K A P I T E L 3 6

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KYLE

Die Wochen vergingen wie im Flug und Bellas Bauch wurde langsam aber sicher größer. Ich wusste nicht wirklich was ich denken sollte, zwar war es mir nicht egal, jedoch spürte ich keine Freude oder Trauer. Es war eher ein muss für mich, für Bella und das Kind da zu sein. Wie lange ich es wohl aushalten würde?

Das spielte sowieso keine Rolle, mit diesem Schritt, habe ich mich ein Leben lang an Bella gebunden. Ob ich nun wollte oder nicht. Unser Kind brauchte beide Elternteile und es wäre eine Schande, wenn er oder sie, ohne Vater oder Mutterliebe aufwachsen würde. Ein letztes mal seufze ich und erhob mich vom Bett.

Wir hatten Wochenende und ich war gerade aufgestanden. Bella war wahrscheinlich unten in der Küche und machte Frühstück. Es war irgendwie komisch, aber wir beide hatten uns ausgesprochen und unser Verhältnis war recht gut. Mit meinen Eltern war auch alles wieder im guten Bereich. Eigentlich lief alles recht gut, wenn ich so nachdachte.

Jedem ging es gut und sie waren zufrieden, aber war ich das?

War ich glücklich und zufrieden mit dieser Situation?

Ich wusste es nicht wirklich, in letzter Zeit war ich verwirrt. Klar war es mir nicht egal, jedoch spielte es für mich keine große Rolle. Es war wieder wie vor einigen Wochen, ich erledigte nur das wichtigste und lebte ohne einen wichtigen Sinn.

Oft dachte ich an Lou, aber dann schob ich sie sofort wie nach ganz hinten. Ich konnte nicht an sie denken, alles erinnerte mich an das letzte treffen. Besonders angst hatten mir ihre Augen gemacht. Es war etwas, was ich noch nie in meinem ganzen Leben gesehen haben.

Sie schwieg, aber ihre Augen hinterließen brennende stellen an meiner Haut. Sie schrien vor Schmerz und Hass. Und bis heute werde ich mir nicht erklären können, wie es mich zerstört hat. Ich werde ihr nie wirklich in die Augen schauen können.

Nachdem ich mir eine bequeme Jogginghose angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Bad und führte die typische Routine durch. Danach machte ich mich nach unten, wo Bella bereits am Tisch saß und irgendwas am essen war. Stumm setzte ich mich neben sie.

,,Ich fahre gleich mit meiner Mutter zu Frauenarzt um zu kontrollieren ob alles gut läuft. Austin hat gesagt er kommt in einer halben Stunde.'', erzählte mir Bella. Ich schaute zu ihr.

,,Er kann Zuhause bleiben, ich komme mit zum Frauenarzt.'', sagte ich und nahm ein Schluck von meinem Kaffee. Bella riss geschockt ihre Augen auf.

,,Nein, ich gehe mit meiner Mutter, du musst und wirst nicht mitkommen. Das ist eine Sache zwischen Frauen.'', sagte sie empört. Mit jedem Tag wurde sie anstrengender.

,,Ok, aber wenn der Ultraschall ansteht, werde ich auf jeden fall kommen.''. Sie nickte nur und aß still ihr Schokobrötchen weiter. Wir beide schwiegen den Rest des Frühstücks, da wir uns beide nichts zusagen hatten. Nachdem ich Bella ein wenig mit dem aufräumen half, setzte ich mich aufs Sofa und schaltete den Fernsehen an.

Austin sollte jede Minute kommen und ich war schon gespannt, was er mir erzählen wollte. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesprochen, aber es machte mir auch nichts aus. Das wichtigste wusste er und das würde auch so bleiben.

Jedoch hatte ich spontan entschieden ihm über Lou und mich nichts zu erzählen. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte es für mich behalten. Außerdem würde er nur mit dem Kopf schütteln und mich wütend anschauen. Dies brauchte ich ganz bestimmt nicht.

Bella betrat das Wohnzimmer und schien irgendwas zu suchen. Sie hatte eine Leggins an und darüber einen weiten Pullover. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt gemacht und geschminkt hatte sie sich auch nicht. Tiefe Augenringe schmückte ihr Gesicht und sie hatte trockene Lippen. Ihr Aussehen war mir gar nicht aufgefallen.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt