SIXTYSIX

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Catys PoV

"Ich kann nicht." sagte ich plötzlich wie vom Blitz getroffen und wich zurück.
"Doch, du kannst.... Verdammt, warum willst du es nicht?" fragte er ein wenig traurig aber sanft jedoch auch etwas aufgeregt und verzweifelt.
"Ich... weiß nicht. Ich hab kein gutes Gefühl dabei, ich weiß nicht ob ich mich auf dich einlassen kann und wie ich danach da stehen würde." flüsterte ich und legte meine Stirn gegen seine.
"Wonach denn? Caty, ich will nicht nur das Ein-" fing er an, diesmal wich er zurück und ich unterbrach ihn.
"Bitte, Harry, sag das nicht. Wir haben schon viel zu oft diskutiert. Lass es einfach, bitte mach es mir nicht so schwer!" sagte ich nun aufgebrachter und setzte mich wieder gerader auf.
"Ich wollte es nie soweit kommen lassen! Ich verlier mich komplett wenn du so weiter machst!" sagte ich verunsichert.
"Dann verlier dich, vertrau mir, Caty, gib mir nur die eine Chance, wenn es klappt werde ich dich glücklicher machen als es je jemand anderes könnte. Du kannst nicht immer nur nach Fakten und deinen Kopf handeln. Deine wahren Gefühle geraten ja komplett in Vergessenheit! Bitte, mach einfach mal was du wirklich willst, ohne nachzudenken." sagte er aufgeregt.
"Was erwartest du, Harry? Willst du eine Beziehung, eine feste Beziehung, mit allen moralischen Einschränkungen die es geben wird, mit allem drum und dran mit Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen, Liebe?" sagte ich herausfordernd und kannte seine antwort eigentlich genau.
"Nein, Caty..." sagte er stöhnend und nachdenklich.
"Dann brauchst du mir überhaupt nicht mehr näher kommen." sagte ich endgültig und er sah mich etwas enttäuscht aber auch aufgeregt an. Da sieht man ja, wenn ich wirklich nicht nachdenken würde und mich verloren hätte wäre ich jetzt am Boden zerstört.
Ich ließ mich kraftlos wieder aufs Bett fallen.
"So war das doch garnicht gemeint-" sagte er doch ich fiel ihm ins Wort.
"Natürlich nicht, du meinst es wahrscheinlich nie so direkt wie du es immer sagst." sagte ich ironisch und verletzt, mit einer Träne im Augenwinkel.
"Bitte, reg dich nicht auf...." sagte er und legte sich zu mir, seine Hand verschränkte sich mit meiner. Ich schwieg. Er kam näher. Ich schwieg.

"Caty." flüsterte er mir ins Ohr und seine Nasenspitze berührte meine Wange, sein Atem striff leicht meinen Hals. Noch nie fühlte sich so wenig so extrem großartig an... Doch noch war ich etwas aufgeregt und meine Sinne völlig klar.

"Ich halt es nicht länger aus, Caty, du bist so eiskalt und abweisend, das lässt mich dich nur noch mehr wollen..." flüsterte er und legte seine Hand an meine andere Wange, er drehte meinen Kopf zu sich und legte seine Stirn gegen meine während seine Augen geschlossen blieben. Meine Augen fixierten eine Stelle weit weg im Raum. Seine Hand fuhr vorsichtig hinunter an meinen Nacken.

"Sieh mich an, bitte, Caty..." sagte er leise und ernst, nicht verführerisch und mein Blick fixierte nun seine Augen.

"Ich..." fing er an, hörte nach diesem einen Wort einfach auf zu sprechen und wir sahen uns in die Augen während seine Hand immer noch an meinem Hals ruhte. Inzwischen saßen wir mehr oder weniger auf dem Bett. Ich fühlte mich einerseits so wohl, doch andererseits auch irgendwie leicht unwohl in der Situation. Ich wusste nicht recht, was ich jetzt tun soll... Ihn küssen? Erwartete er das? Wollte ich das überhaupt...? Ja, kein Zweifel. Ich wollte es. So sehr... doch ich kämpfte immer dagegen an, außerdem wusste ich genau, dass er es auch will... und wahrscheinlich mehr und mehr und nach dem Sex garnichts mehr. Oder dachte ich wirklich, er würde mehr als Sex von mir wollen? Das wollte er anscheinend noch nie, also, warum von mir? Er weiß genauso gut wie ich das ich nichts wirklich besonderes bin... Warum denk ich überhaupt so viel?.... es ist schon von Anfang an klar gewesen, dass ich mich nie auf ihn einlassen würde, schon aus Prinzip... Auch wenn er mich nicht ganz eiskalt lässt, ich geh nicht gerne Risikos ein.

"Harry, wir müssen uns auf den Fall konzentrieren, der steht über allem... Und ich kann mich nicht nebenbei mit... Sowas beschäftigen. Außerdem haben wir nicht die selben Vorstellungen und wir wollen sicher nicht das Gleiche.... Im Leben." sagte ich und es bildeten sich fast Tränen in meinen Augen, einfach aus einer Art Reflex.

Ich dachte, er versteht mich, weil er nichts sagte und er wirklich enttäuscht aussah... Doch plötzlich legte er seine Lippen auf meine und seine andere Hand auch noch an meinen Hals. Anfangs erwiderte ich diesen Kuss wirklich nicht, jedoch konnte ich nach einer Weile einfach nicht mehr standhalten und legte meine Hände an seine Brust. Er stöhnte leise auf und vertiefte den Kuss auf eine undrängende Art und Weise... Es fühlte sich langsam wirklich gut an, doch er löste sich schnell, fast schon abrupt wieder und sah mir schmunzelnd in die Augen.

"Du hast recht, Caty, wir sollten uns nicht mit sowas beschäftigen." sagte er und legte sich hin. Ein bisschen baff war ich ehrlich gesagt schon. Erst will er mich so sehr und auf einmal nicht mehr? Ich wusste ja, dass er nur mit mir spielen würde, dieser Mistkerl, der mir leider doch irgendwie den Kopf verdreht hat.

the job [h.s.] #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt