~Kapitel 74~

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Bryan erhob sich und ließ sich von der Menge feiern, doch mein Blick wich nicht von Tysons schlaffen Körper.
Nein... Nein... verdammt nochmal nein!
Ehe ich mich versehen konnte stürmten Drake und Stan in den Ring und rüttelten an Tysons Körper, doch dieser regte sich nicht.
Augenblicklich hob Stan ihn hoch und rannte mit Tysons über die Schulter gelegt davon.
Ich war komplett aufgelöst, ein einziges Tränenwrack, verwirrt und unfähig irgendetwas zu realisieren oder zu machen und sackte einfach auf dem Boden zusammen.
Drake versuchte mir irgendwas zu sagen, aber seine Worte drangen gar nicht richtig zu mir durch.
Plötzlich hob er mich im Brautstyle hoch und überrummpelt klammerte ich mich um seinen Hals, um nicht herunterzufallen, während Drake sich mit mir so schnell er konnte nach draußen drängte.
Kurz vorm Ausgang entdeckte ich Stan, der trotz dessen, dass er noch Tyson trug, mit einem der Sicherheitsmänner kämpfte.
Ich hatte wirklich genug von Schlägereien, doch kurz nachdem Drake mich abgesetzt und stattdessen Tyson von Stan abgenommen hatte, teilte Stan ein paar letze Schläge aus und ich versuchte so schnell es ging den anderen weiter nach draußen zu unserem Auto zu folgen.
Rasch kletterte ich in den Wagen und eh ich die Tür schließen konnte, startete Stan schon den Motor und brauste ohne jede Rücksicht so schnell es ging davon.
Drake hatte es irgendwie noch geschafft sich neben mich auf die Rückbank zu hiefen und legte Tysons kalten Körper nun mit dem Kopf auf meinem Schoß ab.
Allein bei diesem Anblick kam unglaubliche Trauer in mir hoch, sodass ich am liebsten auch sterben würde, um diese Qual nicht ertragen zu müssen.
Zudem realisierte ich immernoch nicht ganz, was die beiden eigentlich vorhatten und warum wir so schnell verschwinden mussten.
Vielmehr war ich damit beschäftigt meine Tränen halbwegs unter Kontrolle zu bringen, damit diese sich nicht vollends mit Tysons Blut vermengten.
Vorsichtig bettete ich seinen verwundeten Kopf auf meinen Schoß und blickte in der Hoffnung, dass er ja doch wieder die Augen öffnen würde, in sein Gesicht, doch alles was ich sah waren offene Wunden und Blut, was mir nur noch mehr das Herz zeriss, wenn das inzwischen überhaupt noch möglich war.
Ich: „W-was... w-warum fahren w-... Ty-son... i...i...ist..."
Ich brachte kein ganzes Wort zu Stande, so tief saß der Schock einfach in mir und außerdem kämpfe ich noch immer gegen die Tränen an.
Stan: „Sein Herz schlägt noch. Nicht schnell, aber es schlägt noch. Wir müssen ihn so schnell es geht ins nächste Krankenhaus bringen"
Stans Worte lösten ein Feuerwerk der Gefühle in mir aus, da auf einmal doch wieder Hoffnung in mir aufkeimte, doch diese gleichzeitig wieder von Angst zunichte gemacht wurde, da sich Tyson in einem sehr schlechtem Zustand befand und wir mitten in der Pampa unterwegs waren.
So gut es ging versuchte ich mich zusammenzureißen und legte meine Hand sanft auf seine Brust, wobei ich mit Erschrecken feststellte, dass immer mehr Blut aus ihm ausdrang.
Ich: „Drake, er verblutet!"
Als ich meine Hand nur ein paar Sekunden später wieder hob, war sie bereits voller Blut und auch Drake schien davon erschrocken.
Bevor einer von uns weiter denken konnte, kramte Stan aus dem Beifahrerfach einen kleinen erste Hilfe Koffer und drückte ihn Drake in die Hand, bevor er sich wieder auf den Verkehr konzentrierte, durch den er sich wie ein Krankenwagen höchstpersönlich durchschlängelte.
Während ich hastig nach dem passenden Verbandsmaterial suchte, striff Drake Tysons Tanktop nach oben und brachte so seine blutende Brust zum Vorschein.
Ich war beim besten Willen kein Arzt, aber so gut ich konnte legte ich mit Drakes Hilfe einen Druckverband um die blutende Stelle an und als immernoch Blut daraus hervortrat, meinte Drake ich solle mit meiner Hand darauf pressen.
Gesagt getan drückte ich meine ganze Hand auf die riesige Wunde, sodass ich Tysons schwächer werdenden Herzschlag spüren konnte.
Ich: „Bleib bei uns Tyson...Du schaffst das...Wir sind gleich da... Bleib bei mir... Bleib bei mir"
Meine Stimme war nur ein weinerliches Flüstern und doch hoffte ich, dass Tysons Bewusstsein es noch irgendwie wahr nahm.
Drake nahm sein Handy zur Hand, um im Krankenhaus bescheid zu geben, dass wir in gut zehn Minuten mit einem Schwerverletzten ankommen würden, und um schon einmal Tysons Zustand zu schildern.
Jedoch nahm ich von dem Telefonat nicht wirklich viel war und konzentrierte mich stattdessen voll darauf meine Hand auf Tysons Brust zu drücken, während meine Gedanken und Gefühle einer Achterbahnfahrt glichen, bei der ich drohte verrückt zu werden.
Ich hatte das Gefühl selber gleich zu sterben, so angespannt war ich und all der Schmerz in meinem Herzen könnte mich wohl wirklich umbringen, doch versuchte ich stark zu bleiben, um so gut es ging für Tyson da sein zu können.

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt