K A P I T E L 7 2

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LOU

,,Ach du heilige Maria, du bist ja schon hochschwanger. Wie kann die Zeit bloß so schnell vergehen?'', begrüßte mich mein Vater. Mit einem lächeln umarmte ich ihn als Begrüßung. Ich hatte ihn ziemlich vermisst und war einfach nur froh ihn wieder zu sehen. Mit einem fettem lächeln betrat ich das Wohnzimmer und entdeckte meine Mutter und Aiden.

Sofort überrumpelte mich das schlechte gewissen. Ich hatte mich Wochenlang kein einziges mal gemeldet, nicht einmal bei Aiden. Mit einem leichten lächeln hoffte ich, das die beiden nicht all zu böse auf mich waren.

,,Aiden? Mutter?'', versuchte ich ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Beide Köpfe schossen hoch, sofort verkrampfte sie mein Körper und machte sich auf die enttäuschten Blicke bereit. Jedoch kam das komplette Gegenteil, Aiden sprang auf und umarmte sofort meine Hüfte. Seine Augen weiteten sich, als mein großer Bauch ihm in die quere kam.

,,Wann bekommst du dein Kind?'', fragte er und schaute mich mit einem grinsen an. Ein lachen entwich meiner Kehle und ich zuckte nur mit meinen Schultern.

,,In ein oder zwei Wochen, vielleicht.'', sagte ich und zwinkerte ihm zu. Seine Augen weiteten sich und mit einem grinsen setzte er sich wieder aufs Sofa. Mein Blick fiel auf meine Mutter, die mich musterte. Ich wusste nicht was mich nun erwarten würde, entweder war es ein lächeln oder ein enttäuschtes Kopfschütteln.

,,Ich kann nicht glauben wie schnell die Zeit vergangen ist. Wann ist dein  Entbindungstermin?'', fragte sie und hörte sich leicht neugierig an. Lachend schüttelte ich meinen Kopf.

,,Hatte ich doch bereits gesagt. In ein oder zwei Wochen.'', beantwortete ich ihre frage. Ihre Augen weiteten sich genauso wie die von Aiden.

,,Ehrlich? Bist du schon aufgeregt?'', fragte sie und wurde ganz hibbelig. Irgendwie wunderte mich ihre Reaktion ein wenig. Sonst hätte sie nur ihren Kopf geschüttelt und mein Vater würde die fragen stellen. Dennoch gab ich mich zufrieden damit und setzte mich neben ihr, da ich wusste das nun einige fragen kommen würden.

*

Seit langem verließ ich mein Eltern haus ohne Enttäuschung. Ich hatte mit meiner Eltern und Aiden fiel gelacht, geredet und gegessen. Es war toll endlich wieder nach so langer Zeit einen so tollen Tag mit der Familie verbringen zu dürfen.

Mit einem zufriedenem lächeln betrat ich die Wohnung und hoffte dort Maria aufzufinden. Jedoch war sie nicht alleine, Kyle war neben ihr und grinste über beide Ohren. Sofort setzte sich ein Fragezeichen in mein Kopf und ich wollte unbedingt wissen, was ihn so zum strahlen brachte.

,,Was ist los?'', fragte ich und lehnte mich an die Wand, um meine Schuhe auszuziehen. Beide schaute sofort zu mir und Kyles grinsend wurde noch breiter. Etwas verwirrt hoffte ich auf eine Erklärung. Lief das Gespräch mit Bella so gut oder hatte ich etwas verpasst?

,,Ich habe mein Haus wieder.'', sagte er und kam auf mich zu. Er gab mir ein kurzen Kuss und führte mich zum Sofa, wo wir uns beide setzen. Immer noch etwas verwirrt, schaute ich ihn fragend an.

,,Wie meinst du das?'', mein Blick fiel auf Maria, die mir zulächelte.

,,Bella ist ausgezogen, das heißt mein Haus gehört wieder mir und wir können dahin ziehen.'', sagte er und lächelte. Langsam realisierte ich seine Wörter. Wo war Bella hin und wieso machte sie es uns auf einmal so leicht?! Wo waren die Drohungen? Die Lügen und anderes? Hatte sie so schnell aufgegeben?

Nicht das ich es erwartete, aber ich hätte mehr von dieser Blonden Zicke erwartet. Meine Kopf fuhr zu Kyle, der mich aufregend musterte.

,,Und? Was sagst du dazu?'', fragte er und platzte wahrscheinlich gleich vor Glück. Klar freute ich mich auch, aber es war trotzdem total komisch. Wie konnte sie mich einfach 'gewinnen' lassen?! Gab es den kein Hacken dahinter oder sonstiges?!

,,Und was ist mir Maria?'', fragte ich und schaute zu ihr.

,,Naja, ich hatte mir gedacht das wir dein Apartment ihr überlassen.'', sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ein lächeln huschte mir über die Lippen, als Marias Augen sich weiteten.

,,Dieses Apartment? Nein, das ist doch viel zu schön. Ich miete mir schon eine eigene Wohnung.'', sagte sie komplett eingeschüchtert. Ein leichtes lachen entwich meinen Mund und ich schüttelte nur meinen Kopf.

,,Maria, mach dir keinen Kopf. Außerdem bietet mir gerade dein Sohn eine verdammt große Villa an, das ist dass mindeste was ich tun kann.'', sagte ich und schaute ihr tief in die Augen. Kyle legte sein Arm um mich und nickte nur stumm.

,,Darf ich dann als Dankeschön heute Abend was schönes kochen?'', fragte sie und Hoffnung blitze in ihren Augen auf. Mit einem grinsen nickte ich und erhob mich schließlich vom Sofa.

,,Ich gehe mich kurz umziehen. Wollen wir danach irgendwas machen? Einen Film gucken oder so etwas?'', ich schaute zu Kyle, der sich über die Lippen leckte und schließlich nickte.

Zufrieden ging ins Schlafzimmer und suchte mir Kyles Jogginghose raus, da meine mir nicht mehr passten. Ich könnte mir zwar Schwangerschaftskleidung kaufen, jedoch waren Kyles Klamotten viel besser. Gerade als ich die Hose wechseln wollte, platzte jemand ins Zimmer. Erschrocken drehte ich mich um, beruhigte mich dann aber, als ich Kyle entdeckte.


,,Alles ok? Wie war es bei deinen Eltern?'', fragte er und setzte sich aufs Bett. Schnell zog ich die Hose an und setzte mich neben ihn.

,,Es war toll. Wir haben viel gelacht und geredet. Zum ersten mal hat meine Mutter mich nicht mehr so enttäuscht angeguckt.'', erzählte ich ihm glücklich. Langsam legte er seine Hand auf meine Wange und streichelte diese.

,,Endlich klappt alles,  hoffen wir einfach, das es so bleibt.'', sagte er und kam mir näher. Sein Atem prallte gegen meine Lippen und hinterließ Gänsehaut. Lange hatten wir nicht mehr so einen schönen Moment, zu lange.

,,Ja'', hauchte ich nur und schloss meine Augen. Sofort umschlossen meine Lippen Kyles und daraus entstand ein Spiel der Leidenschaft. Mein Herz öffnete sich, nur um die Intensive Liebe zu spüre. Jedes Härchen erhob sich und alles schien noch schöner.

Als wir uns beide lösten um nach Luft zu schnappen, konnte ich mir kein glückliches grinsen verkneifen. Ich hatte diese intensiven Berührungen vermisst. Lange hatten wir uns nicht mehr so genähert und dies ließ sich auch spüren. Seine Lippen machten mich noch verrückter als sonst.

Und ab diesem Moment schien alles wieder gut. Alle Probleme könnte man lösen und die Steine im Weg könnten wir wegkicken. Alles schien so einfach, problemlos. Die näher von Kyle gab mir die Sicherheit die ich brauchte und den Mut um das alles hier zu schaffen. Denn auch wenn viele uns nicht das wünschen was wir brauchten, konnten wir es trotzdem schaffen.

Wieso sollten wir es denn nicht schaffen?

Damals haben wir auch viel geschafft, aber heute, heute sind wir stärker. Auch wenn viele Probleme auf uns zukommen, bin ich mir sicher das wir es gemeinsam schaffen. Kyle, Theo und ich.

Denn wir sind nun eine Familie, wir halten zusammen. 

,,Komm, lass uns ins Wohnzimmer. Deine Mutter wartet bestimmt schon.'', sagte ich und lächelte frech. Kyle fing an zu schmollen, folgte mich dann aber doch. Maria hatte bereits einige Süßigkeiten auf den Tisch gelegt und ein paar Getränke geholt.

,,Du bist ein Engel.'', sagte ich und stopfte mir das salzige Popcorn in den Mund. Sie lächelte mich nur an und wir beide setzten uns neben ihr. Zu dritt suchten wir dann, was wir für einen Film gucken wollten. Zum Glück gab es so etwas wie Netflix, so das man nicht jedes mal irgendwelche DVDs kaufen musste.

,,Was ist mit einer Comedy?'', fragte ich und schaute einmal zu Maria, dann zu Kyle. Beide nickten, fröhlich drückte ich auf die Kategorie und Hunderte von Filmen sprangen in den Bildschirm.

Und so verlief der ganze Tag. Ich schaute mit Kyle und Maria irgendwelche Filme. Und es gab nichts besseres. Es war nichts großes, dennoch bedeutete es mir so viel.







My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt