K A P I T E L 6 4

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KYLE

Ich selber konnte mein Verhalten nicht erklären, wirklich nicht. Meine Mutter hatte es wirklich nicht verdient von meinem Vater missbraucht zu werden und ich musste auch was dagegen tuen. Aber irgendwie fühlte sich meine ganzer Körper schlapp an. Marcus hatte mich unglaublich wütend gemacht, gleichzeitig hatte er mich aber auch gekränkt.

Aber wenn er mich schon so kränken konnte, wie hielt es meine Mutter dann jeden Tag mit ihm aus? Sie müsste bestimmt leiden und das nicht zu wenig. Lou hatte recht, wir müssten sie da raus holen.

Schnell erhob ich mich, schnappte mir meine Autoschüssel und sprintete die Treppen runter. Wieso war ich immer so ein komplizierte Idiot? Es war meine Mutter, ich würde für sie töten, selbst wenn es mein eigener Vater war der ihr Schmerz hinzufügte.

Ich wusste nicht wie lange ich brauchte, jegliches Zeitgefühl war taub geworden. Mein Kopf fokussierte nur noch die Sicherheit von zwei Frauen und einem kleinen Jungen. Wie konnte ich mir nur erlauben Lou da alleine gehen zu lassen?

Marcus müsste sie einmal zu hart schubsen und das Kind hätte sicherlich etwas passiert.

Wütend schlug ich auf das Lenkrad, wieso war ich bloß nur so ein verdammter Idiot?! Lou versuchte mir und meiner Mutter zu helfen und ich kam ihr nicht entgegen. Manchmal fragte ich mich, wieso sie immer noch bei mir blieb.

Angekommen, sprang ich aus meinen Auto und rannte die Treppen hoch. Meine Wut floss mir schon in den Adern und ich war mehr als bereit diesem Dreckskerl ein weiteres mal die Fresse zu polieren. Jahre lang musste meine Mutter und Gewalt leiden und das nur wegen diesem Bastard. Und ich Idiot hatte nie was dagegen getan. Meine Mutter müsste mich hassen.

,,Wo ist den Kyle?! War er zu feige nochmal gegen seinen Vater zu kämpfen? Schlau das er dieses mal Angst hat, denn dieses mal würde er derjenige sein, der ein verblutetes Gesicht  hätte.'', hörte ich ihn sagen.

Und ab da realisierte ich war er für ein Bastard geworden war. Er konnte mir meine Firma und sonstiges nehmen, ich würde ihn niemals als Vater sehen und ansatzweise Respekt haben. Er hatte es verdient in den Komma geschlagen zu werden und merken, das er bei seiner Familie verkackt hat.

,,Mach dir keine Hoffnungen, Angst habe ich schon lange nicht mehr.'', knurrte ich und trat hervor. Die Augen von meinem sogenannten Vater wurden groß und er musterte mich. In diesem Moment war ich mehr als bereit ihn zu töten. Ich hatte bereits viele Menschen geschlagen und dabei Wut gespürt, aber das jetzige Gefühl würde ich nie in Worte fassen.

Mein Herz klopfte kräftig gegen meine Brust und mein Atem ging stoßweise. Meine Muskel waren angespannt und mein Kiefer hatte ich fest zusammen gebissen. Mit jeder Sekunde wurde mein Sichtfeld verschwommener und nur der Mann vor mir existierte.

In der nächsten Sekunde rannte ich auf ihn zu und verpasste ihn kräftige Schläge. Mein ganzer Körper war fokussiert auf den Mann vor mir und ich wollte ihn nur noch Tod sehen. Sehen wie die Farbe aus seinen Gesicht weicht und wie immer und immer langsamer sein Herz wird.

All die Jahre hatte ich mich von ihm rumkommandieren lassen. Habe zugelassen, wie er mein Leben entscheidet und habe all seinen Anweisungen gefolgt. Ich hatte alle seine Kommentare geschluckt und mir alles gefallen lassen. Ich hatte meinen kompletten Stolz verloren. Meine eigene Meinung.

Ich bekam nur noch mit wie Lou meine Mutter aus dem Raum schleppte und ab da sah ich nur noch rot. Ich hatte jegliche Kontrolle über meinen Körper verloren. Es war so, als würde meine Fäuste selbstständig werden. Ganz tief schrie mich mein Verstand an und sagte mir das ich meinen Vater gleich umbringen würde, aber diese Stimme wurde auch immer leiser.

My last BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt