K A P I T E L 1 9

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Der nächste Morgen bestand daraus das ich einen Bad nahm und mir ganz viel Zeit ließ. Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und das wegen Austin. Es schockte mich einfach wie er sich erlaubte mich zu bedrohen. Wie konnte er nur?.

Das war eine Sache zwischen Kyle und mir.

Ich verstand wenn er sich um ihn Sorgen machte, wirklich. Aber Kyle entscheidet was ich gut tut und was nicht. Ich verstehe das er mir nicht vertraut, ich verstehe es vollkommen. Aber wir waren Jung, haben nicht viel nachgedacht und so ist es passiert. Heute bereue ich es natürlich ihn so verletzt zu haben. Aber ändern konnte ich es auch nicht mehr.

Gleichzeitig machte mich es so wütend das er Lena in das ganze Sache reinzog. Was fällt ihm eigentlich ein, sie als Erpressung zu benutzten?. So wütend wie er mich auch machte, er hatte genau aufs schwarze getroffen.

Lena und ich kannten und schon Jahre, sie war wie eine Schwester für mich. Ich könnte niemals zulassen das sie wegen mir verletzt wird. Deshalb muss ich mich daran halten, ob ich will oder nicht. Außerdem hatte Austin recht.

Kyle hatte eine Frau, mit der er glücklich ist. Ich war gerade dabei eine Ehe zu zerstören, wie konnte ich nur?. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wuchs der Hass und die Enttäuschung auf mich selber. Ich sollte mich wirklich unter Kontrolle halten. Ich benahm wie die letzte Schlampe.

Nachdem ich meine Haare trocken geföhnt hatte, ging ich runter zur Mensa und nahm mir ein Müsli. Ich hatte keinen besonderen Hunger. Während ich langsam dabei war, es zu essen, antwortete ich Liam und meinen Dad. Er erzählte mir da Aiden sich den Arm gebrochen hat und das Mam total in Panik war.

Natürlich konnte ich es mir bildlich vorstellen und zum ersten mal an diesem Morgen, fing ich an zu lächeln. Ich vermisste meine Familie. Natürlich war ich noch ein wenig sauer auf meine Mutter, aber was sie getan hat konnte ich nicht ändern. Ich würde in Zukunft aufpassen, was ich ihr erzähle und was nicht. Dann kann auch nichts schlimmes passieren.

Da ich ein paar Tagen sowieso die Abreise war und ich frei hatte, entschied ich ein paar Geschenke für sie zu holen. Da Lena sowieso mit Austin unterwegs war und ich mit Kyle nichts zutun haben wollte, konnte ich Sorglos in die Stadt fahren. Zwar verletzte mich es ein kleines bisschen das Lena nur noch mit Austin war, aber es ist ihre Entscheidung.

Nachdem ich mit dem essen fertig war, ging ich nochmal kurz in mein Zimmer um mein Geldbeutel zu holen. Doch auf dem Weg begegnete ich Kyle. Sollte ich ihm nur zulächeln und weiter gehen oder ihn richtig grüßen?.

,,Ach, Lou?'', kam Kyle auf mich zu und lächelte breit. Scheiße.

,,Ja, was gibt es?'', fragte ich und setzte ein lächeln auf.

,,Ich wollte gerade in die Stadt fahren um meinen Freunden ein paar Kleinigkeit mitzubringen, willst du mitkommen?'', fragte er mich höflich. Das war doch jetzt nicht ernst gemeint, wie sollte ich mich den von ihm fernhalten?. Ich musste ablehnen, sonst würden wir uns bestimmt wieder küssen und ich kann das Risiko nicht eingehen.

,,Es tut mir leid, aber ich muss noch ein paar andere Dinge erledigen. Tut mir wirklich leid.'', sagte ich und mein Verstand lobte mich dafür.

,,Kein Problem. Dann sehen wir uns Morgen?'', er lächelte.

,,Morgen?!'', fragte ich ihn verwirrt.

,,Hat Austin er dir nicht gesagt?. Zu Feier das alles gut geklappt hat, gehen wir in ein Club und genießen noch die letzte Zeit hier in  Kanada.'', erklärte er mir.

,,Ach das, klar. Dann bis Morgen Abend.'', ich lächelte ihm nochmal zu und ging dann in mein Zimmer. Austin sollte mir eigentlich diese Information mitteilen und mich nicht bedrohen. Gott, dieser Junge wollte einfach nicht aus meinen Gedanken.

Ein Teil in mir war froh, das Angebot von Kyle abgelehnt zu haben, während das andere danach schrie ihm hinterher zu rennen. Jedoch konnte ich es mir nicht mehr erlauben.

In der Hoffnung, das Kyle bereit los gefahren war, bestellte ich mir einen Taxi und zog mich etwas dicker an. Meine Laune war bereits im Keller und ich wollte diesen Tag einfach so schnell wie möglich zu ende bringen und ins Bett fallen.

-

Müde öffnete ich meine Augen und fuhr über meine Haare. 

Gestern hatte ich noch mit Liam geskypt, bis ich einfach so einschlief. Aber Liam würde es mir nicht böse nehmen, da die Zeitverschiebung auch noch eine große Rolle spielte. Ich lag noch eine Weile in meinem Bett rum, bis ich endschied, frühstücken zu gehen.

Schnell zog ich mir einen Sportanzug an und machte mich auf den Weg nach unten. Wieder mal war ich alleine, da Lena sich gestern gar nicht gemeldet hatte und es heute wahrscheinlich auch nicht tuen wird. Ich will gar nicht wissen, wie es in Deutschland ist.

Da ich nicht wieder so schlechte Laune haben wollte wie gestern, schob ich die Gedanken bei Seite und machte dieses mal meinen Teller voll. Es waren noch drei Tage bis zur unserer Abreise und ich freute mich wie ein kleines Kind, meine Eltern wiederzusehen. Inklusiv Aiden.

Nachdem ich auch einen freien Tisch gefunden habe, setzte ich mich hin und wollte gerade anfangen zu essen, als sich der Stuhl vor mir bewegte. Etwas verwirrt schaute ich hoch und entdeckte Lena. Knutschflecke waren an ihrem ganzen Hals verteilt und es war mir unangenehm, daran zu denken, wer sie ihr verpasst hat.

,,Morgen Lou, gut geschlafen?'', fragte sie und lächelte mir zu. Ich wusste nicht wieso, aber ihre Nähe nervte mich dermaßen.

,,Bestens, und du?'', fragte ich dennoch mit einem lächeln.

,,Die beste Nacht meines ganzem Leben.'', sagte sie und wackelte mit ihren Augenbrauen. Bis heute wunderte es mich, wie offen sie eigentlich war. Sie konnte Problemlos über ihr Sexleben sprechen und es wäre ihr nicht peinlich.

,,Erzähl mir bloß deine dreckigen Geschichten die dir heute Nacht passiert sind.'', sagte ich und trank meinen Kaffee. Sie fing an zu schmollen.

,,Ach komm schon. Bist du denn nicht Neugierig was zwischen Austin und mir passiert ist?'', fragte sie mit einem traurigem Unterton.

,,Ehrlich gesagt, nein. Es ist eine Sache zwischen dir und Austin, die hat mich nichts anzugehen.'', sagte ich ehrlich. Sie zuckte nur mit den Schultern und biss in ihr Brötchen. Während dem essen redeten wir nicht viel, was ehrlich gesagt auch gut so war.

Ich wusste nicht genau warum ich so Aggressiv drauf war. Meine Periode hatte ich nicht.

Wahrscheinlich nervten mich einfach die paar Probleme die sich die Wochen angesammelt haben. Um die Wut ein wenig rauszulassen, entschied ich eine halbe Stunden später, ins Fitness Studio zu gehen.

Zu meinem Glück hatte dieses Hotel eins und somit musste ich mir nicht die Arbeit machen, extra woanders hinzufahren. Mit einer Sporthose und einem Sport BH, machte ich mich auf den Weg zum Keller.

Nachdem ich mich ein wenig aufgewärmt hatte, entschied ich mich für den Box sack. Vor zwei Jahren war ich bei einem Selbstverteidigungskurs und wusste somit, wie man richtig zuschlägt. Mit Kopfhörern im Ohr, fing ich an, meine Wut freien lauf zu lassen.

Damals hatte ich wegen meinen Problemen geweint, sehr viel geweint. Aber heute ließ ich meine Trauert und Wut an Sport raus. Ich wollte nicht die alte Lou sein, die wegen jede Kleinigkeit geweint hat. Ich will eine erwachsene, selbstbewusste, starke Frau sein. Eine, die viel zu selten weint.

Ich wusste nicht genau warum ich damals so viele Tränen vergossen hatte. War es einfach die Situation die meine Psyche geplagt hat und ich so sensibel war?. Es nervte mich schon ein wenig, wie ich mich Verhalten hatte. Jedoch konnte ich es nicht ändern, die Zeit war vorbei.

Das hier ist das hier und jetzt. Ich musste geradeaus blicken. Was damals passiert ist, ist passiert und ändern kann es niemand. Ich habe viele Fehler gemacht, habe Sachen getan die ich mir heute nicht erklären kann. Aber das alles macht mich zu dieser Person die ich heute bin.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt