~Kapitel 8~

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Scheiße!
Als ich in den Himmel sah, bemerkte ich gewaltige schwarze Wolken, die sich über den gesamten Himmel erstreckten und somit jegliche Sterne und den Mond verschluckten.
Tyson hatte doch Recht gehabt!
Aber solange es nicht regnet ist alles gut, also einfach schnell weiter gehen, versuchte ich mir das ganze schön zu reden.
Ich lief und lief und wurde immer schneller.
Zu groß war meine Angst, dass Tysons Worte war werden könnten.
Er durfte einfach nicht Recht haben.

Doch nur kurze Zeit später spürte ich auch schon den ersten Regentropfen auf meiner Schulter.
Dann ein zweiter und ein dritter, bis es anfing richtig zu regnen.
Immer mehr Regen strömte an mir herab und es hörte nicht auf, sondern wurde nur noch mehr.
Es fing an richtig zu schütten und es wollte nicht mehr aufhören.
Nur nach kurzer Zeit waren meine kurze Hose und mein Top komplett durchgeweicht und mir wurde langsam kalt.
Nach einiger Zeit kam auch noch ein Gewitter dazu.
Helle Blitze erhellten den dunklen Himmel und spendeten ab und an ein wenig Licht.
Darauf folgend ertönte natürlich lauter Donner.
Sehr lauter Donner, so dass man meinen könnte, die Welt gehe unter.
Solch ein Gewitter war allerdings nach den Letzen, extrem warmen und trockenen Tagen, eigentlich auch verständlich.
Trotzdem musste man ja nicht unbedingt dabei draußen sein.
Warum konnte ich auch nicht einfach auf Tyson hören?
Ach ja weil er ein eingebildetes Arschloch ist und mich immer anlügt, um mich bloßzustellen.
Doch dieses Mal meinte er es ja wirklich ernst.
Auch am Nachmittag war er schon ganz anders drauf.
Aber warte mal.
Tyson war nicht der einzige der mich gewarnt hatte.
Mein Traum!
Ich hatte doch neulich von einem schlimmen Unwetter geträumt, indem ich draußen herum rannte.
War das etwa eine Vision?
Sowas gibt es doch eigentlich gar nicht oder etwa doch?
Aber ich hatte jetzt andere Probleme.
Ich war klitschnass, mir war kalt, ich lief alleine durch die Einöde und die einzige Lichtquelle war mein Handy.
Moment mal: Mein Handy!
Ich rufe Großvater an!
Sofort versuchte ich ihn anzurufen, doch es gab ein entscheidendes Problem.
Kein Empfang.
Na toll das hätte ich mir auch denken können.
Naja was soll's.
Was hätte das auch schon groß bringen sollen.
Einfach weiter gehen jetzt.
Irgendwann komm ich schon an und dann wird alles gut.
Allerdings meldete sich kurz darauf mein Handy, indem es vibrierte.
Ein Anruf? Nein das kann ja nicht sein.
Oh fuck! 5% verbleibender Akku. Fuck!
Das heißt ich hatte nicht mehr lange Licht, na dann beeile ich mich Mal lieber.
Also rannte ich los.
Ich weiß auch nicht woher ich die Energie dafür nahm.
Ich rannte und rannte durch die Einöde.
Plötzlich ging mein Handy aus.
Der Akku war also jetzt leer.
Naja ich find den Weg bestimmt auch so.
Also ging ich weiter, aber es war kein Ziel in Sicht.
Mit der Zeit bekam ich Angst.
Wenn mir jetzt etwas zustoßen würde, würde es niemand merken.
Niemand war hier.
Ich war ganz alleine.
Ich fühlte mich hilflos.
Ich erinnerte mich wieder an meinen Traum.
Darin war ich los gerannt und hatte dabei doch etwas gerufen?
Ja ich hatte doch nach Hilfe gerufen.
Würde mir das jetzt vielleicht helfen?
Na schaden kann's ja nicht.
Also beschleunigte ich mein Tempo bis ich rannte.
Mein Gedanke dabei war, dass ich so schneller ankommen würde.
Zudem fing ich erst langsam, dann immer lauter an zu rufen.
Vielleicht war ja irgendwo ein Häuschen oder gar ein anderer Wanderer.
„Halloo!?!
Ist hier jemand?!"
Immer wieder rief ich.
Ewigkeiten rannte ich so.
Rennend und rufend.
„Halloo?
Halloooo?!
Hört mich jemand?
Halloo?!
AAAAAAAHH!!"
Ich fiehl unsanft zu Boden.
Anscheinend war ich auf irgendwas ausgerutscht, was auch immer.
Aber, aber-
Genau das war doch in meinem Traum passiert!
Scheiße war das gruselig.
War mein Traum wirklich eine Vision gewesen?
Warum war ich so dumm und machte trotzdem die selben Fehler.
Alles nur wegen meinem schlechten Gedächtnis.
Aber egal jetzt war keine Zeit zum überlegen.
Vorsichtig versuchte ich wieder aufzustehen.
Alles schmerzte mir.
Ich bemerkte wie Blut von meinem Arm floss, aber ich konnte nichts genaues erkennen.
Es tat so unglaublich weh, dass ich meine Zähne zusammen biss.
Aber ich muss trotzdem weiter gehen.
Ich kann nicht einfach hier bleiben, also setzte ich mich wieder in Bewegung.
Bei jedem Schritt schmerzte meine Hüfte und mein Oberschenkel.
Vermutlich hatte ich sie mir geprellt oder aufgeschirft.
Mal ganz abgesehen von meinem Arm, der noch schlimmer dran war.
Ach fuck das tat alles so weh.
Mühselig schleppte ich mich unter Schmerzen voran.
Bei jedem Schritt hatte ich das Gefühl, es würde schlimmer werden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich zum Waldrand.
Meine Kräfte waren komplett am Ende und ich hielt die Schmerzen nicht mehr aus.
Ich kann nicht mehr!
Mir ist eiskalt und mir tut jede Bewegung weh.
Scheiße was sollte ich nur machen?
Wenn hier doch nur ein Unterschlupf wäre.
Als wären meine Bitten erhört worden, erkannte ich weniger Schritte weiter einen Hochsitz in der Dunkelheit.
Das war meine Rettung!
Langsam und vorsichtig hiefte ich mich auf den Hochsitz.
Mit letzter Kraft ließ ich mich oben fallen.
Der Hochsitz war überraschend groß, sodass locker zwei Personen hier oben sitzen hätten können, also machte ich es mir so bequem wie möglich und kauerte mich zusammen.
Denn auch wenn der Hochsitz überdacht war, war mir noch immer fürchterlich kalt.
Aber ich hatte immerhin einen Unterschlupf.

Also sahs ich jetzt alleine in der Dunkelheit irgendwo im Wald in einem Hochsitz mit Verletzungen und frierend.
Oke es könnte bestimmt schlimmer sein.
Aber irgendwie war das ganze schon ziemlich gruselig.
Alleine im Wald und auch noch nachts und völlig hilflos.
Nicht die besten Voraussetzungen.
Was wenn jetzt jemand kommt?
Was wenn der jenige mir nicht wohl gesonnen ist?
Was wenn er mich bedroht oder noch schlimmer?
Nein red dir nichts ein, dachte ich mir.
Bei diesem Wetter würde bestimmt niemand anderes hier sein.
Nur ich war so dumm gewesen, weil ich natürlich nicht auf Tyson hören konnte.
Tyson. Er sitz jetzt wahrscheinlich mit den anderen im gemütlichen Wohnmobil.
Wahrscheinlich freut er sich sogar, dass ich nicht komme.
Knacks
Was war dass??
Knacks
Scheiße das Geräusch kam näher!
Knacks
Omg wer oder was war das??
Es wurde immer lauter.
Hilfe, Hilfe, Hilfe!
Was mach ich jetzt?!
Augen zu und durch?
Ja ich bleibe einfach versteckt.
Niemand wird mich finden. Oder?
War das vielleicht ein Jäger?
Vielleicht hat er ein Gewehr dabei.
Was wenn, omg nein bitte nicht.
Plötzlich erkannte ich einen Schatten.
Der Schatten wurde immer größer.
Ich hörte das Knarksen der Holzstufen des Hochsitz.
Scheiße die Person kommt hoch.
Aber ich sehe nichts!
Ich schloss meine Augen vor Angst und sahs einfach zusammengekauert in der Ecke.
Ich hörte wie langsam jemand hinauf kam.
1 Sprosse, 2 Sprossen,3 Sprossen.
Jetzt müsste der jenige oben sein.
Bitte sieh mich nicht und geh wieder.
Plötzlich berührte mich eine Hand an der Schulter.
HILFEEEE

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt