Heute war es soweit.
Heute lag alles in meiner Hand ob diese Firma weiterhin so beliebt bleiben würde oder den Bach runter gehen würde.
Ich hatte mich dreimal hintereinander umgezogen, mich zweimal um geschminkt und sechs mal nach geguckt ob ich auch alle Papiere hatte. Gott, ich war so verdammt aufgeregt. Was passierte wenn ich alles vermasselte? Es musste alles klappen, es konnte nicht anders laufen!
Mit Wackelpudding Beinen, stieg ich ins Auto und fuhr zur Firma. Auf dem Weg hatte ich nicht mal Musik angemacht, so aufgeregt war ich.
Wie wohl Mr. Posey war? Ich hoffte er benahm sich Bodenständig, denn ich hasste es so sehr, wenn sich Menschen als was besseres einschätzen. So aufgeregt wie ich auch war, freute ich mich auch ein bisschen. Das war das erste mal das ich mit einer Firma zusammen Arbeiten wollte. Klar, war mein Vater und ich auch Partner, aber das war schon am Anfang so.
Schließlich kam ich an und schnappte mir meinen Koffer, der nur so mal am Rande, ein vermögen kostete. Ich würde nie wieder einen Aktenkoffer für Frauen kaufen. Als ich an der Rezeption ankam, begrüßte ich Lena und zog meinen Mantel aus.
,,Mr. Posey sollte in 15 Minuten da sein. Geh schon mal in den Raum H23. Viel Glück, du schaffst das.'', sagte Lena und zwinkerte mir zu. Ich atmete nochmal tief durch, und machte mich in die H-Abteilung wo ich mich schon mal setzte. Da ich mehr als Zehn Minuten hatte, entschied ich mir noch schnell die Papiere nachzugucken. Ich könnte mir keinen Fehler erlauben.
Ich wollte mich gerade umdrehen um mich endlich zu setzten, als ich gegen eine viel zu harte Brust knallte und ins Schwanken kam. Jedoch schaffte ich es mich irgendwie wieder zu halten und richtete mein Kleid. Als ich jedoch mein Kopf hob, konnte ich meinen eigenen Augen nicht glauben. Alles blieb plötzlich stehen.
Ich explodierte innerlich.
Nach fünf Jahren, sah ich das, was mich immer in der Hand haben würde. Die eine Person die so viel in mir anrichten konnte. Die Person, die mir nur in so kurzer Zeit gezeigt hatte, was es heißt, zu leben.
Mein ganzes Blut war in Sekunden erfroren und mein Herz pumpte mir bis zum Hals. Mein Kopf war benebelt und alles was ich gerade fühlte, war das Feuer was mich innerlich verbrannte. Ich konnte nichts sagen, mein Mund war trocken. Alle Erinnerungen wurde plötzlich wieder erweckt und alles, wirklich alles, spielte in meinen Kopf ab.
Kyle Tolison stand vor mir.
,,Guten Tag, ich bin Mr. Posey. Wir hatten uns hier für das Meeting getroffen, oder irre ich mich?'', redete er monoton auf mich ein. Er war Mr. Posey und somit der Firmenleiter? Aber wieso hieß er nicht Tolison? Er hatte doch nicht ge.. -, nein ich wollte diesen Gedanken nicht zu Ende bringen. Jetzt musste ich mich zusammen reißen. Es ging hier um das Zusammenarbeiten und nicht um Gefühle.
,,Ich bin Mrs. Jersey. Setzten sie sich doch bitte, soll ihnen meine Assistentin was bringen?'', fragte ich und konnte immer noch nicht fassen was hier passierte.
,,Ein Glas Wasser wäre ganz gut. Ich würde mich freuen, wenn wir gleich anfangen könnten.'', sagte er und setzte sich vor mich. Um ihn nicht anzuschauen, drückte ich den Knopf und Sekunden später erschien Lena.
,,Könntest du bitte Mr. Posey, ein Glas Wasser bringen?'', fragte ich und nickte ihr zu. Sie schaute mich mit großen Augen an und versuchte zu kommunizieren, jedoch blockte ich nur ab. Das passte jetzt nicht.
,,Wie viel sind die Einkommen im Jahr, Mrs. Jersey?'', fragte mich Kyle und holte seine Papiere ab. Mit trockenem Hals, suchte ich den richtigen Zettel raus.
,,Es sind ca. 824 Tausend im Jahr. Und wie ist es bei ihnen, Mr. Posey?'', fragte ich und hörte mich ein wenig Ängstlich an.
,,Unsere Unternehmen zählt nicht die Einkommen pro Jahr, sondern pro Monat. Und da sind die Einkommen um 170 Tausend.'', sein Gesicht zeigte keine Einzige Emotion.
Das war ein ganzes Stück mehr als unser Unternehmen. Viel mehr.
,,Wie viel Produkte verkaufen sie im Jahr?'', fragte nun ich.
,,Es sind um die 2,5 Millionen.'', ich nickte und schrieb es mir auf. Man merkte, das die Luft zwischen uns Dick war. Was hatte ich denn auch anderes erwartet? Das er hier reinkommt und mich küsst und sagt das er mich nach fünf Jahren zurück will?
Ich schaute wirklich zu viele Filme. Gerade als ich meinen Verkauften Produkte nennen wollte, kam Lena rein und reichte Mr. Posey das Glas Wasser.
Sie war genauso geschockt wie ich. Lena hatte ihn sowieso als erstes an der Rezeption gesehen.
,,Unsere Firma verkauft 2,3 Millionen Produkte im Jahr.'', nickte ich ihm zu und hoffte alles richtig zu machen.
Und so verlief die restliche Viertelstunde, in denen wir uns einfach darüber Informierten. Vielleicht kam er mir nur so vor, aber es fühlte sich so an, als würde mich Kyle die ganze Zeit anstarren. Und zum ersten mal bereute ich es, meine Haare immer zu einem Bob geschnitten zu haben, da ich mich einfach nicht verstecken konnte.
,,Dann würde es mich wirklich sehr freuen mit ihnen zusammenzuarbeiten. Hoffen wir das beste.'', sagte ich höfflich und wir beide hoben uns vom Stuhl. Als wir schließlich fast an der Tür gelangt waren, drehte sich Kyle um.
,,Es hat mich gefreut, Mrs. Jersey. Bis bald.'', sagte er und schüttelte meine Hand. Ein viel zu krasser Blitzt durchfuhr mich, als seine Haut mit meiner Bekanntschaft machte. Zum ersten mal des Meetings, verlor ich mich komplett und war sprachlos. Als er jedoch meine Hand losließ, fühlte ich dieses Kribbeln, was mich so noch mehr aus der Bahn warf.
,,Ganz meinerseits.'', schaffte ich es noch irgendwie zu sagen. Und dann verließ er denn Raum und ließ mich komplett geschockt da stehen. Minuten vergingen in denen ich da stand und nicht wusste, wohin mit meinen ganzen Gefühlen. Ich war so verwirrt und gleichzeitig konnte ich es einfach nicht fassen.
Nach fünf ganzen Jahren sah ich die Liebe meines Lebens wieder. Die aller erste Liebe, die ich je hatte. Er war der einzige Junge der mich so berührt hatte, mit voller Liebe. Plötzlich fühlten sich die Wunden total frisch an und ich schluckte stark.
Als ich mich damals von Kyle getrennt hatte, war ich wieder zum Roboter geworden. Erst nach drei Monaten schafften es meine Mutter und Lena mich zum Psychologen zu bringen. Auch wenn ich selber die Beziehung damals beendet hatte, hat mich dies ganz schön fertig gemacht. Ich litt darunter, wirklich.
Und ihn jetzt wieder zu sehen, riss alle alten Wunden schmerzhaft auf und es machte mir auch Angst, immer noch nach fünf Jahren, so fasziniert von ihm zu sein. Er würde immer eine bestimmte Rolle in meinem Leben spielen.
,,Lou, ist alles ok?'', platzte Lena in den Raum. Ich stand am Fenster und schaute den wunderschönen Ausblick an. Immer noch dabei, die Gefühle zu ordnen.
,,Er-ich-'', versuchte ich einen sinnvollen Satz hinzubekommen, scheiterte jedoch dabei.
,,Du bist ganz Blass, setzt dich erst mal und ich hol dir ein Glas Wasser. Entspann dich.'', versuchte mich Lena zu beruhigen.
Doch an das Beruhigen konnte ich kein einziges Stück denken. Ich konnte nur daran denken, das mein Exfreund hier war. Mit mir zusammen arbeitete.
Er war nicht nur mein Exfreund, er war die wichtigste Person in meinen Leben gewesen.
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My last Badboy
RomanceBAND 2 Nun sind fünf Jahre vergangen, fünf Jahre in denen Lou und Kyle getrennte Wege gegangen sind. Lou ist eine selbstbewusste Firmenleiterin, die alle Blicke an sich zieht, geworden. Ihre stechend Grüne Augen verführen jeden, wirklich jeden. Ky...