Die Tage flogen an mir vorbei und irgendwie wuchs die Freude mit jedem Tag. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie war es mir egal was Kyle oder andere sagen würden. Es war mein Kind und ich war bereit es zu gebären und zu erziehen.
Ich war gerade auf dem Weg zum Frauenarzt, heute stand nun der Ultraschall an. Den ganzen Morgen hatte ich schon ein fetten grinsen auf den Lippen. Durch meine Körper floss das pure Glück und ich konnte es kaum erwarten auf der Liege zu liegen und das Bild von meinem Baby zu sehen. Oh Gott, wenn ich nur daran dachte.
Schade nur, das Kyle nicht dabei ist.
Jedoch setzte ich wieder mein lächeln auf, wer brauchte ihn schon? Er konnte mit Bella zu Ultraschall gehen, wenn er sich für sie entschieden hat. Ich brauchte ihn nicht mehr, ich hatte was anderes um was ich mich kümmern musste und das, dass ist viel wichtiger.
Angekommen, entdeckte ich bereits Lena, die auf und ab wippte mit ihren Füßen. Ich glaube sie war viel aufgeregter als ich. Mit einer Umarmung begrüßten wir uns und gingen schließlich rein. Mein ganzer Körper war unter Strom und ich konnte es immer noch nicht realisieren. Ich freute mich so sehr.
Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, bat uns die Frau uns zu setzten, was wir auch taten. Sofort legte sie meine Hand auf meinen Bauch und ich lächelte zufrieden. Bald würde ich es endlich in meinen Armen halten können.
,,Kyle und Austin haben sich immer noch nie beruhigt, langsam reicht es aber auch. Ich möchte endlich meine Verlobungsfeier'', schmollte Lena und ich grinste nur. Es war so typisch das Lena ungeduldig war.
,,Wieso will er denn keine Verlobungsfeier ohne Kyle machen?'', fragte ich und drückte meine Augenbrauen zusammen. Lena schüttelte nur mit ihren und kaute verzweifelt auf ihrer Lippe herum.
,,Rede doch einfach mit ihm, ich meine in ein paar Monaten ist schon Juni und glaub mir, das wird wie im Flug vergehen.'', warnte ich sie. Sie wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich mein Nachname durch den Raum gerufen wurde. Sofort erhob ich mich vom Stuhl und folgte der Krankenschwester.
Je näher ich dem Raum kam, desto aufgeregter wurde ich. Gleich würde ich das kleine Ding in mir auf einen Bildschirm sehen und zum ersten mal Mutter Gefühle empfinden. Nicht das ich sie schon vorher empfunden hatte, jedoch würde sich das ein ganzes Stück verstärken.
,,Guten Frau Jersey'', begrüßte mich eine Dame. Sie hatte mittlerweile graue Haare, ihr Gesicht war ein bisschen Faltig und eine Brille schmückten ihre blauen Augen. Dennoch hatte sie etwas an sich, was pure Freundlichkeit ausstrahlte.
,,Guten Tag.'', sagte ich und schüttelte ihre Hand. Mit einem Handzeichen zeigte sie mir, das ich mich auf die Liege legen sollte. Mit einem unsicherem Lächeln tat ich es und zog schon mal mein T-Shirt hoch. Mein Blick fiel auf Lena, die mich mit einem stolzen lächeln beobachtete. Ich erwidert ihr lächeln und schaute schließlich zu der Frauenärztin.
Sie war gerade dabei das kalte Gel auf meinen Bauch zu verteilen, als ich mein Gesicht verzog. Gott, das war ja verdammt Kalt. Ich hörte wie Lena leicht kicherte und sich die Hand vom Mund hielt. In ein paar Jahren werde ich diejenige sein, die darüber lachen wird.
,,Okay, ich lege jetzt los. Sind sie bereit?'', fragte die Ärztin mich freundlich. Mit einem riesigem grinsen nickte ich. In meinem Körper floss das pure Glück und ich konnte es kaum erwarten. Langsam fing sie an mit dem Gerät über mein Bauch zu fahren. Es dauerte ein wenig, bis wir etwas entdecken.
,,Sehen sie? da ist der Kopf.'', zeigte sie mir und eine viel zu starke Gänsehaut durchfuhr meine ganzen Körper. So etwas hatte ich noch nie gespürt und so schnell würde ich das auch nicht vergessen. Zu sehen wie dein Kind im Bauch liegt und sein Herzschlag zu hören ist das beste was es gibt.
,,Oh mein Gott...'', hauchte ich und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Es war aus purem Glück und ich konnte nicht beschreiben wie froh ich über diese Entscheidung war, die ich getan hatte.
,,Leider kann ich ihnen erst in einigen Wochen sagen was es für ein Geschlecht ist, aber wenigstens wissen wir, das ihr Kind Kerngesund ist und keine Probleme hat.''. Mein Augen schauten zu Lena, die fassungslos ihren Kopf schüttelt und krampfhaft ihre Tränen zurückhält. Ich selber weinte bereits wie ein kleines Kind, was kein Spielzeug bekommen hatte.
,,So, ich drücke ihnen jetzt den Ultraschall aus und dann können sie wieder in ein paar Wochen wieder kommen. Haben wie irgendwelche Fragen?'', sie schaute mich freundlich mit ihren Blauen Augen an. Ich schüttelte meinen Kopf und zufrieden drückte sie ein paar Bilder aus. Währenddessen wischte sie das Gel von meinem Bauch.
Als wir schließlich draußen waren, standen wir wahrscheinlich zehn Minuten draußen und hatten die Bilder vom Ultraschall angeschaut. Das grinsen auf meinem Gesicht wollte nicht verschwinden. Es war bereits ein bisschen zu sehen und ich konnte nicht realisieren das es meins war. Das konnte nicht sein.
,,Guck mal, da sind seine Füße und da sein Kopf. Ohh Gott! Das ist so süß'', quiekte Lena. Ich kicherte nur und verabschiedete mich von ihr. Ich müsste noch einkaufen gehen, bei der Firma vorbeischauen und meinen Eltern einen kurzen Besuch abstatten. Der Tag hatte super begonnen und meine Laune konnte mir niemand versauen.
*
,,Lou, du stopft ja alles in die rein. Geht es dir gut?'', fragte meine Mutter und musterte geschockt meinen Teller. Ich schüttelte nur meinen Kopf und stopfte mir ein weiteres Stück Fleisch rein. Ich hatte so verdammt Hunger, ich dachte schon ich würde verhungern.
,,Lass mich doch, wenn ich Hunger habe.'', sagte ich schnippisch. Mein Vater musterte mich amüsant und Mutter schüttelte nur fassungslos ihren Kopf.
,,Lou?'', frage Aiden und schaute mich mit seinen grünen Augen an. Mein genervter Gesichtsausdruck änderte sich sofort und ich schaute mit einem warmen lächeln runter zu ihm.
,,Ist die Schule toll?'', fragte er etwas unsicher. Mein Herz erwärmte sich keine Sekunde später und ich musterte ihn. Die Grundschule ist toll, aber die weiterführende purer Scheiß.
,,Ja, sie wird dir sehr spaß machen.'', sagte ich und nahm ein Schluck von meinem Apfelsaft.
,,Ich hoffe es, Jana und ich sind richtig aufgeregt.'', sagte er und hüpfte auf seinen Stuhl herum. Ich grinste nur und aß mein Steak weiter. In ein paar Monaten würde Aiden zu Schule gehen, mit Jana. Mit jedem Tag wuchs meine Hoffnung das die beiden ihr ganzes Leben verbringen werden.
,,Er redet schon die ganze Woche darüber.'', sagte Vater und schaute zu ihm. Ich erwiderte sein lächeln und wischte mit den Mund ab.
,,Lou? können wir gleich Fußball spielen?'', fragte Aiden und setzte sein Hundeblick auf. Unfair. Ich seufzte nur, ehrlich gesagt war ich ziemlich müde.
,,Komm schon, du hast letztes mal sooo gut gespielt.'', sagte er und wirbelte mit seinen Händen herum. So müde ich auch war, diese grünen Augen die mich bittend anschauten, ließen alles in mir schmelzen.
Also verbrauchte ich auch die letzte Kraft für heute, indem ich mit Aiden Fußball spielte. Ich hatte es nicht mal geschafft noch zu fahren, deswegen blieb ich einfach bei meinen Eltern. Die wichtigsten Unterlagen aus der Firma hatte ich, also konnte ich sie auch einfach Zuhause erledigen.
Ich brauchte nicht lange bis ich in einen gemütlichen schlaf fiel. Mein letzter Gedanken war der Ultraschall und das ich dies niemals vergessen werde. Im Positiven Sinne. Zu schade das Kyle dies alles verpasste und sich dagegen stellte.
Aber er hatte eine andere Frau, die auch Schwanger war und mit der er das gleiche machen konnte, nämlich die Familien Sachen. Wenn ich nur daran dachte das er und Bella eine Familie werden, wurde die Eifersucht größer als ich selber. Es machte mich schon ein bisschen traurig und ich war enttäuscht.
Auch wenn ich es nicht wollte, ich träumte von Kyle und mir. Von einem großen Haus und vier Kinder die lachend im Garten rumliefen. Ich träumte davon das Kyle mit einen kurzen Kuss gab und mir sagte, wie sehr er mich liebte. Ich träumte vom perfektem Leben.
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My last Badboy
RomanceBAND 2 Nun sind fünf Jahre vergangen, fünf Jahre in denen Lou und Kyle getrennte Wege gegangen sind. Lou ist eine selbstbewusste Firmenleiterin, die alle Blicke an sich zieht, geworden. Ihre stechend Grüne Augen verführen jeden, wirklich jeden. Ky...