Harrys PoV
... Und geschockt riss ich meine Augen auf und rannte in Catys Richtung. Sie hatte ihre Augen fest zugekniffen und ich dachte jeden Moment, mein Herz würde mir aus der Brust springen und ich würde augenblicklich aufhören, zu atmen. Ich kniete mich zu ihr auf den Boden und legte meine Hände an ihre Wangen. Als ich dann das große Loch in der Wand sah, und Caty unverletzt vorfand, machte sich die größte Erleichterung meines Lebens in mir breit.
"Caty, Baby, alles gut, du kannst deine Augen wieder aufmachen, sieh mich an..." flüsterte ich ihr zu und sah sie völlig aufgewühlt an. Und tatsächlich löste sie sich aus ihrer Schockstarre und sah mir mit tief traurigen Augen in die Augen. Plötzlich fing sie an zu lächeln und ihre Augen glänzten, als sie realisierte, dass auch ich keinen Schuss abbekommen habe.
"Harry, oh Gott - ich dachte schon, dass... Harry!" sagte sie völlig erschöpft und atmete hastig, während sie ihre Arme um meinen Hals schlung und mich fest umarmte. Ich schloss kurzzeitig vor Erleichterung meine Augen, doch ein fieses Lachen holte mich wieder zurück in die Realität.
"Wie süß, die Kollegen sind nicht nur Kollegen, ach, wie herzzerreißend." lachte der Typ, der geschossen hatte, abfällig. Ich wurde wütend, wirklich wütend. Schließlich hatte ich kurzzeitig mit dem schlimmsten gerechnet! Ich löste mich ruckartig von Caty und stieß sie, leider etwas unsanft, zur Seite und fiel über den Typen, der nun völlig teilnhamslos neben uns stand, her, und riss ihn zu Boden. Sofort griff ich mit seine Waffe und richtete sie auf den anderen, zögerte nun keine Sekunde länger und schoss ihm in die Schulter. Er fiel, während er einen schmerzhaften Laut von sich gab, zu Boden und hielt sich die recht stark blutende Schulter fest. Seine Pistole fiel zu Boden und ich stieß sie sofort Richtung Treppe von ihm weg. Es ging alles so schnell, es waren nicht mal fünf Minuten vergangen. Ich fuhr mir kurz durch die Haare, während ich tief ausatmete, und sah dann sofort zu Caty, die mich zufrieden und leicht lächelnd ansah und inzwischen aufgestanden war. Unwillkürlich musste ich auch anfangen, zu lächeln und merkte, wie mich Glücksgefühle überkamen. Ich hatte es geschafft, ihr ging es, den Umständen entsprechend noch einigermaßen gut und ihr schien nichts ernstes passiert zu sein! Sie kam auf mich zugelaufen und schnell legte ich meine Arme um sie, zog ihren Körper dicht an meinen, sie drückte ihr Gesicht an meine Brust und ich schloss kurz meine Augen.
"Ich hatte solche Angst um dich... Als ich diesen Schuss hörte..." flüsterte sie und schiefte danach einmal.
"Ich hab dir doch gesagt, dass ich es mir nicht leisten kann, Abzukratzen, Baby." sagte ich leise und legte meine Lippen auf ihre Stirn.
Catys PoV
Inzwischen waren auch mehrere Polizisten und auch Nick und Alex zu uns nach oben gekommen, die wahrscheinlich besonders durch den Schuss sofort aktiv geworden waren. Sie legten den Männern Handschellen an und führten sie aus dem Zimmer nach unten. Harry und ich standen immer noch so da, und es war mir völlig egal, dass die Kollegen und auch Nick und Alex uns sahen, ich war einfach froh, dass es Harry, und mir auch soweit, gut ging!
Nick lächelte uns freundlich an, während Alex nur provokativ wegsah."Ihr beiden wisst schon, dass euer Boss auch unser Boss ist, und Harry, du solltest genau wissen, dass er Affären innerhalb der Abteilung überhaupt nicht gut findet!" sagte Alex mahnend und sah zu uns.
Harrys Brust verlies ein brummen und er löste sich langsam aus der Umarmung und ging auf Alex zu, welcher inzwischen die Arme vor der Brust verschränkt hatte."Alter, du weißt ja nicht, was hier oben abging, und nach nem Schuss ist man halt erleichtert, wenn es niemanden getroffen hat!" sagte Nick zur Verteidigung an Alex gewandt und klopfte ihm auf die Schulter. Ich lächelte ihn dankend an.
"Außerdem würde der Boss überhaupt nichts davon erfahren, falls da etwas dran ist. Oder wird er das, Alex? Du bist vielleicht ein Arsch, ja, das bin ich auch, aber du würdest doch keinen Kollegen, der im selben Boot sitzt, beim Boss verpetzen?" sagte Harry nun eindringlich und Alex rollte mit den Augen.
"Hm, ich kann dich trotzdem nicht leiden, Styles. Und das beruht ja auch auf Gegenseitigkeit." sagte Alex widerwillig und drehte sich um.
"Jaja, du mich auch, Mann! Wir treffen uns gleich am Auto!" rief Harry ihm hinterher und schon waren wir beiden alleine hier oben.
"Und wir beide werden uns erstmal auf den Weg ins Krankenhaus machen - was, abgesehen von deinem blutigen Arm, ist dir noch angetan worden? Wie haben sie dich eigentlich entdeckt?" fragte Harry nun und strich vorsichtig mit seiner Hand nahe meiner Verletzung meinen Arm entlang und ich stöhnte kurz leise vor Schmerz, als er die Wunde kurz berührte. Er sah von meinem Arm auf in meine Augen.
"Also, dein Stöhnen gestern Nacht hat mit ehrlich gesagt um einiges besser gefallen." sagte er schmunzelnd und sah kurz auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen. Ich musste auch ein wenig lächeln.
"Wir sollten uns langsam auf den Weg machen, ich erzähle dir alles im Auto. Bis auf den Arm und vielleicht ein paar blaue Flecken bin ich heil geblieben." sagte ich leise und näherte mich lächelnd ein wenig seinem Gesicht an. Er sah mir in die Augen und schnell hatten seine Lippen den Weg zu meinen gefunden.
"Ich hoffe, ich konnte damit wenigstens ein bisschen den Schmerz wegküssen." flüsterte er, als er anschließend meine Hand nahm und wir gemeinsam die Treppen hinunter und zurück zum Parkplatz liefen. Allerdings hatte er schon vorher seine Hand aus meiner gelöst, was mich nur ein kleines bisschen enttäuschte, aber ich verstand es. Es wäre mir auch ein wenig komisch gewesen vor den Kollegen, und überhaupt war er sicher niemand, der fürs Händchen halten und sowas in der Richtung geschaffen war. Außerdem war die Situation zwischen uns immer noch ein wenig neu, kompliziert und unklar.
"Wir treffen uns am besten morgen um die selbe Uhrzeit wieder, um die neuesten Ermittlungen auszuwerten und zu besprechen. Der Boss meinte eben am Telefon, ihr beide solltet mal ins Archiv gehen und ein paar Akten von einigen Verdächtigen durchstöbern. Wir kommen dem Ziel immer näher, die wichtigsten Köpfe zu identifizieren und zu überführen." sagte Nick und ich nickte lächelnd.
"Sehr schön. Ich telefoniere später nochmal mit ihm wegen den Einzelheiten und den Namen der Akten, wir müssen jetzt erstmal Catys Verletzung untersuchen und versorgen lassen. Bis später!" sagte Harry zu den anderen und wir stiegen ins Auto und fuhren los Richtung Krankenhaus.
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...