Es war ein wundervoller Abend.
Tyson und ich waren an einem kleinen, abgelegenen See und hatten es uns auf einer Decke gemütlich gemacht.
Die Sonne ging gerade unter und wir beobachten den wunderschönen Farbverlauf am Horizont.
Ich lehnte mich an Tysons Schulter an und er legte seinen Arm um mich, bevor er mir leise zuflüsterte: „Ich liebe dich“.
Mir wurde warm ums Herz und ich fühlte mich einfach unglaublich wohl in seiner Nähe.
Plötzlich ertönte ein lauter Knall.
Augenblick verschwand die Wärme, die von Tyson ausgegangen war und ich drehte mich erschrocken zu ihm.
Seine Augen waren weit aufgerissen und aus seinem Hinterkopf schoss Blut heraus.
Auf einmal hörte ich ein böses Lachen und sah meine Mutter finster grinsend mit einer rauchenden Pistole in der Hand hinter uns stehen.
Tyson kippte leblos nach hinten, während ich völlig fassungslos nur dasaß.
Der Himmel verfinsterte sich und dichte dunkle Wolken zogen herauf, während das Lachen in meinem Kopf immer lauter wurde.
Biest: „Das hast du jetzt davon Stella. Dein dummer Freund ist tot. Das hat er dir zu verdanken“
Nein. Nein. Das darf nicht wahr sein.
Ich rüttelte an ihm, doch er war nur noch eine kalte leblose Hülle.
Es fing an zu regnen und Regentropfen flossen über sein bleiches Gesicht.
Verzweifelt drückte ich ihn an mich, während der Regen immer stärker wurde.
Ich: „Tyson...Bitte. Du darfst nicht sterben. Ich brauche dich. Nein. Tyson!“
Plötzlich packte mich das Biest an meinem Arm und rüttelte an mir, um mich weg von ihm zu ziehen.
Ich versuchte mich mit aller Kraft zu wehren, doch sie schüttelte mich immer heftiger.
Ich: „Tyson... Neiiiiin! Lass mich los!!“ ---
Plötzlich schreckte ich auf.
Tyson: „Stella was ist denn los?!“
Tyson schaute mich verschlafen und gleichzeitig besorgt an, während seine Hand auf meinem Arm ruhte.
Wir lagen beide ganz normal und gesund in seinem Bett.
Das war alles nur ein Traum...
Dabei hatte es sich so real angefühlt.
Tyson: „Baby... was hast du denn?“
Ich: „Ich- Ich. Sie hat dich- Also das Biest. Mit der Pistole. Du- Du warst-“
Ich konnte einfach keinen klaren Satz fassen und auch meine Atmung war schneller als sie sein sollte.
Tyson: „Shhh, es ist ja alles gut. Das muss alles ein Albtraum gewesen sein“
Ich: „Aber es hat sich so real angefühlt...“
Tyson: „Ja das hab ich gemerkt. Immerhin hast du am ganzen Körper gezittert und immer wieder meinen Namen gesagt. Außerdem weinst du ja immernoch“
Erschrocken fasste ich mir ins Gesicht und bemerkte, dass ich tatsächlich völlig verheult war.
In meinem Traum musste das wohl der Regen gewesen sein.
Ich versuchte mich wieder zu beruhigen, aber das war leichter gesagt als getan.
Ich: „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe“
Tyson: „Was? Das muss dir doch nicht leid tun! Als ich dich so gesehen habe... Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Du wolltest ja gar nicht aufwachen, als ich dich versucht habe wach zu rütteln“
Ach deswegen habe ich am Ende geträumt, dass das Biest an mir rüttelt.
Wenn ich an diesen furchtbaren Traum dachte, kamen mir gleich wieder die Tränen.
Diese Angst, Tyson zu verlieren, brachte mich irgendwann noch um.
Tyson: „Willst du mir von deinen Traum erzählen?“
Ich schüttelte nur den Kopf, weil ich den Traum am liebsten einfach wieder vergessen würde.
Tyson: „Dann komm Mal her“
Er zog mich zu sich und schlung seine starken Arme um mich, sodass ich mich an seinen warmen Körper kuscheln konnte.
Sanft fuhren seine Finger kleine Kreise über meinen Körper.
Tyson: „Versuch zu schlafen Babe. Alles ist gut. Ich bin da“
Was würde ich nur ohne ihn tun.
Ich: „Danke, dass du da bist“
Als Antwort bekam ich einen Kuss auf meine Stirn, den ich noch lange danach auf meiner Haut spürte.
Immer wieder musste ich feststellen, dass Tysons Nähe irgendetwas magisches an sich hatte.
Und so beruhigte ich mich tatsächlich langsam und meine Müdigkeit wuchs.
Als ich dann noch Tysons ruhigen Atem lauschte, dauerte es nicht mehr lange, bis ich wieder einschlief.Der nächste Morgen kam viel zu schnell und so kam es mir vor, als wäre ich erst vor ein paar Minuten wieder eingeschlafen, als ich von Tyson geweckt wurde.
Unbeeindruckt davon, dass er mir ruhig sagte, wir würden aufstehen müssen, dachte ich gar nicht daran meine Augen zu öffnen und drehte mich auf die Seite.
Ich nahm nur noch ganz leise war, wie er irgendwas davon meinte, dass er andere Geschütze auffahren müsse, was mich allerdings überhaupt nicht aus der Ruhe brachte, da ich schlicht viel zu müde war.
Doch auf einmal verschwand die wohlige Wärme meiner Decke und kurz darauf machten sich zwei Hände daran, mich in die Seiten zu kneifen und wach zu kitzeln.
Dem ganzen konnte ich natürlich nicht standhalten und so öffnete ich unfreiwillig doch meine Augen.
Nun sah ich auch wie Tyson über mir tronte und entdeckte ein schadenfrohes Grinsen in seinem Gesicht, welches wahrscheinlich daher kam, dass er mich erfolgreich aus dem Schlaf gerissen hatte.
Somit hatte er sein Ziel erreicht und jetzt eigentlich auch aufhören können, jedoch kitzelte er mich einfach weiter und ich versuchte unter lautem Lachen angestrengt seine Hände zu stoppen.
In einem kurzen Moment, indem ich seine Hände von mir gedrückt hatte, rollte ich mich zur Seite, um mich anschließend selber auf ihn zu schmeißen.
Überrascht von meinem Gegenangriff plumste Tyson aufs Bett und schien sich gar nicht weiter dagegen zu wehren, als ich auf ihm Platz genommen hatte.
Tyson: „Schön, dass du auch Mal wach bist Schatz“
Ich: „Also eigentlich hätte ich da noch eine Weile drauf verzichten können“
Gespielt beleidigt setzte ich einen Schmollmund auf und schaute auf den hübschen Jungen mit den verwuschelten Haaren unter mir herab.
Tyson: „Ich hab dich doch gerne geweckt, damit du das Frühstück mit mir nicht verpasst“
Ich boxte im leicht gegen seine Brust, worauf sein süßes Lachen in meinen Ohren erklang.
Tyson: „An deiner Stelle würde ich mich ja nicht mit mir anlegen. Ich meine, wer von uns beiden trainiert hier jeden Tag fürs Boxen?“
Ich: „Na gut und wo ist dann mein Frühstück, für das du mich hier geweckt hast?“
Tyson musste erneut lachen und schüttelte nur den Kopf.
Tyson: „Wenn Madame von mir runter gehen würde, könnten wir auch runter zum Frühstück“
Ich: „Hm, also ich hab ja eher an so ein schönes Frühstück im Bett gedacht“
Provokant stichelte ich weiter und blieb dabei ungerührt auf ihm sitzen, auch wenn ich mich echt anstrengen musste, nicht laut los zu lachen.
Doch ehe ich mich versah schnappte mich Tyson und hob mich an meiner Hüfte hoch, um mich anschließend im Braut-Style aus dem Zimmer zu tragen.
Tyson: „Da das Frühstück nicht zu dir kommt, muss ich Prinzessin halt zum Frühstück bringen“
Lachend klammerte ich mich um seinen Hals und erhaschte auf dem Weg ins Esszimmer einen genervten Blick von Nancy, die gerade in die Küche ging.
Eigentlich fand ich es gut, als sie weg war, aber so mussten wir jetzt wenigstens kein Frühstück selber machen.
Tyson ließ mich wieder runter und zusammen setzten wir uns an den großen gedeckten Tisch.
Kurze Zeit später brachte Nancy uns noch etwas zu trinken, bevor sie auch schon wieder verschwand.
Ich: „An so einen Service könnte ich mich glatt gewöhnen“
Tyson: „Tja und du hast dich gewundert, warum ich am Anfang unseres Roadtrips keinen Bock auf Küchenarbeit hatte“
Ich: „Haha das stimmt. Für mich war es selbstverständlich alles selber zu machen und da passte es gut in mein Bild von dir, dass du zu arrogant warst, in der kleinen Küche mitzuhelfen“
Tyson: „Dein Bild von mir muss echt furchtbar gewesen sein. Aber hey, das hat sich mit der Zeit ja geändert. Manchmal hab ich dann sogar alleine Essen gemacht“
Ich nahm einen Bissen von meinem Marmeladenbrötchen und dachte über Tysons erste Aussage nach.
Mein Bild von ihm war wirklich nicht gerade das Beste gewesen.
Allerdings musste man da deutlich die Betonung auf "gewesen" legen, da sich meine Einstellung zu ihm echt komplett geändert hatte, weil Tyson selbst sich verändert hatte.
Ich: „Du hast dich ja nicht nur diesbezüglich verändert“
Ich machte eine kurze Pause, um erneut ein paar Bisse zu nehmen.
Ich: „Nur bevor sich alles verändert hat, hatten wir eben unsere Probleme.
Schon komisch, wenn man darüber nachdenkt, dass wir uns am Anfang zwar null verstanden haben, aber jetzt zusammen sind“
Tyson: „Damit hätte wohl keiner gerechnet, aber sagt man denn nicht immer, dass jede gute Freundschaft damit beginnt, dass man sich nicht mag oder komisch findet?“
Ich: „Ja das stimmt. Und ich habe dich sogar gehasst. Von daher mussten wir ja eigentlich zusammenkommen haha“
Tyson: „War damals zwar nicht die schönste Zeit, aber rückblickend hat sich das alles doch mehr als gelohnt“
Ich: „Ja, ja das hat es. Ich könnte mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen“
Tyson: „Das musst du auch nicht. Ich bleib für immer bei dir Baby“
Ich: „Du bist echt so süß, ich liebe dich Tyson. Das kann ich dir gar nicht oft genug sagen“
Tyson: „Ich liebe dich noch viel mehr Stella“
Meine Augen waren von Tysons strahlenden Blick gefangen und ich hätte vergessen können zu atmen, so sehr verlor ich mich in seinen funkelnden Augen.
Inzwischen waren wir beide auch fertig mit essen und so tauschen wir nur noch verliebte Blicke aus.
Doch auch dieser romantische Moment zu zweit war uns nicht gegönnt, denn als würde sie es absichtlich machen, kam in diesem Moment Nancy in den Raum und begann den Tisch vor uns abzuräumen, wodurch sie unsere Blicke unterbrach.
Da ich keine Lust hatte, dass Nancy nochmal etwas zu unseren gestrigen Gespräch oder sonst etwas sagte, stand ich vom Tisch auf und ging mit Tyson, der mir kommentarlos folgte, wieder nach oben.
In Tysons Zimmer angekommen ließ ich mich rücklings aufs Bett fallen und überlegte, was wir jetzt machen könnten, während Tyson sich kurz im Bad fertig machte.
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Roadtrip mit einem Badboy
Romantik~Roadtrip mit einem Badboy~ Stella Marks war das schüchterne Mädchen von nebenan und hatte keine Freunde an ihrer Schule. Ihr Vater war gestorben und ihre drogenabhängige Mutter interessierte sich nicht für sie. Die einzige Stütze in ihrem Leben war...