~Kapitel 12~

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Inzwischen ist viel Zeit vergangen.
Ich habe aufgehört die Tage zu zählen, seitdem wir aufgebrochen waren.
Seit dieser stürmischen Gewitternacht war alles anders.
Tyson war ein ganz anderer Mensch.
Er hatte sein Wort gehalten und machte mir das Leben nicht mehr zur Hölle.
Natürlich disste er mich trotzdem noch manchmal, aber deutlich seltener und weniger schlimm, wie es einfach üblich war.
Ansonsten war er tatsächlich relativ sozial zu mir und behandelte mich größtenteils freundlich.
Der Roadtrip war so schön wie in meinen Träumen geworden und ich konnte mir nichts schöneres vorstellen.
Auf unserer Reise hatten wir schon viele schöne Orte besucht, aktuell waren wir in New York City.
Ich wollte schon immer Mal dorthin und jetzt war es endlich soweit.

Großvater: „Wir sind gleich bei unserem Hotel“
Tyson und ich nickten beide beschäftigt, da wir grade in einem wichtigen Duel waren.
Wir hatten uns eine Spielekonsole gekauft, um auf der Fahrt zusammen zocken zu können.
Tyson: „Yess gewonnen. In dem Game wirst du mich niemals schlagen“
Stella: Warts ab irgendwann mach ich dich richtig fertig in dem Game“
Und wieder hatte ich verloren.
Tyson war einfach ein geübter Gamer, da hatte ich keine Chance.
Aber jetzt war ich auf unser Hotel gespannt.
Wir buchten selten Hotels, da wir oft im ländlichen Gegenden unterwegs gewesen waren, wo wir gecamt hatten.
Doch in New York konnten wir natürlich nicht im Campingwagen schlafen.
Großvater hatte mir ein eigenes Zimmer gebucht, so dass ich endlich Mal alleine sein konnte.
Dann waren wir auch schon da.
Voller Vorfreude auf mein Zimmer nahm ich meine Tasche und ging mit den anderen in das Hotelgebäude.
Nachdem wir alle unsere Zimmerkarten hatten, suchte ich aufgeregt meine Zimmernummer.
225, 226, 227, 228!
Ich scannte die Karte und schon öffnete sich die Tür.
Eine Wand bestand komplett aus Glas, sodass man perfekt die Stadt sehen konnte.
Ich schmiss mich auf das große Himmelsbett, das so unglaublich weich war.
Ansonsten hatte ich noch einen Fernseher und ein kleines Bad.
Eigentlich ein Recht normales Hotelzimmer, aber es machte mich trotzdem glücklich.
Aber ich konnte hier jetzt nicht faulenzen, denn wir wollten doch in die Stadt gehen.
Schnell zog ich mich um, packte mir eine kleine Handtasche und begab mich anschließend in die Lobby.
Die anderen warteten schon und so gingen wir direkt los in Richtung Time Square.

Nachdem wir eine Weile gegangen waren und schon viel gesehen hatten, stoppte Großvater auf einmal.
Großvater: „Also Francesco und ich würden jetzt gerne ins Metropoliten Museum gehen, aber ihr wollt warscheinlich nicht mitkommen oder?“
Tyson: „Alter ich bin in New York fucking City, als ob ich da ja Museum geh“
Ich: „Ich würde auch lieber was anderes machen“
Francesco: „Dann teilen wir uns einfach auf und treffen uns am besten heute Abend wieder im Hotel“
Tyson: „Hab ich kein Problem mit alleine los zuziehen“
Großvater: „Aber wenn ihr alleine unterwegs seit kann so viel passieren. New York ist eine gefährliche Stadt. Könnt ihr bitte zusammen bleiben?“
Ich: „Okay machen wir. Viel Spaß euch im Museum und bis heute Abend“
Francesco: „Denkt dran Abendessen im Hotel ist bis 21 Uhr“
Ich: „Jaja, bis dann“
Großvater: „Passt mir gut auf meine  Stella auf Tyson“
Tyson war schon losgegangen und so rannte ich ihm schnell hinterher.
Ich: „Danke, dass du auf mich gewartet hast“
Tyson: „Warum sollte ich, wenn du mir eh hinterher rennst wie ein Hund“
Ich: „Hey ich bin kein Hund“
Tyson: „Stimmt du bist nur die kleine Stella die nicht ohne mich in New York klarkommt
Ich: „Gar nicht wahr, meine Englisch Noten waren besser als deine und was soll mir schon passieren“
Tyson: „Du hast deine Großvater gehört, ich soll auf dich aufpassen“
Ich: „Ich komm auch ohne dich klar, soll ich's dir beweisen? Dann kannst du dein Ding machen und ich meins ohne das mir was passiert“
Tyson: „Oh nein ich lass dich nicht wieder alleine losziehen. Damals in der Gewitternacht ist nochmal alles gut gegangen, aber darauf werde ichs nicht nochmal anlegen“
Ich: „Oke hast ja recht...
aber was machen wir denn dann jetzt?“
Tyson: „Was willst du denn machen?“
Ich: „Hm ich würde gerne etwas shoppen und in den Central Park gehen“
Tyson: „In den Central Park können wir gehen, aber ich werde nicht mit dir shoppen gehen. Das ist zu viel verlangt“
Ich: „Na gut dann lass uns zum Central Park... Wie kommen wir denn da hin?“
Tyson: „Vielleicht dem Schild da auf dem "Central Park" steht folgen?“
Ich: „Oh hab ich nicht gesehen ups“
Tyson: „Tja was würdest du ohne mich nur machen“
Darauf gab ich ihm einen leichten Stoß auf die Schulter und wir liefen los.
Stillschweigen liefen wir Nebeneinkommen her und ich betrachte einfach die Stadt und nahm so viele Eindrücke wie möglich war.

Im Central Park angekommen bemerkte ich nach kurzer Zeit erst wie riesig der Park wirklich war.
Wir kamen an einen See, auf dem einige Leute mit kleinen Booten fuhren.
An einer Stelle, wo weniger Leute waren, setzten wir uns ans Ufer und machten eine kleine Pause.
Der Park und der See waren so schön.
Ich schaute mir alles ganz genau an, dort ein Boot, da eine Ente, aber was war das?
Ich: „Tyson schau Mal da drüben am Rand des Sees!“
Tyson: What the f-, da hat sich ja ein Hund verfangenen“
Ich: „Wir müssen ihn befreien!“
Am Rand des See war ein Hund, der sich in irgendetwas verfangen hatte und sich nicht mehr befreien konnte.
Hektisch paddelte er mit seinen Pfoten und als ich näher kam hörte ich auch wie er winselte.
Ich zog schnell meine Schuhe aus und stieg ins Wasser um ihn zu befreien, aber ich schaffe es nicht, sodass ich ihn erstmal aus dem Wasser hiefte.
Tyson: „Lass mich das machen“
Tyson löste den Hund geschickt von seiner Schlinge.
Wieso ist er nur so geschickt?
Der Hund atmete immer noch schwer und lag inzwischen erschöpft auf Tysons Schoß.
Vorsichtig streichelte er den kleinen und auch ich streichelte ihn kurz.
Ich: „Er hat kein Halsband, wem er wohl gehört“
Tyson: „Hm, dafür hat er sich aber krass verletzt, siehst du die ganzen Schürfwunden?“
Ich: „Oh fuck stimmt. Wir müssen ihn zu einem Tierarzt bringen. Komm her du kleiner“
Vorsichtig nahm ich den Hund hoch, der darauf verängstigt um sich schaute.
Ich: „Alles gut, wir wollen dir helfen“
Tyson: „Wir? Du vielleicht. Sollen wir jetzt einen Tierarzt in New York suchen oder was“
Was war nur los mit ihm, erst kümmert er sich liebevoll und dann ist ihm der Hund wieder egal?
Ich werde ihn wohl nie verstehen.
Ich: „Wir können ihn nicht einfach hier lassen und du hast gesagt du lässt mich nicht alleine, also kommst du?“
Tyson: „Na gut ich such Mal mit meinem Handy nach Tierärzten in der Nähe“
Ich: „Danke“

Roadtrip mit einem BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt