K A P I T E L 3 5

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,,MAMA!'', schrie Aiden und lief auf meine Mutter zu. Mit einem lächeln schloss sie ihn in eine Arme und drückte ihn. Währenddessen kam mein Vater auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Ich hatte die beiden schon ein wenig vermisst.

,,Wie geht's?'', fragte mein Vater und musterte mich lächelnd. Ich wollte gerade antworten, als meine Mutter zu uns kam und mich auch zur Begrüßung umarmte. Aiden und mein Vater begrüßten sich auch und so machten wir uns auf den Weg zu meinem Auto.

,,Um auf deine Frage zurück zu kommen, mir geht es recht gut. Aiden und ich hatten die Woche sehr viel spaß.'', sagte ich und lächelte zu Aiden. Er nickte nur begeistert.

,,Lou war mit mir am Samstag schwimmen. Das war so cool! wir haben ein Wettrennen gemacht und ich habe sogar gewonnen.'', erzählte er und fuchtelte mit seinen Händen. Wir alle drei fingen an zu lachen.

,,Also hat dir die Woche mit Lou gefallen?'', fragte Dad und legte die Koffer in den Kofferraum. Aiden nickte und grinste mir zu. Er war einfach zu süß für diese Welt.

Während der Fahrt erzählten meine Eltern mir was sie gemacht hatten und schließlich sprachen wir noch über andere Dinge. Ich merkte das meine Eltern viel erholter wirkten und ich freute mich wirklich für sie.

Als wir dann Zuhause ankam, half ich noch mit den Koffer und stieg schließlich wieder in mein Auto. Ich musste heute noch meinen Keller ausmisten, da er einfach grauenvoll aussah. Mit einem lächeln verabschiedete ich mich von ihnen und fuhr nach Hause.

Während der Autofahrt hatte ich leichte Unterleib Krämpfe und deswegen verzog ich auch so mein Gesicht. Bald würde auch meine Periode anstehen. Ich hasste es eine Frau zu sein, wieso mussten wir auch jeden Monat bluten und die Männer nicht?. Wütend über Mutternatur stieg ich aus und ging erst mal hoch zum Apartment.

Da zog ich mir bequemere Klamotten an, schnappte meine Musik Box und ging runter in den Keller. Das Ausmisten kann begingen.

*

Es waren bereits zwei Stunden vergangen und ich setzte mich müde auf die Treppen. Wieder kam der typische Krampf in meinem Unterleib und ich verzog das Gesicht. Es nervte.

Ich wollte gerade weiter machen, als mich ein Lied aufhielt. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich schluckte stark. War das jetzt wirklich ernst gemeint?. (Video anmachen)

''I see you with her and, its crushes me inside.
I guess I should stop thinkin' about you all the time.

Maybe this is what I needed.
Maybe this is a sign.
Maybe, I've been blind to reality, Baby tell me,..''

Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und ich schaute zu der Musikbox. Ich wusste nicht ob es eine Scherz war, oder es wirklich ein viel zu dummer Zufall war. Das konnte nicht sein, dieses Lied beschrieb genau das, was gerade bei mir passiert.

''Every Little glance my way, everytime you wanted to hang.
You seemed so interested , could you tell me?

Was it real or was it all in my had?
Was it real or was it all in my had?

She's so pretty, you two look so great.
Time for me to move on now.''.

Gänsehaut durchfuhr meinen ganzen Körper und ich schluckte stark. Scheiß Zufall. Egal was ich tat, alles erinnerte mich an Kyle, wirklich alles. Ich wollte ihn doch vergessen, weiter leben und nicht an ihn hängen. Klar, er hat mir ein bestimmtes Gefühl gegeben, aber alles schöne endet mal, stimmt's?.

Mit einem seufzen erhob ich mich und schnappte mir die kleine Kiste. Gerade wollte ich sie in der Müllsack werden, als ein bestimmtes Foto rausfiel. Etwas verwirrt beugte ich mich und hob dieses Foto auf. Und ein zweites mal durchfuhr mich die Gänsehaut. Waren wir hier bei Versteckter Kamera?.

Es war ein Foto von Kyle und mir, vom Abschlussball. Ich hatte es damals vor der Reise noch Drucken lassen und bis heute behalten. Ein trauriges lächeln landete auf meine Lippen, als ich es genau beobachtete.

Da stand ich, meine Augen funkelten heller als die Sterne und ich lächelte breit. Kyle schaute runter zu mir und lächelte. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper und ich strich ganz langsam über Kyle. Die Zeit die ich damals mit Kyle hatte, werde ich niemals beschreiben können.

Ich hatte eine sogenannte Weltreise gemacht, habe Attraktionen gesehen und das mit meinen engsten Freunden. Ich habe gespürt, wie es ist geliebt zu werden, was es heißt zu leben und diese Zeit werde ich immer mit mir tragen. Und ich würde es für nichts hergeben. Es war meine Erinnerung, eine Erinnerung an die beste Zeit.

Vielleicht war die meiste Zeit nicht die beste, aber es gehörte dazu, und ändern werde ich es nie können. Die Erinnerung an Sasha und David blitzte in mein Kopf und ich sank meinen Blick. Mein Augen scannten ganz genau meine Arme ab und ich entdeckte die Narben.

Dann schaute ich runter zu meinen Oberschenkel, zum Glück hatte ich eine lange Hose an, so das ich die hässlichen Narben nicht sah. Ich fand sie so hässlich.

Liam hatte mich mehrere male gefragt wieso sie so groß waren und was passiert ist, aber ich hatte immer abgeblockt. Aber als ich mit Kyle geschlafen habe und er die Narben entdeckt hat, hatte er sie geküsst. Er wusste das ich mich für diese schämte und er sagte das, was mich komplett umhaute.

''Du kannst so viele Narben habe wie du möchtest, Gott, du kannst auch aussehen wie sonst was. Aber das ändert nichts daran wie sehr ich dich liebe. Ich liebe alles an dir, dich und deine Macken.''

Und plötzlich spürte ich etwas nasses auf meinem Handgelenk und verdammt nochmal es war eine Träne. So sehr ich mir auch geschworen habe, nie wieder eine Träne zu vergießen, ich konnte nicht anders. Vielleicht war ich schwach, oder nah am Wasser gebaut, aber das machte mich so was von fertig und es musste einfach raus.

Meine Hände fingen an zu zittern und meine Brust hob und senkte sich viel zu schnell. Ich lachte leicht auf und schüttelte fassungslos meinen Kopf.

,,Seit dem du da bist, werde ich ganz die alte. Schwach und Naiv.'', redete ich mit mir selber. Es machte mich wütend das er so eine Kontrolle über mich hatte. Es war so unfair. Ich wollte an niemanden gebunden sein, das war doch scheiße!

Sauer über mich selber, schmiss ich das Foto weg, weit flog es jedoch nicht. Wütend wischte ich mir über meine Augen, er wird es nicht schaffen die alte Lou aus mir zu holen. Ich verstehe ihn wenn er wütend ist und mich genauso verletzten möchte wie ich es getan habe, aber ich werde mich nicht darauf einlassen.

Aber wer sagt denn, das er dich verletzten will?
Vielleicht verletzt es ihn genauso und er leidet auch.

,,Sei Still.'', sagte ich und erhob mich. Ich werde nicht auf die innere Stimme hören, sie gibt mir Hoffnung und das ist das letzte was ich brauchte. Ein letztes mal atmete ich tief durch und machte mich wieder ans ausmisten.

Ich werde ihn schon irgendwie vergessen, schließlich ist es nicht unmöglich.

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@dankie11

Dieses Kapitel widme ich an dich. Nochmals danke für diesen tollen Text, er hat mich echt berührt. Am liebsten würde ich dich abknutschen. ♥


My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt