K A P I T E L 3 7

17K 919 234
                                    

LOU

(EINIGE WOCHEN SPÄTER)

Müde fiel ich aufs Sofa und hielt schmerzhaft meinen Kopf. Erstens war ich hundemüde und hatte auch noch Kopfschmerzen. Dann waren es auch noch nie Nachbarn die eine verdammt Party feierten. Ernsthaft? musste das an einem Sonntag Abend sein?

Manche Menschen mussten am nächsten Tag arbeiten, haben dich auch mal daran gedacht? Wütend erhob ich mich von meinem Sofa und machte mich auf den Weg in die Küche. Währenddessen dachte ich ein wenig über Kyle nach. Es waren nun genau zwei Monate her, zwei verdammte Monate hatte ich ihn nicht gesehen.

Jedoch schob ich ihn sofort wieder bei Seite, ich verschwendete nur meine Zeit. Brummend öffnete ich den Kühlschrank und schaute war drinnen ist, mit einem genervten Blick schaute ich mir einen Joghurt an. Der schmeckte aber nicht.

Dann fiel mein Blick auf die Frikadellen. Mit einem lächeln nahm ich sie mir und machte den Kühlschrank zu. Nachdem ich sie ein wenig aufgewärmt hatte und mir zwei Brötchen geschnappt hatte, setzte ich mich an den Esstisch. Aber irgendwas fehlte, irgendwas gab mir nicht den bestimmten Geschmack den ich haben wollte.

Wieder erhob ich mich und schaute in meinen Regalen was ich noch dazu so essen konnte. Senf?, nein zu eklig und scharf. Ketchup?, zu normal. Mein Blick fiel auf das Nutella Glas und ich kniff meine Augen zusammen. Probieren schadet doch nicht, oder?

Angst vor mir selber, schmierte ich das Brötchen mit Nutella voll und legte die Frikadellen drauf. Als ich jedoch reinbiss war die Angst von mir selber ganz verschwunden. Das schmeckte ausgezeichnet, Gott, ich habe noch nie was besseres gegessen! Gierig aß ich weiter und aufhören konnte ich erst recht nicht. Woher auch immer mich dieser Heißhunger gepackt hatte, aber so einen krassen hatte ich noch nie.

Nachdem mein Magen voll war, entschied ich mich schlafen zu gehen. Auch wenn es erst kurz vor neun war, meine Augen vielen immer wieder zu. Eigentlich hatte ich heute nichts spannendes gemacht, also nichts was mich so müde machen sollte. Schulterzuckend schmiss ich mich in mein Bett und schlief auch keine Sekunde später ein.

*

Brummend erhob ich mich vom Bett, mein Magen schmerzte ein wenig und ich fasste mich an meinen Kopf. Gott, was war mit meiner Gesundheit los? Mit langsamen Schritten machte ich mich auf den Weg zum Bad um mich da frisch zu machen.

Ich wollte gerade die Zahnbürste in mein Mund stecken, doch als mich die Übelkeit packte, schmiss ich die Zahnbürste ins Becken und beugte mich vors Klo. Ich wusste nicht was alles hochkam, aber es fühlte sich so an als würde ich mir die Seele auskotzten. Meine Kopfschmerzen wurden durch den Druck mehr gereizt.

In der Hoffnung das dass alles war, was ich ausgekotzt hatte, stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche wo ich ein großen Schluck Wasser nahm. Mein Kreislauf war gerade am untergehen und ich schaffte es noch irgendwie so zu meinem Schlafzimmer, wo ich Jasmin anrief um ihr zu sagen, das ich nicht zur Arbeit erscheine.

Sie wünschte mir gute Besserung und versprach mir das alles gut in der Firma lief. Danach amtete ich aus und schloss meine Augen. Mein Schädel drohte zu platzten und mein Magen fing ein weiteres mal an zu schmerzen. Mit verzogenem Gesicht erhob ich mich von meinem Bett und dachte nach was ich essen konnte.

Ich wusste das es nicht wirklich vorteilhaft war, nachdem kotzten was zu essen, aber irgendwie hatte ich ein totalen Hunger bekommen. Doch wirklich viel hatte ich nicht in meinem Kühlschrank, also entschied ich mich einfach für einen Apfel.

Während ich den aß, schaltete ich meinen Fernsehen ein und schaute mir irgendetwas an. Ich wusste nicht ob ich es mir nur einbildete, aber nach dem Apfel ging es mir ein Stückchen besser und ich schaffte es, mir meine Zähne zu putzten und mich ein wenig Menschlicher aussehen zu lassen. Ich wollte mit gerade etwas anderes anziehen, da ich eine kurze Shorts anhatte und darüber ein Bluem Shirt. Ganz schön peinlich für eine 23 Jährige. Jedoch wurde ich durch ein Klingeln unterbrochen.

Fragend öffnete ich die Tür und wartete, wer aus dem Aufzug kam. Und natürlich war es Lena, wer sollte es auch anderes sein?

,,Ich hab dir einige Medikamente mitgebracht.'', sagte sie und lächelte. Da ich einfach zu erschöpft war um mit ihr zu Diskutieren, trat ich ein Schritt bei Seite und wir beide machten uns auf den Weg in mein Zimmer. Eigentlich sollte sie zur Arbeit.

,,Übelkeit also..?'', fragte sie und griff irgendetwas aus ihrer Tüte. Ich schaute sie einfach nur an und wartete, was sie von mir wollte. Lena hielt mir irgendein Medikament vor die Nase und seufzend nahm ich es ihr ab.

,,Ich fühle mich so, als würde ich sterben.'', sagte ich und schloss meine Augen. Ich war Müde und mein Kopf schmerzte und jedes verdammte Geräusch machte die Schmerzen noch intensiver. Lena schenkte mir nur einen mitfühlenden Blick und ich holte eine Wasserflasche aus dem Abstellraum.

Lena und ich hatten und irgendwie ausgesprochen, also so ähnlich. Irgendwie vergaßen wir beide diesen Streit und machten da weiter wo wir aufgehört hatten. Besser so, ich hatte nicht die Lust und Zeit dafür mich mit ihr zu streiten. Zwar hatte es sich in mein Kopf eingeprägt was sie getan hatte, aber ändern kann ich es nicht.

Seufzend setzte ich mich wieder vor Lena und nahm die Tablette in meine Hand. Doch bevor ich sie in mein Mund werfen konnte, schaute mich Lena auf eine komischen Weise an und das stoppte mich. Was war denn jetzt wieder los?

,,Ich muss dir was erzählen.'', sagte sie und ihr Blick senkte sie. Meine Augenbrauen drückte ich fragend zusammen und hoffte, das mit ihr und Austin alles ok war. Innerlich betete ich, das ich nichts falsches gemacht hatte.

,,Wir haben doch die Verlobungsfeier verschoben, stimmt's?'', fragte Lena und wartete auf meine Antwort. Ich nickte und fragte mich worauf sie hinaus wollte.

,,Der Grund dafür ist, das Kyle und Austin sich gestritten haben. Und ich habe etwas erfahren.'', sagte sie und schaute enttäuscht auf den Boden. Wieso hatten die beiden sich denn jetzt gestritten? was war mit den falsch?

,,Der Grund warst du.'', sagte sie und hörte sich traurig an. Sofort fingen alle Alarmglocken an zu läuten, hatte ich irgendwas falsche gemacht? Und wieso zur Hölle stritten sie sich über mich?

,,Wieso das denn?'', fragte ich und verstand nur Bahnhof. Wieder seufzte sie traurig.

,,Kyle hat erfahren das Austin dich erpresst hat. Dank dem Anruf vor einigen Wochen.'', sagte sie und biss sich auf die Lippen. Vor einigen Wochen?, das hieß vor zwei Monaten.

,,Scheiße..'', hauchte ich und mich überkam sofort das schlechte gewissen. Und ich hatte so gehofft Kyle würde dies nicht mitbekommen haben! Mein Blick fiel auf Lena, scheiße, hatte Austin das wirklich durchgezogen und deswegen hat die Verlobungsfeier auch nicht stattgefunden?

,,Lena, ich-, ich..'', versuchte ich mich zu entschuldigen, doch sie fiel mir um den Hals.

,,Es tut mir so leid, ich bin so ein Miststück. Ich kann mein Verhalten dir gegenüber nicht erklären. Wie konnte ich nur so blind sein?'', plapperte sie drauf los. Moment mal?, wieso war sie diejenige die sich entschuldigte?

,,Ihr seid immer noch zusammen?'', fragte ich mit einem geschocktem Unterton. Sie löste sich von mir und nickte, müde.

,,Wir haben Tage gebraucht um uns auszusprechen, wir wollen das irgendwie nochmal versuchen und dieses mal so, das wir uns nirgendwo einmischen. Wir werden um uns alleine Sorgen.'', ihr Unterton hatte eine gewisse reue. Ein fetter Brocken fiel von meinem Herz und ich hoffte, das sie auch wirklich ihr Wort hielt.

Vielleicht war es schon zu spät, aber trotzdem erleichterte es mich, das die beiden sich nun um ihr eigenen Kram kümmerten.



My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt