~Kapitel 105~

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Ich: „Wow, das hast du echt mega hinbekommen Kathy. Der Kunde wird begeistert sein!“
Direkt am nächsten Tag hatte ich den Nachmittag wieder mit Kathy verbracht und sie hatte mir gerade ihr Werbevideo von unsere Los Angeles Reise gezeigt.
Kathy: „Wenn's gut läuft, haben wir vielleicht schon bald erneut die Gelegenheit für einen kleinen Kurztrip zusammen“
Ich: „Da würde ich mich natürlich nicht beschweren. Aber wir können auch mal unabhängig von deiner Arbeit zusammen wegfahren. So ist's nicht“
Kathy: „Ja klar, wir müssen die Zeit ja noch nutzen, bevor du dir einen richtigen Job anschaffst
Ich: „Ich werde danach auch immernoch genügend Zeit für meine beste Freundin haben, aber du hast schon Recht. Jetzt geht es natürlich noch leichter“
Kathy: „Ja, aber auch nur, wenn du dich mal von deinem Lover trennen kannst“
Ich: „Stimmt doch gar nicht! Tyson hat überhaupt nichts gegen unsere Reise gesagt und er beschwert sich nicht mal, dass ich immer die Hälfte der Woche bei dir bin“
Kathy: „Ich meinte auch nicht, dass er dich davon abhält. Du klebst doch von selber an ihm. Und selbst wenn wir mal zu zweit sind, ist er doch immer in deinem Hinterkopf
Ich: „Bin ich echt so schlimm? Tut mir leid“
Kathy: „Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Ist doch alles wunderbar! Ich stelle es ja nur fest“
Ich: „Wir haben schon eine enge Bindung, das stimmt. Keiner von uns kann lange ohne den anderen sein“
Kathy: „Ich find das eigentlich ja echt süß. Euch zusammen zu sehen, zaubert einem immer ein Lächeln ins Gesicht. Eigentlich seit ihr ja ziemlich unterschiedlich, aber wahrscheinlich macht gerade das eure Verbindung so magisch“
Ich: „Haben wir echt so eine extreme Wirkung nach außen? Wir machen doch gar nichts besonderes“
Kathy: „Stella, selbst ein Blinder könnte sehen, dass ihr wie von einem Gummiband zusammengehalten werdet und euch gegenseitig wie Magneten anzieht“
Ich: „Du übertreibst doch. Klar fühle ich mich mit ihm verbunden, aber das meiste von unserer Beziehung bekommst du oder andere doch gar nicht mit“
Kathy: „Naja, aber du erzählst es mir ja. Und das klingt eigentlich immer ziemlich süß. Also jedenfalls wenn er dich nicht gerade wegen einer Panikattacke die ganze Nacht wachhält
Ich: „An letzteren arbeiten wir aber. Wir müssen uns nur noch nach einem passenden Therapeuten umsehen. Tyson soll sich ja ganz öffnen, daher müssen wir dem Therapeuten vertrauen können und wissen, dass er bei Tysons Vergangenheit nicht noch die Polizei ruft“
Kathy: „Oh stimmt, das ist natürlich nochmal eine Schwierigkeit. Ich kann mich ja mal mit umhören“
Ich: „Das ist lieb. Ich hoffe wir finden recht schnell jemanden, damit wir der Sache ein Ende setzen können“
Kathy: „Das wird schon. Das wichtigste ist ja, dass Tyson jetzt überhaupt dazu bereit ist“
Ich: „Ja zum Glück. Wir haben uns gestern auch nochmal intensiver unterhalten und er hat mir wirklich sehr offen von seinen Gefühlen erzählt. Das war wirklich etwas besonderes“
Kathy: „Ach echt? Was hat er denn gesagt?“
Ich: „Er meinte, er hat eigentlich sein Leben lang versucht den Starken zu spielen und hat seine Gefühle immer zurückgenommen. Das ist er somit einfach gewöhnt und er hat sich auch in unsere Beziehung dazu gedrängt gefühlt, für mich stark zu sein.
Vor dem Boxkampf musste er sich aber gewaltig öffnen, als er mir die Wahrheit gesagt hat und das hat er denke ich auch mit ins Koma genommen. Jetzt wo er wieder wach ist, ist seine Mauer quasi gebrochen und diese ganzen Gefühle verstärkt durch die Panikattacken überfordern ihn natürlich. Auf einmal sieht er sich dazu gezwungen, seine Gefühle zu thematisieren und muss damit erstmal umgehen lernen.
Er muss quasi lernen nicht mehr den Starken zu spielen, seine Gefühle zuzulassen und zu kommunizieren, sich mir zu öffnen und vorallem sich selber so zu aktzepieren und wohl zu fühlen. Das ist sicherlich nicht leicht und ein langer Weg"
Kathy: „Wow... Das ist heftig. Aber ich kann mir das auch sehr gut bei ihm vorstellen. Er war eben immer der Starke, den nichts angefochten hat. Sich auf einmal mit solch gewaltigen Ängsten und tiefgehenden Problemen zu beschäftigen muss hart sein. Da kann er froh sein, dass er so ein reizende Partnerin an seiner Seite hat“
Ich: „Naww, ich tu natürlich mein bestes, aber es ist trotzdem schwer für ihn. Ich wäre nicht gerne an seiner Stelle“
Kathy: „Tja da muss er jetzt wohl durch. Und auch wenn das jetzt falsch klingt, aber er ist wirklich ein Kämpfer und stark genug das zu meistern. Er schafft das schon“
Ich: „Das bezweifle ich ja gar nicht. Ich würde ihm nur gerne den Weg dahin erleichtern“
Kathy: „Tust du doch schon. Beobachte einfach mal seine Reaktion, wenn ich dich gleich zu ihm zurückbringe“
Ich: „Oh, es ist gleich ja schon Sechs! Na dann lass uns mal losgehen. Wir haben ja noch einen kleinen Spaziergang zum Reden“

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt