Harrys PoV
Ich hoffte wirklich, dass sie vorerst zufrieden damit war, wie es nunmal mit uns ist. Ich wollte wirklich nichts überstürzen. Solange uns beiden noch nicht klar ist, wie es danach überhaupt weitergehen soll, konnte ich mich nicht so fest auf sie einlassen. Sie hatte nicht mal Unrecht mit der Aussage, dass ich ihr früher oder später das Herz brechen würde. Und je später, desto besser, denn zurzeit wollte ich sie einfach so sehr, ich wollte das, was wir hatten, unter keinen Umständen riskieren. Und dazu kam, dass ich bekanntlich niemand war, der sich mal eben gerne auf eine ernste Beziehung einlässt.
Ich konnte ihr schließlich noch immer nicht sagen, wie viel ich wirklich für sie empfand. Natürlich wollte sie genau das hören, das wusste ich, aber danach würde definitiv alles anders sein und ich hatte zugegeben wirklich Angst davor, dass es danach irgendwie den Bach runter geht mit uns. Und ich sie verlieren würde und sie sich von mir abwendete. Sie würde sich sicher erstmal riesig freuen, und mir wahrscheinlich sagen, dass sie sich in mich verliebt hat, aber dann würde sie doch erst recht niemals verstehen, warum wir nicht so einfach ein Paar wie jedes andere sein könnten. Es war praktisch vorprogrammiert, dass ich sie nicht nur glücklich machen würde. Es würde mehr als genügend Streitereien geben und ich würde sie jedesmal aufs neue enttäuschen. Und sowas könnte niemals auf ewig gut gehen... Deswegen wollte ich es genießen, solange es geht, und alles, was darüber hinaus geht, mussten wir wohl auf uns zukommen lassen...
"Morgen..." nuschelte Caty nun verschlafen und drehte ihren Kopf nach oben zu meinem. Sie schien gerade aufgewacht zu sein. Ich saß halbwegs auf dem Bettes und lehnte mich mit meinen Armen hinter dem Kopf verschränkt am Rand des großen Bettes an.
"Morgen." sagte ich halbwegs lächelnd und sah sie schweren Herzens an. Ich wollte sie und dieses Gefühl nicht mehr hergeben, auch, wenn ich wusste, dass die Chancen nicht gerade klein sind, dass es einfach schief gehen, nicht passen und nicht funktionieren könnte mit uns.
Ich beugte mich zu ihr hinunter, um ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben."Was haben wir heute zu tun?" fragte sie.
"Ich muss Alex mal anrufen, fragen, ob sie gestern noch irgendeine Spur gefunden haben und dann hoffen, dass sie einen Plan haben, wie wir die Täter in die Enge treiben und endlich fassen können. Auf jeden Fall hat er mir gestern noch eine Nachricht geschrieben, dass wir nochmal eine größere Diskothek unter die Lupe nehmen sollen, in der illegal mit Drogen über Männer des Drogenrings gedealt werden soll, so dass wir da vielleicht auch noch ein paar Leute festnehmen können." sagte ich und sie musste gähnen.
"Okay, super." sagte sie nur wenig begeistert und setzte sich ebenfalls hin.
"Wie spät haben wir's denn?" fragte sie und ich sah auf mein Handy.
"Erst kurz vor acht, aber es ist nicht schlimm, wenn wir heute eher mit der Arbeit anfangen." sagte ich ruhig und sie legte eine Hand an meine Wange. Auch wie wirkte immer noch ein wenig nachdenklich.
"Alles klar. Ich geh erstmal ins Bad und du kannst ihn ja schon mal anrufen? Bevor wir frühstücken gehen?" schlägt sie vor und ich lächle ihr zustimmend zu.
"Okay." sagte ich und nach kurzem zögern stand sie dann auf und ging ins Bad. Es schien wirklich ein paar unausgesprochene Sachen zwischen uns zu geben, aber ich hatte das Gefühl, dass wir daran vorerst nicht allzu viel ändern würden.
Ich griff zu meinem Handy und rief Alex an."Hey man, heute schon so früh?" sagte er als er ran geht und erzählt mir die Neuigkeiten, die es über den Fall zu berichten gibt.
Direkt, als Caty aus dem Bad kommt, berichte ich ihr alles."Der Boss hatte ihn heute schon bei Zeiten angerufen und so, wie es aussieht, haben wir endlich zwei entscheidende Namen herausgefunden, welche einen Flug für heute aus dem Land heraus gebucht haben. Er meinte, dass es vermutlich eng für sie wurde und sie nun mit dem Geld irgendwo untertauchen wollen. Ein Komplize hat sich gestern Abend noch gestellt und ausgepackt, da sie ihm sein Geld nicht gezahlt haben und er deswegen ziemlich sauer war." sagte ich überrascht und auch sie sah ziemlich baff aus.
"Das heißt also, mit etwas Glück können wir sie heute festnehmen?" fragte sie und ich nickte sie zufrieden lächelnd an.
"Theoretisch, ja. Danach müssen wir sie noch verhören, ein paar Sachen für die Akten schreiben und darauf hoffen, dass sie bald verurteilt werden." sagte ich und sie suchte sich ihre Klamotten zusammen.
"Das sind... Ziemlich gute Neuigkeiten." sagte sie nachdenklich und zögerte kurz.
"Ich geh dann mal..." sagte ich daraufhin und ging ebenfalls ins Bad.
Nachdem wir uns fertig angezogen und gefrühstückt haben mussten wir zum FBI fahren, um die potenzielle Festnahme am Flughafen zu besprechen und die Vorgehensweise für alle zu klären. Mithilfe von Phantombildern sollten Caty, Alex, Nick, Erik und ich uns zusätzlich zu den Polizisten verdeckt im Flughafen auf die Suche machen und ebenfalls am Einlass zum Flug würde es verstärkt Kontrollen geben. Sie sollten also sobald sie einmal den Flughafen betreten haben nicht mehr rausgelassen werden. Das heißt, dass dieser Fall wirklich in wenigen Tagen angeschlossen sein könnte, zumindest wäre dann unsere Arbeit daran größtenteils getan und den Rest würden zuständige Kollegen übernehmen...Anschließend an die Besprechung fuhren Caty und ich zusammen los in Richtung des Flughafen.
"Ich bin schon ein wenig nervös, was das angeht, ich meine... Wenn wir diese zwei Verdächtigen endlich gefasst bekommen, passieren bestimmt schon einige, schlimme Taten weniger." sagte sie, nachdem wir im Parkhaus neben dem Flughafen angekommen sind.
"Das stimmt. Und wenn wir heute Abend auch die Mistkerle in dieser Diskothek überführen können, wäre das auch noch ein toller, abschließender Erfolg..." sagte ich nachdenklich und biss mir auf die Unterlippe, während ich sie von der Seite ansah. Sie dreht ihren Kopf zu mir und sieht mich mit etwas trauriger Miene an.
"Ja, das wäre ein gelungener Abschluss..." sagt sie leise und weicht meinem Blick wieder aus. Ich brauchte mir nicht erst die Frage zu stellen, was sie wohl auf dem Herzen hatte. Das Ende unserer Zusammenarbeit rückt schnell näher und ich hatte genau so wie sie Bedenken, wie es mit uns weitergehen würde.
"Na dann, lass uns loslegen." sagte ich nach einem kurzen Schweigen zwischen uns und wir stiegen aus.
Am Eingang warteten schon die Kollegen Alex und Co. auf uns und wir besprachen kurz, wie wir uns am besten aufteilen sollten.
Anschließend gingen Caty und ich gemeinsam in die Nähe des Gates, von dem der Flug gehen soll, und setzten uns in den Wartebereich, während wir alles beobachteten. Es war abgesprochen, dass wir die Verdächtigen bis hier hin im Auge behalten sollten und dann festnehmen, bevor sie einchecken."Wir könnten uns natürlich auch erstmal Urlaub nehmen, wenn wir hiermit fertig sind." sagte ich scherzend zu Caty und sie sah mich ebenfalls schief lächelnd an.
"Und wo sollte es dann, ganz theoretisch gesehen, deiner Meinung nach hingehen?" fragte sie und während wir auf die Anzeigetafel der verschiedenen Flugziele sahen, fantasierten wir davon, wie wir eine Reise nach Kanada, Island, Venedig oder Paris starten würden, behielten dabei jedoch genauestens die Leute im Blick und besonders die, die sich an dem einen Gate für den Flug anstellten.
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...