~Kapitel 90~

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Stellas Perspektive:

Erleichtert kam ich am Abend zurück nach Hause.
Das Treffen mit Kathy hatte mir richtig gut getan.
Alleine ihr nochmal alles zu erzählen nahm mir schon einen Teil der Last von meinen Schultern.
Sie bestärkte mich auch darin, dass ich das richtige getan hatte und mich nicht unterkriegen lassen sollte.
Zwar kannte sie Monna nur flüchtig, doch glaubte sie auch an das Gute in ihr und war der Meinung, dass Tyson sich zumindest mit ihr unterhalten sollte.
Auch Drake, der später dazu kam und dem ich erneut alles erzählte, war unserer Meinung.
Er meinte sogar, dass es gut sei, dass Tyson Mal wieder Gegenwind bekam.
Drake fand es fast witzig wie egoistisch und stur sich Tyson Mal wieder benommen hatte.
Als er Witze darüber machte, dass Tyson sich mit Monna vertragen sollte, damit diese ihn erstmal richtig erzog, musste auch ich lachen und die Schärfe des Themas verflog etwas.
Ich beschloss mit den beiden, dass ich morgen nocheinmal versuchen würde in Ruhe mit Tyson zu reden und nicht einfach klein bei geben würde.
Außerdem hatte Tyson mir gar nicht gesagt, warum er denn so abgeneigt war.
Er wiederholte immer nur Phrasen, wie dass ich keine Ahnung hätte und ihn nicht verstehen würde; aber wenn er mir nichts erzählte, konnte ich das ja auch nicht.
Alleine deswegen musste ich nochmal mit ihm reden, um das zu klären.
   Aber jetzt wollte ich nur noch schlafen gehen. Der Tag war anstrengend.
Da ich bereits mit Kathy und Drake gegessen hatte, ging ich direkt nach oben in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen.
Automatisch griff ich nach meinem Handy, das während ich bei Kathy war hier geladen hatte, und checkte meine Nachrichten.
»2 verpasste Anrufe vom Krankenhaus«
Was?!?
Wieso sollte das Krankenhaus mich denn anrufen?
War Tyson etwa was passiert?!
Die zuvorrige Müdigkeit war wie weggeblasen und kaum hatte ich mich versehen, saß ich schon im Auto und brauste zum Krankenhaus.
Atemlos hetzte ich hinein, doch wurde am Empfang aufgehalten.
Es war zu spät; für Besucher hatte das Krankenhaus schon vor einer Stunde geschlossen.
Scheiße! Ich musste aber sofort zu Tyson!
Ich versuchte der Dame am Empfang zu erklären, dass ich zwei Anrufe bekommen hätte und unbedingt zu Tyson müsse, bis sie schließlich einen Arzt rief, der das ganze klären sollte.
Kurz darauf erschien dann auch schon einer der Ärzte, die ich hier schon öfter gesehen hatte, und ich schilderte erneut meinen Fall.
Einen Moment überlegte er, aber dann schien ihm wieder einzufallen, was bei Tyson passiert war.
„Ich kann sie bruhigen Frau Marks. Es besteht keine Not“, begann der Arzt, doch das glaubte ich erst, wenn ich bei Tyson war.
„Ihr Freund hatte heute Mittag eine Panikattacke, aber ihm geht es soweit wieder gut. Während der Attacke murmelte er die ganze Zeit ihren Namen, weshalb wir sie versuchten zu erreichen.
Sie müssen sich aber keine Sorgen machen. Inzwischen geht es ihm wie schon gesagt wieder gut und sie können dann morgen früh zu ihm. Er schläft bestimmt schon“
Eine Panikattacke? Heute Mittag? Das war dann ja kurz nachdem ich gegangen war.
War ich etwa daran schuld?
Ich: „Vielen Dank für die Auskunft. Ich entschuldige mich auch, dass ich hier so spät aufkreuze, aber ich habe mich heute früh mit Tyson gestritten. Das war bestimmt der Auslöser für die Attacke.
Ich muss ihn unbedingt sehen und mit ihm reden. Kann ich denn nicht ganz kurz zu ihm? Bitte! Ich kann so doch jetzt nicht einfach gehen!“
Der Arzt sah mich verständnisvoll an, schüttelte dann aber den Kopf.
„Ich denke nicht, dass ihr Streit der Auslöser für die Panikattacke war. Dahinter steckt meistens keine Wut, sondern Angst. Panik eben.
Sie sollten das morgen in Ruhe klären und ihn schlafen lassen“
Ich: „Ich bin mir sicher er wird kein Auge zu machen bis er mich sieht! Bitte, nur fünf Minuten“
Er schien mit sich zu ringen und ich überlegte schon, wie ich ihn überzeugen könnte, doch dann schien er nachzugeben.
„Nun gut, aber nach fünf Minuten verlassen sie das Krankenhaus wieder selbstständig, verstanden?“
Ich: „Natürlich, vielen Dank“
„Sie wissen ja wo er liegt. Aber seien sie leise“
Ich nickte schnell und machte mich dann sofort auf den Weg zu Tyson.
So leise wie möglich öffnete ich die Türe und schloss sie hinter mir wieder.
Im Raum war es stockdunkel und ich war mir auf einmal nicht mehr so sicher, ob er vielleicht doch schon schlief.
„Tyson?“, fragte ich so leise, dass ich ihn nicht wecken würde, aber doch so laut, dass er mich hören würde, wenn er wach wäre.
Tyson: „Stella?!“
Seine Stimme klang erschrocken, aber gleichzeitig auch erleichtert.
Ich tastete in der Dunkelheit nach dem Lichtschalter und betätigte diesen nach kurzem Suchen.
Das helle Licht blendete mich für einen Moment, doch meine Augen gewöhnten sich schnell daran.
Da lag er. Seine Miene war traurig und seine Augen waren leicht gerötet. Hatte er etwa geweint?
Ich: „Tyson… Wie geht es dir?“
Eigentlich sah ich ja, dass es ihm nicht wirklich gut ging, aber ich war noch immer viel zu aufgeregt, um klar zu denken.
Tyson: „...Schätze jetzt wieder besser“
Seine Stimme war fast schüchtern und schwach; ganz anders als ich es von ihm kannte.
Ohne darüber nachzudenken ging ich an sein Bett und schloss ihn so gut es ging in eine Umarmung.
Dabei bettete ich meinen Kopf mit geschlossenen Augen auf seiner sich etwas schneller als gewohnt heben und senkenden Brust.
Gleichzeitig hatte ich meinen Arm leicht um seine Seite gelegt und lag so halb auf ihm drauf.

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt