ONEHUNDREDFOUR

67 7 1
                                    

Catys PoV

Es war echt unterhaltsam, sich mit Harry die verrücktesten Urlaube auszudenken und sich fiktiv eine Reiseroute vorzustellen, angefangen davon, dass wir Kanada und die Landschaften und die Schneegebiete und die Gletscher in Island bereisen wollten, um die Ruhe zu genießen. Dann ging es weiter nach Venedig, um die schöne, historische Stadt zu erkunden und das Essen zu genießen. Am Ende wollten wir dann in Paris landen, um da ein typisches Touri-Wochenende als zwei frisch Verliebte zu verbringen mit allem, was dazugehört, dem Eiffelturm, dem Louvre, einer Stadtrundfahrt und es überraschte mich ein wenig, dass Harry wirklich nicht gerade der aller unromantischste zu sein schien. So schön es auch war und so gut es mir gefiel, in diesen Gedanken zu schwelgen, ein wenig bremste mich dann doch mein Verstand. Wäre es nicht eher unwahrscheinlich, das alles in Zukunft mit Harry gemeinsam zu erleben? Auch, wenn wir gerade nur so aus Spaß darüber redeten und fantasierten, allmählich schienen wir beide immer mehr echten Gefallen an der Vorstellung zu finden.

"... Aber auch dafür werden wir mit Sicherheit noch Zeit haben, wenn wir einen Strandurlaub in Portugal oder Spanien verbringen." sagte er schlussendlich und holte mich damit wieder zurück in die Wirklichkeit, nachdem ich mich ein wenig gedankenverloren in seinen Augen verloren hatte. Ich lächelte ihn schwach an und er mich ebenfalls, dann bekam er einen Anruf.

"Ja?" fragte er ins Handy und wir lösten den Blick voneinander, um uns weiter umzusehen. Langsam kamen immer mehr Leute hier her und wir wollten schließlich nichts verpassen, nur, weil wir hier in diesen Wunschträumen festhingen.

"Alles klar. Sag den anderen Bescheid, wir warten hier, falls sie versuchen, abzuhauen, sollten trotzdem alle an den Ausgängen bleiben." sagte er und legte wieder auf.

"Sie sind gerade angekommen und auf dem Weg zum Gate. Wenn sie hier sind, sollen wir sie uns schnappen und die Polizisten dort hinten führen sie dann ab." sagte er und sah mich wieder an.

"Das wird mir großen Spaß machen. Wegen denen habe ich ziemlich lange Zeit gegrübelt und bin schon lange hinter denen her gewesen. Außerdem wurde dir und vielen anderen weh getan wegen diesen Verbrechern. Wahrscheinlich haben sie auch noch andere auf dem Gewissen." sagte er und sein Gesichtsausdruck sah nun ziemlich verärgert und aggressiv aus.

"Deswegen werden sie auch hoffentlich überführt und für immer in den Knast gesteckt." sagte ich beruhigend.

"Denen sollte man das gleiche zukommen lassen, wie den Opfern, für die sie verantwortlich sind, das wäre gerecht, oder schlimmeres." sagte er und ballte seine Hände zu Fäusten, während er in die Richtung sah, aus der die beiden vermutlich kommen würden.

"Aber das liegt nicht in deiner Macht, Harry. Was mit denen passiert, können wir nur schwer beeinflussen..." versuche ich ihn zu beruhigen, doch sobald er die beiden im Blickfeld hatte, sprang er auf und lief zügig auf sie zu, während sie sich gerade an der Schlange zum Gate anstellten. Ja, es waren eindeutig die beiden Gesuchten.

"Harry!" sagte ich warnend, doch seine Faust hat schon das Gesicht des einen getroffen, er taumelte zurück und er packte den anderen am Kragen.

"Verdammt, hör auf damit, Harry! Die werden dich deswegen anzeigen können!" sagte ich laut und ging von hinten auf ihn zu. Er sah ihn wütend an und der Typ grinste nur dämlich zurück, als die Polizisten schnellen Schrittes auf uns zukamen.

"Mach es nicht noch schlimmer, verdammt, du weißt, dass du mit sowas deinen Job riskierst!" sagte ich eindringlich und er drehte sich zu mir um. Ich hasste es ihn so zu sehen, wenn er so viel Hass oder Gewalt ausstrahlte. Ich hatte bisher nie Angst vor ihm, aber würde ich ihn nicht kennen, würde ich mich weit genug von ihm fernhalten.
Die Polizisten standen inzwischen neben uns.

the job [h.s.] #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt