Harrys PoV
Auch, wenn sie glücklicherweise draußen geblieben ist, war ich etwas beunruhigt und konnte mich nur schwer, aber dennoch irgendwie gut auf meine Arbeit hier drinnen konzentrieren. Ich denke, dass sie draußen zumindest ein bisschen sicherer war, als hier drinnen. Inzwischen hatten wir hier unten alle Zimmer durchsucht, sie standen bis auf ein paar alte, kaputte Möbel und Bilder an den Wänden leer. Alex ging vorne weg nach oben, ich hinterher und Erik wollte, als wir oben waren, die Treppe im Auge behalten. Alex und ich tauschten ein paar Blicke aus und anschließend teilten wir uns auf, um die vier oberen Räume zu durchsuchen. Die erste Tür öffnete Alex. In dem kleinen Zimmer waren nur ein Tisch und fünf Stühle rund herum stehend zu sehen. Hinter der zweiten Tür versteckte sich ein ebenfalls sehr kleines Zimmer, in dem nur ein großer Schrank und ein Bett standen. Die dritte Tür war abgeschlossen, also entschied ich, zuerst die letzte Tür zu öffnen, sodass wir uns dann um das verschlossene Zimmer kümmern können. Der letzte Raum des Hauses war völlig leer. Nachdem Alex und ich nun vor der abgeschlossenen Tür standen, brauchen wir diese auf und waren geschockt von dem Anblick, der sich uns nun bot. Eine Frau und ein Kind, vermutlich ihres, so um die 10 Jahre alt, saßen an der Wand und waren an Händen und Füßen gefesselt. Ihre Münder waren mit Klebeband zugeklebt. Ich ging sofort herein, um nach ihnen zu sehen.
"Hallo? Hören sie mich? Ich heiße Harry Styles und bin, wie meine Kollegen, von FBI. Hallo?" fragte ich an die Frau gewandt, die die Augen geschlossen hatte. Als ich das Kind ansah, erwiderte es meinen Blick und nickte etwas verängstigt. Sofort nahm ich mein Taschenmesser und Schnitt die Kabelbinder durch, mit denen sie gefesselt waren. Ich schüttelte die Frau vorsichtig an den Schultern und sie öffnete erschöpft ihre Augen, und sah mich erst voller Panik, doch dann etwas beruhigt an. Sofort entfernten beide die Klebestreifen von ihrem Mund.
"Gott sei Dank! Ich hab nicht mehr daran geglaubt, hier lebend raus zu kommen... Danke! Wie haben sie uns gefunden? Oh nein, sie müssen aufpassen, wir müssen hier raus, schnell! Sie kommen wieder! Sie könnten jeden Moment wiederkommen!" sagte die Frau, stand vorsichtig auf und half dem Kind ebenfalls beim aufstehen.
"Keine Angst, meine Kollegen sind auch hier. Wie heißen sie? Kommen sie, wir gehen langsam hier raus..." sagte ich beruhigend und sah kurz zu Alex, der anschließend mit Erik Blicke austauschte und mich dann wieder gelassen ansah.
"Maria, Maria Schröder ist mein Name. Das ist mein Sohn, Pascal. Wir saßen hier seit drei Tagen fest, die Männer haben uns mitgenommen... Weil mein Mann drei Discotheken hier in der Nähe besitzt, und immer hart gegen jegliche Drogen in und in der Nähe seines Clubs vorging." sagte sie, als wir nun langsam die Treppe runter gingen und auf dem Weg nach draußen waren.
"Hmm, ja, das hat diese Typen wahrscheinlich ziemlich gestört, sie geben alles dafür, ihren Stoff an den Mann zu bringen, um noch mehr Geld damit zu machen. Aber jetzt müssen wir erstmal hier raus, dann werden sich die Kollegen um sie kümmern, sie in Ruhe befragen und dann weiter sehen." sagte ich, legte meine Hand auf den Rücken der Frau und sie hielt ihr Kind an der Hand, als wir gemeinsam nach draußen gingen. Alex und Erik liefen hinter uns.
"Caty, Nick, ihr wartet bitte noch ein paar Minuten, vielleicht kommen die Typen wirklich gleich wieder, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre Geiseln lange unbeobachtet lassen." sagte Alex ins Mikro und beide gaben ein 'Okay.' zurück.
Währenddessen gingen wir drei mit den beiden befreiten Geiseln zum Auto und riefen kurz darauf Verstärkung."Ich glaube, ich helfe den beiden dabei, das Haus zu observieren. Wenn da doch jemand kommt, ist es mit Sicherheit besser, wenn wir im Zweifel zu dritt eingreifen können." sagte ich, als ich für eine Minute nachdenklich hin und her gelaufen bin.
"Denkst du etwa, die beiden bekommen ihren Job nicht alleine hin, oder machst du dir nur Sorgen um deine Kleine, hm?" sagte Alex dämlich grinsend und kam zu mir rüber gelaufen. Erik hatte sich erstmal mit den Geiseln ins Auto gesetzt.
"Wie gesagt, zu dritt ist es sicherer, und außerdem stehe ich hier eh nur rum und kann nichts tun." zischte ich ihn an, weil er mit Caty natürlich einen empfindlichen Punkt bei mir getroffen hatte.
"Natürlich, Harry. Weißt du, ich könnte auch gehen, du könntest hier bleiben und in Kontakt mit der Verstärkung bleiben?" sagte er nun herausfordernd und ich sah ihn wütend an.
"Nein. Ich gehe jetzt. Du bleibst hier." sagte ich kurz und knapp und machte mich auf den Weg in Richtung des Hauses. Doch kaum war ich um die Hausecke gebogen, musste ich einen Schritt zurück weichen - denn nun stand ein großer, schwarzer Van direkt vor dem Haus. Ich konnte von hier aus Nick in seinem Versteck erahnen, allerdings suchte ich verzweifelt nach Caty. Ich hätte sie von hier aus definitiv sehen müssen, ich hatte direkte Sicht auf die Stelle, an der sie sich positioniert hatte.
"Harry? Ich sehe dich. Siehst du Caty? Ich hatte sie angefunkt, vor nicht mal zehn Sekunden, aber sie reagiert nicht darauf." sprach Nick nun durch das Mikro zu mir. Verdammt. Verdammt!
"Caty? Hallo hörst du mich? Du musst dich melden, verdammt! Caty?" sprach ich durchs Mikrofon und hoffte, dass sie antworten würde. Das konnte doch nicht sein!
"Nick, wir müssen da rein. Da stimmt was nicht." sagte ich entschlossen, zog meine Waffe, entsicherte sie und ging schnell auf Nicks Versteck zu.
"Hey, ich habe nichts mitbekommen, sie sind alle ausgestiegen, es waren vier, und rein gegangen! Wie sollen sie denn Caty entdeckt haben?" fragte Nick ein wenig aufgewühlt, als ich mich zu ihm stellte und verzweifelt nachdachte. Herrgott, ich machte mir verdammt große Sorgen um sie! Ich muss da rein, wir müssen da rein. Eine Sekunde später bogen drei Polizeiautos in die Straße ein.
"Ich gehe jetzt da rein, Nick. Du bleibst hier und erzählst dem Einsatzleiter alles." sagte ich entschlossen und ohne weiter nachzudenken ging ich auf den Eingang zu und stieß die Tür auf. Ich hörte Stimmen im Obergeschoss.
"Die Olle wird der Polizei sicherlich alles erzählen! Verdammt, wir hätten sie gleich um die Ecke bringen sollen!" sagte eine laute Stimme und knallte eine Tür zu.
Ich scannte die unteren Räume kurz ab, hier war offenbar niemand. Jetzt oder nie, ich ging langsam, aber sicher die Treppe rauf und sah den ersten Typen. Eine Stufe später konnte ich einen zweiten neben ihm entdecken. Ich zielte mit der Waffe auf sie."Und du, hm, Kleine, du siehst gar nicht so nach einer FBI Tante aus? Aber wie praktisch, dass wir nun immerhin noch einen Geisel haben, außerdem einen so jungen und hübschen..." sagte nun derselbe Typ, der eben gesprochen hatte.
"Aua!" schrie nun plötzlich Caty, und bei mir brannten sofort alle Sicherungen durch. Keiner von denen würde ihr noch einmal weh tun!
Und dann ging alles ziemlich schnell. Ich rannte die letzten Stufen hinauf."Waffen fallen lassen! Sofort, oder ich schließe!" schrie ich die beiden Typen an der Treppe an, und zu meiner Verwunderung bemerkten sie, wie ernst ich diese Drohung meinte, und beide ließen die Waffe fallen und hoben die Hände. Ich kickte beide Pistolen weg und kaum war ich an ihnen vorbei gegangen, rannten sie die Treppe hinunter. Was waren das denn für Weicheier? Aber naja, es war kein Geheimnis, dass viele, kleine Leute aus der Bande nicht ganz so hart waren, wie sie sonst, wenn sie unter sich waren, immer taten.
"Stop! Jetzt lässt aber schön du selbst deine Waffe fallen, oder ich jage zuerst deiner Kollegin und dann dir ne Kugel in den Kopf." sagte nun der Typ, der schon die ganze Zeit als einziger sprach, und hielt die Waffe auf mich gerichtet.
"Nein! Harry! Nicht schießen, bitte, sie dürfen nicht schießen!" flehte Caty nun lautstark den Typen an, obwohl sie selbst schon auf dem Boden saß, vor einem weiteren Mann, der auch eine Waffe auf sie richtete, und ich an ihren Augen sah, dass sie ein paar Tränen vor Schmerz vergossen hatte. Außerdem blutete sie am Arm, dort hatte sie eine relativ große Schramme. Innerhalb von Millisekunden wog ich meine Möglichkeiten ab, dann warf ich meine Waffe zu Boden und sah von Catys Augen wieder hinauf zu dem Typen vor mir.
"Gute Entscheidung." sagte er, und schlug mir ins Gesicht. Dachte der wirklich, gegen zwei FBI Leute gewinnen zu können? Außerdem wartete draußen die Verstärkung auf ihn, der würde definitiv nicht entkommen. Ich hätte sofort zurück geschlagen, allerdings wusste ich nicht, ob der Typ neben Caty ihr dann sofort etwas antun würde...
"Lass sie gehen! Ich schwöre dir wenn ihr nochmal irgendwer weh tut -" zischte ich wütend, doch in dem Moment zog der Typ seine Waffe und es löste sich ein Schuss...
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...