Mund angestarrt hatte und dachte jetzt, dass ich gleich auf ihn zustürmen würde. Ha, falsch gedacht! Ich war zwar schon irgendwie Fan von ihm und fand ihn auch ziemlich hübsch, aber ich hatte auch meinen Stolz. Schließlich war ich nicht mehr zwölf Jahre alt. Außerdem war Erik auch nur ein Mensch (wenn auch ein berühmter und gut aussehender ...). Okay, das reichte jetzt. Die Gedanken in meinem Kopf widersprachen sich selber. Ich stellte mich aufrechter hin, straffte die Schultern und setzte ein freundliches Lächeln auf die Lippen. Obwohl meine Wangen wahrscheinlich noch immer wie das Blinklicht eines Krankenwagens leuchteten, versuchte möglichst selbstbewusst auszusehen und stolzierte an ihm vorbei. Ich sah ihn an. Auch seine Mundwinkel hoben sich langsam und seine Augen fingen an wie kleine Sterne zu funkeln. Gott Mia, reiß dich zusammen. Er kratzte sich am Kopf. Man konnte ihm die Verblüffung förmlich ansehen, als ich einfach so lächelnd an ihm vorbeilief. Ich hatte den Drang mich nochmal umzudrehen um zu sehen, ob er noch da war. Doch ich blieb standhaft und hoffte einfach, dass er mich wiedererkannte, sollten wir uns nochmal begegnen. (War es naiv, dass ich das hoffte? Macht nichts. Dann war ich eben naiv. Und träumen darf man doch, oder?)
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BVB-Lovestory
FanfictionKennt ihr das, wenn man manchmal das Gefühl hat alles falsch zu machen? Wenn einem das Leben sinnlos vorkommt, weil einfach dieser eine Mensch fehlt? Romantik, Liebe, Drama ... Lest selbst und lasst euch einfach überraschen :)