K A P I T E L 5 3

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LOU

Ein Lacher entwich meinen Mund und ich haute Liam leicht auf die Schulter. Manchmal war er wirklich ein Idiot.

Wir waren gerade bei mir Zuhause, meine Eltern waren vor einigen Minuten weggefahren. Nach der Feier sind meine Eltern und Liam noch zu mir um mir einige Fragen zu stellen. Zwar war es mir unangenehm, aber ich wusste das ich da durch musste.

,,Hast du Hunger?'', fragte mich Liam und schaute meinen Bauch an. Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und richtete mich auf um in der gleichen höhe zu sein wie er. Seine grünen Augen musterten mich belustigt.

,,Mach dir keine Sorgen, wenn ich Hunger habe, dann wirst du das schon erfahren.'', sagte ich und kniff seine Wange. Ich fand es so süß wie er sich sorgen um mich machte. Ein lächeln huschte über seine Lippen und er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Irgendwie verschwand meine Belustigung und irgendwie näherte sich unsere Köpfe. Ich wusste das es nicht gut ist und ich wusste auch das ich Liam somit Hoffnungen mache. Aber vielleicht können wir es wieder versuchen und dieses mal ohne Kyle.

Wir beide würden eine kleine Familie sein und ich war mir hundert Prozent sicher das Liam dieses Kind akzeptieren würde. Vielleicht würde ich nicht diese intensiven Gefühle spüren wie bei Kyle, aber dafür würde Liam immer für mich da sein und ich würde mich nicht mehr so alleine fühlen.

Als seine warmen Lippen sich auf meine legten, schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher an mich. Seit langem durchfuhr mich wieder diese Geborgenheit und mit jeder Sekunde füllte sich mein Herz wieder mit Liebe. Vielleicht war Liam nicht wie Kyle, aber ich war auch nicht wie Bella. Wir beide gehen nun getrennte Wege, schon wieder.

Vielleicht würde ich durch Liam auch schneller Kyle vergessen und konnte mich somit um das Kind kümmern.

Langsam entfernte wir uns und schnappten nach Luft. Ein angenehmes kribbeln verteilte sich an meinen ganze Körper und ich lächelte schüchtern. Ich wusste nicht wie Liam reagieren wird, ehrlich gesagt hatte ich auch ein wenig angst. Schließlich war ich diejenige die Schluss gemacht hat.

,,I-ich..'', mein Kopf war leer und ich wusste nicht was ich sagen sollte.

,,Alles ok.'', sagte Liam und streichelte langsam über meinen Handrücken. Ich schüttelte nur meinen Kopf.

,,Können wir es vielleicht nochmal versuchen? Ich verstehe wenn du es nicht möchtest, aber ich würde es gerne noch ein mal versuchen.'', flüsterte ich und schaute in seine Augen. Mein Herz pumpte mir stark gegen die Brust und ich hatte wirklich angst vor seiner Reaktion. Bittend schaute ich in seine Augen.

,,Lou, wir beide wissen das du mich auf eine andere Weise liebt, als ich es tue. Ich möchte kein Lückenfüller sein.'', seufzte Liam und kratze sich am Nacken. Ich schluckte stark und nickte. Er hatte recht, Liam liebte mich auf einer Weise, die ich nur für Kyle empfand.

,,Aber wenn du es versuchen möchtest, dann will ich es auch.'', sagte er und kreuzte unsere Hände ineinander. Leicht geschockt fuhr mein Kopf hoch und ich schaute in seine Augen.

,,Wirklich?'', fragte ich und musterte ihn genau. Ich hätte erwartet das er nein sagen würde und mir auch noch Beleidigungen an den Kopf werden würde.

,,Seine erste Liebe wieder zu sehen verwirrt ein. Man weiß nicht weiter und ich glaube bei dir war das genau so. Wir versuchen es, versuchen heißt nicht gleich das es klappt.'', sagte er und zuckte mit seinen Schultern. Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf.

Ich konnte es sooft wie ich wollte wiederholen, Liam war so ein guter Mensch und ich war einfach so Egoistisch und nutzte dies aus. Aber vielleicht werde ich durch die Zeit mehr für ihn empfinden und so könnten wir eine richtige Beziehung führen.

,,Du bist zu gut für mich. Aber ich will dich auch nicht gehen lassen.'', sagte ich und lehnte mich an seine Schulter. Liam seufzte nur.

,,Hör auf so zu denken.'', sagte er und küsste meinen Haaransatz.

Und so lag ich eine Weile mit Liam und dachte über die Situation nach. Ich wusste nicht ob das richtig war was  ich getan hatte, aber ich war es satt Kyle hinterher zu trauern. Ich hatte fünf Jahre ohne ihn überlebt und würde es auch weiterhin ohne ihn schaffen.

Es war ein Fehler das dass Schicksal unsere Wege so oft kreuzte. Pure Folter konnte man es nennen. Kyle würde immer diese Gefühle in mir auslösen und ich werde es nie lernen sie zu kontrollieren und zu stillen. Meine Lust nach ihm und seiner Aufmerksamkeit würde immer da sein.

Aber das alles würde bestimmt irgendwann verblassen. Ich würde nicht mehr so oft an ihn denken. Zwar wird das alles ein ganzes Stück schwerer da sein Kind in meinem Bauch war, aber er selber hatte sich für Bella entschieden und ändern konnte ich es nicht.

Ich musste weiter leben, ob mit oder ohne Kyle. So sehr mein Herz auch seinen Namen schrie, irgendwann reichte es auch.

Manchmal reichte auch einfach die Liebe nicht mehr um zwei Menschen zusammen zu bringen, die zusammen gehören.

*

Der nächste Morgen war recht angenehm, Liam und ich hatte uns ganz viel Zeit beim Frühstücken gelassen. Ich hatte ihm dabei zu gesehen wie er ein paar Arbeiten der Grundschüler kontrollierte und hatte neben bei mein Bauch eingecremt.

Ab und zu schaute Liam zu mir rüber und gab mir einen kurzen Kuss. Ich war froh diese Entscheidung getroffen zu haben.

So war meine Mutter glücklicher, genauso wie Liam selbst. Vielleicht wird es eine bestimmte Zeit geben wo ich Kyle vergesse und ohne ihn geradeaus blicken kann. Jetzt ist der Zeitpunkt nicht gekommen, aber ich hoffte er würde bald sein.

Ich wollte nicht mehr an Kyle hängen, ich wollte nicht das dieser Mann mein Herz in seinen Händen trug.

Aber ich konnte es nicht ändern, er hatte es mir vor fünf Jahren einfach so genommen, ohne jegliche Erlaubnis. Damals hatte ich überhaupt keine Sorgen darüber das ich so an ihn gebunden war, aber jetzt, jetzt bereute ich es so sehr.

Ich konnte keinen Schritt machen ohne dabei an Kyle zu denken.

Zu hoffen er würde doch irgendwann zurück kommen und mir verzeihen, genauso wie ich ihm verziehen habe. Hoffen, das wir bis ans Ende unsere Tage zusammen bleiben. Hoffen, das alles gut laufen wird und wir uns nie wieder trennen.

Genervt schüttelte ich meinen Kopf, ich war und bin immer noch so naiv. Ich sollte auf meiner Fantasie Welt raus und mich der Realität stellen. Denn die Realität war ganz anders, viel bitterer und schrecklicher.

Aber vielleicht sollte das alles so sein, vielleicht sollte Kyle bei Bella bleiben und ich bei Liam. Vielleicht sollten wir nicht mehr Zeit miteinander verbringen und uns nur noch auf andere Sachen zu konzentrieren. Auf wichtige Sachen.

,,Alles ok?'', fragte mich Liam und musterte mich mit einem lächeln. Ich nickte und erwiderte sein lächeln.

,,Wir schaffen das. Egal was kommt.'', flüsterte er und küsste meinen Handrücken. Ich schluckte stark und nickte nur stumm.

Und ab diesem Moment wusste ich es.

Ich wusste das Kapitel mit Kyle nun zu ende war und ich eine neue Seite aufschlagen konnte. Eine Seite in der nur mein Kind, ich und Liam existierte.

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DONT HATE ME PLSSSS :')

Überraschung. Ein kleines Gute Nacht Kapitel. Hoffe ich konnte euch eine Freude machen. ♥

(WEHE MAN KANN DIESES KAPITEL NICHT SEHEN! ICH BRING WATTPAD UM)

((OK DOCH NICHT DAFÜR LIEBE ICH DIE SEITE ZU SEHR, HAH))


My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt