K A P I T E L 7 0

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KYLE

Geschockt schaute ich nun hin und her. Ich selber konnte nicht realisieren was da aus ihrem Mund kam, wie konnte sie sich nur so etwas erlauben? Wieso log uns jeder an? Wie konnten sie nur so egoistisch sein und uns diesen Glück nicht gönnen?

Mein Blick fiel auf Lou, die komplett geschockt da stand und wie eine Statue aussah. Ihre Augen hatten die Farbe verloren und es sah so aus, als würde sie ihre Luft anhalten. Ich wollte mir nicht ausmalen wie geschockt sie innerlich war.

Dann fiel mein Blick wieder auf Sammy, die leicht anfing zu weinen. In meinem Kopf durchsuchte ich alle alten Erinnerungen, zwar hatte ich damals mit Sammy geschlafen, aber wir haben immer verhütet. Ich hatte ihr auch niemals Geld dafür geboten. Was redete sie hier?!

Gestresst fuhr ich mir durch Haar und versuchte irgendein Ton aus meinem Mund zu bekommen. Jedoch war ich einfach zu geschockt. Wie konnte sie nur so falsch sein und sich erlauben so etwas zu behaupten? Schämte sie sich denn nicht?

Mein Mund öffnete sich, doch daraus kam kein einziger Ton. Ich wusste nicht mal was ich sagen sollte. Zu einem wusste ich bereits das dies mir nichts brachte und zu einem war ich sprachlos. Wiedermal schaute ich zu Lou die immer noch so geschockt da stand und sich kein Stück bewegte. Wie würde es jetzt weitergehen?

,,Bist du so geschockt Kyle? Tja, so ist das.'', sagte Sammy und schaute mich an. Langsam wurde der Schock weniger, umso mehr wuchs mein Wut. Wie konnte sie sich nur so etwas erlauben? Selbst nach fünf Jahren war sie immer noch die gleiche, eifersüchtige Zicke. Wütend fuhr ich mir durchs Haar und wollte gerade etwas erwidern, als mir jemand vor rauskam.

,,Weißt du was lächerlicher ist, Sammy?'', fauchte Lou. Ihre  Stimme war mit Hass gefüllt und gab mir sogar ein mulmiges Gefühl. Sie war wütend, ziemlich wütend. Sammy neigte den Kopf etwas bei Seite und schaute sie mit einem dreckigem grinsen an. Doch Lou ließ sich nicht einschüchtern, im Gegenteil. Ihr Kinn hob sich ein wenig an und ihre grünen Augen musterten Sammy angewidert.

,,Überrasch mich, Jersey.'', lachte Sammy und warf ihre blonden Haare bei Seite. Mein Augen wanderte jedes mal zu den jeweils anderem. Sollte ich das alles jetzt beenden oder warten bis Lou zu ende gesprochen hatte? Ich wusste es nicht und irgendwie war ich auch Neugierig was Lou Sammy zusagen hatte.

Doch bevor Lou etwas sagte, fing sie an zu lachen. Sie lachte so, als wäre etwas lustiges passiert, als hätte sie noch nie zuvor gelacht. Etwas verwirrt schaute ich zu Sammy, die Lou arrogant musterte und auf eine Erklärung wartete.

Es dauerte ein wenig bis sich Lou beruhigt hatte, denn jedes mal wenn sie anfangen wollte, lachte sie wieder los. Mit einem tiefen Atemzug beruhigte sie sich und ihre grünen Augen wurden wieder wie ein scharfes Messer.

,,Selbst nach fünf Jahren bist du immer noch so lächerlich. Ich dachte ehrlich, das du dich nach fünf Jahren etwas weiterentwickelst und aus deinen Fehlern lernst. Aber da habe ich mich ordentlich geschnitten.'', Sammys Blick wurde mit jedem Wort geschockter.

,,Es tut mir leid, das ich Kyle 'bekommen' habe und du nicht. Vielleicht findest du jemanden besseres, der dich so liebt wie du es verdient hast. Einen, der dich Kyle vergessen lässt.'', sagte Lou und zuckte mit den Schultern. Sammy schluckte schwer und schaute Lou genau an, so als würde sie darauf warten das Lou anfängt sie auszulachen.

,,Wirklich?'', fragte Sammy etwas geschockt und Hoffnungsvoll. Ein lächeln landete auf Lous Lippen.

,,Nein.'', sagte sie trocken. Sammys Hoffungsvoller Blick verschwand innerhalb Sekunden. Dieses mal neigte Lou ihren Kopf etwas bei Seite und musterte Sammy angewidert.

,,Du bist und bleibst die Sammy, die ich aus der Schule kenne. Und du glaubst ehrlich das ich dir das mit der Schwangerschaft abkaufe? Denkst du wirklich das ich so dumm bin?'', fragte Lou und fing wieder an zu lachen. Dieses mal schlich sich ein kleines lächeln auf meine Lippen. Auch wenn mir Sammy in diesem Moment ein kleines bisschen leid tat, war ich stolz auf meine Frau.

,,Du...denkst...das...doch nicht...wirklich.'', lachte Lou und hielt sich an ihrem Kugelrunden Bauch fest. Meine Augen fuhren zu Sammy, die komplett verloren da stand und sich von Lou auslachen ließ. Dieses mal war es Sammy, die Tränen in den Augen hatte und Lou, die sie auslachte. Wie schnell sich doch das Blatt wenden konnte.

,,Sammy, bitte, bitte werde erwachsen und lass andere ihre Sachen tun. Wenn du eifersüchtig darauf bist oder es dir nicht gefällt, dann hör auf es zu zerstören und mach dein eigenes Ding. So kommst du weiter im Leben, glaub mir.'', Lous Stimme beruhigte sich mit jedem Wort. Sammy musterte Lou lange und schien zu überlegen.

Doch Lou war das egal. Sie nahm ihre Tasche, richtete ihre Haare und verließ den Laden. Ihr Kinn war natürlich leicht angehoben, dennoch hatte sei ein freundliches lächeln auf den Lippen. Sie lief zum Auto und wartete da auf mich. Langsam schaute ich zu Sammy, die nun mich musterte.

,,Hat sie recht?'', fragte sie und ihre Stimme zitterte.

,,Das du eine verlogene, eifersüchtige Frau bist?'', fragte ich. Ihre blauen Augen verloren nun komplett den Schimmer. Ihr Mascara verschmierte sich, als Sammy ihre Tränen wegwischte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand ich genauso aus dem Laden und setzte mich mit Lou ins Auto.

Während ich nach einem anderem Laden suchte, versuchte ich die Stille einzuordnen. Sie war nicht unangenehm, aber auch nicht angenehm. Ich wusste nicht ob Lou das nun wirklich glaubte oder nicht. Alles verwirrte mich gerade. Nachdem ich einen weiteres Kinderladen gefunden hatte, gab ich es im Navi ein und fuhr los.

,,Ist das wahr?'', fragte Lou ganz plötzlich. Dieses mal hörte sich ihre Stimme nicht mehr so stark an, sondern eher schwach. Ich ließ den Blick kurz von der Straße ab um Lou anzuschauen. Ihre Wangen hatten sich Rosa gefärbt und sie sah ein wenig fertig aus.

,,Nein...Natürlich nicht Lou.'', sagte ich und war komplett verwirrt darüber das sie dies nun doch glaubte.

,,Aber wieso ist sie nicht die erste Frau die du zwingst das Kind abzutreiben? Huh?'', sagte sie nun etwas lauter.

,,Lou, wir haben immer verhütet wenn wir gefickt haben, okay?!'', sagte ich genauso laut zurück. Lou zuckte ein wenig zurück wegen meine Aussprache, fasste sie aber ganz schnell wieder.

,,Ich weiß ja nicht ob deine Kondome aus Stahl sind, aber dir ist schon klar das sie manchmal reißen können oder ähnliches?!'', schrie sie nun.

,,Was ist wenn sie wirklich schwanger war!? Was ist wenn das alles zu deinem Plan gehört!?'', schrie sie weiter. Verwirrt drückte ich meine Augen zusammen und musterte sie. Was war denn jetzt verdammt nochmal mit ihr los?

,,Was redest du hier für ein Mist?!'', fragte ich und wirbelte mit einer Hand herum.

,,Was mit mir los ist? Ich habe gerade erfahren das die Ex Freundin von meinem Mann schwanger war und 5000 Euro angeboten bekommen hat, um es abzutreiben.''.

,,Was war denn gerade mit Sammy, sie hast du fertig gemacht und gesagt du würdest ihr nicht glauben aber jetzt sitzt du hier und glaubst das doch?!''.

,,Weißt du was Kyle? Fahr mich einfach nach Hause, die Sachen werde ich mit Lena die Tage kaufen. Ich habe keine Lust und Kraft mehr auf diesen Scheiß. Ständig kommt uns was in den Weg, ständig streiten wir uns oder müssen uns einen Back-up Plan überlegen. Ich kann das alles nicht mehr, ich bin müde.'', sagte sie. Gestresst fuhr ich mir durchs Haar.

Wieso musste das alles so sein.

Stumm bog ich um die nächste Ecke ab und fuhr somit Richtung nach Hause. Die Fahrt verlief ruhig und es herrschte viel zu dicke Luft. Mir war bewusst das Lou misstrauisch war, aber ein bisschen vertrauen sollte sie doch haben. Ich meine ich hatte nichts getan, was ihr vertrauen so kaputt gemacht hat.

,,Können wir was essen gehen?'', hörte ich sie fragen. Mein Blick huschte sofort zu ihr und ich konnte meinen eigenen Augen nicht glauben. Vor zwei Minuten hatte sie hier noch wie eine hysterische rumgeschrien, jetzt lächelte sie mich wie ein Engel an.

Das konnte doch nicht ihr ernst sein.



My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt