Ich wusste, dass Samu schon seit 2 Tagen wieder in Helsinki war. Ich hatte noch kein Lebenszeichen bekommen, aber wusste auch, dass er sich erstmal zurückziehen würde. Das änderte nichts daran, dass ich unruhig wurde, aus Angst er hätte es sich vielleicht doch noch mal anders überlegt. Ich wusste ja auch nicht, was der letzten Woche oder während der Tour bei ihm passiert war. Samu war frei. Er konnte tun und lassen, was er wollte und wenn sich eine Chance ergab, dann ließ er sich die sicher nicht nehmen, weil ich zu Hause saß und wartete. Ich war froh, dass Alex hier war und ich genug Ablenkung hatte. Im Studio lief alles gut. Alex und Joonas verstanden sich großartig und waren bereits eine Nacht gemeinsam um die Häuser gezogen, während ich am nächsten Tag meinen verkaterten besten Freund pflegen durfte.
Gerade war ich im Studio angekommen und durchsuchte meine Dateien auf dem Laptop nach einer Aufnahme, als mein Handy ein Lebenszeichen von sich gab.
„Hey! I'm home. Working?"
Mein Herz schlug mir sofort bis zum Hals, als Samus Bild auf meinem Display erschien und mit zitternden Händen tippte ich eine Antwort.
„Willkommen Zuhause. Ja. Ich bin im Studio. Hast du alles gut überstanden?"
Nervös fuhr ich mir durch die Haare und wartete, dass Samu mit seiner Antwort fertig wurde.
„Coffee, ice or iced coffee?"
Ich musste grinsen. Von mir aus konnte er vorschlagen Gulasch mit Erdbeeren essen zu gehen. Ich würde dort sein.
„Coffee. Wann?"
„Wann bist du ready mit deine work?"
Ich lächelte. Es war schön zu lesen, dass er darauf Rücksicht nahm, hatte unser Streit vor meiner Flucht aus Helsinki genau damit angefangen.
„Wann du möchtest. Ich habe eine Vertretung hier und kann jederzeit los. Vielleicht heute Nachmittag?"
„Die tone guy? Don't left him alone in die studio. Er ist eine fucking freak."
Ich lachte leise. Anscheinend beruhte diese Abneigung tatsächlich auf Gegenseitigkeit.
„Er ist nicht allein hier. Alex ist in Helsinki. Er kann das auch ohne mich machen."
„Whaaat? Alex is here? I wanna meet him. Sag ihm ich mache eine call. We have to meet. I bought I boat. I wanna show him."
"Ich sehe der Zwang etwas zu kaufen hat sich nicht geändert. Ersetzt das Boot jetzt die Lust auf Schuhkäufe."
„No. I bouht shoes, too : -) Just tell him. Haven't seen this guy for so long. Ich habe gedacht, dass ich rufe ihn an during the tour, but I wanted to wait, till I'm home. So coffee. I'll pick you up bei die studio."
Natürlich, damit er Alex zu Gesicht bekam. Eine kurze Welle von Eifersucht bahnte sich den Weg durch meinen Magen. Ging es jetzt um uns oder um ihn und Alex. Abgesehen davon wollte ich nicht, wenn wir uns das erste Mal wiedersahen Alex oder Joonas im Schlepptau haben. Ich rollte genervt die Augen. Das fing ja gut an.
„Musst du nicht. Wir können uns auch irgendwo treffen."
„OK. 4 Uhr auf die Parkplatz bei Café Ursula."
„OK. Dann um 4. Ich freue mich."
Keine Antwort mehr. Direkt beschlich mich ein ungutes Gefühl. Gleichzeitig war ich nervös und durchforstete mental bereits meinen Kleiderschrank. Der Gedanke Samu bereits heute zu sehen, musste erstmal verdaut werden. Wenigstens ersparte ich mir so eine schlaflose Nacht.
Joonas traf im Studio ein und war im Laufe des Vormittags etwas verwundert über meine Zerstreutheit. Ich fand Songs nicht wieder, obwohl sie direkt auf Augenhöhe in meiner Liste standen, ich schob die falschen Regler und drückte die falschen Knöpfe.
„Was ist denn mit dir los heute. Hast du nicht geschlafen? Du bist ein wenig blass um die Nase." Bemerkte er grinsend.
„Sorry. Mein Kopf ist etwas voll. Alex kommt nachher und löst mich ab."
„Alles klar bei dir?"
„Ja. Ich bin heute nicht so gut drauf. Alex wollte noch in die Stadt und ein wenig einkaufen. Danach kommt er her."
Joonas zog die Augenbrauen hoch und sah mich auffordernd an.
„Was ist los? Wir reden doch sonst auch."
Ich schnaufte. Eigentlich wollte ich nicht mit ihm über Samu sprechen, aber die Bombe würde sowieso platzen.
„Ich treffe mich später mit Samu. Wir müssen über ein paar Dinge reden. Deswegen bin ich etwas durch den Wind."
Joonas rollte genervt die Augen.
„Ehrlich? Ich denke das Ding ist durch. Der Kerl hatte so viele Möglichkeiten mit dir zu reden und hat sie nicht genutzt. Auf dem Konzert war er auch total komisch. Das würde ich mir ja nicht geben."
„Ich schon. Mir ist das wichtig. Da ist einfach viel passiert. Ich weiß auch gar nicht in welche Richtung dieses Treffen geht, aber so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Akzeptier das bitte einfach. Ich will mich da auch nicht für rechtfertigen müssen. Das ist meine Entscheidung und meine Sache."
„Tu, was du nicht lassen kannst."
Ich schüttelte nur genervt den Kopf und suchte weiter in meinem Laptop nach verschollenen Songs.
Alex schlug gegen 2 endlich im Studio auf und wir vollzogen einen fliegenden Wechsel.
„Ist es okay, wenn ich euch allein lasse?"
„Natürlich." Meinte er und goss sich einen Kaffee in der Küche ein.
„Ich fühle mich wie ne 15jährige. Mir ist schlecht, ich bin nervös. Ich hab solche Angst, dass das alles den Bach runter geht."
Alex zog mich in eine Umarmung und drückte mich an sich.
„Das ist schon den Bach runtergegangen. Mehr kann eigentlich nicht passieren. Mach dir nicht so einen Kopf. Samu würde nicht zugesagt haben, wenn er keinerlei Interesse daran hätte, dass irgendwie in den Griff zu bekommen." Nuschelte er in meine Haare.
„Ich hab solche Angst, dass ich mir da falsche Hoffnungen mache."
„Tust du nicht. Vielleicht ist es keine gute Idee, da wieder irgendwelche alten Sachen anzusprechen. Lass das alles in der Vergangenheit. Verbringt Zeit miteinander und warte ab, was da noch ist."
„Da ist mehr als mir lieb ist."
Er löste sich von mir und strich mir die Haare zurück.
„Ich habe nie daran gezweifelt, dass da noch Gefühle sind. Auf beiden Seiten. Ich kann dir das leider nicht abnehmen, weil ich nicht so große Lust auf ein romantisches Date mit dem Kerl habe, aber ich glaube du bist die richtige für diesen Job."
Ich lachte und sah ihn an.
„Ich soll dich übrigens grüßen. Er will dich anrufen, solange du noch hier bist. Er hat ein boot gekauft oder so und will dir das zeigen."
„Der alte Prolet." Grinste er. „Grüß ihn. Ich blas schon mal die Schwimmweste auf."
„Ich muss jetzt los und mich umziehen."
„Sieht doch gut aus." Meinte er und sah an mir runter. „Der Kerl im Studio hinten würde da sicher nicht „nein" sagen."
Ich boxte ihm gegen den Oberarm.
„Ich bin weg."
„Viel Spaß. Ich erwarte heute Abend einen Bericht. Obwohl... am besten kommst du gar nicht nach Hause."
Alex zwinkerte und schob mich Richtung Tür.
„Hau ab hier. Schöne Grüße. Ich freu mich ihn zu sehen."
Panisch wühlte ich in meinen Klamotten. Es war nicht mehr ganz so warm und ich entschied mich für eine blaue Jeans, ein weißes Shirt und einen schwarzen Cardigan. In der Tür zog ich schwarze Lederboots an, band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und schnappte mir meine große schwarze Handtasche. Auf dem Hinweg musste ich das Autoradio ausschalten. Meine Nerven waren gespannt wie Drahtseile und trotz meines unguten Gefühls freute ich mich wahnsinnig darauf Samu zu sehen.
Als ich auf den Parkplatz des Cafés fuhr, entdeckte ich Samu bereits. Er lehnte an seinem Wagen, rauchte und tippte auf seinem Handy rum. Er hatte eine Sonnenbrille auf der Nase, die Haare waren noch ein Stück länger geworden und er trug einen hellgrauen Pulli und blaue Jeans. Ich zog den Schlüssel ab und stieg aus dem Wagen. Samu sah zu mir rüber, steckte sein Handy in die Hosentasche, nahm die Sonnenbrille ab, hakte sie an den Kragen seines Pullis und trat die Zigarette aus. Ich schloss das Auto ab und ging auf ihn zu. Ich hatte das Gefühl meine Beine waren aus Gummi und mein Kopf hatte gefühlte 100 Grad.
Samu stieß sich vom Auto ab und kam mir entgegen.
Er grinste und hob die Hand.
„Hey!"
„Hey!" gab ich zurück und blieb stehen.
Das letzte Mal, dass wir uns wirklich gegenübergestanden und geredet hatten, war im Studio gewesen und ich wusste überhaupt nicht, wie ich ihn begrüßen oder was ich sagen sollte.
„Alles klar?" fragte er und schloss kurz die Arme um mich.
Sofort hüllte mich der wohlbekannte Duft ein und sein Bart kratzte kurz über meine Wange.
„Ja. Ich freue mich dich zu sehen."
„Me too."
„Du siehst erholt aus."
„I am. Holidays now. Die Tour ist over, die Wetter is great. Wanna take a coffee to go? Wir können eine walk machen."
"Ja gern."
Ich war eigentlich ganz froh, dass wir uns jetzt nicht an einem Tisch gegenübersaßen. Die Situation überforderte mich so schon genug. Er sah gut aus und wirkte wirklich entspannt. Ich hingegen fühlte mich wie ein nervöses kleines Mädchen. Sowas passierte mir nicht oft, aber ich fühlte mich irgendwie eingeschüchtert. Ich wartete vor der Tür, als Samu mit 2 Pappbechern in der Hand wieder das Café verließ.
„Keine Milch von die Kuh." Grinste er und drückte mir einen Becher in die Hand.
„Dankeschön."
Er zeigte auf den Weg des Ostseeufers entlang und ging vor, bis wir den sandigen Weg erreichten.
„Alex is here. You must be really happy." meinte er und ging neben mir her.
"Ja. Ich wusste gar nicht das er kommt. Ich kam spät nach Hause und er stand vor meiner Tür."
„Was ist mit die studio in LA?"
„Er hat alle Aufnahmen fertig und hat sie zum Mischen mitgebracht. Wir arbeiten hier nun erstmal zusammen, so konnte er sich 2 Wochen freischaufeln und hat das Studio vorerst zugemacht."
„Seit wann ist er here?"
„Seit etwas mehr als einer Woche. Vielleicht bleibt er noch länger. Das weiß er aber jetzt erst die Tage."
„Cool. I really wanna meet him."
"Ich soll dich auch grüßen. Er freut sich auf ein Treffen. Du hast ein Boot gekauft?"
„Ja. It's really fast. I really love it. Ich hoffe die Wetter ist noch gut eine bisschen. Alex will like it."
„Ja. Damit kriegst du ihn."
Samu lachte und nippte an seinem Pappbecher.
Eine Weile liefen wir stumm nebeneinander her und sahen aufs Wasser.
Mein Puls normalisierte sich langsam wieder und mein Blut wich wieder aus meinem Kopf und verteilte sich wieder gleichmäßig im Rest meines Körpers.
„Wie war die Tour?"
„Great. We had a good time. Was really fun. Wir haben getroffen viele friends und die shows waren geil. No stress. I spent a lot of time mit meine family and was hanging out in die Mökki."
"Das Konzert in Berlin war schön. Also.... Es war zwar irgendwie komisch dich dort zu sehen, ohne dass du wusstest, dass ich da war, aber die Show war wirklich toll. Ich hatte ja noch gar keine Gelegenheit dir das wirklich zu sagen."
Er zog den Mund zu einem Strich und nickte.
Wieder schwiegen wir eine Weile. Die immer wiederkehrende Stille raubte mir den letzten Nerv. Das Gespräch fühlte sich verkrampft an und es war nicht so, als hätten wir uns erst gestern das letzte Mal gesehen. Es war, als würden wir fremdeln. Ich war gewillt das Ende unserer Beziehung anzusprechen und mich erneut zu erklären, aber beherzigte Alex' Rat mich was jetzt war und die Zeit mit ihm zu genießen und keine alten Schubladen zu öffnen. Was geschehen war, war geschehen. Ein weiteres Gespräch, das nur mit Problemen behaftet war zu beginnen, wäre ins Nichts gelaufen und würde uns nicht voranbringen.
„Wie geht es den anderen?" fragte ich, um den Smalltalk weiterzuführen.
„Good. They're all fine. We celebrated Rauls birthday. You met Sami at the concert. They're all good."
Wieder Ruhe. Es war nicht zum Aushalten. Warum fühlte es sich auf einmal so fremd an neben ihm herzulaufen. Ich hatte nicht mal das Bedürfnis ihn überhaupt zu berühren und wäre am liebsten schreiend weggelaufen. Seine bloße Anwesenheit machte mich komplett konfus. Fehlte nur noch, dass ich über meine eigenen Füße stolperte und runter in die Ostsee rollte. Da konnte ich wenigstens Untertauchen und würde am besten erst in Estland wieder auftauchen. Die Situation war einfach unangenehm und dieses ständige Schweigen hemmte mich nur noch mehr.
„Ich hab mich gefreut, dass du dich gemeldet hast." Stammelte ich.
Ich grinste und sah auf seine Schuhe runter.
„Yes. I thought it was time to talk. Was strange meeting you auf diese party und bei die icehockey match und bei die concert. It's strange not to talk with you after alle diese Dings die sind passiert. And I was drunk. Sorry. There have been some things I should not have said. Ich hätte vielleicht nicht sagen sollen all diese nasty stuff. But I thought, you might keep this conversation in mind."
"Hat funktioniert." Sagte ich verlegen.
„I was happy, to get your text, when I was in Dublin. And of course the song. Creepy, weil ich habe gehört ihn an die same day."
„Es ist irgendwie komisch jetzt. Zwischen uns."
„We haven't talk for a long time. I didn't expect it to be easy."
"Ich vielleicht schon. Keine Ahnung."
„What do you mean?", fragte er, nahm mir den leeren Becher ab und warf ihn zu seinem in einen Mülleimer neben einer Bank.
„Es ist irgendwie unentspannt. Ich dachte es wäre vielleicht leichter."
Er nickte.
„Wanna sit?" Er deutete auf die Bank.
„Ja. Gern."
Wir nahmen auf der Bank am Ufer Platz und Samu fummelte seine Zigaretten aus der Hosentasche und hielt mir eine vor die Nase.
„Danke."
Er gab mir Feuer und zündete sich selbst eine an.
„Es ist passiert so viel. Ich weiß nicht, was soll ich sagen. All this fighting and seeing you kissing this guy, was strange. After you told me in Berlin, that you miss me, I was really confused. Even more confused, after I saw you mit diese dude. He was starring at me auf diese party like we were in a competition. Tha freaked me out. I thought : "OK, he knows I'm the ex boyfriend. What's the problem with him?""
"Das wusste er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Das habe ich ihm erst später erzählt."
„I just don't get it, why he acted so strange. And after Sami told me, that he's not your new boyfriend, what I expected, I saw you kissing him. So was denkst du, was war in meine head? It felt like you were lying to me, when you said, that you miss me. Was du hast gemacht, war nicht was du hast gesagt."
„Ich weiß. Da ist auch nichts."
„Looked different."
„Das weiß ich auch. Eigentlich hat er mich damit sehr überrumpelt. Ich hätte ihn nicht geküsst. Das war nur eine Momentaufnahme."
„Sami saw you pushing him away."
Ich seufzte. Die Situation war mir total unangenehm. Auch das Sami dieses Schauspiel beobachtet hatte.
„Deswegen hast du mich angerufen?"
„I thought that might be the last chance to tell you what's going on in meine brain. You know? I thought a lot about our relationship and what you said in Berlin. I know that wasn't easy for you."
Ich nickte und sah auf meine Hände. Samu blies den Rauch in die Luft und lehnte sich auf der Bank zurück.
„Ich verstehe dich und es tut mir leid, aber du hast ein vollkommen falsches Bild von Joonas und mir. Da ist wirklich nichts. Wenn das so wäre, würde ich hier jetzt nicht sitzen."
„I know. But do you understand, dass ich habe Zweifel an all diese Dings?"
Ich seufzte und trat die Zigarette aus.
„Ja. Es ist einfach viel falsch gelaufen. Wir beide haben Sachen getan und gesagt, die nicht richtig waren und wir haben uns beide auch nicht richtig verhalten."
Er schwieg und sah aufs Wasser.
„Nachdem was in Berlin passiert ist, ging es mir auch nicht gut und als du dann im Studio aufgetaucht bist...".
„I apologized." Unterbrach er mich.
„Ja. Das hast du und das ist auch okay. Aber verstehst du mich auch, dass mir das auch nicht so leicht gefallen ist das wegzustecken? Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass du danach einfach verschwindest und dass es das gewesen sein soll. Das hat mich auch verletzt. Du stellst es immer so dar, als wenn nur ich hier Bockmist geschossen habe."
„Geschossenn? What?"
„Du tust so, als hätte nur ich Fehler gemacht."
„Nein. Du hast nicht. I can only explain my feelings. Not yours. I know, that it was wrong, what I did in Berlin and I had really bad feeling about that night. Believe me."
"Lass uns das nicht nochmal alles durchkauen. Das haben wir doch längst. Wir sind doch eigentlich hier, um rauszufinden, ob es irgendeinen Weg gibt, wie wir miteinander umgehen oder ob wir das überhaupt noch können. Du fehlst mir, daran hat sich nichts geändert und ich war tierisch aufgeregt, als du dich heute gemeldet hast. Ich bin immer noch nervös und es fühlt sich so fremd an hier mit dir zu sitzen und ich weiß nicht warum."
„It's strange for me, too."
Ich sah auch auf die glitzernde Ostsee und war so ziemlich mit meinem Latein am Ende.
„Maybe es ist noch zu early. Ich weiß nicht."
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich frage wie die tour war und du sagst „Gut". Ich frage wie es den anderen geht. Du sagst „Gut." Ich bemühe mich wirklich. Aber es fühlt sich gerade nicht so an, als hätte ich hier die Möglichkeit auf eine wirkliche Chance."
„Sorry. Ich wollte dir keine bad feeling geben. Ich bin auch nervous, ok. Es ist nicht so leicht für mich auch."
„Vielleicht waren meine Erwartungen an dieses Treffen auch einfach zu hoch. Für mich hängt hier so viel von ab. Ich habe es wirklich ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass ich dich vermisse, aber gerade läuft es so, als würde ich hier mit einem Fremden sitzen. Jetzt reden wir schon wieder über unsere Probleme. Wir kommen irgendwie nicht von der Stelle."
Samu fuhr sich durch die Haare und schloss kurz die Augen. Nicht einmal hatte er mich angesehen, seit wir auf dieser Bank saßen und ich hatte das Gefühl wir fanden einfach beide nicht die richtigen Worte. Ich wollte ihm keine Vorwürfe mehr machen und ich wollte auch keine mehr hören. Wir traten auf der Stelle und da war auch erstmal kein Ende in Sicht. Ich wollte einfach nur noch raus aus dieser Situation.
„Maybe wir reden nochmal an eine andere day, when es geht nicht so gut heute. We are both exited and maybe immer noch eine wenig....". Er ruderte mit den Armen.
"Hurt. I don't know."
Ich nickte und sah auf meine Boots.
„Wollen wir zum Auto zurück?"
„Ja. Let's go."
Den ganzen Weg zurück sprachen wir kein Wort. Samu ging neben mir her, hatte seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt und die Hände tief in den Hosentaschen seiner Jeans vergraben.
Am Wagen angekommen, blieben wir wie zwei eingeschüchterte Kinder voreinander stehen.
„Danke für den Kaffee." Murmelte ich.
Samu schob seine Brille in die Haare und sah mich an.
„Wir sehen uns, ok?" fragte er.
Ich nickte.
„Fahr vorsichtig."
„I will. Ist es ok, wenn ich rufe Alex an oder willst du das nicht?"
„Ist okay. Ich weiß, dass er sich auch darüber freuen würde."
Er nickte und zog den Mund schief.
„Ok. Komm gut nach Hause." Stammelte er und zog mich eine eine kurze Umarmung, die mir fast das Herz zerriss.
Stumm drehte ich mich um und ging zu meinem Wagen. Als ich vom Parkplatz fuhr, sah ich nochmal zu ihm rüber und er hob die Hand hinter seinem Lenkrad und fuhr hinter mir in die andere Richtung davon.

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Heimkehr
Fiksyen PeminatSamu & Sophia Teil 3. Fortsetzung von "Von der Muse geküsst" und "Klimawandel". Inklusive der beiden OS in meinem Account zu finden. Nach Sophias Rückkehr nach Los Angeles scheint die Trennung von Samu endgültig. Wäre da nicht noch etwas, was sie in...