In den nächsten Tagen trieben mich Erik, Jonas und Celine regelrecht in den Wahnsinn. Wenn sie denn mal Zeit für mich hatten, waren sie alle übertrieben nett zu mir und umsorgten mich, als wäre ich zerbrechlich und würde keinen Schritt ohne sie gehen können.
"Sagt mal, bin ich schwanger, ohne es selbst zu wissen?", fragte ich irgendwann total genervt, nachdem Erik mir einen frisch gepressten Orangensaft gebracht, und Celine wie ein aufgescheuchtes Huhn um mich herum flitzte und mich zum dreitausendsten mal fragte, ob ich mich gut fühlte. Das war wirklich zu viel.
"Was?" Celine blieb abrupt stehen und schaute mich aus großen Augen ungläubig an.
"Ihr sorgt euch alle so um mich. Das ist doch nicht normal!"
Erik setzte sich zu mir auf die Couch und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen, als unterdrückte er ein Lachen.
"Hast du uns gerade als unnormal bezeichnet? Das ist aber nicht sehr nett", stellte er fest. Na ja, ganz so hatte ich das natürlich nicht gemeint, aber seltsam war das schon. Zwar war es schon ganz schön so verwöhnt zu werden, doch so ganz traute ich dem Braten da nicht. Schließlich war ich schwanger, noch war ich krank - jedenfalls war mir das nicht bekannt.
Ich schmiegte mich wie eine Katze an Eriks Brust, vergrub meine Nase in seinem blauen Shirt und atmete seinen vertrauten Duft ein. So war es schon viel besser.
"Du verschweigst mir etwas, Erik. Was ist es?", nuschelte ich leise und hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Er hob eine Augenbraue in die Höhe und strich mit dem Daumen leicht über meine Wange.
"Na gut." Oh, das war jetzt einfach gewesen.
"Ich habe eine klitzekleine Überraschung für dich und da es wie gesagt eine Überraschung ist, werde ich dir leider nichts Genaueres sagen können."
Seine Stimme klang geheimnisvoll und ein warmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper, bis in die Zehenspitzen. Ich liebte Überraschungen, war aber leider sehr, sehr neugierig. Ich setzte meinen überzeugendsten Bambi-allein-im-Wald-Blick auf und legte meine Hände an seine Wangen (,die übrigens mal wieder eine Rasur vertragen konnten).
"Kannst du mir nicht einen genauso klitzekleinen Tipp geben?", bettelte ich. Er lachte und schüttelte den Kopf. "Sei nicht so neugierig, Prinzessin. Du wirst es schon früh genug erfahren. Und dann wirst du dich freuen", sagte er.
"Du bist dir aber deiner Sache sehr sicher." Ich grinste ihn an. Er legte schnell seine Lippen auf meine, biss mir sanft in die Unterlippe und murmelte ein zustimmendes "mhh".
Ja, so konnte man mich beruhigen und vor allem aber ablenken. Ehrlich gesagt war ich froh, dass es nur eine kleine Überraschung war. Ich mochte kleine Sachen viel lieber, und außerdem wollte ich nicht, dass Erik sich ständig so viel Mühe für mich machte. Dann fühlte ich mich immer total mies, weil ich keine Überraschungen für ihn hatte, außer vielleicht am Geburtstag, und das waren meistens ziemlich kleine, unkreative Dinge. Mit Basteln hatte ich es nicht so, deshalb fiel das sowieso schon mal flach. Andere tolle Ideen hatte ich leider nicht ... Vielleicht konnte ich ihm zu Weihnachten einen Schal stricken, das war doch sehr persönlich, oder? Ich würde dazu auch noch eine Mütze machen, wenn ich es denn könnte. (Was leider nicht so war). Bei dem Gedanken daran, ihm mein riesiges, flauschiges Ungetüm um den Hals zu hängen, musste ich kichern und erntete sofort eine hochgezogene Augenbraue und einen verwirrten Blick von Erik."Bist du so weit?" Celine trippelte von einem Fuß auf den anderen und raufte sich die Haare, die ihr schon ziemlich wirr vom Kopf abstanden. "Wir müssen jetzt wirklich los!", drängelte sie. Ich sah sie ihm Spiegel an und runzelte die Stirn, während ich ein wenig Rouge auf meinen Wangen verteilte.
"Was ist denn los mit dir? Du bist den ganzen Tag schon total unruhig. Wir haben doch noch mehr als genug Zeit, bis wir losmüssen. Das Spiel fängt erst in drei Stunden an, wir können doch eh noch nicht so früh rein." Ich schüttelte den Kopf. Was war bloß los mit ihr?
"Es ist nur ein Bundesligaspiel", beruhigte ich sie. Sie grinste und murmelte etwas, das ich nicht verstand, wahrscheinlich auch gar nicht verstehen sollte.
"Jeans oder Rock?" Ich zeigte auf beide Outfits, die ich mir schon aufs Bett gelegt hatte, mich aber nicht entscheiden konnte. Wenn ich nach dem Wetter ging, würde sich der Rock anbieten. Allerdings passte eine Jeans besser zu einem Fußballspiel, oder?
Celine zeigte nach rechts auf den Rock und sah hektisch auf ihre Uhr. Jetzt lies ich mir extra viel Zeit. Ich konnte es nicht leiden so gehetzt zu werden, wenn ich den Grund nicht kannte. Außerdem gab ich mir vor Spielen, die ich im Stadion verbrachte, ein wenig mehr Mühe mit meinem Outfit, als ich es sonst tat. Einmal hatte ich dies nicht getan, sondern war in Jogginghose, T-Shirt und unordentlichem Zopf dort aufgekreuzt und hatte dies bitter bereut. Ausgerechnet an dem Tag schienen die Kameras mich geliebt zu haben. Am schlimmsten war, dass diese Bilder natürlich im Internet landeten, unter diesen dann diskutiert wurde, ob ich nicht vielleicht schwanger sei und mir deshalb nichts aus meinem Aussehen machte. Da fragt man sich doch echt, ob solche Leute keine anderen Probleme haben ...
Als ich mir zum dritten Mal die Haare bürstete, stürmte Celine in mein Zimmer, knurrte ein "man, Mia!", schnappte sich mein Handgelenk und zerrte mich einfach aus der Wohnung. So ging es natürlich auch.Als wir am Stadion ankamen, durften wir tatsächlich schon rein.
"Ist das heute irgendetwas Besonderes?", fragte ich, doch sie tat, als hätte sie mich nicht gehört und zog mich einfach weiter. Wir setzten uns auf unsere Plätze und ich schaute mich verstohlen um. Es war wirklich alles wie immer, nur, dass es für diese Zeit schon relativ voll war. Fast alle Plätze waren besetzt, obwohl die Jungs sich noch nichtmal aufgewärmt hatten.
Auf einmal kamen alle Spieler auf den Platz und stellten sich in einer Reihe auf. Ihre Gesichter waren auf die Seite des Stadions gerichtet, in der wir saßen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, als würden sie mich alle anstarren, was mir einen Schauer über den Rücken jagte und sich alle Härchen einzeln in meinem Nacken aufstellten. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein ... Vorsichtshalber sank ich etwas tiefer in meinen Sitz.
Plötzlich trat Erik vor und sah mir - jedenfalls kam es mir so vor - direkt in die Augen. Er lächelte, als er ein Mikrofon entgegennahm. Das ganze Stadion war ruhig, was im Signal Iduna Park wahrlich nicht oft vorkam. Schon gar nicht, wenn die Spieler auf dem Feld standen. Ich biss mir auf die Unterlippe und wartete, dass ich aus meinem Traum aufwachte. Doch es war kein Traum. Celine, die neben mir saß, grinste und kniff mir aufmunternd in den Oberarm. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Hier stimmte etwas nicht, das war klar.
"Mia", fing Erik an ins Mikro zu reden und ich hielt vor Schock den Atem an. Seine Stimme, die meinen Namen gesagt hatte, hallte durch das Stadion.
"Vor ein paar Wochen dachte ich, dass ich dich verloren habe", fuhr er fort. "Ich weiß, es war meine eigene Schuld und dafür möchte ich mir jetzt noch in den Hintern beißen. Es war furchtbar ohne dich. In der Hölle zu sein könnte nicht schlimmer sein. Als ich dich endlich wiederhatte, in Brasilien, da hab ich mir etwas geschworen. Und zwar, dass ich es nie wieder so weit kommen lassen würde. Du weißt gar nicht, was du in mir auslöst, wenn du mich nur anschaust. Du bist das schönste Mädchen der Welt, Mia und ich lasse dich nie mehr gehen. Ich liebe dich."
Mein Herz schlug so laut, dass ich dachte, man könnte es hören. In meinen Augen standen Tränen. Hatte er mir gerade wirklich vor all diesem Menschen ein Liebesgeständnis gemacht?
Als er sich ein paar Sekunden später hinkniete und eine kleine Schachtel aus seiner Tasche zog, schlug mein Herz gar nicht mehr. Oder so schnell, dass ich es einfach gar nicht mehr spürte.
"Ich weiß, dass du es hasst im Mittelpunkt zu stehen, aber ... Naja, da musst du jetzt durch." Die Anderen, die hinter im standen, lachten.
Er holte tief Luft und sah zu mir hoch.
"Mia. Willst du mich heiraten?"______
Ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht, weil ich an dieser Stelle aufhöre🙈😂
Hat jemand damit gerechnet? (Ich hoffe natürlich nicht^^) gefällt es euch so? Lasst ein paar Kommis da, ich würde mich freuen :)LG ~Romina
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BVB-Lovestory
FanfictionKennt ihr das, wenn man manchmal das Gefühl hat alles falsch zu machen? Wenn einem das Leben sinnlos vorkommt, weil einfach dieser eine Mensch fehlt? Romantik, Liebe, Drama ... Lest selbst und lasst euch einfach überraschen :)