~Kapitel 27~

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Erneut verging einige Zeit, in der wir wie immer viel erlebten.
Wir besuchten viele beeindruckende Orte und hatten eigentlich immer ein schönes Programm vor Ort.
Ich genoss diese Zeit sehr, da es einfach so war, wie ich immer von einem Roadtrip geträumt hatte, wenn nicht sogar noch besser.
Tyson und ich waren echt gute Freunde geworden und die eine Nacht im Hotelzimmer hatten wir beide schon ganz verdrängt.
Wir machten jetzt jeden Tag zusammen ein kleines Work Out und ich war echt stolz, dass ich konsequent dabei blieb.
Das ganze mit Tyson zusammen zu machen gab mir auf eine gewisse Art und Weiße zusätzliche Motivation, da ich ihm so auch beweisen konnte, dass ich sportlich war.
Der größte Vorteil davon war natürlich trotzdem die körperliche Fitness, aber es machte mir auch einfach Spaß.
Ein Nachteil war, dass ich teilweise das Gefühl hatte, Tyson würde mich bei einigen Übungen etwas anstarren, also um genau zu sein auf meinen Arsch oder meine Brüste, was mir etwas unangenehm war, aber da musste ich durch.
Zusätzlich gingen wir natürlich weiterhin zusammen mit Luna Gassi und machten ja auch so viel zusammen.
Alles im allem war ich einfach glücklich.

Mit der Zeit war der Winter angebrochen und damit stand auch mein Geburtstag unmittelbar bevor, der nämlich am 17.11. war.
Ich wusste, das Großvater irgendetwas großes geplant hatte, allerdings hatte ich keine Ahnung, was es sein könnte.
Wir hatten 2 Tage vor meinem Geburtstag, als Großvater am Frühstückstisch die Überraschung lüften wollte.
Überrascht, dass er es mir schon 2 Tage vor meinem Geburtstag sagen will und gleichzeitig gespannt, hörte ich ihm zu, während ich mein Brötchen verdrückte.
Großvater: „Da unsere liebe Stella übermorgen 18 wird, habe ich- nein haben wir uns überlegt, dir als Geschenk einen kleinen Urlaub zu buchen undzwar passend zur Jahreszeit ein Skiurlaub, weil du Ski ja so gerne magst. Was sagst du?“
Ich: „Oh mein Gott danke. Das ist echt das beste Geschenk, dass ich mir vorstellen hätte können!“
Ich liebte Ski fahren einfach und eigentlich alle Aktivitäten im Schnee.
Das letzte Mal war ich auf Klassenfahrt Ski fahren, da ich ansonsten nicht das Geld hatte, alleine Ski fahren zu gehen.
Umso mehr freue ich mich, das Großvater sich daran erinnerte und mich jetzt mit diesem Geschenk überraschte.
Francesco: „Wie du dir aber vielleicht denken kannst, sind dein Großvater und ich zu alt für diesen Sport, weswegen du alleine mit Tyson dort bist. Dann kannst du deine Freiheiten als volljährige gleich Mal ohne Erwachsene ausleben“
Stimmt, ich vergaß immer wieder, dass Großvater und Francesco nicht mehr die jüngsten waren.
Zwar machten sie noch viel mit und waren beide ganz gut in Form, aber an einigen Stellen merkte man ihnen ihr alter dann doch an.
Allerdings hielt mich das vom Skifahren ja nicht zurück und da Tyson ja mitkommen würde, wäre ich auch nicht so alleine.
Ich: „Ihr seit echt die besten“
Glücklich umarmte ich Großvater, Francesco und nach kurzem Zögern auch Tyson, bevor wir noch die Details klärten.

Am nächsten Tag setzen die beiden Tyson und mich auch schon bei einer Unterkunft ab und ich verabschiedete Luna, da sie bei Großvater bleiben würde.
Nachdem wir uns Skier ausgeliehen hatten und etwas essen waren, gingen wir auf unser Zimmer.
Großvater hatte ein großes Zimmer gebucht, indem 2 Doppelbetten standen, was ich auch voll in Ordnung fand, da ich es ja gewohnt war mit Tyson in einem Raum zu schlafen.
Da es hier ebenfalls einen Pool gab, ging Tyson nochmal schwimmen, während ich alleine auf dem Zimmer blieb und Fernsehen schaute, da ich nicht so schnell wieder mit Tyson in einen Pool wollte.
Gegen 23 Uhr begab ich mich ins Badezimmer und machte mich gerade fertig, als ich hörte, wie Tyson wieder zurück kam.
Kurz darauf schlurfte ich fertig im Schlafanzug zu meinem Bett und legte mich hin, woraufhin Tyson mich mit hochgezogener Augenbraue musterte.
Ich: „Ist was?“
Unsicher schaute ich an mir herunter, allerdings konnte ich nichts entdecken.
Tyson: „Du wirst in unter einer Stunde 18 und gehst jetzt schlafen?“
Ich: „Ich bin müde und außerdem ist es ja nichts besonders. Nur weil ich auf dem Papier 18 bin, ändert sich an mir ja nicht viel“
Tyson: „Aber es ist dein Geburtstag, den musst du doch feiern“
Ich: „Hm ich habe nie Geburtstag gefeiert. Großvater hat mir immer eine Kleinigkeit geschenkt, aber das war's auch“
Tyson: „Was?! Was mit deinen Eltern?“
Ich: „Naja, weißt du...mein Vater ist schon lange nicht mehr da und mit meiner "Mutter" fang ich lieber gar nicht erst an...“
Tyson: „Oh das tut mir leid“
Ich: „Ist schon okay. Ich brauche kein Mitleid. Ich komm damit klar“
Tyson: „Wenn du das sagst. Aber wenn du reden willst, ich bin für dich da“
Ich: „Danke fürs Angebot. Dann gute Nacht“
Er wünschte mir noch eine gute Nacht, bevor ich auch schon kurz darauf im Land der Träume versank.

Langsam öffnete ich wieder meine Augen und setzte mich auf.
Als ich mich umsah, bemerkte ich lächelnd, dass eine große 18 als Luftballon vor meinem Bett schwebte und daraufhin kam auch schon Tyson mit einem Päckchen in der Hand auf mich zu.
Er reichte es mir mit den Worten Happy Birthday und ich öffnete es freudig.
Eine kleine Schatulle kam zum Vorschein und als ich diese öffnete, funkelte eine wunderschöne silberne Kette mit einem Herzchen Anhänger darinnen.
Behutsam nahm ich die Kette heraus und betrachtete sie genauer.
Sie war einfach wunderschön, was mich lächeln ließ wie ein Honigkuchenpferd.
Ich: „Das ist so süß von dir, danke“
Ich stand auf und zog Tyson in eine Umarmung.
Tyson: „Freut mich, wenn sie dir gefällt“
Ich spürte seinen Atem an meinem Hals und fühlte mich in seinem Arm so geborgen.
Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen, doch ich reiße mich dann doch zusammen und löse mich.
Ich: „Ich geh kurz ins Bad, dann können wir zum Frühstück“
Ich setzte mich schon in Bewegung Richtung Bad, doch Tyson stoppte mich behutsam an der Schulter und drehte mich wieder zu ihm.
Tyson: „Nicht nötig. Setz dich einfach wieder in dein Bett. Hab schon alles vorbereitet“
Verwirrt setze ich mich wie gesagt hin und kurz darauf brachte Tyson auch schon ein Tablett mit unglaublich lecker aussehendem Frühstück.
Ich: „Wow...“
Er stellte das Tablett neben mir aufs Bett und grinste mich zufrieden an.
Ich: „Schau nicht so sondern setzt dich lieber zu mir und ess mit mir. Das ist ja viel zu viel für mich“
Er musste schmunzeln und setze sich zu mir.
Tyson: „Ich finds nur schön zu sehen, wie du mit offnen Mund auf das Essen starrst und schon fast anfängst zu sabbern“
Ich pieckste ihn lachend leicht in die Seite, woraufhin er entgegnete:
„Lass dir schmecken Geburtstagskind“
Ich bedanke mich noch und dann gingen wir beide auch schon an das wirklich verdammt leckere Frühstück zu verputzt.

Später gingen wir wie geplant Skifahren und nachdem ich mich wieder an das Gefühl der Skier unter meinen Füßen gewöhnt hatte, war ich auch schon voll dabei.
Tyson stellte sich als ähnlich gut heraus, sodass wir so einige Wettrennen oder auch andere Challenges gegeneinander machten.
Mir machte das echt Spaß und mir schien, dass auch Tyson Spaß hatte.
Abends gingen wir dann doch noch feiern, allerdings diesmal mit dem Vorsatz, nicht viel Alkohol zu trinken.
Immerhin sollte ich aus meinem Fehlern lernen.

Lange nach Mitternacht und schließlich doch leicht betrunken kamen wir wieder auf unser Zimmer und lagen wenig später auch schon müde in unseren Betten, da Alkohol manchmal echt müde machen konnte.

Die nächsten Tage waren recht ähnlich.
Tagsüber Skifahren und Abends zusammen chillen oder ein wenig feiern.
So verging die Zeit echt schnell und bald holten uns Großvater und Francesco auch schon wieder ab.
Schöne Zeiten vergingen echt immer viel zu schnell, aber natürlich ging unser Roadtrip auch schön weiter.

Die Zeit raste nur so und so war es bald auch schon wieder Frühling geworden.
Über unsere ganzen Ausflüge zu berichten war eigentlich nicht nötig, da dies einerseits viel zu lange dauern würde und andererseits einfach zusammen zu fassen war.
Kurz: Wir hatten einfach eine mega Zeit und ich hatte mit Tyson als Freund immer viel Spaß.

Unser Leben bestand aus reisen, immer unterwegs sein, neue Orte besuchen, viel Neues kennenlernen und sich dabei um nichts Gedanken machen.
Davon konnten die meisten nur träumen und wir hatten einfach die Chance dieses Zeit zu genießen.
Wenn man sich das ganze Mal bewusst machte, realisierte man erst, wie glücklich man sich schätzen konnte.
Seit dem Beginn unseres Roadtrips im Sommer hatte ich nie darüber nachgedacht, ob und wann diese wunderbare Zeit enden würde.

Es war ein unscheinbarer Frühlingstag.
Der letzte Schnee war verschwunden, da es wärmer wurde und die Natur blüte langsam wieder in ihrer ganzen Pracht auf.
Wir waren schon seit ein paar Tagen auf einem Campingplatz nahe einer kleineren aber bildschönen Stadt.
Mich erinnerte die Gegend sehr an meine Heimat, allerdings versuchte ich die Gedanken an die Vergangenheit zu verdrängen.

Wie schon oft hatten wir tagsüber eine kleine Wanderung gemacht und einfach die Gegend erkundet.
Klingt recht öde, aber Luna hielt einen immer auf Trapp und auch Tyson trug einen großen Teil dazu bei, dass es nie langweilig wurde.
Abends sahsen wir dann zusammen beim Abendessen, während im Hintergrund leise das Radio lief.
Als ich gerade einen Löffel von meinem geliebten Müsli nahm, ergriff Großvater mit überraschend ernster Miene das Wort.
Ich hätte nie damit gerechnet, dass dieser ruhige und belanglose Abend noch wichtig werden würde, doch ich sollte sogleich das Gegenteil gezeigt bekommen...

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt