Part 46

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Mileys Sicht:

„Bitte lass mich gehen“, weinte ich in die fremde Hand. Der Mann kam mir näher und ich roch sein Parfüm. Er roch gut... Was denke ich da? Ich bin in den Armen eines fremden Mannes gefangen und an das einzige was ich denken kann ist das er gut riecht? Nein, das kann doch nicht sein. „Beruhige dich“, flüsterte die Stimme in mein Ohr und ich wusste das er doch nicht so fremd war, wie ich gedacht hatte. Schlagartig drehte ich mich in seinen Armen um und legte meine Lippen auf seine. Er konnte nicht anders als zu erwiedern. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Unterlippe und unsere Zungen kämpften um die Dominanz. So standen wir da, eng umschlungen, küssend, in der Nacht und mitten auf der Straße. „Babe, als ich dich eben gesehen habe, konnte ich nicht anders, als dich in meine Arme zu nehmen“, hauchte Justin und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich bin froh darüber“, sagte ich und mein Lachen war wieder zurück. Ich schlang meine Arme fest um ihn, sodass er nicht wieder gehen könnte. „Babe, ich wollte eigentlich nur nochmal reden“, sagte er ernst. „Worüber?“, nuschelte ich in sein Shirt. „Mir tut es leid, das ich dich heute Mittag einfach da liegen gelassen habe“, sagte er. „Ist egal, jetzt ist ja wieder alles gut“, sagte ich und saugte sein Parfüm mit der Nase auf. „Du verstehst nicht so richtig“, sagte er immernoch in diesem Ton. „Wie?“, fragte ich und mein Gesichtsausdruck änderte sich in verwirrt und ich war angespannt. „Ich wollte dir nur nochmal Tschüss sagen und dich noch ein letztes mal im Arm halten“, sagte er und streichelte mir über die Wange. „Warum tust du das?“, sagte ich und wieder kamen die Tränen. Warscheinlich stempelt mich hier jeder als eine Heulsuse ab, aber ich liebe diesen Jungen, mehr als alles auf der Welt und er will für immer gehen. Wie würdet ihr euch da wohl fühlen... „Ich bin nicht gut genug für dich“, sagte er traurig, „Dein Vater hat recht“. „Nein Justin, nein“, schrie ich weinend. „Doch“, sagte er, „Ich werde jetzt für immer gehen“. Ich schaute ihm in die Augen und hoffte einfach, das er das nicht ernst meinte. „Ich liebe dich“, murmelte er, küsste meine Lippen und verschwand in der Dunkelheit.

Erst nach Minuten registrierte ich was passiert war und lief Schritt für Schritt nach Hause. Dort angekommen schloss ich auf und rannte direkt nach oben. Meinen Kopf vergrub ich wieder einmal in meinem Kissen, ich zog das Oberteil von Justin an und kuschelte mich darin ein. Diese Nacht weinte ich mich in den Schlaf... Die nächsten Tage war nichts besser... Ich aß nichts mehr außer einem Apfel oder vielleicht mal einem Müsli. Deine einzige Grund warum ich noch nicht Tod war, ist das meine Mutter dafür sorgte das ich genug trank. Justin hatte ich nicht mehr erreicht, ich hatte ihm jeden Tag ‚Ich liebe dich’ geschrieben, aber ab heute gab es seine Handynummer nicht mehr. Er war wie aus der Welt. Jeder Tag ohne ihn war eine Qual. Ich fühlte mich leblos, die Augenringe wurden immer größer und ich magerte immer mehr ab. „Ich kann das nicht mehr“, weinte ich vor meinem Spiegel im Bad. Ich saß wie jeden Tag hier und konnte vor lauter Depressionen nichts mehr. „Wo ist sie?“, murmelte ich, auf der Suche nach etwas ganz bestimmtem. Ich hatte sie gefunden, die Klinge. Meinen Ärmel des Pullis schob ich nach oben und setzte die Klinge an meinem Arm an und zog sie die komplette länge nach unten. Das Blut tropfte auf die Fliesen und vermischte sich mit den Tränen, die nicht mehr aufhörten seit dem Abend an dem er für immer gegangen war.

Noch vor drei Wochen hätte ich mir das nicht vorstellen können, wie es sein würde ohne ihn zu sein, doch jetzt war ich gezwungen worden. Langsam zog ich mich mit einer Hand am Waschbecken nach oben und schaute in den Spiegel. Ich erschrack vor dem Bild, das mir der Spiegel gab. Das sollte ich sein? Schnell wandte ich meinen Blick ab, um nicht noch länger daran zu denken, wie fürchterlich ich aussah und wie schön mein Leben eigentlich sein könnte und ging in mein Zimmer. Leonie saß auf dem Bett und hielt sich ihre Hand vor den Mund als sie das Blut an meinem Arm sah. „Was machst du für Sachen?“, fragte sie und kam zu mir. Sie holte im Bad einen Verband und machte ihn mir fürsorglich um. Leonie war die letzten zwei Wochen fast durchgängig bei mir, sonst hätte ich das warscheinlich nicht ausgehalten. Meine Mutter ist die Einzige die sich außer ihr um mich kümmert. Meine Schwester habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, da sie immernoch bei meiner Tante ist und mein Vater ist immer noch der Übezeugung, dass das das Beste ist, was mir passieren konnte. Das Justin weg ist. Er wollte es nicht sehen, das ich daran zerbrach. Viel mehr war er damit beschäftigt sich selbst recht zu geben. „Danke“, murmelte ich, als Leo den Verband fertig geschnürrt hatte und sich wieder mit mir auf mein Bett setzte. „Ich geh kurz runter“, sagte ich. „Soll ich mit dir gehen?“, fragte sie doch ich antwortete mit einem ‚Nein’ und sie nickte. „Du kannst es ihr nicht sagen“, schrie meine Mum flüsternd. „Sie hat das Recht die Wahrheit zu wissen“, hörte ich meinen Dad antworten. Was sollte ich wissen oder nicht wissen? „Um was geht´s?“, fragte ich und stellte mich schließlich zu den Beiden. „Ist nicht wichtig“, sagte meine Mum. „Wir reden Morgen darüber“, sagte sie, aber ich war entschlossen das ich es wissen wollte. „Sag es mir bitte“, sagte ich und schaute sie erwartungsvoll an. „Nein, wir machen das Morgen in Ruhe“, sagte sie, „Das wäre nicht gut, wenn du es jetzt weißt, erhol dich erst ein bisschen“. „Okay“, sagte ich, wissend das ich sie nicht umstimmen konnte. Ich holte mir ein Glas Wasser und ging wieder nach oben in mein Zimmer. „Kannst du mich allein lassen?“, fragte ich vorsichtig. „Ja, ich wollte sowieso so langsam gehen“, sagte sie, „lass es mich wissen, wenn du Hilfe brauchst“. „Danke“, sagte ich ging rüber zu meinem Schrank, nachdem sie die Tür von außen geschlossen hatte. Ich zog mir meine Hotpants aus und mein Oberteil. Nur in Unterwäsche stand ich hier und schaute mich an. Ich war total dünn geworden und an meinen Armen befanden sich verbände und Narben. Schnell zog ich mir ein weiteres Shirt, das ich noch von Justin hatte über, zog meinen Bh aus und legte mich ins Bett. Auch diese Nacht weinte ich mich in den Schlaf...

„Morgen“, sagte meine Mum und schaute zu mir um nachzusehen ob ich noch schlief und ich war tatsächlich schon wach, so früh am Morgen. Denn mein Wecker zeigte kurz nach Sieben an. „Morgen“, flüsterte ich leise und drehte mich zu ihr. „Möchtest du mit mir frühstücken?“, fragte sie und ich nickte. „Mach dich fertig und komm dann nach unten, ich habe alles gerichtet“, sagte sie und ließ mich wieder alleine. Ich stieg auf und lief direkt ins Bad. Kurz wusch ich mir mit einem Waschlappen über das Gesicht und kämmte meine Haare. Nun war ich einigermaßen zufrieden, sodass ich zu meinem Schrank hüpfte und mir eine Jogginghose anzog. Das Shirt von Justin behielt ich an. Ich hatte immer seine Sachen an, niemandem war es erlaubt sie anzufassen oder zu waschen, auch wenn es eklig klang, aber sonst würden sie nicht mehr nach ihm riechen. Selbst so verflog sein Duft mittlerweile. „Kommst du?“, fragte meine Mum von unten und riss mich damit aus dem Gedanken. „Ja“, sagte ich und ging nach unten. Heute war der erste Tag an dem ich mich besser fühlte. Mir war es noch nie so gut gegangen seit er weg ist, das heißt aber nicht, das ich ihn nicht mehr liebe! „Welches Brötchen willst du?“, fragte sie und reichte mir den Korb. „Das hier“, sagte ich und sie schnitt es für mich auf. „Danke Mum“, sagte ich und lächelte. „Gerne“, sagte sie und lächelte ebenfalls. Ich beschmierte es mir mit Nutella und Erdnussbutter und verschlang es recht schnell, da ich die letzten Tage kaum was gegessen hatte. „Endlich schlägst du mal zu“, sagte sie und schaute mir zu, wie ich schon mein zweites Brötchen aufschnitt. „Ja, ich habe Hunger“, sagte ich und grinste. „Gibst du mir mal die Marmelade?“, fragte ich sie und sie reichte mir ihre selbstgemachte Kirschmarmelade. „Danke“, sagte ich und gab etwas davon auf mein Brötchen. „Was hast du heute vor?“, fragte sie. „Nichts“, antwortete ich ihr und schaute sie an. „Hast du Lust Shoppen zu gehen“, sagte meine Mum und schaute mich fragend an. „Oh ja“, sagte ich und grinste breit. Als wir den Tisch abgeräumt hatten, zog ich mir eine Jeans an, wusch schnell meine Haare und föhnte sie. „Fertig“, schrie ich von der Haustür aus. „Bin auch gleich so weit“, antwortete sie und zog sich noch die Schuhe an. „Kanns los gehen?“, fragte ich aufgeregt und setzte mich schon ins Auto.

Ich bin erst Samstag Abend wieder da, also wird erstmal kein Part kommen dafür habe ich diesen etwas länger geschrieben^^ Hoffe er gefällt euch! Und ich würde mich freuen wenn ihr 'My adorable Maid' lesen würdet, findet ihr unter meinen Werken;) Wusstet ihr das der Fremde Justin ist?

So und mal wieder möchte ich mich bedanken, vorallem bei @Michi_AnotherPeople !! Vielen Dank für deinen Kommentar, der war einfach nur Zucker*-* Damit will ich dir das Kapitel widmen:) Wünsche euch allen ein tolles Wochenende und viel Spaß! Love you my Shawtys

Stay away from him!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt