Nachdem wir das Haus verlassen hatten, stiegen wir ins Auto von Kyle. Sofort spürte ich die Aufregung in mir, Kyle würde zum ersten mal beim Ultraschall dabei sein. Er würde das Herzklopfen unseres Babys hören. Ich hatte es mir oft vorgestellt und gewünscht und jetzt wurde es plötzlich war.
Die Fahrt verlief gut. Durchs Kyles Aufmerksamkeit wurde meine Aufregung ein wenig gestillt. Ich hatte immer noch ein fettes grinsen auf den Lippen und konnte nicht fassen was hier gerade passierte. Dennoch mahnte mich jedes mal eine kleine Stimme das Liam zuhause auf einen Anruf wartete.
Eigentlich wollte ich Liam dieses mal zum Ultraschall mitnehmen, da ich niemals gedacht hätte das sich das alles so ändert. Ich würde mit Liam nicht nochmal eine Beziehung anfangen, wenn ich wüsste das dass Schicksal Kyle und mir eine Chance gibt. Ich hatte Liam für etwas benutzt und ich konnte nicht fassen, was mit mir los war.
War ich wirklich schon so verzweifelt gewesen das ich Liam für etwas benutze und seine Gefühle damit verletzte? Ich konnte es nicht in Worte fassen wie leid es mir tat und am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen und alles richtig machen. Ich fühlte mich schlecht.
Langsam stieg ich aus und folgte Kyle in die Praxis. Schmetterlinge flatterten fröhlich in meinem Bauch herum trotz meines schlechtem Gewissen. Diese Mischung war auf keinen fall zu empfehlen. Pure Folter.
Die Tür öffnete sich automatisch und die Sekretärin nickte mir zu Begrüßung zu. Mittlerweile kannten wir uns gut und ich dankte ihr jedes Mal das sie mich überredet hatte. Würde sie nicht sein, so hätte ich kein Kind mehr in meinem Bauch. Recht komisch das ich die Praxis immer noch besuchte, obwohl ich hier mein Kind töten wollte.
,,Setzt dich, du solltest gleich dran genommen werden.'', sagte sie und lächelte mir sanft zu. Ich formte mit meinen Lippen ein 'Danke'. Sie war so ein guter Mensch.
Zusammen setzten wir uns dann in den Warteraum. Es war still und man hörte nur das Klicken der Uhr. Im Raum saßen noch zwei weitere Schwangere. Ich beobachtete sie genau und stellte mir vor, was ihre Story war. Es interessierte mich unheimlich, aber ich war viel zu schüchtern um sie zu fragen, deswegen beließ ich es dabei.
,,Ich bin so aufgeregt.'', sagte Kyle und nahm meine Hand. Seine Wärme floss durch meinen ganzen Körper und erreichte auch schließlich mein Herz. Liebevoll strich ich ihm über die Wange und lächelte leicht.
,,Es bedeutet mir so viel, das du beim Ultraschall dabei bist.'', flüsterte ich und meine ganzes Herz fing an zu schmelzen. Mein ganzer Körper fühlte sich so leicht an, als würde ich überhaupt keine Probleme haben. Aber so war es nicht, leider. Ich hatte genug Probleme. Aber eins wusste ich, Kyle und ich würden das schaffen.
,,Gewöhn dich daran.'', sagte er und erwiderte mein lächeln. Ich seufzte nur und ließ von ihm ab. Ich hatte jetzt nicht wirklich Lust hier eine Liebesszene zu machen.
Minuten vergingen und schließlich wurde ich aufgerufen. Meine Lunge rang nach Luft als ich den kleinen weißen Raum betrat. Dieses mal war alles viel aufregender, viel Bedeutungsvoller. Nicht das es die andere male Unbedeutend war, aber das hier, das war um einiges krasser und ich hoffte das war nicht das letzte mal. Denn dieses mal war Kyle dabei. Der Vater meines Kindes.
Die Arzt begrüßte uns freundlich und bat mich darum, mich auf die Liege zu legen. Ich hörte zwar alles war er mir sagte, aber meine Augen waren fest aus Kyles gerichtet. Sein Wald. Er war mit purem Glück gefühlt und strahlte förmlich. Er sah ausgewachsen aus und hatte so eine wunderschöne Farbe. Es war nicht mehr so leer wie vor einigen Wochen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als das kalte Gel auf meinem Bauch verschmiert wurde. Wieder mal verzog ich mein Gesicht, jedoch war es nicht Lena die mich auslachte, sondern Kyle. Beide Varianten gefielen mir gut und ich war so froh das sie mich unterstützen.
,,Hier seht ihr den Kopf den Kindes.'', fing der Arzt an und Kyle wurde sofort aufmerksam. Er näherte sich dem Bildschirm und schaute wie hypnotisiert darauf. Seine Augen funkelten und er formte nur ein geschockten 'Wow', mit seinen Lippen.
Dank den Hormonen sammelten sich wieder einige Tränen in meinen Augen, die ich jedoch unterdrückte. So sehr es mich auch berührte und so sehr ich mich auch freute, ich würde jetzt hier nicht weinen. Ich hatte bereits genug geheult und das sollte reichen.
Kyle kreuzte unsere Hände ineinander und lächelte mir stolz zu. Ich konnte förmlich riechen, wie stolz und glücklich er war. Und ich war es auch. Gott, diesen Moment würde ich niemals vergessen, dafür war er zu schön.
Nachdem uns der Arzt einige Bestätigungen gab, wurde ich wieder lockerer. So sehr ich mich auch auf das Kind freute, die Sorge war da, das etwas nicht stimmte oder irgendwas falsch lief.
,,Wollen sie nun wissen welches Geschlecht es hat?'', fragte er und schaute abwechselnd zu Kyle und mir. Mein Herz setzte vor Freude aus und schlug in der nächsten Sekunde doppelt so schnell. Mein ganzer Kopf war voll und ich konnte an nichts anderes denken. Ja, ich wollte es wissen. Unbedingt.
Mein Blick fiel auf Kyle, der mir leicht zu nickte. Mein ganzer Körper fing an zu vibrieren und wieder durchfuhr mich das pure Glück. Das alles hier konnte nicht wahr sein, es war zu schön. So kitschig es sich auch anhörte, ich konnte mein Glück einfach nicht fassen.
,,Ja, wir würden es gerne wissen.'', sagte ich und meine Stimme zitterte vor Aufregung. Kyle drückte mehrere male meine Hand und gab mir somit zu wissen, das er genauso aufgeregt war. Mein Puls hatte bereits die schnellste Stufe erreicht und das einzige was ich jetzt wollte, war zu wissen ob es ein Junge oder Mädchen wird.
,,Dann schauen wir mal.'', sagte er und nickte mir lächelnd zu. Ich hatte jegliches Zeit Gefühl verloren und wusste somit nicht, wie lange das alles gedauert hatte. Ich hörte nur mein schnell pochendes Herz.
,,Es wird ein Junge.'', verkündigte er uns und mein Mund klappte geschockt auf. Sofort fiel mein Blick auf Kyle, der über beide Ohren grinste. Ich könnte schwören das sich auch leicht tränen in seinen Augen sammelten. Ein lächeln umspielte meine Lippen und ich war einfach nur froh.
Eigentlich hatte es bei mir keine große Rolle gespielt ob es Junge oder Mädchen war, ich wollte das es gesund bleibt und gesund auf die Welt kam. Nachdem ich auch das Gel abgewischt bekommen hatte, erhob ich mich von der Liege und bedankte mich mehrere mal beim Arzt.
Ich konnte mich immer noch nicht vom Adrenalinschub beruhigen. Das einzige was in meinem Kopf rumschwirrte war, wie glücklich ich mich schätzen konnte.
,,Es ist ein Junge...'', sagte Kyle und fuhr sich durchs Haar. Sein Grinsen war immer noch nicht verschwunden und das Glänzen in seinen Augen haute mich am meisten um. Mit langsamen Schritten gingen wir aus den Praxis und keine Sekunde später fiel ich ihm um den Hals.
Dieses mal konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Aber wieso sollte ich auch Freudentränen zurückhalten? Aus Freude zu weinen war doch etwas gutes.
,,Ich kann das alles noch nicht richtig realisieren.'', murmelte ich in seine Schulter. Er löste sich langsam von mir und lehnte seine Stirn gegen meine. Sein heißer Atem prallte gegen meine Lippen und weckte in mir das Verlangen ihn zu küssen.
,,Warum habe ich bloß so etwas verdient.'', fragte er und seine Stimme zitterte. Ein leichtes Kichern entwich meinen Mund und ich schloss meine Augen.
,,Weil ich dich liebe und es immer tun werde. Ob nach Fünf Jahren oder 30. Du wirst immer mein Herz bei tragen, ob du möchtest oder nicht.'', flüsterte ich.
Und es war auch so. Niemand würde jemals auf das Level von Kyle kommen. Niemand würde mich jemals so kontrollieren können und mich so verrückt machen. Niemand könnte mir jemals so fühlen lassen, wie Kyle es tat. Ich hatte nach einem Ersatz gesucht, vergeblich.
Sein Name war fest in meinem Herzen eingraviert und ich würde niemals richtig über ihn wegkommen. Aber würde ich jemals wollen weg von ihm zu kommen?
Nein. Nie wieder.
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My last Badboy
RomanceBAND 2 Nun sind fünf Jahre vergangen, fünf Jahre in denen Lou und Kyle getrennte Wege gegangen sind. Lou ist eine selbstbewusste Firmenleiterin, die alle Blicke an sich zieht, geworden. Ihre stechend Grüne Augen verführen jeden, wirklich jeden. Ky...