Harrys PoV
Ich war mir sicher, dass es ihr definitiv gefiel, wenn ich sie ab und zu küsste oder ihr ein paar kleine Gesten entgegen brachte. Nicht, dass sie noch denkt, dass ich irgendwie einen Rückzieher mache oder mir das alles weder gefallen, noch etwas bedeutet hat! Dennoch ging ich es vorsichtig an. Ich hätte sie wirklich viel öfter, und länger küssen können, am liebsten in einer ruhigen Ecke, unbeobachtet... Okay, Harry, nicht weiter denken! Immerhin mussten wir ja auch noch zusammenarbeiten. Und da wäre es einfach nicht gut, zu oft das Privatleben hinein zu mischen, das war ihr bestimmt auch klar. Und da wir auch noch nicht über 'uns' gesprochen hatten, sollten wir es bis dahin vielleicht auch langsam angehen. Ich musste sowieso erstmal sicher wissen, was ich fühle und was ich will.
Nach einer halben Stunde kam sie dann wieder."Hey, und, was gibt's neues?" fragte ich sie und sie blieb vor mir stehen.
"Nichts großartiges. Ich soll nur anfangs den Verband regelmäßig wechseln und soone Salbe draufschmieren, damit es sich nicht entzündet. Schmerzmittel habe ich ja noch genügend da, wegen meinem Rücken." sagte sie mit einem klitzekleinen Lächeln. Ich nickte, wir gingen zurück zum Auto und entschieden uns, etwas kleinen essen zu gehen, bevor wir uns auf den Weg zum Archiv machten.
"Ist es okay, wenn ich mich morgen mit Anni verabrede, oder haben wir etwas vor? Sie hat sich wegen einem Termin mittags frei genommen und könnte mich Nachmittag besuchen!" sagte sie und sah von ihrem Handy zu mir.
"Hm, also soweit ich weiß, ist erstmal nichts geplant, denke mal, da spricht nichts dagegen." sagte ich und sie gab ein leises "Okay, cool!" von sich, ehe sie etwas in ihr Handy eintippte.
Auf jeden Fall darf ich meinen 'Termin' heute Abend nicht vergessen. Ich weiß noch nicht, ob ich diese Idee schön, oder schwachsinnig finden sollte, aber was tat man nicht alles, wenn einem eine Frau völlig die Gefühle und Gedanken durcheinander brachte?
Kurze Zeit später kamen wir in einem Café an und bestellten uns etwas."Echt schön hier!" sagte sie begeistert und sah sich ein wenig im Café um. Es war so cafétypisch klein hier, und viel zu viele Kissen waren überall verteilt. Außerdem waren die Stühle, Sitzbänke und Hocker wirklich etwas zu kitschig, und auch die Lampen, die ähnlich wie Kronleuchter aussahen, waren für diesen kleinen Raum ein wenig viel. Aber hey, es konnte ja nicht schaden, ihren Geschmack etwas kennen zu lernen!
"Naja... Irgendwie schon gemütlich, aber findest du es nicht ein bisschen too much? Ich meine, allein schon, dass hier auch überall Schleifen und Herzchen zu sehen sind..." sagte ich uns verzog ein wenig mein Gesicht, was sie nur zum Lachen brachte.
"Ja, gut, ein bisschen was hätte man auch gerne weglassen können. Aber im großen und ganzen ist es mir noch nicht viel zu kitschig!" sagte sie und ihr Blick traf wieder meine Augen. Wir saßen nebeneinander und so konnte ich gut einen Arm um sie legen. Sie wirkte, als ob sie ein wenig unsicher werden würde, doch legte dann überraschend eine Hand auf mein Knie. Ui, Miss Caty Bennett, was ist denn mit ihnen los? Wollen sie mich etwa verführen?
Sie schien kurz zu überlegen, was sie sagen sollte, und öffnete leicht den Mund, doch ehe sie auch nur ein Wort aussprechen konnte, legte ich meine Lippen auf ihre. Nun war sie sichtlich überrascht, doch küsste mich nach maximal zwei Sekunden auch. Dieses kleine Kribbeln in meinem Bauch war echt ein seltsames Ding. Ich meine, klar, ich fand es schon immer irgendwie schön, zu küssen und Sex zu haben... Aber bei ihr war das alles irgendwie noch viel schöner, als alles andere bisher! Etwas verlegen löste sie sich dann langsam von mir und sah mich nachdenklich, aber glücklich an. Wie süß sie einfach aussah, wenn ihre Wangen ein wenig erröteten und sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr strich."Weist du eigentlich, wie ungewohnt das für mich ist? Also, so einfach ohne weiteres, und überhaupt - so - habe ich Taylor, und sonst auch niemanden anderen, zuvor geküsst..." sagte sie.
"Solange es dir gefällt, ist doch alles gut. Wenn es nach mir geht, könnte ich sowieso nie damit aufhören..." sagte ich leise und drückte provokativ nochmal meine Lippen auf ihre, und sie musste leise lachen.
"Du bist echt unglaublich, Harry Styles. So unverschämt, und du... Du bringst mich einfach um den Verstand." sagte sie leise, als wir uns kurz in die Augen sahen, und dann küsste sie mich plötzlich nochmal.
Ich erwiderte, womöglich auch ein wenig zu lange, und berührte mit meiner Zunge ihre weichen Lippen. Das Café war eh halb leer und wir saßen in einer hinteren Ecke, doch sie legte bestimmend ihre Hand an meine Brust und drückte mich ein wenig von sich weg. Ich schmunzelte nur ein wenig. Noch als sie leise lachte und mich dann wieder ansah, kam die Bedienung mit unserer Bestellung um die Ecke.
Als wir nach dem Essen bezahlten, zum Auto gingen und uns hinein setzten, rief ich erstmal unseren Boss an. Schließlich war unsere Arbeit für heute noch nicht getan."Hallo zusammen, und, wie geht's dem Arm von Miss Bennett?" fragte er sofort, als er ans Handy ging.
"Es könnte besser sein, aber soweit geht das schon." sagte sie schief lächelnd.
"Gut, alles klar, dann komme ich gleich mal zur Sache: Sie müssen sich unbedingt einige Akten ansehen, und dir Harry, sollten die ein oder anderen Namen und Fälle bekannt vorkommen. Versucht, ein bisschen was herauszufinden und zu kombinieren. Ich bin mir sicher, dass einige von denen jetzt wieder in die Sachen verwickelt sind, und nicht gerade wenig." sagte der Boss, und gab uns einige Namen und Nummer durch, die wir uns notierten. Bevor wir losfuhren, wollte ich sie noch einmal küssen, doch sie drehte entschieden ihren Kopf zur Seite und sagte, ich solle bitte einfach nur losfahren und mich auf die Straße konzentrieren. Auuutsch. Ich war es wirklich nicht gewohnt, zurückgewiesen zu werden. Aber ich tat genau das und nach einer halben Stunde kamen wir dann an.
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...