Chained

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Hibbelig fuhr ich mir durch die Haare und legte das Glätteisen zur Seite. Ich checkte mein Make Up, cremte mich mit meiner Lieblingsbodylotion ein und ging auf die Suche nach Klamotten. Was zog man an, wenn der Exfreund zu einem Filmabend vorbeikam. Als ich Alex erzählt hatte, dass er sich etwas vornehmen musste, weil Samu kommen würde, war er nicht begeistert gewesen. Er hatte immer noch Angst, dass ich mich da in etwas verrannte, aber nachdem wir uns am Café geküsst hatten, hatte ich ein gutes Gefühl und als es mir vor 3 Tagen geschrieben hatte, ob ich Lust hätte etwas mit ihm zu unternehmen, hatte ich mich sehr gefreut.
Ich fischte eine dunkelgraue Röhrenjeans aus dem Fach und entschied mich für ein weites dunkelrotes Top mit Fledermausärmeln. Meine Haare trug ich offen und ich sprühte meinen Lieblingsduft auf und zog mir dicke, warme Socken an. Ich hasste Hausschuhe und liebte es mit dicken Strümpfen auf dem Sofa zu lümmeln.
Nochmal strich ich durch meine Haare und schon klingelte es. Ich atmete kurz durch und ging den Flur zur Haustür entlang. Alex Worte hallten noch in meinem Kopf: „Wenn du schon nicht auf Abstand gehen kannst, dann trefft euch wenigstens an einem neutralen Ort."
„Alex, wir sind keine Fremden. Ich habe keine Bedenken Samu in mein Haus zu lassen."
„Ich mache mir auch keine Sorgen, dass er dich KO haut und deinen Fernseher klaut. Aber ich erinnere mich an keine Filmabende, auf denen ich einen Film gesehen habe. Wessen Idee war das?"
„Meine." Gab ich zurück.
Er hatte nur geschnauft und am Schirm seiner Mütze gezogen.
„Was für eine eindeutige Einladung. Bitte treibt es nicht auf dem Sofa. Ich will da selbst noch liegen."
„Du bist kindisch."
„Nein. ICH bin Realist. Ich kann nicht ewig hier bleiben. Bitte bedenke das."
„Alex, deine Sorge in allen Ehren, aber ich komme klar. Wenn du nach Hause fliegen willst, dann tu das."
„Ich warte den großen Showdown noch ab." Hatte er gelacht.
Ich wusste, dass er das nicht ernst meinte. Er war in Sorge und Samu gegenüber einfach negativ eingestellt. Ich wusste seine Loyalität zu schätzen, aber ich traf meine Entscheidungen allein. Ich brauchte keinen Aufpasser und ich wollte auch keinen.
Ich öffnete die Tür und sah direkt in Samus blaue Augen. Er trug eine ein hellgraues Shirt, die schwarze Lederjacke war offen und er steckte in weißen Chucks und einer schwarzen Jeans. In der Hand hielt er eine Flasche Rotwein, die er mir vor die Nase hielt.
„Hey!" meinte ich und trat zur Seite, um ihn reinzulassen.
„Hey! Eine kleine present." Grinste er und ich nahm die Flasche entgegen. Im Vorbeigehen drückte er mir einen Kuss auf die Wange und zog im Flur Schuhe und Jacke aus. Samu schob die Ärmel seines Longshirts hoch und sah mich wartend an.
„Which way? I only remember your sleeping room und das ich habe gesucht water in the dark. And I was really afraid of meeting Alex."
"Den habe ich heute verbannt", grinste ich und deutete nach vorn. „Die Tür rein."
Samu ging ins Wohnzimmer, vorbei an der offenen Küche und sah sich um.
„It's nice."
„Danke. Ich fühle mich hier auch sehr wohl. Willst du was trinken?"
„Du hast die Wein."
„Jetzt schon oder später? Ich dachte wir bestellen was zu essen?"
„Sushi?"
„Ja, wenn du willst."
„Yay!"

Ich räumte die Teller und die Verpackungen des Essens zurück in die Küche und samu goss Wein ein und balancierte die Gläser in den Wohnbereich. Es fühlte sich gut an mit ihm hier zu sein. Als wäre er immer hier. Er verhielt sich nicht wie ein Gast und streckte die Beine auf dem Sofa aus, als würde er das immer tun, wenn er hier wäre. Nicht so, als wäre er das erste Mal hier. Den Betrunkenen-Escort zählte ich nicht dazu. Er scrollte sich durch das mediale Angebot meines Fernsehers und schien konzentriert.
Ich stand am Küchentresen und beobachtete ihn lächelnd, während ich das Geschirr wegräumte. Dieses Gefühl würde wohl niemals aufhören. Ich sah, wie er mit dem Fuß wippte, die Stirn kraus zog und die Lippen aufeinanderbiss, während er weiter durch die Filme scrollte.
„Was für eine movie gucken wir?"
Ich überlegte und Samu sah zu mir rüber.
„Keine romantic girl movie." Warf er sofort ein.
„Was soll ich jetzt sagen? Du hast doch bestimmt eh schon einen Plan."
„Ich habe noch nicht gesehen „Django unchained"." Grinste er.
„Der Film geht doch bestimmt 3 Stunden." Lachte ich.
„I have time."
Zufrieden legte er die Fernbedienung zur Seite und wartete, bis ich alles weggeräumt hatte und mich zu ihm auf das Sofa setzte. Wir stießen mit den Gläsern an und Samu startete den Film. Ich erzählte ihm nicht, dass ich den Film längst gesehen hatte. Ich hätte mir auch eine 12stündige Dokumentation über den 2. Weltkrieg angeguckt. Auch zum 3. Mal.
Meine Schulter lehnte an seiner und während Samu noch immer die Füße auf dem Sofa ausgetreckt hatte, legte ich meine Beine auf den Couchtisch.
„No. Come here. There is enough space."
Er rutschte weiter in die Ecke und ich sah ihn etwas unsicher von der Seite an.
„Come here." Grinste er und klopfte neben sich.
Ich rutschte dichter und streckte meine Beine neben seinen aus. Mein Weinglas parkte ich auf dem Tisch und wusste direkt nicht mehr wohin meinen Händen. Ich faltete sie ihm Schoß und starrte auf den Fernseher. Ich genoss seine Nähe, wusste aber nicht so richtig, wie weit ich gehen konnte. Auf der anderen Seite, hatten wir uns geküsst. Zwei mal. Es fühlte sich alles nicht fremd an und war mir nicht unangenehm, warum sollte ich mich jetzt anders verhalten? Während ich noch meine Hände knetete und überlegte, was ich als nächstes damit machen sollte, ohne doof dabei auszusehen, legte Samu seinen Arm um meine Schultern und zog mich dichter. Ich sah zur Seite. Er lächelte nur und platzierte einen Kuss an meiner Schläfe. Kurz schloss ich die Augen und atmete entspannt aus. Er kannte mich zu gut. Er wusste, dass ich gehemmt war. Aber war mir das zu verdenken? Ich wusste noch immer nicht, wo wir standen und ob er das wieder in den Griff bekam. Samu verhielt sich ganz normal und suchte offensichtlich meine Nähe. Ich wäre blöd gewesen ihn jetzt auf Distanz zu halten. Wollte ich auch gar nicht. Er strich mit seinen Fingern über meinen Arm und sah wieder auf den Fernseher und wie von allein legte sich meine Hand auf seinen Oberschenkel und ich rutschte ein wenig mehr in die Polster und entspannte mich. Samu zog mich noch enger und weg war meine Unsicherheit. Wir lachten gemeinsam über Christoph Waltz' spitzen Humor und der Film war auch beim zweiten Mal nicht langweilig. Nachdem ich mich kurz aufgesetzt und einen Schluck Wein getrunken hatte, rutschte ich noch ein Stück tiefer auf dem Sofa, lehnte meinen Kopf an Samus Brust und schlang meinen Arm um seinen Bauch. Er seufzte zufrieden, als ich eine Hand unter sein Shirt schob und seine Seite streichelte. Seine Finger glitten meinen Rücken hinunter, suchten sich ebenfalls ihren Weg unter mein Oberteil und malten Muster auf meinen unteren Rücken. Immer wieder strich er meine Wirbelsäule hoch, kraulte meinen Nacken, um danach wieder unter meinem Shirt zu verschwinden. Ich schloss die Augen und genoss dieses Beisammensein. Mir fehlte das. Immer noch. Das würde wohl nie aufhören. Von mir aus konnten wir die nächsten 30 Jahre hier liegen. Wahrscheinlich würde aber Alex irgendwann nach Hause kommen uns mit seinen Schuhen bewerfen und Samu an den Haaren aus dem Haus schleifen.
Dem Film zu folgen wurde immer schwieriger, weil mein Kopf sich nur noch auf Samus Hand konzentrierte und er eine Gänsehaut nach der nächsten über meinen Rücken schickte. Ich rührte mich kurz, platzierte meinen Kopf an seiner Halsbeuge, schob gleichzeitig meine Hand unter seinem Shirt ein Stück nach vorn und zeichnete Kreise auf seinem Bauch. Meine Nase lag an seinem Hals und ich merkte wie Samu schluckte und seine Hand etwas intensiver über meine Haut strich. Wieder schloss ich die Augen und schmiegte mich dichter an ihn.
„Du guckst nicht mehr die movie." Meinte er heiser.
„Ist mir egal. Ich kenne den Film schon."
Samu lachte leise.
„Warum du hast nicht gesagt?"
„Weil er gut war und es mir egal ist, was wir gucken. Hauptsache wir sind zusammen."
Ich zog meine Hand von seinem Bauch weg, strich seinen Hals hoch und legte sie in seinen Nacken. Wieder seufzte er und als ich aufsah, sah ich, dass er lächelte und die Augen geschlossen hatte. Vorsichtig rutschte ich etwas höher und Samus Arm legte sich fester um meine Schultern. Ich verteilte kleine Küsse an seinem Hals und strich über seine Wange. Er öffnete die Augen und sah zu mir runter. Nervös bis ich auf meiner Unterlippe herum und überlegte meinen nächsten Schritt gut. Vielleicht hatte Alex recht gehabt. Bei Filmabenden gab es doch eh keine Filme zu gucken. Jedenfalls hatte ich noch nie einen zu Ende gesehen. Ich schlang ein Bein über sein, zog mich an seinen Schultern hoch und kletterte auf Samus Schoß.
Er sah abwartend zu mir hoch, ich schob beide Hände in seinen Nacken und Samu legte den Kopf zurück auf die Lehne.
„What about the movie?" flüsterte er.
Ich grinste nur. Der Film war mir so egal. Samu legte seine Hände auf meine Oberschenkel und lächelte. Langsam beugte ich mich vor und fing ihn an zu küssen, was nicht auf Widerstand traf. Ich schloss die Augen, suchte seine Zunge und schob beide Hände in seine Haare. Mein ganzer Körper kribbelte. Ich fühlte seinen Atem auf meinem Gesicht und verdammt, dass hier schmeckte nach mehr. Samu strich meinen Rücken hinunter, legte seine Hände an meinen Po und zog mich dichter an seinen Schoß. Schnell wurden unsere Küsse leidenschaftlicher. Immer wieder sahen wir uns an und küssten uns weiter. Ich biss in seine Unterlippe, strich seinen Oberkörper hinunter und schob meine Hände unter sein Shirt. Samu keuchte an meinen Lippen und schob seine Zunge zurück in meinen Mund, als er beide Hände erst um mein Gesicht schloss und dann zielsicher den Saum meines Oberteils ansteuerte und es mir über den Kopf zog. Er strich meine Schultern herunter und ließ seinen Blick über den dunkelblauen Spitzen-BH wandern. Samu beugte sich vor und verteilte heiße Küsse an meinem Hals und meinem Schlüsselbein. Ich zog ihm das Shirt aus, rückte noch dichter an ihn und schlang meine Arme um seinen Hals, während er weiter meinen Hals erkundete. Eine Hand strich über meine Brust, während die andere immer wieder meinen Rücken hinunterstrich. Ich presste mein Becken noch enger an seinen Schoß und fühlte die Erregung in seinen Jeans. Samu stöhnte leise, schob seine Hände in mein Haar, küsste mich hungrig und lehnte sich mit mir zurück. Ich rutschte tiefer und setzte mich auf seine Oberschenkel, als ich mich über seinen Hals und seine Brust küsste. Aufreizend strich ich über seine Erektion, die augenscheinlich einen Weg nach draußen suchte und entlockte ihm ein weiteres Stöhnen. Ich rutschte noch tiefer, legte mich zwischen seine Beine und biss vorsichtig in die Haut an seinem Bauch. Meine Nägel kratzten über den Stoff seiner Jeans seine Beine hoch und ich strich sanft über seine Seiten. Samu legte den Kopf in den Nacken und ich merkte, wie sein Atem schneller ging. Ich verteilte Küsse am Saum seiner Hose und öffnete nach und nach jeden einzelnen Knopf. Samus Hände strichen immer wieder über meinen Kopf und meine Schultern und immer wieder sah er zu mir herab. Ich stand vom Sofa auf, schälte ihn aus der Jeans und zog meine ebenfalls aus, bevor ich mich zurück auf Samus Schoß setzte. Der legte seine Lippen wieder auf meine, küsste mich innig, schlang seine Arme um mich, drehte sich zur Seite und begrub mich unter sich. Er glitt an meinem Hals hinab, rieb sich immer wieder an meinem Bein und brachte mich beinahe um den Verstand. Seine Hand schob sich unter meinen Rücken und öffnete meinen BH, der sofort auf dem Boden landete. Seine Lippen schlossen sich um meine Nippel und er verteilte kleine Bisse auf meinem Körper. Seine Hände waren überall und das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich hatte befürchtet er würde mich ausbremsen und bräuchte wieder mehr Zeit. Nochmal wollte ich nicht von vorn anfangen. Keine Dates mehr und langsames Herantasten. Nicht schon wieder. Wir waren keine Fremden und über diesen Punkt waren wir längst hinaus. Wir waren erwachsen und wenn er das hier wollte, war ich die Letzte, die ihn aufhalten würde.
Samu küsste sich über meinen Bauch, strich den Saum meines Höschen entlang und ich drückte ihm mein Becken entgegen. Er lachte leise und ich fühlte sein Grinsen an meiner Haut. Langsam küsste er sich wieder hoch und fand meine Lippen. Er stütze seine Unterarme neben meinem Kopf ab und strich durch meine Haare. Meine Hände fuhren seine Seiten entlang und ich schob meine Daumen in das Bündchen seiner Boxershorts.
„Wait!" brummte er leise an meinem Ohr.
Ich hielt inne und wartete. Samu rührte sich nicht. Ich fühlte seinen warmen Atem an meinem Hals.
„Was ist denn?" flüsterte ich, drehte den Kopf in seine Richtung, vergrub meine Nase in seinem Haar und schloss die Augen.
Samu lehnte seine Stirn an meine Schulter und seufzte tief.
„Maybe this is not the best time for this."
Ich zog die Augenbrauen hoch und wartete, bis er den Kopf hob und mich ansah.
„Samu, es ist okay."
Er küsste mich kurz und ich strich über seine Wangen.
„Fur mich nicht."
„Eben war doch noch alles in Ordnung."
„Ich bin nicht here mit meine head and I think, after all what's been going on with us, wir sollten nicht machen das."
Ich schnaufte und ließ den Kopf nach hinten sinken.
Samu küsste mein Schlüsselbein und sah zu mir hoch.
„Immer wenn ich denke, dass es besser wird, belehrst du mich eines Besseren."
„It's not like that." meinte er leise, strich mit seiner Nase an meinem Hals entlang und küsste mein Kinn. „It just feels not right for me. Not now."
Ich sah an die Decke und atmete aus.
„Okay?", fragte er leise und wartete, bis ich ihn ansah.
Ich nickte.
„Mad?"
Er zog eine Augenbraue hoch.
„Nein. Ich fand's nur gerade eigentlich ganz schön. Gib mir 5 Minuten."
Samu grinste.
„Me too. Sorry."
Nochmal küsste er mein Schlüsselbein und kletterte von mir runter, um sich in der Ecke des Sofas hinzusetzen. Er lehnte sich zurück und wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht. Unübersehbar hatte ihn das Ganze nicht gerade kalt gelassen. Ich sammelte mein Shirt vom Boden und zog es über.
„Und was jetzt?", fragte ich, ließ mich neben ihm aufs Sofa fallen und trank den letzten Rest aus meinem Weinglas. „Gucken wir jetzt einfach den Film zu Ende und dann schütteln wir uns die Hand und du fährst nach Hause?"
Samu lachte leise, legte den Arm um meine Schulter und zog mich an sich. Er küsste meine Schläfe, griff nach meinem Handgelenk und legte meinen Arm um seine Taille.
„No. Nur weil wir haben keine sex es heißt nicht, that I don't like beeing with you. I'll stay here. Wenn es ist okay for you."
"Weil du gern mit Alex frühstücken möchtest?" grinste ich gegen seine Brust.
„No, weil ich gerne frühstücke mit dir. I can handle Alex."
Ich sah ihn an und lächelte.
„"Wie ritterlich."
Samu grinste, beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf meine Lippen.
„Let's go to bed."

Ich schlug die Tagesdecke vom Bett und ging kurz ins Bad. Als ich zurückkam lag Samu schon in den Federn, hob die Decke an und als ich mich aufs Bett setzte.
"No shirt." maulte er und wartete, bis das Kleidungsstück das Bett verlassen hatte, bis er die Decke über uns schlug. Ich knipste die Nachttischlampe aus und Samu schob einen Arm unter meinen Kopf und kuschelte sich von hinten an mich. Seine Hand tastete sich an meinen Bauch und er verteilte Küsse in meinem Nacken.
„Das ist etwas kontraproduktiv, oder?" kicherte ich.
„I know", brummte er, „but it feels so good."
Seine Hand wanderte ein Stück höher und er zog mich dichter an sich.
„Ich finde es schön, dass du heute hier schläfst."
„Ich auch." nuschelte er an meiner Haut und vergrub seine Nase in meinem Nacken.
Ich genoss seine Nähe und schlief relativ schnell ein.
Es konnte so einfach sein. Aber vielleicht war es das dieses Mal ja auch.

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