Gepolter auf dem Gang des Busses weckte mich. Erst jetzt merkte ich, dass wir längst standen. Ich schob den Vorhang der Koje ein Stück auf und lugte hinaus. Es war hell und ich blinzelte gegen das Licht und erspähte Osmo, der gerade seine Tasche schulterte, verschlafen grinste und Richtung Treppe den Gang hinunterstolperte. Sonst war es ruhig im Bus. Die anderen Kabinen waren alle schon offen und die Leute hatten sich wohl alle schon aus dem Staub gemacht. Die einzige Kabine, die noch vom Stoff verdeckt war, war Samus. Ich tastete nach meinem Handy und war überrascht, dass ich fast 8 Stunden geschlafen hatte. Kurz nachdem ich ins Bett gegangen war, war ich auch schon eingeschlafen und das war die erste wirklich ruhige Nacht gewesen, die ich bisher gehabt hatte. Alex hatte mir bereits eine Nachricht geschrieben, dass er sich freue würde, wenn ich nach dem Einchecken im Hotel mit zur Stadthalle fahren würde und er gern mit mir reden würde. Ich streckte mich und drehte mich nochmal auf die Seite. Im Moment war mir noch nicht mal danach aufzustehen, wie sollte ich da nun heute mit Alex dieses ganze Debakel besprechen? Der Stoff von Samus Koje bewegte sich und ich hörte ein Räuspern und Seufzen hinter dem Vorhang, was keinen Zweifel daran ließ, dass er nun auch wach war. Erst lugten einige Finger hervor, die den Ausgang suchten und dann schob er mit der Hand vorsichtig das Gewebe zur Seite und ließ den Kopf genervt wieder aufs Kissen fallen. Er lugte nur mit einem Auge aus der Baumwolle hervor und kniff es auch direkt wieder zu, als das Licht sich den Weg in seine Höhle suchte. Ich musste grinsen schloss aber die Augen auch kurz wieder. Es war so schön warm unter der Decke, obwohl die Luft dem Geruch eines Tigerkäfigs glich.
Wieder sah ich zu Samu rüber, der sein Kopfkissen unter dem Kopf zerknüllte und den Mund schief zog. Er wirkte ungefähr so gewillt aufzustehen wie ich, wischte sich über die Augen und verschwand mit dem Arm wieder unter dem Kissen. Nochmal lugte er zu mir rüber und grinste.
Es fühlte sich in seiner Gegenwart gar nicht mehr so surreal an. Unser nächtliches Gespräch hatte alles, was noch irgendwie zwischen uns gestanden hatte beiseite gewischt und lieber lag ich hier gegenüber des schweigen Finnen, als mich nun mit Alex auseinanderzusetzen. Mein Hirn lief noch auf Sparflamme und ächzte nach Kaffee. Bei Samu sah es nicht viel anders aus. Noch immer schwiegen wir, sahen uns abwechselnd an und schlossen wieder die Augen. Gerade als ich wieder auf dem Weg ins Traumland war, brummte es aus der Koje:
„Ich will nicht aufstehen."
„Ich auch nicht. Sieh es positiv, du musst heute keine Probleme mehr wälzen."
„Ich habe heute eine concert."
„Okay. Du gewinnst." murmelte ich in mein Kissen.
„Gibt es coffee?"
„Im Hotel bestimmt."
„Mmmh." Machte er nur und schloss genervt wieder die Augen. „I brought wine und du holst eine coffee für die old man over here."
„Wovon träumst du eigentlich nachts?"
„Oh, you don't wanna know." grinste er und streckte sich geräuschvoll, soweit das in dem kleinen Bett möglich war.
Nochmal zog ich die Decke höher und schloss die Augen.
„Come on!" stöhnte Samu. „I'm starving."
Er kletterte aus der Kabine und streckte sich wieder, als er die Füße auf den Boden setzte.
„Na? Ab einem gewissen Alter ist das alles nicht mehr so einfach, was?" grinste ich und sah zu ihm hoch.
„You have no idea. My shoulders are killing me. The whole tour meine Rücken hurts. I would say I'm too old for this shit, aber ich bin nicht." Schmunzelte er, zog sich einen langen grauen Hoodie über und schlüpfte in die bereits bekannte, schwarze Jogginghose an.
„Come on. Aufstehen." Er hielt mir eine Hand entgegen und ich sah ihn nur grimmig an.
„Ich habe gar keine Lust auf den Tag."
„Don't be so negative! Come on!"
Wieder wedelte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und ich rollte die Augen, griff danach und stieg auch aus dem Bett. Erstmal war ich nur damit beschäftigt mein Shirt weiter runter über meine Beine zu schieben und kam mir ziemlich albern dabei vor. Samu schien das nicht zu bemerken, setzte sich auf das Sofa zog sich seine Schuhe an, während ich umständlich in meine Jeans stieg und mir eine Strickjacke aus dem Koffer suchte. Ich schloss ihn wieder, stieg auch in meine Schuhe und setzte mir eine Sonnenbrille auf. Samu suchte seine Sachen zusammen, zog seine Mütze auf, nahm seine Tasche und zog ungefragt meinen Koffer hinter sich her.
„Ich kann den auch nehmen."
„Nope!" meinte er nur und ging weiter Richtung Treppe.
Nach dem Einchecken, brachten wir unsere Sachen in unsere Zimmer und trafen uns am Frühstücksbuffet wieder. Hier hatten sich mittlerweile alle versammelt. Die Band saß an einem großen Tisch mit einigen Jungs der Crew und auch Mina und Alex hatten sich zu ihnen gesellt. Alex hatte den Arm um sie gelegt und unterhielt sich laut lachend mit Osmo und Raul, während sie grinsend daneben saß und ihre Hand auf seinem Oberschenkel liegen hatte. Eigentlich hätten sie ein ganz normales Paar abgegeben. Auf mich wirkte es trotzdem befremdlich. In meinem Kopf sah ich sie noch immer mit Samu an der Bühne stehen und nun saß sie hier mit Alex. Vor dem ersten Kaffee sollte ich darüber gar nicht erst nachdenken. Samu ließ sich neben Riku auf die Bank fallen, während ich mir noch Käse und ein Brötchen auf den Teller lud und auf dem letzten freien Stuhl, zwischen ihm und Osmo, Platz nahm.
„Good morning!" dröhnte es mir fröhlich am Tisch entgegen.
Ich grinste nur schief und schnaufte müde. Alex lächelte zu mir rüber und auch Mina grinste mich an. Ich goss mir Kaffee ein und stütze beide Ellenbogen auf den Tisch, als ich einen Blick in die Runde warf. Osmo und Raul widmeten sich wieder Alex und Mina, Sami unterhielt sich mit 2 anderen Männern, die ich nicht kannte und Riku tippte auf seinem Handy rum, sah aber immer wieder zu Alex auf, der ihm gegenübersaß und lachte laut, während Samu neben mir Rührei in sich hineinschaufelte, als gäbe es kein Morgen und versuchte ein Stück Speck auf seine Gabel zu pieken.
„Kommst du mit zu die Halle?" nuschelte er und trank einen Schluck Kaffee.
„Ja. Alex hat mich schon gefragt." Meinte ich leise.
Er nickte und pickte wieder auf seinem Teller herum, während ich mein Brötchen aufschnitt.
„Wir fahren los in eine halbe Stunde."
„Ich wollte noch duschen."
„Du kannst machen da. Wir machen auch."
Ich sah ihn schief von der Seite an und er prustete fast in seinen Kaffee.
„Kannst du mal aufhören so albern zu sein?" grinste ich.
„Sorry."
Er hob das Kinn, grinste und steckte sich eine Tomate in den Mund.
Irgendwie war es schön, dass wir so unbefangen miteinander reden konnten. Es wirkte nicht fremd und da mir immer noch blöd dabei vorkam, die letzte an diesem Tisch zu sein, die von Alex und Mina wusste, fühlte ich mich Samu gerade irgendwie näher als jedem anderen in diesem Raum. Mit ihm hatte ich über die Sache geredet und er wusste, wie ich mich fühlte und hatte mir versucht zu erklären, dass mich niemand für eine Irre hielt. Nach und nach standen die ersten auf und machten sich auf den Weg zum Bus, während ich noch mit meinem Brötchen hantierte.
„Willst du die cheese nicht essen?", fragte Samu und schielte auf meinen Teller.
Ich schüttelte den Kopf und schon war das Stück in seinem Mund verschwunden. Alex war sitzengeblieben und ich trank noch meinen Kaffee aus, als Samu aufstand, mir zuzwinkerte und sich auch auf den Weg nach draußen machte. Ich wusste, dass er uns ein wenig Privatsphäre verschaffen wollte und Alex verstand dies und setzte sich auf den freien Platz neben mir.
„Hast du gut geschlafen?"
„Ehrlich gesagt, ja. Wie ein Stein."
„Schön. Dann bist du ja angekommen."
„Noch nicht so ganz. Ich hab heute Morgen überlegt, wo wir sind."
Er grinste.
„Geht mir jeden Morgen so, seit wir losgefahren sind. Wir fahren gleich zum Soundcheck. Kommst du mit? Du hast nicht auf meine Nachricht geantwortet."
„Sorry. Ich war noch nicht ganz wach. Ja. Ich komme mit."
„Hast du danach ein wenig Zeit für mich?"
Ich nickte und trank den letzten Schluck aus meinem Becher.
„Es wirkt irgendwie fremd auf mich, dich mit Mina zu sehen."
„Das glaube ich. Wir haben dich ganz schön überrumpelt, mmh?"
Ich sah ihn nur schief an und zog eine Augenbraue hoch.
„Ich wollte wirklich mit dir drüber reden."
„Guys!!! We're leaving!" dröhnte es durch den Raum und Osmo stand grinsend in der Tür.
„Ich komm gleich nach. Ich brauch noch ein paar Sachen aus meinem Koffer." Sagte ich zu Alex und eilte los.
Wahllos warf ich ein paar Klamotten in meine Handtasche und ging wieder zu den anderen. Als ich das Hotel verließ, stand Samu mit Riku vor dem Bus und rauchte. Er hielt mir einen Pappbecher mit Kaffee entgegen und trat seine Zigarette aus. Etwas überrascht sah ich ihn an.
„Du trinkst immer zwei coffee", meinte er, als ich den Becher entgegennahm, „aber es war nicht enough time. Ist ohne Milch von die Kuh."
Mit diesen Worten, drehte er sich um, griff nach seinem eigenen Kaffee to go, der auf dem großen Armaturenbrett des Busses stand und verschwand um die Ecke. Riku ließ mir den Vortritt, als ich einstieg und mich in einer Sitzecke neben Osmo an einen Tisch setzte. Samu lehnte mir gegenüber im Sitz und Riku rutsche neben ihn, während der Rest der Bande sich auf den anderen Plätzen verteilte. Mina und Alex saßen auf der anderen Seite an einem Tisch. Sie hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt und sah aus dem Fester, als wir losfuhren.
An der Konzerthalle angekommen bot sich dasselbe Bild wie schon die letzten Tage. Eine Horde weiblicher Fans stand an der Einfahrt Sie hielten ihre Kameras über den Zaun und versuchten einen Blick auf die Band zu erhaschen. Unter vielen Rufen und piepsenden Kamerageräuschen stiegen wir aus und gingen direkt hinein. Ich machte mich auf den Weg um eine Dusche zu finden und die anderen widmeten sich dem Soundcheck.
Als dieser beendet war, trafen Alex und ich uns wieder vor der Tür und machten uns auf zu einem Spaziergang. Wir liefen eine Weile nur smalltalkführend nebeneinander her, bis wir eine Bank fanden und Alex das Wort ergriff. Er beteuerte immer wieder, dass es ihm leid tue, dass er versucht hatte mit mir zu reden und fragte, ob ich Verständnis für seine Zwickmühle hätte. Hatte ich. Natürlich hatte er sich da in eine beschissene Situation hineinmanövriert. Er sprach auch unseren geplanten gemeinsamen Urlaub an. Natürlich war die Situation nun eine andere und er wollte nach der Tour, nach wie vor erstmal nach LA, aber natürlich auch, um Zeit mit Mina zu verbringen und ihr sein Zuhause zu zeigen. Es war ihm wichtig, dass wir uns verstanden, aber ich erklärte ihm auch, dass ich nicht von heute auf morgen einfach umswitchen konnte und wir beste Freundinnen wären. Mina sei ihm sehr wichtig und er sei sehr verliebt. Er wollte nicht, dass wir, dass etwas zwischen uns beiden stand, aber natürlich wünschte er sich, dass diese Beziehung für mich in Ordnung sei. Das würde an seiner Entscheidung nichts ändern, egal ob ich sie mögen würde oder nicht. Aber es würde sein Leben ungemein erleichtern. Ich erklärte, dass Mina für mich, nach wie vor, eine Fremde war, die Sex mit meinem Ex-Freund gehabt hatte, bevor wir uns getrennt hatten und ich nun erfuhr, dass alles ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Er verstand das, wollte aber seinen Standpunkt klar machen.
„Ist es für dich nicht komisch, dass sie was mit Samu hatte? Also für mich wäre es das. Ich finde es so schon strange genug."
„Als Samu und ich darüber geredet haben, war er nicht gerade zimperlich mit mir. Er fand es auch erst nicht so witzig, wusste aber auch, dass ich sie nicht angefasst habe, bevor alle Fronten geklärt waren und ich glaube da hatte ich ein Stein im Brett. Danach war Samu eigentlich nie ein Thema. Die beiden verbringen ja auch Zeit miteinander und er ist jetzt auch nicht unbedingt der reservierteste Mensch auf Erden. Du kennst ihn ja. Der hängt ständig an irgendwem dran. Aber ich vertraue ihr und ich weiß, dass zwischen den beiden nicht mehr als Freundschaft ist. Mina gibt mir nicht das Gefühl, dass ich da zweifeln müsste und Samu sowieso nicht. Da sind die Fronten geklärt."
„Ich habe ein wenig Angst davor, dass ich da deine Erwartungen nicht erfüllen kann."
„Ich habe keine Erwartungen, außer dass du sie wie jeden anderen behandelst. Der Rest ergibt sich mit der Zeit doch sicher allein. Sie ist nun mal da und ich hatte nicht vor sie so schnell wieder gehen zu lassen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern mich mit einer Frau jemals so gut gefühlt zu haben."
„Naja. So lange geht das ja nun auch alles noch nicht."
„Nein, dass weiß ich. Vielleicht habe ich da auch noch etwas die rosarote Brille auf, aber erstmal geht man ja vom Besten aus. Mir würde es wirklich leichter fallen, wenn du einen Weg findest das irgendwie zu akzeptieren, weil ich mich hier auch nicht verstecken will oder ein schlechtes Gefühl haben will, wenn ich meine Freundin küsse, weil es dir vielleicht sauer aufstößt oder du denkst, dass ich da nicht loyal bin. Das Samu sich wie ein verfluchter Arsch verhalten hat, dass habe ich ihm mehr als ein Mal gesagt und ich würde es auch wieder tun, wenn ich so zurückblicke. Und glaub mir, ich hätte nie wieder ein Wort mit ihm geredet, wenn er nicht von allein auf mich zugekommen wäre."
„Ich will da auch gar nichts einfordern und das erwarte ich auch nicht."
„Versprichst du mir, dass du ihr eine Chance gibst? Sie hat es wirklich verdient. Ich weiß, dass sie sich auch sehr eingeschüchtert fühlt, weil sie ja nun wusste, was du für ein Bild von ihr hast. Sie ist ja auch irgendwie ein Teil dieser ganzen Sache. Die Band mag sie und da hatte sie anfangs auch nicht so einen leichten Stand. Schon bevor sich da was zwischen uns entwickelt hat. Sami und Riku hatten da wirklich ein Problem mit, dass sie augenscheinlich die neue Frau an Samus Seite gewesen ist. Riku war die ganze Zeit eingeweiht gewesen und der hat ihm vorher schon die Leviten gelesen. Also glaub mir, der fühlt sich auch dumm dabei, dass du nun hier am Tisch sitzt. Nicht weil du da bist, sondern, weil er die ganze Sache hautnah mitbekommen hat und weiß, dass du da nicht so fair behandelt wurdest. Sami konnte überhaupt nicht verstehen, was mit Samu los war und war wirklich wütend, dass er nicht mit ihm gesprochen hat. Aber Samu wollte die Wahrheit damals ja auch gar nicht hören."
„Was war denn die Wahrheit? Das er sich wie ein Arsch verhalten hat?"
„Ja. Und das er gefühlsmäßig noch viel mehr in der Beziehung mit dir hing, als ihm lieb war."
„Ich bin fast froh, dass dieses Drama ein Ende hat."
„Und ich erst." Lachte er. „Aber ihr versteht euch, oder? Es sieht jedenfalls so aus. Gemeinsames Frühstück und ihr redet."
„Ja, weil er gerade der kleinere Arsch von euch beiden ist." Grinste ich.
„Er hat vielleicht den kleineren Arsch, aber mehr auch nicht." Lachte Alex.
„Wir haben uns ein wenig ausgesprochen."
Er sah mich aufmerksam an.
„Heute Nacht. Irgendwie funktionierte das. Ohne Streit oder jegliche seelische Blessuren. Obwohl es mir etwas unheimlich ist. Er stand vorhin mit einem Kaffee vorm Bus und meinte: „Hier. Du hattest nur einen beim Frühstück und trinkst doch immer zwei." Das machst nicht mal du. Von ihm hatte ich das am Wenigsten erwartet."
„War das jetzt eine Anspielung darauf, dass ich mich nicht kümmere?", grinste er. „Er kennt dich halt. Ist doch eigentlich sehr aufmerksam von ihm."
„Ja. Ich hatte es nur nicht damit gerechnet."
„Er hat sich lange Vorwürfe gemacht, wegen der ganzen Sache. Vielelicht will er es einfach wieder gutmachen. Ich weiß, dass es ihm wichtig ist, dass es hier allen gut geht. Er ist da sehr bemüht. Guckst du dir die Show an?"
„Nicht heute. Nicht weil ich nicht will, sondern weil ich heute echt mal meine Emails durcharbeiten muss. Ich gucke es mir die Tage noch an. Versprochen!"
„Das ist ja mal ein Wort. Wollen wir zurück? Es ist arschkalt."
Kaum war ich von der Bank aufgestanden, schlang Alex auch schon die Arme um mich und gedachte auch nicht mich so schnell wieder loszulassen. Er drückte mich an sich und verschwand mit seinem Gesicht irgendwo in meinen Haaren.
„Es tut mir wirklich leid. Keine Geheimnisse mehr, okay?" brummte er in mein Ohr.
„Ja. Okay. Falls du noch irgendwas zu sagen hast, dann mach es bitte jetzt!" lachte ich.
„Nein. Alles ist raus. Ich bin froh, dass du hier bist und morgen arbeiten wir weiter, ja?"
Ich nickte und drückte ihn nochmal an mich, bevor wir zur Halle zurückgingen.
Ich blieb den Abend noch und sah mir den Anfang von Niilas Auftritt an. Ich hatte Backstage gesessen und meine Mails angefangen zu beantworten und als die Show anfing, war ich nach vorn gegangen. Mina saß neben Alex an den Monitoren und stand auf, als ich an der Bühne auftauchte, aber ich deutete ihr nur sitzen zu bleiben, ging die Treppe an der Seite ein Stück hoch und sah Niila und der Band zu. Es dauerte nicht lange, bis Samu auf der anderen Seite auftauchte. Er machte ein paar Fotos, filmte und lächelte, als er mich entdeckte. Ich grinste zu ihm rüber und sang ein wenig mit, während Samu lachend am Geländer lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. Immer wieder trafen sich unsere Blicke und er wippte entspannt im Takt der Musik mit und war sichtlich gut gelaunt. Nach 3 Songs, winkte ich zu ihm rüber, ging die Treppe wieder runter und lief zu Alex und Mina rüber. Alex sah auf, nahm die Kopfhörer ab und grinste mich an.
„Ich fahre ins Hotel. Sehen wir uns morgen?"
„Klar. Schlaf gut!" meinte er und ging wieder seinem Job nach.
„Viel Spaß noch." Sagte ich zu Mina und sie lächelte.
„Gute Nacht." Kam es von ihr und ich verschwand wieder Richtung Hinterausgang.
„Hey Lady, wann du guckst dir die Show an?", ertönte es, als ich nach draußen abbog und Samu mit einer Zigarette und seinem Handy in den Händen vor der Tür stand.
Ich erschrak und blieb stehen.
„Mein Gott. Erschrick mich doch nicht so."
Er lachte kehlig.
„Sorry, aber die boys sind schon jealous, dass du willst immer nur sehen die kleine Niila."
„Ich guck es mir noch an. Aber heute muss ich ein wenig arbeiten. Ich habe so viele Mails und komme sonst nicht hinterher. Alex macht hier seinen Kram und ich übernehme seine Sachen mit."
„So viele guys wollen in die Studio?"
„Ja. Tatsächlich. Wenn ich das richtig überblicke sind wir nach unserer Pause bis zum Herbst ziemlich voll."
„Auch in Helsinki?"
„Ja. Auch da."
„Wow. Alex hat gesagt, dass es geht sehr gut."
„Tut es. Das freut mich auch wirklich."
„You always did a good job, aber ich habe gesagt a million time."
"Ich höre es auch gern noch einmal mehr." Grinste ich.
„Ich mache, wenn du hast gesehen die Show."
„Deal!"
„So du fährst in die Hotel?"
„Ja. Ich wollte gerade mal gucken, wie ich hier wegkomme."
„Wir fahren mit die Autos zurück später. Gimme a minute. They could drive you back, dann du musst nicht suchen eine Taxi."
Samu verschwand kurz und kam mit einem Herren zurück, der Max hieß und mich zum Hotel fahren wollte.
„Danke." Meinte ich zu Samu und folgte Max zu einem der schwarzen Wagen, die in der Nähe der Busse parkten.
„Viel Spaß!" rief ich, als ich einstieg.
Er nickte und drehte sich um, um in die Halle zu gehen.
„Gute Nacht!" fügte ich hinzu.
Samu drehte sich wieder um und lächelte.
„Gute Nacht!"
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Heimkehr
FanfictionSamu & Sophia Teil 3. Fortsetzung von "Von der Muse geküsst" und "Klimawandel". Inklusive der beiden OS in meinem Account zu finden. Nach Sophias Rückkehr nach Los Angeles scheint die Trennung von Samu endgültig. Wäre da nicht noch etwas, was sie in...