Catys PoV
Hätte Harry denn nicht in irgendeine Bar gehen können, hier gibt es mindestens 4, 5 Bars rund ums Hotel... Aber nein, wieso auch, wenn er hier doch gleich alle möglichen Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Vielleicht dachte er sich auch nichts dabei oder es war ihm bewusst scheiß egal in seinen Gedanken und vor meinen Augen eine andere zu knallen, welche neben ihm an der Bar saß, besser gesagt beinahe auf ihm saß. Mir wurde schlecht bei diesem Anblick, wirklich... Er ist so widerlig, erst 'kuschelt' er noch mit mir rum und faselt was von nicht nur das Eine und dann sucht er genau das Eine woanders... Wenn's schon so losgeht und er augenblicklich Ersatz für seine Bedürfnisse findet... will ich mir garnicht erst vorstellen was wäre, wenn zwischen uns etwas anders wäre oder ich wirklich in ihn verliebt wäre... Bin ich aber nicht, als schluss mit dem Gedankenwirrwarr! Ich merkte, dass Ben öfter mal rüber zu Harry sah und etwas unsicher in seinem Handeln wirkte.
"Ben, was hat Harry zu dir gesagt?" fragte ich leise und beugte mich zu ihm.
"Nichts, wieso?" sagte er.
"Sei ehrlich, Ben." hakte ich weiter nach. Außerdem war Harry erst niemals spazieren, er geht niemals einfach so spazieren... Keine Ahnung was genau er in der Zeit tat.
"Ich hab dir das nie gesagt, okay?" sagte er leiser und ich nickte.
"Er sagte sowas wie wenn ich eine Hand an dich lege wird er mir weh tun..." sagte er grinsend.
"Oh.... und warum grinst du dann jetzt so?" fragte ich.
"Ich glaube nicht, dass er mir weh tun wird." sagte er lachend.
"Aber selbst wenn, es wäre es wert..." sagte er lächelnd und kam mir viel näher. Es sollte wohl süß klingen aber ich interpretierte irgendwie etwas komisches mit in die Ausssage.
"Okay." sagte ich unsicher lächelnd.
"Ich denke wir sind erwachsen und wissen was wir wollen... Ansonsten hättest du mich doch auch nicht angesprochen." sagte er mit einem undefinierbaren Grinsen und legte seine Hand auf mein Knie und fuhr damit langsam meinen Oberschenkel hinauf.
"Ich bin gleich wieder da." sagte ich plötzlich, stand auf, wartete zwei Sekunden und ging in die Lobby auf der Suche nach einem Klo.
Ich ging quer durch die Lobby und dann ins Damenklo, doch ehe ich die Kabine abschließen konnte wurde plötzlich die Tür aufgemacht und Ben zog mich ziemlich unsanft in den Vorraum mit den Waschbecken.
"Wir wollen doch beide das Gleiche, oder...?" hauchte er verführerisch und legte seine Hände an meine Hüfte, welche ich sofort abstreifte.
"Nein, nicht wirklich, Ben... Ich wollte dich nur kennen lernen. Erstmal." sagte ich unsicher und schluckte schwer während ich einen Schritt zurück wich.
"Wir haben uns doch kennen gelernt, Caty... Das gehört nunmal dazu. Wer A sagt muss auch O sagen, Caty..." sagte er und kam wieder einen Schritt näher. Ich wurde mir immer unsicherer und fühlte mich zunehmend unwohl.
"N-nein, Ben, ich... will lieber gehen. Danke für den Abend." sagte ich und ging schnell zurück in die Bar, da ich meine Jacke vergessen hatte. Das war schonmal der erste Schlag in die Magengrube und der Schock war schnell überstanden, doch der nächste folgte...
Mein Blick glitt hinüber zu Harry, dessen Gesicht sich direkt neben dem der fremden befand, er schien ihr etwas ins Ohr zu flüstern und sie lachte danach herzlich. Ich hörte ein leises Knacksen, aber das war wohl nur mein Herz. Nun flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, er legte seine Arme um sie und sie legte ihre Hände an seine Brust. Es reichte mir, ich lief schnell heraus, es könnte sein, dass ich die Glastür ziemlich unsanft zufallen ließ und dann lief ich einfach nach draußen. Das war keine Eifersucht... Es war einfach nur Enttäuschung, glaube ich.
Man macht sowas nicht, nicht mit mir, erst so... nah sein und irgendwas unbewusst versprechen was man wenige Stunden später schon bricht ohne es überhaupt zu merken... und mein Herz würde er ebenfalls so schnell und einfach brechen können, zum Glück lass ich da nicht so schnell jemanden wirklich heran... ich vermisse Taylor schon, irgendwie. Er gab mir auf seine Art Liebe, Sicherheit und Geborgenheit. Vielleicht halten wir trotzdem irgendwie Kontakt, auch wenn ich das für relativ unmöglich halte mit seinen Expartner irgendwie normal umzugehen, aber er liegt mir schon nach wie vor am Herzen. Er hat mich nie verletzt und dadurch unterm Strich insgesamt glücklich gemacht... Harry gibt mir zwar dieses gewisse Hochgefühl in vielen Momenten, mit Blicken und Berührungen... aber er strengt auch so an, dass ich aktuell wenig echtes Glück spüre bei dem ich genau weiß was ich hab... Fakt ist dass er mir mein Leben insgesamt nicht leichter macht. Aber vielleicht soll es so nicht sein, leicht... Früher war es leicht, aber langweilig... Auf Dauer hätte mich Taylor also auch nicht erfüllt. Und Harry? Warum denke ich überhaupt in die Richtung über ihn nach? Der sitzt da, vergnügt sich und du.... stehst alleine hier, irgendwo in einer großen Stadt an einem Fluss nach einem schlechten Date und du bist enttäuscht über verletzt was Harry betrifft. Ich lief einfach raus und dann langsamer den Fluss entlang, der nicht weit vom Hotel weg war, ich bemerkte nie jetzt nicht, dass die ganze Zeit jemand hinter mir her gelaufen war.
"Guten Abend, schöne Frau." sagte ein südländischer, attraktiver Mann und lief nun direkt neben mir.
"Hallo..." sagte ich leicht abwesend.
"Was machen Sie denn um die Uhrzeit so alleine hier draußen in dieser großen Stadt? Ist das nicht gefährlich?" sagte er leicht lachend und ich schmunzelte.
"Hatte insgesamt einen schlechten Abend, und sie, was tun sie hier?" fragte ich und sah ihn an. Er war attraktiv, keine Frage, aber nicht wirklich ein schöner Mann für mich. Diese Südländer sind heiß, aber nicht so mein Fall. Aber hey, nicht alle Männer, die mich ansprechen, wollen gleich irgendwas, er schien einfach nur nett und in plauderlaune.
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the job [h.s.] #Wattys2018
FanfictionCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...