K A P I T E L 3 4

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Stolz betrachtete ich unser Werk, würde Liam mir nicht helfen, so bräuchte ich noch weitere Stunden. Lasagne dauert länger als gedacht. Nachdem mir Liam ein wenig Mut zugesprochen hat, war die Situation gar nicht so schlimm wie ich dachte.

Ich brauchte einfach jemanden, der mit mir darüber redete. Auch wenn Liam die letzte Person war, von der ich das gedacht hätte, war ich mehr als froh, ihn an meiner Seite zu haben. Ein lächeln umspielte meine Lippen als ich hoch zu ihm schaute.

,,Wollen wir losfahren?'', fragte ich und lief zum Waschbecken um meine Hände zu waschen. Fragend schaute er mich an.

,,Wohin?''.

,,Oh, ich hab's dir ja noch gar nicht erzählt. Aiden ist bei mir für eine Woche, da meine Eltern auf eine Reise eingeladen wurden.'', sagte ich und strahlte ihn an. Seine Augen weiteten sich und ich könnte förmlich seine Freude riechen.

,,Aber sofort. Mann, ich hab den kleinen Ewigkeiten nicht mehr gesehen.'', sagte er und lief zu Flur. Ein Lacher entwich meinen Mund und ich stellte die viel zu heiße Lasagne auf den Tisch. Nachdem wir uns beide angezogen hatten, liefen wir runter zu meinem Auto.

,,Ich freue mich schon auf den Sommer.'', sagte ich und schaute hoch zum grauen hässlichem Himmel. Liam stimmte mir zu und stieg ins Auto.

,,Er hat übrigens nach dir gefragt.'', erzählte ich ihm und startete das Auto. Grinsend nickte er und schnallte sich an. Die ganze Autofahrt redeten wir über Gott und die Welt und ich war froh, das Liam mich heute besuchen kam. Was wäre ich bloß ohne diesen Mann?

Als wir schließlich ankamen, betraten wir zusammen den Kindergarten und machten uns auf die Suche nach Aiden. Ich tippte das er im Spieleraum war, Liam das er am zeichnen war. Und natürlich hatte ich Recht, Aiden war im Spieleraum. Mit einem grinsen schaute ich hoch zu Liam.

,,Ich hab doch gesagt, das ich recht haben werden.'', neckte ich ihn. Er verdrehte nur grinsend die Augen, blieb jedoch still. Als uns Aiden entdeckte, stand er auf und lief auf und beiden zu. Seine Augen strahlten mich fröhlich an und wieder mal konnte ich nicht fassen wie wundervoll er eigentlich war.

,,Wie geht's kleiner?'', fragte Liam und beugte sich nach unten. Aiden machte sich groß.

,,Ich bin nicht klein, schon vergessen?'', fragte er und hob seinen Kopf so hoch er konnte. Ein lächeln landete auf meine Lippen und dieses Bild mit Liam und Aiden prägte sich in mein Kopf ein.

,,Ach stimmt, tut mir leid. Wollen wir nach Hause und wie zwei Männer richtig essen?'', fragte Liam und lachte. Aiden nickte stolz und wir machten uns auf den Weg zum Flur wo ich ihm bei anziehen half. Danach machten wir uns auf den Weg zum Auto.

Natürlich erzählte uns Aiden von seinem Tag und ich genoss die Zeit die ich gerade hatte. Vielleicht war sie nicht die beste, aber dafür hatte ich besondere Menschen die mich ablenkten.

,,Dann ist Jana ausversehen runtergefallen und hat angefangen zu weinen. Ich habe ihr sofort geholfen und dann habe ich sie zu Lucy gebracht. Sie hat sich dann um Jana gekümmert. Ich hatte richtig Angst das Jana was schlimmes passiert.'', erzählte er Aufgeregt, jedoch hörte man auch Sorge  hinter seine Stimme.

Wenn das nicht süß war, dann wusste ich auch nicht.

,,Aber danach haben sie ihr einen Keks gegeben und sie hat mit mir geteilt, weil ich ihr geholfen habe.'', sagte er fröhlich und seine Augen strahlten. Auch wenn es Aidens Zukunft war, ich wünschte einfach das Jana immer an seiner Seite bleiben wird.

Und sofort war mein Gedanke bei Kyle, wir kannten uns auch seit der Kindheit. Ich hatte ihn damals mit meiner Puppe geschlagen, weil ich ihn nicht so mochte. Ein lächeln huschte mir über die Lippen.

Es war schon immer ein jemand in meinem Leben, ob mit drei Jahren, mit 18 oder 23. Ich wusste nicht genau worauf das Schicksal hinaus wollte, aber es wollte unbedingt, das unsere Wege sich immer und immer wieder kreuzten. Vielleicht hätte ich es vor einigen Tagen noch als gut bezeichnet, aber jetzt sehe ich es als Folter.

Konnte er nicht völlig aus meinen Leben verschwinden?, es würde mir viel leichter fallen und meine Probleme würde nicht so viele sein. Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen und meine Gefühle für ihn würden irgendwann verblassen, irgendwie.

Nachdem ich mein Wagen geparkt hatte, stieg ich aus und nahm Aidens kleinen Rucksack. Während die beiden Männer schon mal vorgingen, schaute ich auf mein Handy ob ich irgendwelche wichtigen Nachrichten hatte. Nichts.

Vielleicht tat ich es unbewusst, aber ich wartete auf eine Nachricht von Kyle. Aber auch wenn er mir eine Nachricht schreiben würde, wo er zurück zu mir kommen würde, ich durfte nicht reagieren.

In Bellas Bauch wuchs ein Kind auf, das Kind von Kyle und ihr. Er wurde Vater und er musste sich um dieses Kind kümmern. Da durfte er Bella nicht einfach so verlassen, das gehörte sich einfach nicht. So sehr es mich auch verletzte, es war seine Pflicht und ich durfte nicht dazwischen stehen.

Ein letztes mal atmete ich tief durch und setzte ein lächeln auf, ich sollte nicht so viel darüber nach denken, es ist passiert und so wollte es das Schicksal. Vielleicht war es auch besser so, das Kyle und ich nicht zusammen kommen.

Nachdem wir uns alle ausgezogen haben und die Hände gewaschen haben, setzten wir uns hin und fingen an zu essen.

Und zum ersten mal fühlte ich mich wie in meiner eigenen Familie. Als würde Aiden mein Sohn sein und Liam.. mein Mann. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich schluckte schwer. Wäre vielleicht Kyle nicht gekommen, dann würde dies sogar passieren.

,,Lou, können wir gleich raus und Fußball spielen?'', fragte Aiden und schaute mich Hoffnungsvoll an. Ein grinsen schlich sich auf meine Lippen.

,,Ihr wollt Fußball spielen?, bei diesem Wetter?'', fragte ich und schaute zu Aiden. Er nickte Hoffnungsvoll und ich schaute zu Liam um nach Erlaubnis zu fragen.

,,Wir sind auch Vorsichtig.'', sagte er mit einer Kindlichen Stimme. Die Wärme umarmte natürlich wieder mein Herz und ich konnte nicht anders als Ja zu sagen. Wenn es die beiden glücklich machte, dann sollte sie es tun.

Nachdem essen zogen sich die beiden Warm an und gingen auch schon runter. Zum Glück hatte dieses Gebäude ein Hinter garten und somit hatten die beiden eine freie Fläche um zu spielen. Den Ball hatte ich letzten Sommer gekauft und seit dem lag er einfach so in meiner Abstellkammer, aber jetzt wird er ja gebraucht.

Langsam fing ich damit an, das Geschirr in die Spülmaschine zutun. Währenddessen spielten irgendwelche Lieder im Radio und unterhielten mich. In den letzten Tagen hatte sich die Unordnung ein wenig angesammelt und so fing ich an, aufzuräumen.

Und es tat gut, es befreite meine Gedanken und ich schaffte es sogar zu den Liedern zu tanzen. Ab und zu schaute ich nach draußen, ob alles mit Aiden und Liam ok war. Und da ich meine Laune nicht kaputt machen wollte, schnappte ich mir die dreckige Wäsche und ging runter in den Keller, wo ich sie in die Waschmaschine tat.

Nachdem ich auch damit fertig war, schnappte ich mir den Staubsauger und saugte in allen Räumen. Mit jeder Minute wurde meine Laune ein Stückchen besser und als ich schließlich fertig war, entschied ich auch runter zu gehen. Schnell zog ich mich warm an und machte mich auf den Weg nach unten.

,,Na ihr Fußballer.'', begrüßte ich die beiden. Ich lief zum Ball und nahm in die Hand, meine Augen schauten abwechselnd zu Liam und Aiden.

,,Lust auf eine Runde gegen mich?'', fragte ich herausfordernd. Irgendwie klang es komisch, aber ich war glücklich.

Auch ohne Kyle oder Lena.

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Dieses Kapitel widme ich @HicksAstrid15

Auch dich sehe ich jedes mal kommentieren und Favorisieren. Vielen dank dafür. Hoffe ich konnte dir eine kleine Freude machen. :)♥



My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt