Es war mal wieder ein entspannter Tag, an dem ich noch im Bett lag.
Tyson war bereits aufgestanden, um duschen zu gehen und ich verbrachte die Wartezeit damit meine neuen Nachrichten zu checken.
Mit als erstes fiel mir eine WhatsApp Message von Kathy ins Auge, die ich auch direkt öffnete.
»Muss dir unbedingt was erzählen! Ruf mich an, sobald du Zeit hast. Ist wichtig«
Was um Himmels Willen war denn so wichtig?
Die Neugierde hatte mich gepackt und da ich eh nichts zu tun hatte, wählte ich Kathy's Nummer.
Es dauerte keine fünf Sekunden, da begrüßte sie mich auch schon aufgeregt durchs Telefon.
Gespannt, was sie mir zu erzählen hatte, stellte ich das Telefonat auf laut und legte mein Handy neben mich aufs Bett.
Ich: „Guten Morgen Kathy, was gibt's denn schon so früh?“
Kathy: „Früh? Wir haben schon nach Elf. Sag mir nicht, dass du noch im Bett liegst“
Ich: „Na dann sag ich mal lieber nichts haha. Wobei zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nur warte, bis Tyson im Bad fertig ist“
Kathy: „Immer diese Ausreden! Du kannst froh sein, dass ich schon lange auf bin und deswegen jetzt tolle Neuigkeiten habe“
Ich: „Ja dann sag schon! Worum geht's?“
Kathy: „Also wir hatten doch neulich darüber geredet, dass es schwierig werden könnte, einen Therapeuten für Tyson zu finden und so“
Ich: „Ja. Wahrscheinlich würden die meisten direkt die Polizei verständigen, wenn Tyson sich ihnen komplett öffnen würde“
Kathy: „Genau, das macht es natürlich nochmal schwerer, einen guten Therapeuten zu finden. Aber ich glaube, ich habe da einen"
Ich: „Oh wirklich? Wie das denn?"
Kathy: „Drakes Onkel ist Therapeut und Drake hat ihn mal befragt, ob er einem Freund helfen würde. Er scheint echt cool drauf zu sein und meinte auch, dass er seine Klienten zu nichts drängen würde, da er das beste für sie will und ihnen nicht noch mehr Probleme bereiten will. Außerdem gehört er quasi zur Familie, deswegen denke ich man kann ihm vertrauen"
Ich: „Ach was, das wäre ja super, wenn das klappen würde. Wohnt er weit weg?"
Kathy: „Überhaupt nicht, vielleicht eine halbe Stunde von hier"
Ich: „Perfekt! Das muss ich später gleich Tyson erzählen. Ist zwar nicht sein Lieblingsthema, aber vielleicht freut er sich ja trotzdem"
Kathy: „Bestimmt, er muss die Attacken doch inzwischen echt leid sein. Und über seine Verhaltensprobleme sollte er vielleicht auch Mal sprechen"
Ich: „Was meinst du damit? Welche Verhaltensprobleme?"
Kathy: „Naja, dieses 'ich muss stark sein', was er gefühlt sein Leben lang durchgezogen hat. Er hat so viel in sich reingefressen und schlimme Geheimniss vor dir verborgen, dann lag er lange im Koma und jetzt soll er auf einmal über all seine Gefühle und Gedanken reden. An seiner Stelle wäre ich auch total überfordert und verunsichert. Da hilft es bestimmt, wenn sich das Mal ein Experte anhört"
Ich: „Hm ja mag sein. Er hat einen Psychotherapeuten vielleicht echt nötiger als er zugeben will"
Kathy: „Es kann ja nicht schaden. Er ist ja nicht gestört oder so, aber für sein inneres Wohlbefinden würde ihm das sicherlich helfen. Bei allem, was er durchgemacht und nicht richtig verarbeitet hat, ist es ja fast kein Wunder, dass er Panikattacken bekommt"
Ich: „Meinst du denn mit einer Therapie wird das besser? Ich hoffe es ja, aber ich befürchte, dass er den Therapeuten dafür nicht nah genug an sich ranlassen wird. Er tut sich ja schon vor mir schwer"
Kathy: „Naja sowas kommt ja nicht von heute auf morgen. Bestimmt wird es ihm zu Beginn nicht unbedingt leicht fallen, aber das ist ja Aufgabe des Therapeuten ihn da bestmöglichst hinzuleiten. Von daher mach dir keinen Kopf. Das wird schon"
Ich: „Ja, ich hoffe es wirklich. Er hat es verdient endlich glücklich zu sein. Ich will, dass er diese ganze verkorkste und schlimme Vergangenheit hinter sich lassen kann"
Kathy: „Das wird er. Tyson war schon immer ein Kämpfer. Wenn er das bis hier durchgestanden hat, schafft er das jetzt auch noch. Du kennst ihn doch"
Ich: „Ja ich kenne ihn. Deswegen bin ich ja skeptisch. Er hat es zwar bis hier geschafft, aber in ihm drin hat sich dabei soviel angestaut und er musste soviel wegstecken, was er alles einfach verdrängt hat. Wenn er sich jetzt öffnet, kommt auch das alles wieder mit hoch und davor habe ich Angst. Ich will nicht, dass er leidet"
Kathy: „Er leidet nicht. Schau ihn dir doch an! Er ist doch bereits der glücklichste Mensch der Welt, weil er dich hat. Auch wenn er das noch nicht ganz glauben kann. Unter diesen Voraussetzungen meistert er den Rest mit Links"
Ich: „Na gut... ich hoffe, dass du Recht hast“
Kathy: „Ich habe doch immer Recht“
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Roadtrip mit einem Badboy
Romance~Roadtrip mit einem Badboy~ Stella Marks war das schüchterne Mädchen von nebenan und hatte keine Freunde an ihrer Schule. Ihr Vater war gestorben und ihre drogenabhängige Mutter interessierte sich nicht für sie. Die einzige Stütze in ihrem Leben war...