Kapitel 62:
"Was?!" Mein Lächeln gefror. "Nein, vergiss es, ich hab Höhenangst und überhaupt, ich ..."
"Komm schon", fiel Celine mir ins Wort. "Der Kletterpark ist echt cool. Außerdem habt ihr gesagt, ich darf entscheiden, was wir machen."
"Ja, schon, aber ich hasse Klettern! Kannst du dir nicht etwas Ungefährliches aussuchen? Streichelzoo, oder so ...?"
Sie schüttelte lachend den Kopf. "Du wirst es schon überleben, außerdem ist es nicht gefährlich, da du gesichert wirst."
Besserwisserin.
"Ja, pff ... Sag doch auch mal was." Ich haute Erik auf den Hinterkopf, welchen er dann einzog und Ähnlichkeit mit einer Schildkröte hatte. Süße Schildkröte.
"Also ich finde die Idee cool. Ist mal was anderes." Toll, jetzt fiel er mir auch noch in den Rücken. Und da Jonas sowieso auf Celine's und Erik's Seite war, stopfte ich ihm Schokolade in den Mund, bevor er überhaupt ein Wort sagen konnte. "Ja, Jonas, wir kennen deine Meinung." Beleidigt stieß er mir den Ellenbogen in die Rippen und knurrte.
"Also gut, ich gib auf. Wurde eh schon überstimmt. Aber wenn ich da sterbe, müsst ihr das meiner Mutter erklären."
Alle drei lachten. Wahrscheinlich war ihnen von Anfang an klar, dass ich irgendwann nachgeben werde.
"Aber Celine?"
"Ja, Herr Wurm?" Sie sah Erik grinsend an, der sich am Kopf kratzte und die Stirn runzelte.
"Du willst dann zwei Tage später - am Samstag - mit deiner Familie feiern?"
Mir kam da ein Gedanke, worauf er hinauswollte. Auch Celine schien es zu dämmern, das erkannte ich an ihrem Blick, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, lächelte engelsgleich und nippte an ihrer Cola. "Ja, wieso? Gibt's ein Problem?"
Gekränkt sah Erik uns an. "Ihr wisst schon, dass ich an dem Tag Geburtstag habe?"
Jetzt konnte Celine ihr Lachen nicht länger zurückhalten und prustete los. "Dein Blick!", gluckste sie. "Du hättest deinen Blick sehen müssen!"
Ich grinste und setzte mich auf seinen Schoß, sodass ich in sein Gesicht sehen konnte. "Schatz, ich würde niemals deinen Geburtstag vergessen."
Zur Bekräftigung gab ich ihm einen langen Kuss, bevor ich mich an ihn kuschelte.
"Das will ich doch hoffen", sagte er, lächelte und verteilte kleine Küsse in meinem Nacken.
"Und wie wollen wir das dann machen?", fragte er an Celine gewand.
"Das kriegen wir schon hin", antwortete diese und warf Jonas einen vielsagenden Blick über die Schulter zu. Die beiden hatten doch schon wieder irgendetwas geplant ...
Plötzlich klopfte es an der Tür zum Wohnzimmer, welche nur angelehnt war. Wir drehten uns alle gleichzeitig um und erblickten eine selig strahlende Lina. War es die übergroße Freude uns wiederzusehen, oder steckte da etwas noch mehr dahinter? Sie hatte so verräterisch rote Wangen und ihre Augen funkelten. Ich stand auf und umarmte sie. Wir waren zwar nicht lange weg gewesen, doch vermisst hatte ich sie trotzdem.
"Hey, Lini. Wie geht's dir? Du sieht so glücklich aus." Ihre Wangen wurden bei meinen Worten noch eine Spur dunkler und sie kratzte sich verlegen am Kopf. "Ach, ich habe einfach gute Laune", sagte sie grinsend.
Aha. Verliebt sein, heißt jetzt gute Laune haben. Na dann ...
***
Oh, man, was soll ich Erik bloß schenken?"
Zusammen mit Celine saß ich in einem kleinen Café am See. Für sie hatte ich zum Glück schon vor ein paar Tagen etwas vorbereitet, doch was ich Erik schenken, sollte war mir ein Rätsel. Celine schob sich ein großes Stück Apfelkuchen in den Mund. "Fenk ihm doch ne' Fette", sagte sie kauend."
"Eine Fette? Fette, was?", fragte ich und sah sie schmunzelnd an.
"Eine Kette", verbesserte sie sich, nachdem sie den Bissen runtergeschluckt hatte.
Ach so. Jetzt machte es Sinn. Und die Idee fand ich nicht einmal schlecht. Erik hatte in der Stadt einmal eine dünne, silberne Kette entdeckt, die ihm sehr gut gefallen hatte.
"Was schenkt ihr ihm eigentlich zum Geburtstag?", fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Latte Macchiato. Sie zuckte mit den Schultern und zwinkerte mir zu. "Überraschung! Aber was ich dir sagen kann: Du wirst es lieben. Und Erik natürlich auch." Ich runzelte die Stirn. "Wieso wird es mir gefallen? Es ist doch sein Geschenk ..." Sie grinste. Wahrscheinlich genoss sie es gerade, mich so richtig zappeln zu lassen, da sie ganz genau wusste, wie schrecklich neugierig ich war.
"Du wirst es ja sehen, aber mehr sag ich dazu nicht." Sie tat, als würde sie ihren Mund abschließen und warf den imaginären Schlüssel über die Schulter. Ihr Grinsen war wirklich unverschämt. Ich liebte zwar Überraschungen, doch die Zeit dahin, bis sie endlich gelüftet wurden, fand ich immer unerträglich. Schon als kleines Kind hüpfte ich vor meinem Geburtstag wie verrückt durchs Haus und trieb meine Mutter damit jedesmal in den Wahnsinn.
10 Minuten später betraten wir den Schmuckladen, den ich zum Glück nach einigem Suchen wiedergefunden hatte. Ich war froh, als ich sogar auf Anhieb die Kette fand, die ich Erik schenken wollte. Passend dazu entschied ich mich noch für ein kleines Kreuz als Anhänger und war sehr zufrieden.
"Fertig!", strahlte ich und nahm die Tüte entgegen, die mir die Verkäuferin hinhielt. Kurz vor dem Ausgang blieb ich abrupt stehen, sodass Celine in mich hinein stolperte. "Mensch, Mia, was machst du denn...?"
Im Schaufenster lag eine Kette, die mir sofort ins Auge gesprungen war. Sie war silber und daran hingen zwei ineinander gelegte Herzen. Das Äußere war ausgefüllt, silber und das Innere, das in dem anderen lag, war aus einem roten Diamanten, welcher funkelte, wenn das Licht sich darin brach. Ich starrte sie an und wahrscheinlich hätte ich im nächsten Moment gesabbert, wenn Celine mich nicht unterbrochen hätte. "Vergiss es, guck mal auf das Preisschild! Dafür könntest du mit Erik in den Urlaub fahren", meinte sie energisch und schob mich durch die Tür. Was sollte das denn bitte für ein Urlaub werden? In einem 1-Stern Hotel, oder was? Na ja, sie hatte schon recht. Sie war wirklich teuer. Aber vielleicht ja mal irgendwann zum Geburtstag ...? Man durfte schließlich nie aufhören zu träumen. Das hatte meine Oma mir früher immer eingeschärft, wenn ich ihr erzählt hatte, dass ich später mal ein weltberühmte Schauspielerin werden würde. Ich fand es wirklich süß von ihr, dass sie mich damals so ermutigt hatte, obwohl ich ungefähr so viel Talent zum Schauspielen hatte, wie ein Regenwurm.
Doch ganz ehrlich, wie langweilig wäre das Leben ohne Träume ...?
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Sry, dass es schon wieder so lange gedauert hat :( aber ich finde es toll, dass letztes mal so viele kommentiert haben *_* das motiviert total!
Das Kapitel ist ein bisschen kurz :/ sry ... hoffe, ihr mögt es trotzdem :)LG ~Romina~
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BVB-Lovestory
FanfictionKennt ihr das, wenn man manchmal das Gefühl hat alles falsch zu machen? Wenn einem das Leben sinnlos vorkommt, weil einfach dieser eine Mensch fehlt? Romantik, Liebe, Drama ... Lest selbst und lasst euch einfach überraschen :)