K A P I T E L 5 2

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KYLE

Langsam betrat ich die Halle, meine Schritte waren schwer und innerlich hoffte ich einfach, gleich aus diesem Alptraum aufzuwachen. Mein ganzer Körper fühlte sich ausgelaugt und ich war müde, müde von den ganzen Menschen die nichts über mich und Lou wussten.

Ich war müde von dem ganzen hin und her. Es war wie ein Wettrennen, aber es gab kein Ziel, es gab nicht mal einen vernünftigen Gegner. Der Gegner war nämlich ich. Ich selber. Es sind Monate vergangen, in denen ich nicht gemerkt hatte, was genau geschehen ist. Ich habe alles an mir vorbeirauschen lassen.

Ich habe das gemacht, was andere von mir verlangten. Aber machte mich das glücklich? War ich glücklich das Bella Schwanger war und Lou mir einfach so aus den Händen glitt? Ich konnte nichts dafür. Alles stand auf dem Kopf und ich weiß nicht was richtig ist.

Alles verwirrt mich.

,,Kyle, da bist du ja! Wo warst du, ich hab dich vermisst.'', sagte Bella und setzte ihr unechtes lächeln auf. Natürlich war ich schlau genug um zu wissen das sie dass nur machte, wegen dem Ehepaar an unserem Tisch. Sie wollte sich anpassen. Ich lächelte nur schief und setzte mich.

Mein Atem ging immer noch stoßweise. In meinem Kopf wiederholte sich immer und immer wieder der Satz.

Es ist zu spät.

Es ist zu spät.

Es durfte nicht zu spät sein, Lou liebte mich und liebte sie. Wir würden das alles irgendwie hinbekommen, oder? Wir hatten schon damals einiges durchgemacht, dieses mal würden wir das auch schaffen. Wir mussten es zusammen schaffen.

Es ist zu spät.

*

Es waren nun einige Stunden vergangen. Zwar wusste ich nicht wie ich es geschafft hatte so ruhig zu bleiben, jedoch freute ich mich umso mehr, als die Verlobungsfeier endlich vorbei war.

Klar, ich freute mich für Austin, aber ich selber wollte einfach nur noch verschwinden. Ich konnte nicht mit ansehen wie Lou am lachen war und mich meine Gedanken töteten. Zwar hatte ich mich ein wenig beruhigt, aber die Trauer saß tief.

Lena hatte mir die Augen geöffnet. Aber das reichte nicht, ich wusste nicht wie ich das alles regeln sollte. Bella und Lou waren beide Schwanger. Von mir.

Ich blieb bei Bella und verließ Lou somit damit. Ich verletzte Lou somit damit und machte Bella und meine Eltern damit glücklich. Aber war ich glücklich? Dachte auch jemand an mich?

Ein Seufzer entwich meinen Mund und ich betrat das Schlafzimmer. Bella war gerade dabei ihr Kleid auszuziehen. Naja, sie versuchte es. Sie kam nicht am Reißverschluss ran.

,,Komm ich helfe dir.'', sagte ich müde und ging auf sie zu. Jedoch sprang sie förmlich in die andere Richtung. Fragend schaute ich sie an. Was war denn jetzt ihr Problem?

,,Ich brauche deine Hilfe nicht.'', zischte sie und steckte eine Strähne hinter ihr Ohr. Verwundert musterte ich sie und hoffte das es nur die Hormone waren die verrückt spielten. Ohne ein weiteres Wort zog ich langsam meinen Anzug aus.

,,Könntest du bitte rausgehen?'', fragte Bella und ihre Stimme war nicht mehr so fest wie vorher. Fragend drückte ich meine Augenbrauen zusammen. Das war unser Schlafzimmer, ich hatte genauso das Recht mich hier umzuziehen.

,,Ic-ich schäme mich dafür.'', sagte sie und ihre Augen schaute fest den Boden an. Müde seufzte ich und kam auf sie zu. Meine Arme schlugen sie um sie und ich drückte sie leicht an mich. Zwar machte mich Bella verrückt, aber sie war auch nur ein Mensch der einen guten oder schlechten Tag hatte.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt