Catys PoV
"Ich muss einfach wissen, dass ich mich nicht komplett in etwas verrenne, was von Anfang an keinen Sinn hat. Ich muss wissen, ob du wirklich... Gefühle für mich hast." sagte ich nachdenklich.
"So, wie ich auch Gefühle für dich habe." flüsterte ich und ich er sah mich überrascht an. Natürlich hätte er das kommen sehen können. Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass ihn dieses 'Geständnis' sozusagen, so überraschen würde.
"Du... Du bist wirklich in mich verliebt, Caty? Ernsthaft?" fragte er ein wenig fassungslos. Was sollte das denn jetzt heißen? Er sah mich so an, als ob er selbst nicht glauben konnte, was ich sagte.
"Ich, naja, ja, irgendwas derartiges ist da schon... Meinerseits." sagte ich unsicher. Könnte er jetzt bitte auch etwas sagen? Ich könnte ihm unmöglich an einem Abend mein Herz vor die Füße werfen, und so weit würde ich auch nicht gehen...
"Das... Habe ich jetzt nicht erwartet." sagte er nachdenklich und schien ein wenig abwesend zu sein.
"Aber, du hättest es doch ahnen können, dass ich... All das... Nicht einfach so tue, ohne weiteres. Du kennst mich doch, ganz ohne irgendwas dabei zu fühlen, könnte ich das nun auch nicht. Nicht so wie du vielleicht..." sagte ich nachdenklich und mein Herz brach ein kleinen wenig, nachdem er diese Aussage, wie erwartet, nicht verneinte.
"Du wusstest von vorne rein, dass ich an keiner normalen Beziehung interessiert bin. Und du hast gewusst, dass ich auch ohne jegliche Gefühle mit Frauen in die Kiste steige..." sagte er nachdenklich und sah mich zweifelnd an.
"Und trotzdem lässt du dich so sehr auf mich ein, und hast Hoffnungen, obwohl du mich und meine Machoart genau kennst, und entwickelst Gefühle für mich?" sagte er ziemlich nachdenklich und ich nickte schweren Herzens. Das klang alles andere als gut. Aber ehrlich musste ich auch bleiben. Ich betete, dass er mein Herz nicht vor meinen Augen in der Luft zerreißen würde. Doch allmählich fing er an, zu lächeln.
"Du musst echt ziemlich hart in mich verschossen sein, Catylein." sagte er lächelnd und lockerte seine Haltung ein wenig. Wollte der mich eigentlich verarschen? Er hatte mir immer noch nicht auf meine Frage geantwortet... Das alles war nicht einfach für mich! Machte er sich lustig darüber, dass ich etwas für ihn fühlte? Aber, nein das konnte ich mir auch nicht vorstellen... Oder? Er war teilweise schon etwas undurchschaubar für mich.
Harrys PoV
Ich hatte also schon vor einer Weile recht. Sie ist in mich verliebt. Und das ist genau das, worauf jemand wie ich genau aufpassen musste. Wenn sie mir sagte, sie fühlt etwas, dann ist da noch viel mehr dahinter, als sie gerade zugibt, so ist das im Grunde immer bei den Frauen. Die Frage aller Fragen war jedoch die, die sie mir am Anfang gestellt hatte... Fühlte ich dasselbe?
"Ich glaube, ich kann das nicht. Zumindest nicht so... Ich kann dich nicht glücklich machen, so, wie du es verdient hast." sagte ich nachdenklich und sah von ihren Augen auf den Boden.
"Was? Aber... Ich bin zurzeit auch alles andere als unglücklich?" fragte sie leise und fast schon etwas heiser.
"Caty... Du solltest besser jemanden haben, der deine Worte und Gefühle sofort erwidert, dir treu ist, immer ehrlich, ein Gentleman, dir jeden Wunsch von den Augen abliest, und all sowas eben..." sagte ich und sah ihr wieder in die Augen. Sie sah mich fragend an.
"Aber... Diesen 'jemand' gibt es für mich nunmal nicht. Ich habe jetzt nunmal dich bei mir, Harry. Und ich will niemand anderes an deiner Stelle..." sagte sie sicher.
"Caty... Es würde nie so sein, wie du es dir vorstellst oder wünschen würdest. Und für mich würde es alles andere als einfach werden, mich auf jemanden einzulassen." betonte ich zweifelnd, doch sie blieb standhaft.
"Ich werde dir mit Sicherheit weh tun, und dir niemals all das geben können, was jemand anderes dir bieten könnte... Ach, fuck." sagte ich, doch innerlich wusste ich schon die ganze Zeit, dass ich mich geschlagen geben musste, früher oder später musste es ja dazu kommen...
"Das will ich doch auch gar nicht. Es geht mir hier und jetzt einfach nur um dich, und ums uns..." sagte sie und sah mich erwartend und hoffnungsvoll an. Ich schüttelte langsam meinen Kopf.
"Natürlich empfinde ich auch etwas für dich, Caty. Ich wäre verrückt, wenn ich das spätestens jetzt immer noch versuchen würde zu leugnen oder zu vergessen. Und ich will nichts lieber, als Tag für Tag und Nacht für Nacht an deiner Seite zu sein..." sagte ich letztendlich und ihr Blick erhellte sich sofort.
"Das allerletzte, was ich will, ist es, dich zu verletzen oder zu enttäuschen. Und das werde ich definitiv früher oder später tun, das tue ich ja jetzt schon oft genug...aber das Risiko wirst du wohl eingehen müssen, denn ich würde nichts auf der Welt lieber wollen, als es zu versuchen. Mit dir." sagte ich und wir sahen uns tief in die Augen.
"Darf ich dich jetzt endlich wieder küssen, Baby?" fragte ich und sie nickte lachend. Keine Sekunde später lagen unsere Lippen wieder aufeinander, bis der Kellner kam, ich die Rechnung bezahlte und wir gemeinsam zum Auto gingen. So langsam wurde mir bewusst, was zwischen uns passierte... Und es gefiel mir irgendwie, wirklich. Auch, wenn sich solange wir noch zusammen arbeiten, nicht allzu viel verändern würde, scheint es mir ein wichtiger Schritt zwischen uns in die richtige Richtung gewesen zu sein.
Wir kamen bald wieder im Hotel an und kuschelten uns, ich mit Boxer bekleidet und sie in ihrem kurzen Spitzenpyjama, zusammen ins Bett. Allzu spät war es noch nicht, aber morgen früh mussten wir wieder fit sein und uns wieder mit Alex, Nick und Erik treffen. Sie stand nochmal kurz auf, um sich eine Schmerztablette einzuwerfen, und kam dann wieder zu mir ins Bett gekrochen.
Ich legte meine Arme um sie und zog sie ganz eng an mich, während ich beobachtete, wie ihr Lächeln noch breiter wurde."Also, Harry, das ist wirklich nicht die bequemste Position für mich, um einzuschlafen. Mag sein, dass es für dich angenehm ist, aber so kann ich ganz bestimmt nicht schlafen..." sagte sie und versuchte sich, aus meinem Griff zu lösen. Ich drehte uns mit einer Bewegung so um, dass sie nun mit dem Rücken auf der Matratze lag, und lehnte mich über sie.
"Zumindest in einigen Teilen, die zu einer Beziehung gehören, bemühe ich mich jetzt schon, sie gut zu erfüllen." flüsterte ich und küsste sie.
"Ich hab nie etwas anderes behauptet, und, dass du bisher schlecht darin bist, kann ich auch nicht sagen." sagte sie grinsend und legte ihre Hände auf meine Brust.
"Ich weiß, dass ich einfach wundervoll und unwiderstehlich bin, danke." flüsterte ich schmunzelnd in ihr Ohr und küsste ihren Hals und sah ihr wieder in die Augen. Sie legte eine Hand auf meine Wange und sah mich lächelnd an.
"Weißt du eigentlich, wie glücklich ich bin, dass du bei mir bist?" fragte sie grinsend, und unerklärlicherweise kribbelte es schon wieder so seltsam in meinem Bauch, ohne, dass ich Angst bekam, gleich über sie herzufallen.
"Du wirst mich noch eine ganze Weile ertragen müssen, da ist es von Vorteil, dass du dich allmählich daran gewöhnt hast, Catylein." sagte ich leise und sie fuhr mir mit der Hand durch die Locken. Irgendwas passierte da wirklich zwischen uns. Ich spürte, dass wir definitiv noch nicht am Ende angelangt waren. Dieses unsichtbare Band zwischen uns schien beinahe immer stärker zu werden, und es war schon ungewöhnlich genug, dass allein ein Blick von ihr ausreichte, um mich sofort zum Lächeln zu bringen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mich als liebeskranken Volldeppen beschreiben. Aber es gab mir schon zu denken, die Nähe zu ihr auch zu genießen, ohne nur den Gedanken an Sex im Kopf zu haben.
Und natürlich würde ich sie niemals mit jemand anderen sehen wollen, irgendwie gehörte sie einfach zu mir... Im Grunde war es doch das einzige, das sich richtig anfühlte. Sie durfte nur nicht von mir erwarten, mich plötzlich um 180 Grad zu drehen und zu ändern, der perfekte Mann und Freund zu sein lag nunmal nicht in meiner Natur, und bei uns beiden war der nächste Streit praktisch vorprogrammiert...Wir sahen uns im Moment einfach schweigend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, in die Augen, bis ich meine Lippen wieder langsam und zärtlich auf ihre legte, und sie mich eng an sich zog. Dieses Gefühl wäre mir jeden Streit, alle Probleme und jedes Drama wert!
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the job [h.s.] #Wattys2018
أدب الهواةCaty Bennett, 25 Jahre alt, ist schon sehr erfolgreiche Anwaeltin, seit gut zwei Jahren mehr oder weniger gluecklich mit dem gutaussehenden Arzt Taylor zusammen und wohnt mit ihm in einem hochmodernen Haus mitten in der edelsten Wohnsiedlung der Sta...