K A P I T E L 6 5

17.9K 958 47
                                    

LOU

Meine ganze Brust brannte und war dennoch eiskalt. Jeder Gedanken machte mich nur noch verrückter und ich wollte einfach aus diesem Albtraum erwachen. Wenn Kyle jetzt seinen Vater umbringen würde, wie sollte es dann weiter gehen? Ich hatte keine blasen Schimmer wie ich mit dieser Situation umzugehen hatte.

Als wir an meiner Wohnung ankamen, schaute ich langsam rüber zu Maria und musste feststellen, das sie sich mittlerweile ein wenig beruhigt hatte. Ich selber zitterte am ganzen Körper und hatte das verlangen wie ein kleines Kind loszuheulen. Wieder mal schob ich es auf die Schwangerschaftshormone.

Doch tief in mir wusste ich, das es nicht die Hormone waren, sondern Kyle. Das Bild wie er mich anschaute und dabei anschrie hatte sich fest in meinem Kopf eingebrannt und ließ mein Herz in mehrere Stücken brechen. Ich konnte nicht in Worte fassen wie geschockt ich war. Klar hatte ich Kyle oft wütend gesehen und ich wusste auch das wenn er wütend war nur noch rot sah.

Aber dennoch hatte es mich ein wenig verletzt. Mehr als es eigentlich sollte. Seine warmen braunen Augen waren viel dunkler als sonst, seine Haltung war verkrampft und sein Gesicht ein wenig blutverschmiert. Das alles harmonierte wirklich gut miteinander, so das ich noch mehr angst von ihm bekam.

Mir war bewusst das er dies nicht mit Absicht machte, aber den Schmerz konnte ich nicht aufhalte genauso wie den Schock. Ich würde niemals vergessen wie Aggressiv und wütend er mich angeschaut hatte und wie scharf seine Stimme war.

,,Geht es dir soweit gut? Hast du ernste Verletzungen?'', fragte ich langsam und drehte meinen Kopf zu Maria. Sie musterte mich stumm und schien sich Zeit bei der Antwort zu lassen. Ich nahm es ihr nicht übel, wie denn auch?

,,Kannst du mir eine Sache beantworten?'', ihre Stimme zitterte stärker als ich gedacht hatte. Langsam schluckte ich und nickte. Mit jeder Sekunde wuchs mein Mitleid für die wunderschöne und starke Frau. Ich bewunderte sie auf irgendeiner weise.

Schließlich hatte sie ihr Mann mehrere von Jahren missbraucht und trotzdem hatte sie ihre Fassade beibehalten. Kyle hatte mir viel von ihr erzählt und somit wusste ich viel von ihr. Maria war eine starke Frau und wird es auch immer bleiben.

,,Ha-hatt Kyle i-ihn umgebracht?'', ihre Stimme war kaum hörbar, doch in meinem Kopf wurde sie immer und immer lauter. Ich wusste es nicht und ehrlich gesagt wollte ich es nicht wissen. Mein Herz zerbracht in weiteren Stücken wenn ich daran dachte, wie Kyle auf ihn losgegangen war und wie ein Tier auf Marcus eingeschlagen hatte.

,,Ich weiß es nicht. So groß auch mein Hass auf Marcus ist, kann ich nicht zulassen das er stirbt. Ich habe versucht Kyle aufzuhalten, aber er hat mich bloß angeschrien und gesagt ich soll mit dir verschwinden. Jetzt bleibt mir nur zu hoffen, das Marcus nicht Tod ist.'', murmelte ich und spielte mit meinen Fingern.

,,Er hat mich nicht nur missbraucht sondern auch andere Frauen nach hause gebracht. Nachdem Sex musste ich jedes mal die Bettwäsche wechseln um irgendwie ein Auge zu zubekommen.'', sie biss sich auf die Lippen um die Tränen zu unterdrücken. Der Anblick ließ meinen ganzen Körper versteifen und ein kleiner Brocken sammelte sich in meinem Hals. Gezwungen schluckte ich und erwiderte ihr Augenkontakt.

,,Wieso ist er so geworden? Vor fünf Jahren war er noch ein netter und höfflicher Mann.'', fragte ich vorsichtig. Ein leichtes lächeln bildete sich auf ihren Lippen und ein weiteres mal bewunderte ich sie.

,,Durch Kyle Erfolg mit der Firma hat Marcus den Boden unter den Füßen verloren. Er hat angefangen sich ständig mit irgendwelchen reichen Männern zu treffen und die haben ihn beeinflusst. Sie haben ihm beigebracht wie man richtig mit seinen Ehefrauen umgehen muss. Natürlich hatte Marcus das getan und so ist unsere Familie zerbrochen.'', sie leckte sich über die Lippe und schüttelte ihren Kopf.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt