ONEHUNDREDTWO

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Catys PoV

Man, er konnte manchmal so ein Idiot sein. War es nicht verständlich, dass ich gerne genauer wissen würde, woran ich bei ihm wirklich bin? Ich wollte nicht mit ihm schlafen und so, wie jetzt, neben ihm einschlafen und all sowas tun mit der Hoffnung, aus uns würde wirklich etwas ernstes werden, wenn ich parallel dazu die Angst hatte, dass er es nicht dazu kommen lassen will.

Manchmal sagte er so schöne Dinge zu mir, die einfach wie Musik in meinen Ohren waren und mich zum Lächeln brachten, und dann wiederum brachte er mich fast zum verzweifeln, weil er mir das Gefühl gab, er würde mich nicht lieben und keine gemeinsame Zukunft mit mir sehen. Das machte mir mein Leben manchmal verdammt schwer, weil ich schon längst ziemlich starke Gefühle für ihn zugelassen hatte.

"Können wir nicht aufhören zu streiten?" sagte er ruhig und ich merkte hinter meinem Rücken, den ich ihm zugewandt hatte, dass er sich auf die Seite zu mir umdrehte.

"Wenn du aufhören kannst, so ein Vollidiot zu sein?" sagte ich immer noch eingeschnappt und ein wenig stur.

"Für dich kann ich gerne daran arbeiten." sagte er ruhig, aber an seiner Stimmlage merkte ich, dass er aus welchen Gründen auch immer dabei grinsen musste. Mir war gerade nach vielem, aber nicht nach Lachen zumute!

"Dann viel Erfolg." meinte ich bloß stur und schloss wieder meine Augen, in der Hoffnung, ich könnte einschlafen, ohne dieses Gespräch weiterzuführen.

"Danke, aber ich denke, den kann ich dabei nur mit deiner Hilfe haben." sagte er und rutschte ein wenig näher an mich heran. War das hier etwa sein verdammter Ernst? So eine Situation versuchte er mit seinem Charme zu lösen?

"Dir kann echt keiner mehr helfen. Hilf dir selbst." sagte ich stur.

"Komm schon, dreh dich zu mir um." sagte er und die süße Art und Weise wie er das sagte brachte mich fast, aber auch nur fast zum schmunzeln.

"Und dann?" fragte ich ihn genervt.

"Dann kann ich dir wieder in deine schönen Augen sehen und dir einen Kuss geben." sagte er leise, während er seinen Arm unter meine Decke wandern ließ und seine Hand an meiner Hüfte platzierte.

"Sei nicht so zickig zu mir, Baby." sagte er scherzhaft und fing einfach frech weg an, mich zu kitzeln und ich konnte mir sein fieses Grinsen dabei nur zu gut vorstellen!

"Man Harry, hör einfach damit auf! Lass das!" sagte ich mit unruhiger Stimme und musste mich stark zusammenreißen, nicht zu lachen.

"Und was wenn nicht?" fragte er herausfordernd und rutschte noch näher an mich heran, während er fast seinen ganzen Arm um mich schlang. So ein Schlingel!

"Verdammt, geh weg! Ich bin sauer auf dich. Ich kann dich auch aus dem Bett schubsen, wenn du nicht aufhörst!" sagte ich immer noch ein wenig aufgeregt und versuche, seinen Arm von mir herunter zu schieben, doch er war zweifelsfrei stärker als ich. Widerwillig drehte ich mich zu ihm um und versuchte weiterhin, seinen Arm loszuwerden, doch als ich ihm ins Gesicht sah und sein breites, amüsiertes Grinsen sah, konnte ich nicht anders, als nachzugeben und mitzulachen.

"Versuch's doch, Kleine." sagte er provozierend und wackelte ziemlich witzig mit seinen Augenbrauen.

"Ich hasse dich. So verdammt sehr, ernsthaft. Das glaubst du mir nicht." sagte ich weiterhin lachend und er hörte einfach nicht auf, mich mit seiner Hand zu ärgern.

"Du kannst manchmal so stur und eingeschnappt sein..." sagte er grinsend und nun griff ich ihn ebenfalls an und versuchte, ihn von mir weg zu drücken.

"Das ist ja auch mein gutes Recht! Ich darf stur und eingeschnappt sein, wenn du ein Arsch bist." sagte ich und versuchte, mein Lachen wieder zu unterdrücken.

"Oh, da spricht mal wieder die Anwältin aus dir." sagte er grinsend und gab plötzlich nach, sodass ich auf ihn drauf rollte, während er nun auf dem Rücken in der Mitte, nein, eher weiter auf meiner Seite, des Bettes lag.

"Und, hast du jetzt das erreicht, was du wolltest?" fragte ich ihn und versuchte ihn mit aller Kraft ernst anzusehen.

"Hmm, naja... Stufe eins habe ich zumindest schonmal erreicht." sagte er und lächelte mich so süß und unschuldig an, wie er es nur selten tat.

"Aha, und Stufe zwei deines fein ausgeklügelten Plans wäre dann? Du kannst mich ja wohl kaum noch mehr quälen." sagte ich, doch bevor ich weiter von ihm weg rutschen konnte, hielt er mich mit beiden Händen an meinen Oberarmen fest.

"Das werden wir noch sehen." sagte er und legte seine Lippen auf meine. Nachdem ich kurz schwach wurde und dem Kuss fast nachgegeben habe, schaltete sich mein Gehirn wieder ein und ich stieß mich von ihm ab.

"Denkst du etwa wirklich, dass damit alle Probleme aus der Welt geschafft sind?" fragte ich ihn, aber war inzwischen wohl nur noch halb so sauer auf ihn.

"Nein, Baby, das denke ich nicht, aber immerhin weist du mich nicht mehr ab, redest mit mir und siehst mich an." sagte er ruhig und sah mich liebenswürdig an.

"Oh, also damit kann ich auch sofort wieder aufhören -" fing ich an und wollte mich wieder wegdrehen, doch er unterbrach mich.

"Warte, nein, Caty, Schatz." sagte er mit einer süßen Stimme und ich sah ihn wieder überrascht an.

"Caty - Schatz also? Sind das wirklich deine Methoden, diesen Krieg zu kämpfen? Du willst dich nur wieder bei mir einschleimen und mich dadurch besänftigen." meinte ich zu ihm mit einer hochgezogenen Augenbraue, doch meine Ironie dabei war deutlich herauszuhören.

"Sei nicht so sauer auf mich. Ich brauche dich doch genauso sehr, wie du mich, und ich werde dich unter keinen Umständen einfach gehen lassen." sagte er und es klang ziemlich ehrlich gemeint. Ich sah ihn weiterhin erwartend an.

"... Und sonst? Hast du noch etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?" fragte ich.

"Caty, was soll ich denn jetzt noch sagen? Du machst es einem wirklich nicht gerne leicht, kann das sein?" fragte er ein wenig erschöpft.

"Du machst es mir auch nicht einfach." sagte ich herausfordernd.

"Ob du mir glaubst oder nicht, Caty, aber ich bin mehr als gerne mit dir zusammen. Und das sicher nicht nur, weil wir miteinander arbeiten und miteinander schlafen. Selbst, wenn wir beides nicht mehr tun würden, würde ich bei dir sein wollen." sagte er nun und traf damit natürlich wieder genau ins Schwarze. Warum war er bloß so gut darin, mich zu bezirzen?

"Das habe ich erst aber anders verstanden." sagte ich nachdenklich, aber gleichzeitig gab ich mich auch schon geschlagen.

"Bitte... Lass uns nochmal über das alles reden. Vielleicht nicht unbedingt heute, und nicht morgen. Wir werden zu einem anderen Zeitpunkt noch genügend Zeit dafür haben. Okay?" sagte er und legte seine Arme um mich.

"Na gut, okay." meinte ich schlussendlich und sah ein, dass ich nicht mehr sauer und eingeschnappt sein konnte und wollte.

"Du weißt hoffentlich, dass du so viel mehr für mich bist, als du denkst?" sagte er mit süßer Stimme und ich würde lügen, wenn ich sage, dass er mich nicht ziemlich leicht um den Finger gewickelt bekommt.

"Und du weißt hoffentlich, dass das Thema nur aufgeschoben wurde und du mit Sicherheit nicht immer allein mit deinem Charme, deinem unwiderstehlich tollen Lächeln und deinem süßesten Blick davon kommen wirst?" sagte ich schmunzelnd und er erwiderte sofort mein Lächeln.

"Damit kann ich leben, denke ich." sagte er und ich kuschelte mich an ihn, bevor ich meine Augen schloss.

"Danke." hörte ich ihn flüstern und er platzierte einen leichten Kuss auf meiner Stirn. Danke wofür?
Ich legte ich meine flache Hand auf seinen Bauch und nachdem er die Decke noch ein wenig höher gezogen hatte schlief ich ein.

the job [h.s.] #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt