K A P I T E L 4 5

17.2K 933 222
                                    

LOU

Ich hatte so ein schlechtes gewissen.

Aber ich konnte nicht anders. Und ich weiß immer noch nicht wie ich damit umgehen sollte, ich habe jeden angelogen.

Lena.

Kyle.

Mich selber.

Ich weiß das die ganze Situation nicht passt und ich weiß auch das ich wahrscheinlich den größten Fehler mache, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich würde es nicht über Herz bringen das kleine Ding in mir umzubringen.

Außerdem müsste ich es operativ entfernen und das gab mir einen weiteren Grund es nicht zutun. Zwar durfte ich nach ein paar Stunden nach hause, dennoch hatte ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache bekommen. Die ganze Entscheidung machte mich verrückt.

Ich hatte es behalten.

Und damit hatte ich nicht nur Kyle, sondern auch mir einige Probleme gemacht. Aber es war mir egal, es lohnte sich dafür. Dafür das ich in 7 Monaten das kleine Kind in meinen Händen halten kann und mich wie eine Mutter fühlen kann. Zum ersten mal spürte ich etwas anderes als Verzweiflung.

Freude. Glück.

Meine Augen öffneten sich und ich erhob mich vom Bett. Lena hatte mich förmlich gezwungen ins Bett zu gehen. Aber ich wollte nicht liegen bleiben, ich wollte mich ablenken. Dieses schlechte gewissen nervte mich, ich durfte wohl selber entscheiden ob ich MEIN Kind behalten oder nicht.

Schließlich muss ich es noch weitere Monate in meinem Bauch tragen und nicht jemand anderes. Also kann sich jeder da raus halten. Es ist und bleibt meine Sache.

Langsam zog ich mich an und machte mich ins Wohnzimmer, dort entdeckte ich eine schlafende Lena. Ein lächeln huschte mir über die Lippen und ich machte den Fernsehen ein bisschen leiser, damit dieser sie nicht weckte.

Danach machte ich mich auf den Weg in die Küche, wo ich mir etwas zu essen machen wollte, jedoch wurde mir wieder mal ein übel. Mit einem verzogenem Gesicht setzte ich mich wieder. Wie lange das wohl dauern wird? Ich sollte mal im Internet schauen, denn ich wusste nichts über die Schwangerschaft.

Als ich spürte, wie ich kurz von erbrechen war, sprintete ich ins Bad und keine Sekunde später war mein Kopf schon in der Toilette.

Nachdem ich mir über mein Mund gewischt hatte, erhob ich mich und putzte mir erst mal meine Zähne. Danach entschied ich spontan mich zu duschen. Zu meinem Glück schlief Lena tief und fest, so das sie nichts gemerkt hatte.

Ich wusste nicht genau wieso ich das Lena nicht erzählte, aber ich hatte einfach Angst das sie sich wieder verplappert. Apropo verplappern, ich muss sie ja noch dafür umbringen da sie ohne nachzudenken einfach erzählt hatte das ich Schwanger war.

Ändern konnte ich es nicht und außerdem würde es Kyle sowieso herausfinden. Mit einem seufzen kam ich aus dem Bad und entdeckte, das Lena dieses mal in der Küche war. Ich musterte sie dabei wie sie uns gerade frühstück machte. Wahrscheinlich war sie in Gedanken, da sie mich überhaupt nicht bemerkte.

Mit einem leichten lächeln setzte ich mich hin und beobachtete sie dabei. Im Radio liefen irgendwelche Lieder und Lena summte leise mit. An ihrem Gesichtsausdruck merkte ich, das sie nicht glücklich war und viel zu viel nachdachte.

,,Der Salz ist im dritten Schrank'', sagte ich und sie erschrak. Ihre Augen weiteten sich, ich grinste sie nur dumm an.

,,Du musst wieder ins Bett, ich mach uns schon frühstück.'', sagte sie etwas streng. Ich verdrehte nur genervt meine Augen. Im Bett zu liegen bringt mich jetzt nicht weiter.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt