Not again and again

138 5 1
                                    

Ich sah Alex an, der sich vollkommen erledigt durch die Haare strich. Riku stieß laut die Luft aus und die anderen blickten mich verwirrt an.
„What the fuck!" murmelte Sami.
"Sophia, es tut mir leid. Wir saßen am Tresen, dann war da auf einmal Vivi. Samu hat sich gewundert, dass sie sich komisch verhält und ich wusste, dass es wegen mir ist. Mann, ey. Er meinte, dass er froh ist, dass wir uns kennengelernt haben, quatschte was von Vertrauen und ich konnte ihn einfach nicht schon wieder anlügen."
Ich stand noch immer wie paralysiert am selben Platz und sah von einem zum anderen.
„Ich wollte das nicht, ich dachte wir könnten reden, aber dann ist er total ausgerastet. Er hat...."
„Nicht jetzt." Meinte ich.
„Aber er...."
„Alex!"
Meine Hände zitterten und ich hatte das Gefühl man schnürte mir die Luft ab. Fragend sah ich Sami an und er schnaufte.
„Go!" meinte er und nickte leicht.
„I'll take Alex home."
„Thank you."
Ich lief die Straße runter, so schnell das auf diesen Schuhe möglich war und hoffte, dass Samu nicht in das nächste Taxi gesprungen war.
Als ich um die Ecke bog stellte ich erleichtert fest, dass er nicht weit gekommen war. Er lehnte an der Hauswand, hielt eine Zigarette in der Hand und starrte auf die andere Straßenseite. Zügig ging ich auf ihn zu. Als er mich entdeckte, schnaufte er, warf die Zigarette achtlos auf den Asphalt und drehte sich genervt zum Gehen um.
„Samu, warte!" bat ich, aber er ging weiter.
„Bitte!"
Keine Reaktion.
Als ich ihn eingeholt hatte legte ich meine Hand an seine Schulter, aber zog sie ruckartig weg, drehte sich zu mir um und funkelte mich an.
„Don't you dare touching me again. Ever!"
Erschrocken blieb ich stehen.
„Bitte, hör mir kurz zu."
Er schnaufte und strich sich die Haare mit beiden Händen aus dem Gesicht, verschränkte sie hinter seinem Kopf und drehte sich langsam im Kreis.
„Das ist warum es funktioniert nicht. I had a big problem to trust you again, but anyway I did it. I fucking trusted you and that's what I get. Thank you very much!"
"Ich weiß, dass es nicht richtig war, aber du tust gerade so als wäre das gestern passiert. Wir waren getrennt und ich war eindeutig nicht ich selbst. Mir ging's so schlecht, ich kann das gar nicht in Worte fassen. Ich habe LA gehasst. Ich habe mich nicht wohl gefühlt und wollte einfach nur nach Hause zu dir. Ich hab nur gearbeitet und bin wieder ins Bett gegangen. Eine ganze Woche lang habe ich nichts anderes getan, bis Alex mich da rausgeholt hat. Dem ging es selbst schlecht, weil er frisch getrennt war. Wir haben was getrunken und ich dachte diese ganze Sache würde dafür sorgen, dass ich mich besser fühlte. Ich habe unsere Freundschaft und unsere Zusammenarbeit auf's Spiel gesetzt. Das war das Dümmste, was ich jemals in meinem Leben getan habe."
Samu sah mich ernst an und schüttelte den Kopf.
„I don't give a fuck was du hast gemacht after we broke up. But I give a fuck what Alex did and I give a fuck about, dass du hast nicht gesagt. Jetzt ich weiß, warum he acted strange and asked serveral questions, als wir waren auf die boat. Not telling is lying. And he was lying to my face. I just have one question: Would you have told me about this, if Alex didn't?"
Er piekte mir mit dem Zeigefinger fast schmerzhaft in die Schulter und brüllte mich an.
„ Would you both have told me about this, if Vivi didn't show up tonight oder diese Ding wouldn't have happened mit Vivi?"
Ich wich ein Stück zurück.
"Wir wollten es dir sagen. Darüber haben wir gesprochen. Aber ich wusste nicht wie oder wann. Wir hatten beide ein schlechtes Gewissen. Wenn ich dir das gleich am Anfang gesagt hätte, dann hättest du mir doch niemals eine Chance gegeben. Das weißt du!"
"And that why you tokk this decision for me?" schrie er.
Ich merkte wie sich die ersten Tränen ankündigten und ich wusste nicht, ob es Wut oder Verzweiflung war, aber selten im Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt.
„Du weißt doch ganz genau, dass zwischen Alex und mir nichts ist und da auch nie was war. Das, das passiert ist, war dumm. Das wissen wir alle. Verdammt."
Ich wischte mir die Tränen weg und atmete ruhig aus, während Samu immer noch an derselben Stelle stand und seine Hände in die Hosentschen schob.
„Ich wollte es dir sagen. WIR wollten es dir sagen. Ich wollte ja ehrlich sein. Aber ich wollte es nicht aus den falschen Gründen erzählen. Ich wollte dir kein schlechtes Gefühl geben und ich wollte es nicht sagen, nur damit ich mich besser fühle."
Samu lachte spöttisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Don't act like a fucking saint now. Like you need to protect me. Come on, Sophia."
„Ich wollte nichts so sehr auf der Welt wie eine zweite Chance und endlich fühlt es sich wieder gut an und wir kommen wieder klar und jetzt passiert sowas wieder, obwohl das längst Geschichte ist."
„I wanted the truth and I wanted trust. On both sides. Me and you. What you did is the opposite of it. It's not about that you guys had sex. Es ist weil du hast nicht gesagt and you would't if this thing with Vivi didn't happen. Und du hast nicht gesagt, weil du wolltest mir nicht geben eine bad feeling? Do you really believe in your own words?"
Er steckte er die Hände in die Hosentaschen und lief im Kreis. Ich wickelte den Blazer enger um mich, weil es kalt geworden war und schniefte.
„Samu bitte! Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Ich weiß, dass es falsch war und ja, wir hätten es dir gesagt. Aber wie denn? Und wann?"
„Earlier! Then I would have had the opportunity zu machen my decision, if I really wanna try this again. But you took the decision by your own and cut me off. Und das ist warum I'm really disappointed. I hatte keine chance to decide what I want. What I did believe in ist nicht die truth. And yes, you're right. Wenn ich habe gewusst, that you guys did this... Wenn ich hätte gewusst, that YOU did this, because you were soooo sad, while I was crying my fucking eyeballs out in my fucking bed and spent the summer all alone... Tell me, who felt worse, mmh? The first days I wasn't able to left the house. I didn't eat, I didn't sleep. And I shut my friends out the whole summer. And while I felt like shit, you screwing Alex? What the fuck, Sophia! I feel like a fucking idiot." Schrie er mich an und breitete die Arme aus.
"Denkst du ernsthaft ich hab mir nen schönen Sommer gemacht, mich gefreut wieder in LA zu sein und hab mit Alex geschlafen, weil ich so eine gute Zeit hatte? Samu, ich hab mich von Rotwein ernährt und nachdem Alex mich praktisch gezwungen hat hierher zu kommen und es zu versuchen – mir Mut gemacht hat, weil er noch an uns geglaubt hat, als wir es schon nicht mehr taten- hab ich meine Sachen gepackt, hab ein Haus gemietet und bin hierhergezogen. Weil ich bei dir sein wollte. Weil ich dir beweisen wollte, dass ich mein eigenes Leben hier führen kann und du keine Verantwortung für mich trägst. Das ich noch der Mensch bin, der ich vor dir war. Ich wollte dir zeigen, dass ich diese Stadt nicht hasse. Ich wollte nicht mehr in LA sein, weil das hier mein Zuhause geworden ist. DU bist mein Zuhause."
Wieder wischte ich mir die Tränen weg und warf meine Haare zurück.
„Wenn Alex nicht gewesen wäre, dann hätte ich längst aufgegeben." Meinte ich leise und sah auf den Asphalt. „ Dann wäre ich gar nicht hier. Du weißt, dass er dich vergöttert und er würde niemals böswillig etwas tun um dich oder mich zu verletzen. Wenn du sauer sein willst, dann sei es auf mich. Gib mir die Schuld an allem, was dir irgendwie quersitzt, aber Alex halt da bitte raus. Das hier ist doch nur gekränkter Stolz. Du weißt, dass das passiert ist, als wir nicht zusammen waren und du weißt auch um meine Gefühle. Ich wollte einfach nur bei dir sein und dir zeigen, dass es funktionieren kann. Ich hab so viel über mich selbst gelernt in der Zeit mit dir und in der Zeit danach. Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe und dass ich nicht einfach bin, aber ich bin keine Lügnerin und ich habe dein Vertrauen nicht missbraucht. Nichts liegt mir ferner als dich zu enttäuschen oder dir weh zu tun. Aber ich hatte keine andere Möglichkeit."
Eine neue Träne bahnte sich den Weg und ich wischte sie hektisch weg, während Samu mich ernst ansah und zuhörte.
"Vielleicht verstehst du das etwas, wenn deine Wut verraucht ist. Ich weiß, dass es nicht viel bringt mit dir zu reden, wenn du auf 180 bist, aber ich wollte, dass du das weißt. An meinen Gefühlen für dich hat sich rein gar nichts geändert und die letzten Tage waren wunderschön. Wenn du damit nicht umgehen kannst, was passiert ist, dann ist es so. Dann akzeptiere ich das. Ich hab dann wenigstens alles getan, was mir möglich war und bin gescheitert. Mehr kann ich nicht tun."
Am Ende der Straße bog ein Taxi um die Ecke und Samu hielt den Arm raus. Er trat von einem Fuß auf den anderen und war deutlich ruhiger geworden. Der Wagen hielt neben uns an und Samu öffnete die Beifahrertür und sagte etwas zu dem Fahrer, was ich nicht verstand. Der stellte den Motor ab und wartete.
„I won't make any decisions now. Just give me some space. Mach deine Ding. I'll leave the town und du kannst machen whatever du willst machen here. I won't be in your way next time. I need a break from all this shit. Please, don't contact me."
"Okay." Meinte ich leise.
"Okay." kam es tief zurück. "Take care."
Mit den Worten stieg er ein und der Wagen fuhr mit ihm davon.

Ich war langsam zum Club zurückgegangen, aber die Jungs waren bereits alle weg, also nahm auch ich mir ein Taxi und fuhr nach Hause. Alex saß im Wohnzimmer und sah aus wie ein Häufchen Elend. Er sah auf, als ich ins eintrat, mich in den Türrahmen lehnte, meine Schuhe auszog und sie in die Ecke in den Flur stellte.
„Sophia, es tut mir so leid, aber bitte versteh. Ich konnte ihn nicht nochmal anlügen."
Ich hob die Hände und sah seufzend an die Decke.
„Alex, bitte nicht mehr heute. Ich kann nicht."
Er verstummte und sah mich traurig an.
Ich drehte mich um und wollte den Flur Richtung Schlafzimmer runtergehen, als er mir hinterherkam und im Türrahmen des Wohnzimmers stehen blieb.
„Was hat er gesagt?" fragte er leise.
Ich blieb stehen, aber drehte mich nicht um.
„Er ist weg."
Ich hörte ihn schnaufen und sah ihn vor meinem inneren Auge, wie er sich durch den Bart fuhr und an die Decke starrte.
„Fuck." Murmelte er.
„Er braucht Abstand. Keine Ahnung ob und wann er wiederkommt."
Ich öffnete die Schlafzimmertür und schaltete das Licht an.
„Sophia?"
Wieder hielt ich inne.
„Es tut mir leid."
„Ich weiß." Meinte ich und schloss die Tür hinter mir.

HeimkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt