K A P I T E L 3 ✔

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Als ich dann auch endlich Zuhause war, war das erste was ich tat, mich ins Bett zu legen. Ich war immer noch total geschockt darüber und musste das alles erst mal verarbeiten. All die Jahre habe ich ihn nie wieder gesehen und dann stand er ganz plötzlich vor mir.

Es war so unreal, als würde ich gleich aufwachen und feststellen das dass alles nur ein Traum war. Aber es stimmte nicht, es war die Realität, das hier und jetzt. Für mich war es ja nicht einmal schlimm, ich fand es nur so verwirrend. Ich wusste einfach nicht was ich fühlen sollte.

Mein Blick fiel auf den Wecker, der kurz von 16 Uhr anzeigte. Lena sollte in einer halben Stunde kommen, da sie mich jetzt nicht alleine lassen wollte. Eigentlich brauchte ich keine Hilfe, ich wusste, wie ich mit meinen Gefühlen umzugehen hatte.

Mein Psychologe hatte es mir erklärt.

All die Monate habe ich meine Psyche aufgebaut, mir sooft in den Po gebissen. Und jetzt kam er ganz plötzlich in mein Leben?. Was sollte davon halten?. Ich wusste es einfach nicht.

Zu einem war aber auch ich diejenige die Schluss gemacht hat und gegangen ist. Das erklärt auch, wieso er so Emotionslos war und nur auf Business Base mit mir ging. Aber ich konnte es verstehen, wirklich. Ich war damals gegangen ohne ihm wirklich einen Grund zu geben. Zum letzten mal seufzte ich und machte mich auf den Weg in die Küche, er sollte endlich aus meinen Kopf.

Nach einer halben Stunde stand Lena natürlich schon in meinem Apartment und hatte zwei Flaschen Hugo dabei. Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust, aber zu Liebe für Lena nahm ich doch zwei Gläser mit.

,,Wie geht es dir?'', fragte sie und setzte sich aufs Sofa.

,,Immer noch, gut. Bloß bin ich so verwirrt und habe so viele Fragen.'', sagte ich und massierte meine Schläfen. Langsam bekam ich echt Kopfschmerzen.

,,Du glaubst nicht, wie mir das Herz in die Hose gerutscht ist, als er plötzlich vor der Theke stand und gefragt hatte, wo der Raum war. Ich habe sofort an dich gedacht und konnte es nicht fassen. Nach all den Jahren, in denen er spurlos verschwunden war, taucht er wieder auf und lässt uns mit vollen Frage da.'', sagte sie und schüttelte den Kopf. Sie hatte recht, die ganzen Jahre hat niemand etwas von ihm oder seiner Familie gehört.

Meine Eltern verloren auch immer mehr und mehr den Kontakt zu Maria und dem Vater. Wobei wir seinen Vater sowieso nicht gesehen haben. Trotzdem war es so komisch.

,,Es kommt mir gar nicht so lange vor. Als würde ich erst vor ein paar Wochen Schluss gemacht haben.'', sagte ich ehrlich. Seit dem ich ihn heute gesehen hatte, hat mein ganzes Gehirn eine Zeitreise gemacht.

,,Wie kann es sein das er mit Nachnamen Posey heißt?'', fragte Lena und schaute mich fragend an.

,,Das ist doch offensichtlich, er hat geheiratet.'', sagte ich und zuckte mit den Schultern. Vielleicht machte es mich ein wenig traurig, aber ich war selber schuld. Es wäre jetzt viel zu Egoistisch von mir zu meinen, sie sei sowieso nicht die richtige für ihn. Kyle hatte er verdient glücklich zu sein.

,,Glaubst du das Austin auch in der Stadt ist?'', fragte sie und kaute auf ihrer Lippe herum. Ein echtes lächeln umspielte meine Lippen, sie hang immer noch an ihn. Austin war damals mit Kyle spurlos verschwunden und hatte Lena im Stich gelassen. Sie war total fertig und schwieg für Wochen.

,,Ich weißt nicht, wünschte du dir es aber?'', fragte ich und schaute direkt in ihren Augen. Und nach viel zu langer Zeit strahlten sie wieder, so wie sie es früher taten. Ein schiefes grinsen umspielte ihre Lippen.

,,Ich weiß nicht.'', sagte sie. Wir beide schwiegen für eine Weile und verfolgten unsere Gedanken. Lustig, wie er einfach so in mein Leben platzte und alles auf den Kopf stellte. Nur er kann es und würde es immer können.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt