ONEHUNDREDFIVE

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Catys PoV

Nach mehr als einer Stunde kamen wir wieder im Hotel an und es war inzwischen schon Nachmittag. Harry wollte uns etwas vom Chinesen holen, sodass wir noch etwas essen konnten bevor wir uns auf den Weg ins nächste und wahrscheinlich letzte Hotel machten und dann in die Diskothek gingen. Wir mussten unsere Sachen zusammen packen, da wir in die nächste Stadt fahren mussten um dort unseren vorerst letzten Auftrag zu erledigen.
Nachdem ich meinen Koffer fast fertig gepackt hatte, kam Harry wieder und stellte glücklich und zufrieden das Essen und zusätzlich noch zwei Getränke auf den Tisch.

"Danke, das brauche ich jetzt wirklich so langsam... Wir haben den ganzen Tag nichts weiter gegessen." sagte ich erleichtert, machte meinen Koffer zu und ließ mich zu ihm auf die Couch fallen.

"Wie lange fahren wir nochmal bis ins Hotel?" fragte er, nachdem er sich bereits die erste Gabel voll mit Nudeln in den Mund geschoben hatte.

"Etwa zwei Stunden." antwortete ich und ließ mir ebenfalls das Essen schmecken.
Er war schneller fertig als ich und nutzte die Zeit, um seine Sachen zusammen zu suchen. Nachdem ich ebenfalls fertig war, räumte ich die Boxen zusammen und warf sie in den Mülleimer. Harry hockte währenddessen vor seinem Koffer und als er sich lächelnd zu mir umdrehte und merkte, dass ich nicht mehr auf der Couch saß, stopfte er etwas, dass er zuvor in der Hand hielt, schnell wieder in seinen Koffer und packte einige Sachen drauf. Ich sah ihn fragend an, kommentierte diese komische Situation aber nicht weiter. Was würde er denn vor mir verstecken wollen? Ein wenig ertappt sah er ja schon aus. Und erst diese bekloppte Aktion, die er am Flughafen gebracht hat, dann die Tatsache, dass wir uns gestern über etwas so grundlegendes gestritten haben... Manchmal wurde ich nicht schlau aus ihm und fragte mich, ob ich wirklich sicher sein konnte, wem ich da meine Gefühle und mein Vertrauen entgegen bringe...

"Ich bin dann auch so weit." sagte er lächelnd, als er ebenfalls seinen Koffer zumachte und auf mich zukam.

"Schön. Dann können wir ja gleich los?" fragte ich ihn und wich ein wenig aus, als er mir näher kam. Er sah mich immer noch lächelnd, aber etwas verdutzt an.

"Ist es wegen erst? Weil ich mich so daneben verhalten habe?" fragte er mich nun und ich schüttelte leicht den Kopf.

"Nein, also, nicht nur. 'Daneben verhalten' ist noch fein ausgedrückt." sagte ich ein wenig schmunzelnd und sah vom Boden wieder in seine Augen. Er kam wieder einen Schritt auf mich zu.

"Was ist es dann?" fragte er vorsichtig und nahm meine Hand in seine, doch ich nahm meine wieder weg und sah ihn ein wenig genervt an.

"Nichts. Es ist nichts weiter, wir haben heute noch etwas anderes zu tun, als darüber zu diskutieren, Harry." sagte ich ausweichend und er nickte stumm.

"Wie du meinst." sagte er und gab sich anscheinend vorerst mit meiner Antwort zufrieden. Wir zogen uns unsere Jacken an, nahmen unsere Koffer mit und fuhren los, nach dem wir die Schlüssel an der Rezeption abgegeben hatten.
Anfangs habe ich im Auto noch der Musik zugehört, doch irgendwann bin ich eingeschlafen. Ich wurde erst wieder wach, als ich mitbekam, dass das Auto schon längst angehalten und den Motor ausgeschaltet hatte.

"Caty, Zeit aufzuwachen. Wir sind angekommen." sagte Harrys Stimme nach kurzem und er legte seine Hand an meine Wange.

"Hey, sleeping beauty, wir sind da." sagte er nun etwas lauter und als ich meine Augen öffnete, sah ich geradewegs in seine grünen Augen hinein, da er mit seinem Gesicht meinem sehr nahe war. Unweigerlich begann ich ein wenig zu lächeln. Ich war zwar aus verschiedenen Gründen nach wie vor etwas angepisst und enttäuscht, und dass er erst zwei Verdächtige geschlagen hatte, konnte meine Meinung über ihn und uns nicht unbedingt sehr positiv beeinflussen. Trotzdem würde ich es nicht lange durchziehen können, ihm auszuweichen und nicht zu versuchen, ihm näher zu kommen. Nicht, wenn er dabei nicht mitspielte und mich so ansah.
Ich legte meine Hand auf seine, doch entfernte sie kurz darauf wieder von meiner Wange und stieg aus dem Auto. Er folgte mir und wir machten uns mit den Koffern auf den Weg ins Hotel.
Es sah ziemlich anders aus als das andere. Es war sehr modern und hoch gebaut, zudem sah es nicht gerade günstig aus und ich wusste anhand der Internetseite, dass es etwas näher am Rande der Stadt stand, jedoch in der Nähe der Diskothek war.

"Also ich fand unser altes Hotel schöner, zumindest bis jetzt und von außen." sagte Harry und sah nach oben aufs Hotel.

"Vielleicht ist es ja trotzdem ganz gemütlich von innen. Es sieht schon ziemlich modern aus." sagte ich und wir betraten die Lobby. Und zu meiner Überraschung sah es auch recht freundlich aus. Die Einrichtung der Lobby war in den Farben lila, braun und weiß und verschieden Kupfer - und Goldtönen gehalten. Also ganz nach dem Logo des Hotels, welches ebenfalls in ähnlichen Farben gestaltet war.

"Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?" fragte der Rezeptionist und lächelte uns freundlich an.

"Hi, wir haben kurzfristig reserviert auf den Namen Styles." antwortete Harry und er tippte den Namen in den Computer ein.

"Hier sind für sie zwei Doppelzimmer zur Einzelnutzung reserviert, Herr Styles." sagte er freundlich und Harry und ich sahen uns kurz an.

"Genau. Danke, das ist richtig." sagte Harry zu dem Mann und er überreichte uns die Schlüssel.

"Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich Ihnen. Falls Sie irgendwas benötigen oder eine Frage haben, scheuen Sie sich nicht zu fragen." sagte er und er lächelte mir zu.

"Dankeschön, schönen Abend noch." sagte ich ebenfalls lächelnd und wir machten uns auf den Weg zum Fahrstuhl. Innerlich fragte ich mich, ob Harry sich denn diesmal kein Zimmer mit mir teilen will, aus welchen Gründen auch immer.

"Ich würde vorschlagen, wir suchen uns zusammen wieder das schönere der beiden aus." sagte er amüsiert, als sich der Fahrstuhl schließt und er in eine der oberen Etagen fährt. Ich sehe Harry fragend an.

"Warum hast du denn nicht gleich gesagt -" fing ich an, doch er kam mir zuvor.

"Das letzte Mal hatten wir offiziell auch zwei getrennte Zimmer. Wir sind Kollegen, Caty, wenn die zuständigen beim FBI uns zwei Zimmer reservieren, kann ich da nicht einfach anrufen und sagen, dass wir nur eins brauchen ich bei dir schlafe. Oder mit dir schlafe." sagte er schmunzelnd und stützte sich nah bei mir stehend mir seinem Arm an der Fahrstuhlwand ab.

"Wenn das Hotel offiziell zwei Zimmer abrechnet, ist es doch das beste für uns. Vorerst." sagte er nun leiser und kam meinem Gesicht näher. Bevor jedoch irgendwas passieren konnte, öffnete sich die Fahrstuhltür und wir stiegen aus.

"Also, ich hab die 202." sagte ich und wir liefen in die Richtung. Ich schloss das Zimmer auf. Es war relativ klein und ein normales, aber trotzdem schickes Doppelzimmer. Die einzige Außenwand war eine komplette Fensterfront und man konnte ähnlich, wie aus dem letzten Zimmer, auf die Stadt hinaus gucken und über die Dächer vieler Häuser.

"Nicht schlecht." sagte Harry ein wenig beeindruckt.

"Es ist modern, es hat eine Aussicht..." sagte ich und sah mich kurz im Bad um. Ich konnte nicht widerstehen und musste mich quer aufs Bett legen.

"So ein frisch gemachtes, großes, bequemes Hotelbett. Ein Traum." sagte ich und schloss meine Augen für einen Moment, bevor ich merkte, dass Harry sich ebenfalls, und zwar alles andere als vorsichtig oder sanft, mit dem Rücken auf das Bett fallen ließ.

"Oh ja, wirklich nicht schlecht. Es würde mich definitiv nicht umbringen, mit dir in diesem Zimmer zu bleiben." sagte er grinsend, nach einigen Sekunden stand ich wieder auf und sah ihn glücklich und erwartend an.

"Jetzt will ich aber noch deins sehen, damit wir es richtig vergleichen können!" sagte ich aufgeregt und hielt ihm meine Hände hin, um ihm hochzuhelfen. Er nahm sie lachend in seine und stand ziemlich zügig wieder auf beiden Beinen, damit jedoch auch ziemlich nah an mir und ich sah ihm in die Augen. Schnell drückte er seine Lippen auf meine und ich erwiderte seinen Kuss, während er meine Hände immer noch fest in seinen hielt.

"Okay, dann nehmen wir jetzt mal die zweite Option unter die Lupe." sagte er leise, als er sich wieder von meinen Lippen löste und ich folgte ihm gespannt auf die gegenüberliegende Seite der Etage.

the job [h.s.] #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt