ONEHUNDREDSEVEN

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Catys PoV

"Die Blondine, Jenny, mit der ich getanzt habe, hat hier mal an der Bar gearbeitet. Und sie war ziemlich betrunken und redefreudig, heißt also, sie hat so viel erzählt, wie du es alltäglich tust. Jedenfalls habe ich sie gefragt, warum sie nicht mehr hier arbeitet. Sie hat mir erzählt, dass sie gekündigt hat, nachdem man sie aufgefordert hatte, bei bestimmten Typen, die Drinks bestellten, immer etwas rein zu mischen. Zumindest in einen, wenn er zwei bestellt. Ich habe sie dann gebeten, von der Tanzfläche zu kommen, und ihr dann gesagt, dass es wichtig wäre, ihre Aussagen dazu bei der Polizei anzugeben." erzählte Harry und ich sah ihn überrascht an.

"Wow, das ist gut! Hat sie diese Typen denn gesehen, kann sie sie beschreiben oder identifizieren?" fragte ich ihn und er nickte.

"Ja, und das wird sie auch gleich tun. Ich habe schon die Kollegen angerufen, sie sind in fünf Minuten hier, werden den DJ festnehmen, die Diskothek räumen lassen und sich hier ein bisschen umsehen. Außerdem wird Jenny ihnen alles erzählen." sagte Harry abschließend.

"Das heißt also, wir können jetzt gehen...?" fragte ich nachdenklich.

"Wir warten draußen, bis die Kollegen kommen. Aber dann, ja. Dann ist alles soweit getan." sagte er und als wir rausgingen, kamen schon zwei Polizeiautos angefahren.
Nachdem wir ihnen nochmal persönlich die Lage geschildert haben, machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel.

Einige Minuten später kamen wir an und stiegen in den Aufzug.
Ich hatte schon seitdem wir die Disko verließen Kopfschmerzen, und mir war etwas schwindlig, aber ich dachte, dass es an der schlechten Luft und der lauten Musik in der Disko liegen muss.

"Irgendwie ist mir wirklich nicht so gut..." sagte ich leise, als sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte, und Harry sah mich besorgt an.

"Okay, was ist denn mit dir?" fragte er und legte seine Hand an meine Wange.

"Mir ist einfach nur schwindlig. Kopfschmerzen habe ich auch. Aber ich denke mal, ich bin einfach nur ziemlich müde." sagte ich, der Fahrstuhl öffnete sich und wir gingen zu unserem Zimmer. Auf dem Weg dorthin hatte ich das Gefühl, etwas zu schwanken.

"Irgendwie machst du wirklich keinen guten Eindruck auf mich. Wieviel hast du denn getrunken?" fragte Harry scherzend.

"Ich habe gar keinen Alkohol getrunken!" sagte ich selbstverständlich und lachte kurz.

"Aber irgendwie... Weiß ich auch nicht, was mit mir los ist." sagte ich, als Harry die Tür aufschloss und nach mir das Zimmer betrat. Sofort setzte ich mich aufs Bett und atmete tief durch. Harry sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, kippte das Fenster an und reichte mir eine Flasche Wasser.

"Was hast du denn gemacht, als ich nicht bei dir war?" fragte er mich nun und hockte sich vor mich auf den Boden.

"Nichts besonderes, ich habe dich nirgends gesehen, gewartet, etwas getrunken..." sagte ich nachdenklich und plötzlich wurde ich immer müder und musste gähnen. Harry stand wieder auf, sah mir in die Augen und legte seine Hand an meinen Hinterkopf.

"Hat dieser Typ dir etwa schon vorher einen Drink ausgegeben?" fragte er nun ein wenig gereizt aber hauptsächlich besorgt. Am liebsten hätte ich mich jetzt einfach nur an Harry gekuschelt und wäre eingeschlafen, mir wurde langsam richtig schwarz vor Augen.

"Ja... Ja, das hat er... Du warst ja nicht mehr bei mir... Aber nur einen Drink... Es war nur einer..." sagte ich leise, bis mir endgültig die Augen zufielen und mein Körper langsam erschlaffte.

"Oh man, auch das noch..." hörte ich ganz leise noch Harrys Stimme. Ich nur noch Harrys Arm an meinem Rücken spürte, bevor ich völlig weg war.

the job [h.s.] #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt