~Kapitel 18~

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Dunkelheit.
Ich fühlte nichts.
Keinen Schmerz, einfach nichts.
Ich fühlte nichts und ich sah nichts.
Endlose Dunkelheit umschloss mich.
Ich konnte auch nicht richtig denken.
Irgendwie nahm ich alles war, aber zur gleichen Zeit auch nichts.
Dieser Zustand war schwer zu beschreiben.
Aber was war das überhaupt für ein Zustand?
War ich tot?
War das, das Leben nach dem Tot?
War mein Leben vorbei und ich würde nun für immer in dieser Dunkelheit regungslos verharren?
Das war das einzigste, worüber ich nachdenken konnte.
Alles andere war so unwichtig, dass ich keinen einzigen Gedanken daran verschwenden konnte.
Ich konnte doch nicht tot sein.
Ich wollte noch so viel erleben.
Großvater würde in ein großes Loch ohne mich fallen.
Was würde nur mir Luna passieren?
Und Tyson...
Es durfte nicht für mich vorbei sein, ich wollte leben!
Je mehr und je stärker ich daran dachte veränderte sich etwas.
Es war als sammelte ich Kraft, nur für was?
Ich will leben, ich will leben, ich will leben...
Auf einmal sah ich ein grelles Licht.
Nur ganz klein.
Nur ganz kurz.
Und doch hatte ich nie etwas intensiver gesehen.
Ich wollte wissen was das war, es wieder sehen und mehr erfahren.
Ich kann nicht tot sein und aufgeben.
Ich bin eine Kämpferin.
Ich werde nicht aufgeben.
Ich werde leben.
Da war das Licht wieder, aber diesmal etwas länger und größer.
Nach einiger Zeit kam es wieder und erneut war es zum einen länger und zum anderen war es gewachsen.
Immer wieder sah ich das wachsende Licht, bis ich schließlich nichts mehr anderes warnahm und das Licht konstant blieb.
Plötzlich fühlte ich mich auch anders, viel lebendiger, wie normal.
Aus dem Licht, bildete sich eine weiße, helle und mit Lampen bestückte Decke.
Ich brauchte einen Moment um all dies zu realisieren.
Aber ich fühlte wieder.
Ich fühlte meinen Körper, auch wenn er noch schwach war.
Automatisch schaute ich an mir hinunter.
Ich lag zugedeckt in einem Bett.
Was war passiert?
Langsam schaute ich mich weiter um.
Wo war ich hier?
Plötzlich entdeckte ich Großvater, wie er auf einem Stuhl neben meinem Bett sahs.
Ich wollte etwas sagen und öffnete den Mund, doch ich brachte kein Wort raus.
Großvater bemerkte das ganze und fing augenblicklich an zu lächeln.
Großvater: „Oh Stella du bist aufgewacht, na endlich. Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht, aber es ist zum Glück noch alles gut gegangen“
Langsam kam meine Stimme doch wieder.
Ich: „Was, wie, wo bin ich?“
Großvater: „Du bist im Krankenhaus Stella“
Ich: „Aber sie hat doch- und wer, aber wie-“
Ich brachte keinen einzigen klaren Satz raus, da ich das alles nicht verstand.
Inzwischen war meine Erinnerung zwar wieder vollständig zurück gekehrt, aber ich war doch gefangen gewesen.
Wer hatte mich gefunden und wie?
Das letze an das ich mich erinnern konnte war, wie diese verückte Angelina mich mit der Gift Spritze stach.
Bei dieser Erinnerung bekam ich fast wieder eine Gänsehaut.
Zum Glück unterbrach Großvater meine Gedanken und erklärte mir alles.
Großvater: „Also es ist eine längere Geschichte. Du warst ja Gassi mit Luna, doch nach einiger Zeit kam Luna zurück, ohne dich. Sie war aufgeregt und bellte und da war uns schnell klar, dass etwas passiert sein müsste. Kurz darauf begriffen wir, dass sie uns etwas zeigen wollte und so gingen Tyson und ich ihr hinterher. Sie führte uns an den See von der Wanderung, wo wir zum einen dein Handy auf dem Boden fanden und zum anderen Fußspuren, die uns dann zu einem Parkplatz führten. Dort war erstmal Endstation für uns. Wir meldeten alles der Polizei, die dann eine Fahndung einleitete.
Ab da konnten wir nur noch warten und du musst mir glauben. Dieses warten war unerträglich für uns alle.
Nachdem das ganze schon einen Tag her war kam dann Tyson die rettende Idee. Wie genau er darauf kam weiß ich nicht, da er sich einfach ein Taxi rief und schon weg war ohne etwas gesagt zu haben, aber wenige Stunden später warst du schon im Krankenhaus und jetzt bist du ja auch aufgewacht“
Ich: „Wow das ist...kaum zu glauben. Ich-ich wäre fast gestorben, aber... Tyson. Er hat- hat mich gerettet?“
Großvater: „Es ist jetzt alles gut und du musst keine Angst mehr haben. Details kann Tyson dir ja selber erzählen. Soll ich ihn Mal reinholen?“
Ich: „Ja bitte und danke“
Großvater: „Kein Problem meine Süße, dank Tyson und erhol dich gut. Bis dann“
Ich: „Mach ich, bis dann“
Damit stand er auf und verließ den Raum.
Alleine das was er mir erzählt hatte, musste ich erstmal verdauen.
Trotzdem interessierten mich natürlich die Details von Tyson.
Er hat mir das Leben gerettet...
Und da öffnete sich auch schon die Tür und Tyson kam herein und trat vorsichtig und fast schüchtern an mein Bett.
So kannte ich ihn hat nicht.
Er stand verlegen vor mir, mit zerzausten Haaren und ich glaube immer noch den selben Sachen, die er anhatte, als ich gegangen war.
Ich: „Setz dich doch hin“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen und setzte sich auf den Stuhl vor meinem Bett.
Tyson: „Ich lass dich nie wieder alleine Abends raus gehen. Wäre ich mitgekommen, wäre nichts passiert und das alles ist sowieso alles nur meine Schuld. Ich-“
Ich: „Wow wow wow, ganz langsam. Tyson. Du bist keienfalls Schuld daran. Sie ist einfach eine Psychopathin, dafür kannst du ja nichts. Außerdem... Du hast mein Leben gerettet. Ohne dich...“
Bei dem Gedanken, was passiert wäre, dass ich gestorben wäre, dass mein Leben vorbei wäre und alles weitere, stiegen Tränen in mir auf.
Ich konnte es nicht zurückhalten und so glit eine warme Träne über meine Wange.
Tyson: „Hey nicht weinen, ich bin ja da. Ich lass nicht zu, dass dir etwas passiert. Das hab ich mir geschworen“
Vorsichtig strich er meine Träne mit seinem Finger weg.
Sein Finger war weich und fühlte sich überhaupt nicht unangenehm an, eher im Gegenteil.
Ich: „Danke. Danke für alles. Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll“
Tyson: „Ist schon gut. Werd einfach wieder fit und lass uns diese scheiße vergessen. Ab jetzt werde ich besser auf dich aufpassen“
Irgendwie war er unglaublich süß, sodass ich ihn einfach anlächeln musste.
Diese Seite von ihm, diese so liebevolle, beschützende und süße Art brachte mich noch um den Verstand.
Ich hätte ihn noch ewig so anschauen können, allerdings öffnete sich dann die Tür und ein Arzt bat Tyson den Raum zu verlassen.
Gleichzeitig kam auch Großvater wieder in den Raum, ehe der Arzt losredete.
Nachdem er sich nach meinem Befinden erkundigt hatte, erklärte er mir, was genau für Medikamente benutzt wurden und wie ich mich in der nächsten Zeit verhalten sollte, um möglichst schnell wieder fit zu werden.
Doch ich konnte ihm gar nicht richtig zuhören, da ich nur an Tyson denken musste.
Ich lebte noch, denn er hatte mich gerettet...

Wenig später verließ der Arzt zusammen mit Großvater den Raum um die restlichen Sachen zu klären und ich war wieder alleine.
Ich merkte, wie mir langsam die Augen wieder zufielen.
Das ganze hatte mich doch mehr mitgenommen als ich dachte und so war ich noch recht schwach und vorallem einfach müde.
Da ich eh alleine war und nichts passierte, wurde ich immer müder und schlief schließlich ein.

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt