~Kapitel 1~

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Mein Name ist Stella Marks und ich bin 17 Jahre alt.
Ich wohne bei meiner Mutter Gloria, allerdings nenne ich sie lieber Biest.
Mein Verhältnis zu ihr war noch nie gut, aber seit mein Vater vor 8 Jahren verstarb wurde alles noch schlimmer.
Enormer Alkohol und Drogen brachten es soweit, dass ich dieses Biest nicht mehr meine Mutter nennen möchte.
Sie kümmerte sich nie um mich und bei jeglichen Kontakt endete alles zwischen uns immer in Streit.
Dadurch hat sich mein Großvater Antonio, der wie der Name vermuten lässt italienische Wurzeln hat, viel um mich gekümmert und ich habe ein sehr gute Beziehung zu ihm.
Er wohnt zum Glück nur einige Straßen entfernt von meinem Elternhaus, weshalb ich oft bei ihm bin.
Meist ist dann auch Francesco, sein Nachbar und bester Freund, bei ihm.
Mit ihm verstehe ich mich auch bestens und er ist wie ein Onkel für mich geworden.
Er hat noch einen Enkel namens Tyson, welcher in meiner Klasse ist.
Mit ihm habe ich allerdings kaum Kontakt.
Eigentlich habe ich mit niemanden in meinem Alter viel Kontakt.
In meiner Klasse bin ich eher ein Aussenseiter, weil ich sehr schüchtern bin.
Zudem sind alle in meiner Klasse überhaupt nicht wie ich.
Man könnte meine Klasse als richtige Assiklasse bezeichnen mit nur wenigen Ausnahmen wie mich.
Mittendrin war Tyson als der Badboy schlecht hin.
So manche Gerüchte wurden an meiner Schule über ihn erzählt undzwar nicht gute.
Desswegen hatte ich den Kontakt mit ihm extra vermieden, denn wenn man ihm nicht zu Füßen lag, standen die Chancen gut zum Mobbing Opfer der ganzen Schule zu werden.
Ich muss schon zugeben, dass er schon echt gut aussieht, aber ich könnte niemals mich mit solch einem Badboy abgeben, mal davon abgesehen, dass ich eh viel zu schüchtern wäre.
Und ich bin extrem schüchtern.
Durch den geringen Kontakt mit gleichaltrigen verbesserte sich das natürlich auch nicht.
Naja genug davon.
Mein Leben war alles in allem normal, langweilig und dank meiner Mutter anstrengend, bis zu jenem Tag, von dem an alles anders werden sollte.

Es war ein sonniger Tag Mitte Mai und ich sahs zusammen mit meinem Großvater und Francesco in Großvaters Garten am Kaffeetisch.
Wie immer redeten wir über Gott und die Welt, während im Hintergrund leise das Radio spielte.
Wir fantasierten gerade Mal wieder darüber, was wir machen würden, wenn wir reich wären.
Stand jetzt waren wir das nämlich ganz und gar nicht.
Meine Mutter arbeitete zwar in einem Nachtklub, aber sie kümmerte sich ja nicht um mich.
Meistens war nicht Mal etwas zu essen im Haus.
Desswegen lebte ich auf die Kosten meines Großvaters und sein Budget war auf Grund der normalen Rente, die er bekam, auch nicht grade üppig.
Aus diesem Grund konnte ich mir auch nie teure Klamotten kaufen.
Ein weiterer Grund dafür, dass ich in meiner Klasse Aussenseiter war.
Jedenfalls träumten wir gerade davon, wie wir uns einen Campingwagen holen würden und auf einen Roadtrip gehen würden.
Mein Opa hatte davon schon als kleines Kind geträumt, aber mittlerweile hat er diesen Traum längst aufgegeben.
Unsere Überlegungen wurden unterbrochen, als die Dame im Radio die Lottozahlen verkünden wollte.
Da mein Großvater regelmäßig Lotto spielte, drehte er das Radio lauter und holte seinen Lotto Schein heraus.
Mich interessierte dies nicht, weshalb ich unser Geschir vom Gartentisch nahm und in die Küche brachte.
Anschließend fing ich an alles abzuwaschen, um ihm eine Freude zu machen.
Ich fühlte mich eh schlecht, dass er mir die ganze Zeit so half.
Als ich gerade einen Teller zum Geschirrschrank im Nebenraum trug, schrie mein Großvater plötzlich auf und ich ließ vor Schock den Teller fallen.
Scheiße, das war das gute Geschirr von Oma und ich hab's kaputt gemacht, scheiße, scheiße!
Aber lange dachte ich nicht darüber nach, denn ich musste unbedingt raus gehen und schauen, weshalb er geschrien hatte.
Hoffentlich geht es ihm gut.
Mit pochenden Herz ging ich so schnell wie möglich nach draußen.
Großvater und Francesco umarmten sich gerade, doch als sie mich sahen lösten sie sich wieder.
Ich: „Großvater es tut mir leid, als du geschrien hast hab ich den Teller fallen gelassen, dabei wollte ich dir nur helfen und–“
Francesco: „Ach das ist doch egal. Wir können tausend neue kaufen!“
Verwirrt schaute ich zu Großvater.
Großvater: „Stella, ich habe gewonnen. Ich hab den Hauptgewinn im Lotto gewonnen. Ich, nein wir sind reich!“

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt