K A P I T E L 5 6

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KYLE

Meine Augen waren fest auf sie gerichtet und ich konnte meine Angst nicht beschreiben. Meine Angst das sie mich verlassen wird und nie wieder etwas mit mir zutun haben möchte.

All die Wochen hatte ich versucht Kontakt zu ihr aufzubauen, ich bin von Ort zu Ort gefahren, habe sogar Lena gefragt, aber entweder schüttelte sie nur ihren Kopf oder Lou war nicht an dem Ort. Es war so, als würde ich verflucht sein.

Aber gerade als ich aufgeben wollte, hatten mich Austin und Lena wieder aufgefangen. Sie hatten mir förmlich in den Hintern getreten. Ich wusste nicht ob das nun etwas bracht oder nicht. Ich senkte mein  Kopf und biss mir auf die Lippen um mir die tränen zu unterdrücken.

Ich hatte bereits die Hoffnung verloren, Lou würde mir nicht verzeihen und ich verstand es aus. Ich hatte mir viel zu viel erlaubt. Es war ein Wunder das sie überhaupt noch mit mir redete. Ich hatte mich wie ein Arschloch benommen. Dennoch wollte ich das sie mir verzieh, ich brauchte sie.

Ohne Lou konnte ich nicht vollkommen sein. Es war so, als würde eine bestimmte Zutat beim Gericht fehlen. Ohne dieser Zutat schmeckte das alles nicht so, wie es sollte. Und so was es bei mir, ohne Lou war das glücklich sein schwer und irgendwie komisch.

Ich brauchte ihr wunderschönes lachen, ihre strahlenden Augen und ihren leckeres Duft. Ich brauchte sie an meiner Seite, ich brauchte ihre Liebe und Zuneigung.

In der fünf Jahren hatte ich all die Gefühle unterdrückt und sie waren ein wenig verblasst, ich konnte die Gedanken bei Seite schieben. Aber seit dem sie wieder in meinem Leben eine Rolle spielt, geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich verspüre wieder etwas, etwas was ich nicht erklären kann. Ohne sie fiel mir alles schwer.

,,Bitte verlass mich nicht nochmal.'', sagte ich und meine Stimme brach am ende. Das war dass einzige was mir übrig blieb, was anderes fiel mir nicht mehr ein. Ich brauchte sie, mehr als alles andere. Wenn sie mich schon wieder verlassen wird, dann werde ich dies nicht verkrampften.

Es vergingen einige Sekunde und ab da wusste ich, ich hatte sie verloren.

Doch plötzlich spürte ich, wie sie um mein Hals fiel. Ihr Körper zitterte leicht.

,,Nein, ich werde dich nicht verlassen, nie wieder.'', sagte sie atemlos.

Durch meinen Körper schoss der pure Glück und mein ganzes Blut erfror. Jeder einzelne Muskel war unter Feuer. Sofort schlang ich meine Arme um ihre Taille, passte jedoch auf das ich ihre Kugel nicht traf.

Und so standen wir einige Minuten da und ich konnte nicht fassen das sie mir verziehen hatte. Nach all dem, nach all den Wörter, nach all den Taten. Dies zeigte mir schon wieder, was Lou eigentlich für eine tolle Frau war.

Sie liebte mich und verzieh mir trotz meinen Taten. Sie nahm mich mit all meinen Sünden und Fehlern. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen.

Nach einer Weile löste sie sich leicht von mir und strich mir über die Wange. Mein Magen überschlug sich mehrere male und ich leckte mir über die Lippe. Leicht legte sie ihre Lippen auf meine. Der Kuss war eher zurückhaltend und trotzdem steckten so viele Gefühle drinnen.

In diesem Moment war ich einfach nur dankbar und ich schwor mit, nie wieder so einen Fehler zu begehen. Lou war etwas besonderes, etwas was ich niemals wieder finden würde. Denn nur sie war diejenige die mich Steuern konnte.

Sie konnte meine Wutanfälle zurückhalten.

Sie fing mich auf wenn ich kurz vom fallen war.

Sie gab mir genau die Zuneigung die ich brauchte.

Sie nahm mich so wie ich war und liebte mich bedienungslos.

*

Die restlichen Stunden vergingen schnell, Lou und ich redeten viel. Sie erzählte mir was in den letzten fünf Jahren so passiert ist und ich hörte ihr aufmerksam zu.

Als wir dann endlich rausgelassen wurden, war das erste was ich tat, Austin eine zu klatschen aber ihn danach wieder zu umarmen. Er hatte mir das alles ermöglicht und ich konnte meine Dankbarkeit nicht in Worte ausdrücken.

Zu viert setzten wir uns dann hin und aßen gemeinsam. Wir lachten alle und erzählten uns Sachen. Manchmal schaute ich zu Lou um mir ihr wunderschönes lächeln einzuprägen. Ihre grünen großen Augen funkelten und ich konnte nicht anders, als sanft zu lächeln.

Jedoch bemerkte ich auch, das Lou sich etwas unwohl fühlte wenn Austin redete oder sie anschaute. Ich konnte es immer nicht fassen wie sich Austin die erlaubte. Es machte mich wütend, aber zugleich war das doch ein wenig süß von ihm. Er hatte einfach nur Angst, das Lou mich ein weiteres mal verletzte. Aber dieses mal war das nicht der Fall.

,,Ich glaube das ich langsam los muss. Es wird spät und morgen früh habe ich einen Ultraschall.'', sagte Lou und lächelte stolz. Sofort wurde ich aufmerksam. Ich musste mitkommen, das war unser Kind. Und schon wieder konnte ich mein Glück nicht fassen, Lou hatte das Kind behalten.

Hätte sie auf mich gehört, dann wäre das weg und das nur weil Bella eine Schwangerschaft vorgetäuscht hatte.

,,Ihr beide könnt doch heute hier schlafen und morgen zusammen zum Ultraschall fahren.'', schlug Lena vor und ihre Augen funkelten Hoffnungsvoll. Mein Blick fiel auf Lou, die leicht schmunzelte. Sollte ich? oder war das doch ein wenig zu früh? Ich wollte nichts falsch machen.

Meine Augen fuhren zu Austin, der mir langsam zu nickte. Es war komisch das er nachdem er Lou gedroht hat, mir plötzlich Tipps gab. Aber trotzdem nahm ich den Tipp an.

,,Wieso nicht. Ich hatte auch vor mit zum Ultraschall zu kommen. Also wieso nicht?!'', sagte ich und zuckte gelassen mit den Schultern. Ihre Augen schauten geschockt zu mir und funkelten mich Hoffnungsvoll an.

,,Wirklich?'', fragte sie und ihre Lippen bebten. Es tat mir schon fast weh das Lou so etwas nicht als selbstverständlich sah. Aber das konnte man von ihr nicht erwarten, nach alldem. Ich nickte nur und meine Hand legte sich auf ihr Oberschenkel.

Nachdem wir uns alle voll gegessen hatten, gingen Lou und ich hoch ins Gästezimmer. Ich hatte bereits eine Jogginghose an, so das ich mir nichts von Austin leihen musste. Jedoch musste Lou sich was von Lena leihen, da sie wie immer einer ihrer Kleider anhatte. Bald müssten wir ihr Schwangerschaftsklamotten kaufen.

Ich hörte wie Lou seufzte und sich durchs Haar fuhr. Irgendwas stimmte nicht. Langsam schlich ich mich von hinten und umarmte sie. Ihre Hände legte sie auf meine und ihr Kopf lehnte sich an meine Brust.

,,Was ist los?'', fragte ich und schaute sich durch den Spiegel an. Sie leckte sich über die Lippen und schloss ihre Augen.

,,Ich habe Angst.'', sagte sie und ihre Stimme zitterte leicht.

,,Wovor?'', fragte ich und drückte meine Augenbrauen zusammen.

,,Von der Zukunft. Niemand wird darüber glücklich sein, das wir wieder zusammen sind. Doch besonders angst habe ich von Liam, von seiner Reaktion.'', sagte sie. Ich konnte die Angst förmlich in ihren Augen sehen. Langsam drehte ich sie um, so das ihr Gesicht nah an mein war.

,,Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werde das schaffen, selbst wenn die ganze Welt gegen uns ist. Ich liebe dich und unser Kind, das ist was zählt.'', sagte ich und küsste ihre Stirn.

,,Okay.'', flüsterte sie. Und ein leichtes lächeln huschte ihr über die Lippen.

,,Ich liebe dich.'', sagte ich und nahm sie ganz leicht in den Arm.


My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt