~Kapitel 66~

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Geblendet von Sonnenstrahlen in meinem Gesicht setzte ich mich müde auf und bereute es sofort wieder.
Scheiße hatte ich einen Kater....
Wie viel hatte ich denn noch getrunken?
Aber viel wichtiger erstmal, wo war ich?!
Ich war gestern Abend doch nicht etwa bei irgendeinem Fremden gelandet?
Das Doppelbett, auf dem ich lag, stand in einem relativ kleinen hellen Raum mit einem großen Fenster, durch das die Sonne hinein schien und mich noch immer blendete.
Neben einem Schrank und einer kleineren Topfpflanze war in dem Raum weiter nichts.
Nach längerem Umsehen erkannte ich aber schließlich, dass es das Gästezimmer von Kathy und Drake sein musste.
Moment Mal, Drake! Vielleicht war Tyson dann ja auch hier!
Augenblicklich erhob ich mich und schaute kurz an mir herunter, wobei ich bemerkte, dass ich nur ein dünnes Nachthemd trug, welches wahrscheinlich Kathy gehörte.
Meine Haare waren noch zu einem Dutt gebunden, allerdings entschied ich mich sie zu öffnen.
Müde tappste ich aus dem Zimmer und steuerte gerade in Richtung Badezimmer, als ich eine mir vertraute Stimme hörte. Tyson!
Als ich um die Ecke ging, sah ich wie Kathy gerade an der Tür stand und draußen Stan und Tyson warteten.
Kathy unterhielt sich genervt mit Stan, welcher wie immer ein freches Grinsen aufgesetzt hatte, doch mein Blick lag nur auf Tyson, der müde an der Wand lehnte und ins Nichts starrte.
Plötzlich hob er seinen Kopf und unsere Blicke trafen sich.
Ich schaute direkt in seine traurig wirkenden, müden Augen, doch erwiderte er diesen Blick nur kurz, bevor er Stan an der Schulter packte und grob nach draußen zog, während er murmelte, sie würden am Auto warten.
Ein leises energieloses "Tyson..." war alles was ich raus brachte.
Jetzt bemerkte mich auch Kathy und schenkte mir einen tröstenden Blick.
Im nächsten Moment kam Drake um die Ecke und schaute verdutzt zwischen uns hin und her.
Drake: „Ehm...hab ich was verpasst?"
Kathy: „Tss, dein lieber Freund Tyson war hier und als er Stella gesehen hat, ist er einfach abgehauen, anstatt sich zu entschuldigen"
Drake: „Tja Mädels, das ist eben unser Tyson. Er geht Problemen, die sich nicht mit einem Faustschlag klären lassen, nunmal lieber aus dem Weg. Damit weiß er einfach nicht umzugehen. Bei dem kannst du lange auf ne Entschuldigung warten, Stella. Stan ist da übrigens nicht anders, deswegen ist er ja auch zu ihm gestern"
Na das klingt ja ganz toll...
Kathy: „So ein Quatsch. Jetzt geh runter zu den Idioten und mach ihm klar, dass er um Stella zu kämpfen hat, okay? Wie du das anstellst überlass ich dir. Vielleicht schadet da eine Faust auch gar nicht, wenn ers nur so versteht"
Ich: „Nein, verletze ihn bitte nicht. Das hilft doch auch niemanden. Ich möchte einfach nur mit ihm reden"
Drake: „Mach dir keinen Kopf Stella, ich schau Mal, was sich machen lässt. Also bis dann Ladies"
Nach einem Abschiedskuss mit Kathy verschwand er und ließ mich unschlüssig zurück.
Wenn Tyson seinen Problemen aus dem Weg ging, wie sollten wir dann zusammenfinden?
Kathy: „Maus, mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Du bist ihm wichtig, also wird er auch zurück kommen“
Ich: „Hoffentlich... Trotzdem bleibt dann die Frage, wie's weiter geht“
Kathy: „Reden. Einfach Reden. Ihr müsst euch dem anderen öffnen und zuhören, dann ergibt sich der Rest von alleine. Das habe ich mit Drake schon oft durch, glaub mir“
Ich: „Danke für deine ganzen Ratschläge und deine Unterstützung, du bist echt ein Schatz“
Kathy: „Immer gerne, du musst sie dir nur auch zu Herzen nehmen. Das mit dem nicht zu viel trinken hat gestern ja alles andere als geklappt“
Verlegen kratzte ich mir am Kopf und Kathy musste bei den aufkommenden Erinnerungen leise lachen.
Ich: „Was ist eigentlich genau passiert, nachdem ich bewusstlos war?“
Kathy: „Also erstmal bist du vom Stuhl auf einen Mann hinter dir gekippt, der dich freundlicherweise aufgefangen hat und mir geholfen hat dich in den Nebenraum zu tragen. Später hab ich dich dann mit zu mir genommen, weil ich dich ja unmöglich alleine lassen konnte“
Ich: „Oh man, sorry. Soweit hätte es echt nicht kommen dürfen“
Kathy: „Kein Ding, aber ich müsste jetzt dann auch los zur Arbeit. Kommst du alleine klar?“
Ich: „Klar, ich werde mich ins Wohnzimmer bei Tyson setzten und wie ein kleines Kind auf den Weihnachtsmann, auf Tyson warten. Ohne zu wissen wann dieser kommt oder was dieser mit sich bringt...“

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt