Harrys PoV
Oh mein Gott, es war verdammt gut gewesen! Endlich hat sie sich mir hingegeben, endlich war ich ihr noch näher als zuvor gekommen, und allein, sie jetzt immer noch so nah an mir liegen zu haben... Darauf will ich nie wieder verzichten müssen. Es ist ein tolles Gefühl, dass wir diese Momente miteinander verbringen. Und auch, wenn sich mein Puls inzwischen längst wieder beruhigt haben sollte, schlug mein Herz ungewöhnlich schnell und ich dachte nur an Caty. Sie bringt jeden meiner klaren Gedanken durcheinander. Was sie wohl gerade denkt... sie würde es doch nicht früher oder später bereuen?
"Caty... Das war wirklich toll. Wirklich." flüsterte ich erschöpft in ihr Ohr und meine Lippen zierte vollkommen unbewusst ein seliges Lächeln. Ich war gerade nicht nur befriedigt und zufrieden, ich war wirklich glücklich.
"Hey, Baby, Hallo?" nuschelte ich, legte meinen Arm quer über ihren Bauch und meinen Kopf in ihre Halsbeuge. Sie roch so gut und hatte samtweiche Haut überall, wo ich ein paar Küsse hinterließ. Sie war schon längst eingeschlafen, aber dennoch erkannte ich, dass ihre Mundwinkel leicht nach oben gezogen waren. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, während ich sie ansah. Gottverdammt, ich möchte sie am liebsten für immer so gut fühlen lassen ihr nah sein. Und nein, es war im Moment keine Erektion, aber dennoch brachte es meinen Bauch zum Kribbeln. Auf ungewöhnliche Art und Weise. Und kurz, bevor auch ich einschlief, realisierte ich, dass meine Lippen ein leises 'Ich liebe dich' geflüstert hatten, als ich schon im Halbschlaf war.
Catys PoV
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich unbeschreiblich... Es war einfach so ungewöhnlich und neu, diese verrückte Kombination aus verschiedenen Gefühlen und Gedanken, aber ich fühlte mich gut. So gut, wie lange nicht, vielleicht sogar besser, als je zuvor, aber auf jeden Fall anders. Ich öffnete meine Augen und sah Harry neben mir, der immer noch schlief. Ich sah ihn kurz an, sein Haar, das sich lockig und noch verwuschelter als sonst auf dem Kissen und auf meiner Schulter ausbreitete, seine wohlgeformten, leicht rosanen Lippen, die, wie ich inzwischen genau wusste, unfassbar weich waren und dabei auch noch so gut küssen konnten... Und die Art, wie er einfach so süß und friedlich aussah, während er schlummerte. Spätestens nach dieser Nacht war es ganz um mich geschehen. Ich würde vielleicht noch nicht bereit sein, einen Schritt weiter zu gehen, als bis hierhin, vor allem, weil ich nicht wüsste, wie er das sieht... Und da wären wir bei der interessanten Frage, wie er denn weitermachen will. Früher oder später werden wir auf dieses Gespräch kommen müssen. Wie fühlt und denkt er eigentlich darüber, über uns? Nunja, eigentlich wusste ich das... Harry ist niemand, der mich plötzlich auf Händen tragen würde oder mich fragt, ob wir jetzt ein Paar sind. Ich verdrängte die letzten kleinen, zweifelnden Gedanken sicher in meinen Hinterkopf und genoss es vorerst, in seinen Armen zu liegen und ließ meine Lider wieder sinken. Meinen Kopf legte ich wieder auf seine Brust und mein Arm umfasste seinen starken Oberkörper und meine Hand legte ich an seinen Oberarm. Ich atmete ein und wieder aus. Er roch wirklich gut! Plötzlich bewegte er sich langsam. Oh, er musste auch wach werden. Ich hielt meine Augen geschlossen und tat so als würde ich weiter schlafen.
"Baby, es ist zwecklos, ich hab gemerkt, wie du mich begafft hast und dann wieder die Augen geschlossen hast, ich weiß, dass du wach bist." flüsterte er mir ins Ohr und küsste zuerst meinen Hals und anschließend meine Lippen. Schmunzelnd erwiderte ich den Kuss, aber ließ ihn keinesfalls los. Seinen freien Arm legte er um meine Schultern und drückte meine Lippen noch ein wenig fester an seine.
"Ich kann wirklich nicht genug davon bekommen." flüsterte er grinsend zwischen den Kuss. Ich lehnte mich ein wenig über seinen Oberkörper, löste meine Hand von seinem anderen Arm und legte sie an seinen Hals. Er nutze diese neu gewonnene Freiheit gleich dazu, seinen anderen Arm auch um mich zu legen und uns dann umzudrehen, sodass er nun auf mir lag, ohne unsere Lippen voneinander zu trennen.
"Harry..." stöhnte ich leise, als er sich zwischen meinen Beinen platzierte und seine Zunge mit ins Spiel brachte.
"Caty..." flüsterte er genüsslich und drückte sich noch ein wenig mehr gegen mich. Ich legte beide Hände an seine Wangen und während mein Kopf sich völlig abschaltete, schlang ich meine Beine auch noch um seine Hüften. Diesmal war er es, der ein Stöhnen nicht zurückhalten konnte."Oh Baby, du bist einfach... Viel zu gut hierbei..." flüsterte er und schob seine Hände so weit es ging unter meinen Po.
"Wie hat dir die letzte Nacht gefallen, Baby?" fragte er als er sich langsam von mir löste und mir lächelnd in die Augen sah, nachdem er meine Hände von seinen Wangen genommen hatte und sie nun in seinen hielt. Ich wurde augenblicklich noch roter im Gesicht.
"Es war wirklich toll, und ich bereue nichts Harry, ich..." sagte ich leise und sah ihm in die Augen, als ich den letzten Satz nicht beendete. Er küsste mich zur Antwort nochmal kurz.
"Sehr schön. Ich fand es unfassbar." sagte er schmunzelnd, küsste mich noch einmal kurz und rollte sich dann wieder neben mich.
"So gern ich auch weiter mit dir rumgemacht hätte, Baby, aber dir sollte bewusst sein, wozu das geführt hätte..." murmelte er und legte seine Hand an meine Taille. Ich seufzte leise.
"Und einen Job haben wir schließlich auch noch zu erledigen." sagte ich nachdenklich und fast etwas traurig, diesen Morgen nicht noch länger im Bett verbringen zu können, wenn Harry einfach so war, wie er in solchen Momenten eben war... Überhaupt wurde ich auf einmal etwas in meinem Stimmungshoch gedämpft. Wie würde es weitergehen, wie sollen wir uns verhalten, wie soll ich mich gegenüber Harry verhalten? Wie immer? Das geht nicht, denn letzte Nacht ist zumindest für mich etwas passiert, was schon einiges zwischen uns verändert hat... Würde er damit locker umgehen können? Ich meine, er kennt sowas bestimmt zu genüge, und für mich war es das erste Mal, außerdem das erste Mal mit Harry!
"Hey, deine Gedanken sind so laut, dass ich sie fast bis hierhin deutlich hören kann." sagte er ruhig und streichelte mich ein wenig. Ich konnte nur ein wenig lächeln, ich wusste nicht, was ich sagen sollte, immerhin habe ich ihm schon oft genug dasselbe in Bezug auf uns beide erzählt... Er sah mich erwartend, aber auch nachdenklich an.
"Ist irgendwas? Liegt es an mir, habe ich irgendwas falsch gemacht?" fragte er und überraschte mich ein wenig mit seiner Frage. Der Harry, der er die meiste Zeit über war, würde solch eine Frage nicht stellen. Komisch.
"Nein, nein du hast nichts falsch gemacht... Es ist nur einfach... Etwas kompliziert für mich, meine Gefühle und Gedanken zu ordnen." sagte ich ehrlich. Er lächelte leicht.
"Ich... Caty, ich kann dir nichts versprechen, ich denke... Ich hab auch ziemlich viel im Kopf." sagte er nachdenklich und stand langsam aus dem Bett auf. Wahrscheinlich war das die beste Antwort auf all meine Fragen, die ich im Moment von ihm bekommen würde.
"Ich geh erstmal ins Bad, wenn wir fertig sind, sollten wir frühstücken und dann zeitnah auch Alex und Co. treffen, damit wir im Fall weiter kommen." sagte er nun relativ neutral und verschwand recht zügig ins Badezimmer. Ein wenig verwirrter als vorher lag ich nun hier. Ist er jetzt einfach wieder zur normalen Tagesform gewechselt? Wird er sich wirklich verhalten, wie als wäre nichts passiert? Aber was habe ich auch erwartet. Etwa, dass er mir heute eine große, schnulzige Liebeserklärung macht, mir rote Rosen schenkt und übermorgen mit einem Ring vor mir auf die Knie geht? Ich durfte nicht vergessen, dass es immer noch Harry war. Harry, der, soweit ich nun wusste, noch nie wirklich verliebt, geschweige denn in einer Beziehung war... Ich weiß nicht, ob ich gerade wirklich enttäuscht war, aber irgendwie hat der Sex vermutlich doch ganz schön etwas, noch mehr als vorher, durcheinander gebracht...
"Kannst rein." sagte Harry, als er das Bad verlief und auf seinen Koffer zu lief. Ich sagte nichts und ging direkt ins Bad.
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...